Interview und dokumentarische Methode: Anleitungen für die Forschungspraxis
In: Qualitative Sozialforschung 16
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In: Qualitative Sozialforschung 16
Die dokumentarische Methode ist ein Auswertungsverfahren für höchst unterschiedliche qualitative Daten, u. a. Gruppendiskussionen und Bilder. Methodologisch begründet und forschungspraktisch vielfach erprobt, zielt sie auf die Rekonstruktion impliziter Erfahrungs- und Wissensbestände, die Menschen in ihrem Handeln orientieren. Hierzu werden auf dem Wege der komparativen Analyse Typiken und Typologien entwickelt. Die dokumentarische Methode hat inzwischen in einem breiten Spektrum von Gegenstandsbereichen sozialwissenschaftlicher Forschung ihre Anwendung gefunden, von denen in diesem Band eine Auswahl behandelt wird. Dr. Ralf Bohnsackist Professor am Arbeitsbereich Qualitative Bildungsforschung der Freien Universität Berlin.Dr. Iris Nentwig-Gesemannist Professorin für Bildung im Kindesalter an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Dr. Arnd-Michael Nohlist Professor für Erziehungswissenschaft an der Helmut Schmidt Universität Hamburg.
In: Historical social research: HSR-Retrospective (HSR-Retro) = Historische Sozialforschung, Band 34, Heft 2, S. 296-321
ISSN: 2366-6846
'The considerable progress in qualitative methods is directly connected with developments in the field of text-interpretation. On the basis of a thorough reconstruction of their formal structures texts are treated as autonomous domains of self-referential systems. Such a methodological status has been denied to pictures in empirical research in the field of social sciences up until now. The documentary method, based on Karl Mannheim's Sociology of Knowledge, opens up methodical access to pictures. Methodologies from art history (Panofsky, Imdahl) can thus become relevant for empirical research in social sciences. Connections to semiotics (Barthes, Eco) and philosophy (Foucault) are worked out in their consequences for qualitative methods. Thus verbal contextual and preknowledge can be controlled methodically in the documentary interpretation of pictures. The reconstruction of formal structure of pictures becomes of central importance in analysis. All of this will be demonstrated by examples from research practice.' (author's abstract)
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 9, Heft 3
ISSN: 1438-5627
Die erheblichen Fortschritte im Bereich qualitativer Methoden sind mit der Entwicklung text-interpretativer Verfahren verbunden, wie sie u.a. im Zusammenhang mit dem linguistic turn entwickelt worden sind. Texte werden hier auf der Grundlage einer genauen Rekonstruktion ihrer Formalstrukturen in ihrer Eigenlogik im Sinne selbst-referenzieller Systeme behandelt. Ein derartiger methodologischer Status wird Bildern im Bereich der sozialwissenschaftlichen Empirie bisher nicht zuerkannt. Die dokumentarische Methode eröffnet einen derartigen empirisch-methodischen Zugang nicht nur zum Text, sondern auch zum Bild. Auf der Grundlage der Wissenssoziologie von Karl MANNHEIM kann hier auch die sozialwissenschaftliche Relevanz von Methodologien der Kunstgeschichte (PANOFSKY, IMDAHL) erschlossen und an Reflexionen im Bereich der Semiotik (BARTHES, ECO) und der Philosophie (FOUCAULT) angeschlossen werden. In der Praxis dokumentarischer Bildinterpretation wird das sprachliche Vor- und Kontextwissen methodisch kontrolliert. Demgegenüber gewinnt die Rekonstruktion der Formalstruktur einen zentralen Stellenwert für die Analyse des Bildes in seiner Eigenlogik und Eigensinnigkeit. All dies wird an Forschungsbeispielen demonstriert.
Die dokumentarische Methode ist ein Auswertungsverfahren für höchst unterschiedliche qualitative Daten, u. a. Gruppendiskussionen und Bilder. Methodologisch begründet und forschungspraktisch vielfach erprobt, zielt sie auf die Rekonstruktion impliziter Erfahrungs- und Wissensbestände, die Menschen in ihrem Handeln orientieren. Hierzu werden auf dem Wege der komparativen Analyse Typiken und Typologien entwickelt. Die dokumentarische Methode hat inzwischen in einem breiten Spektrum von Gegenstandsbereichen sozialwissenschaftlicher Forschung ihre Anwendung gefunden, von denen in diesem Band eine
In: Qualitative Sozialforschung
In: SpringerLink
In: Bücher
In: Springer eBook Collection
Vergleich und Typenbildung in der qualitativen Forschung -- Relationale Typenbildung -- Vom Fallvergleich zur relationalen Typenbildung: Ein Forschungsbeispiel -- Mehrebenenvergleich und kontextuierte Typenbildung -- Zur Praxis des Mehrebenenvergleichs in einem internationalen Forschungsprojekt -- Ausblick -- Literatur -- Anhang: Richtlinien der Transkription.
In: Zeitschrift für Qualitative Forschung, Band 11, Heft 1
"Die konstante Nachfrage nach Forschungsarbeiten mit Hilfe von Bildanalysen innerhalb der Geistwissenschaften hatte die zunehmende Entwicklung von Methoden und Theorien zur Unterstützung dieser Aufgabe zur Folge. Das hier vorgestellte dokumentarische Verfahren zählt zu den wichtigsten qualitativen Methoden in dieser Hinsicht. Es wurde von Ralf Bohnsack entwickelt und basiert auf Panofskys Theorien sowie auf Konzepten von Karl Mannheim und Pierre Bourdieu. Durch das dokumentarische Verfahren ist eine tiefere Analyse der Quellen möglich. Es vollzieht sich ein Wechsel des Recherchefokus von der Suche nach dem immanenten Sinn zu der Suche nach dem dokumentarischen Sinn. Auch die technischen Elemente spielen eine wichtige Rolle in der Interpretation. Hierbei dient die kunstgeschichtliche Theorie von Max Imdahl als Basis. In diesem Aufsatz wird die dokumentarische Methode zur Bildanalyse beschrieben und dann in beispielhafter Interpretation zweier politische Karikaturen der berüchtigten nationalsozialistischen Zeitung 'Der Stürmer' angewandt. Diese vergleichende Studie dient dazu, die Nutzbarkeit der Methode und ihre Ergebnisse zu verdeutlichen." (Autorenreferat)
In: Lebensformen im Widerstreit. Integrations- und Identitätskonflikte in pluralen Gesellschaften., S. 136-160
Auf der Grundlage einer empirischen Rekonstruktion der Alltagspraxis und des Erfahrungswissens jugendlicher MigrantInnen unterscheidet der Autor zwei Arten von Differenzerfahrung, die sich zugleich als zwei Arten der Fremdheitserfahrung darstellen. Diesen unterschiedlichen Arten oder Ebenen der Differenzerfahrung kommt eine grundlagentheoretische Bedeutung zu: Zum einen die Ebene der (Fremd-) Konstruktion von sozialer Identität. Diese Identitätskonstruktion wird empirisch an den Erfahrungen der Ethnisierung verdeutlicht. Die andere Ebene der Differenzerfahrung ist weniger offensichtlich, ist eher implizit in das alltagspraktische Handeln eingelagert. Sie betrifft die habitualisierte Alltagspraxis, also den Habitus. Mit letzterer Art von Differenzerfahrungen bei jugendlichen MigrantInnen befasst sich der Hauptteil des Beitrags.Abschließend werden die eigenen Differenzkonstruktionen, also die (Leit-)Differenzen der Forschenden beleuchtet, die die spezifische methodische Fremdheitsrelation zu ihrem Gegenstand machen. Hier folgen einige methodologischen Betrachtungen zur Methode der dokumentarischen Interpretation. Diese methodische Haltung, die im Sinne von Luhmann auf der Ebene einer "Kybernetik zweiter Ordnung" angesiedelt ist, hat ihre historischen Wurzeln in der existentiellen Differenzerfahrung, der existentiellen Fremdheit, die auch positive Funktionen für eine methodisch notwendige Distanzierung hat. (ICA2).
In: Lebensformen im Widerstreit: Integrations- und Identitätskonflikte in pluralen Gesellschaften, S. 136-160
Auf der Grundlage einer empirischen Rekonstruktion der Alltagspraxis und des Erfahrungswissens jugendlicher MigrantInnen unterscheidet der Autor zwei Arten von Differenzerfahrung, die sich zugleich als zwei Arten der Fremdheitserfahrung darstellen. Diesen unterschiedlichen Arten oder Ebenen der Differenzerfahrung kommt eine grundlagentheoretische Bedeutung zu: Zum einen die Ebene der (Fremd-) Konstruktion von sozialer Identität. Diese Identitätskonstruktion wird empirisch an den Erfahrungen der Ethnisierung verdeutlicht. Die andere Ebene der Differenzerfahrung ist weniger offensichtlich, ist eher implizit in das alltagspraktische Handeln eingelagert. Sie betrifft die habitualisierte Alltagspraxis, also den Habitus. Mit letzterer Art von Differenzerfahrungen bei jugendlichen MigrantInnen befasst sich der Hauptteil des Beitrags.Abschließend werden die eigenen Differenzkonstruktionen, also die (Leit-)Differenzen der Forschenden beleuchtet, die die spezifische methodische Fremdheitsrelation zu ihrem Gegenstand machen. Hier folgen einige methodologischen Betrachtungen zur Methode der dokumentarischen Interpretation. Diese methodische Haltung, die im Sinne von Luhmann auf der Ebene einer "Kybernetik zweiter Ordnung" angesiedelt ist, hat ihre historischen Wurzeln in der existentiellen Differenzerfahrung, der existentiellen Fremdheit, die auch positive Funktionen für eine methodisch notwendige Distanzierung hat. (ICA2)
In: UTB 8407
In: utb-studi-e-book
Die dokumentarische Bild- und Videointerpretation stellt einen inzwischen vielfach erprobten und bewährten methodischen Zugang zu stillen und bewegten Bildern dar. Dabei geht es insbesondere darum, dem Bild in seiner spezifischen Eigenart, also als Ausdruck sprachunabhängiger und körpergebundener Ausdrucksformen, gerecht zu werden. Dies kann an ausgewählten Forschungsbeispielen für Studierende und ExpertInnen leicht verständlich und gut nachvollziehbar vermittelt werden. Das Buch wendet sich an Studierende und ExpertInnen im Bereich qualitativer Methoden in den gesamten Sozial- und Kommunikationswissenschaften. Es dient sowohl der forschungspraktischen Fundierung und Anleitung qualitativer Bild-, Video- und Filminterpretation als auch der Vermittlung qualitativer Methoden in der Lehre. Der Autor: Prof. Dr. rer. soc., Dr. phil. habil. Ralf Bohnsack, Dipl.-Soz., Leiter des Arbeitsbereichs Qualitative Bildungsforschung an der Freien Universität Berlin.
In: Wirtschaftspädagogisches Forum Band 69
In: Zeitschrift für qualitative Forschung: ZQF, Band 25, Heft 1, S. 132-145
ISSN: 2196-2146
Der Artikel strebt einen ersten, systematischen Vergleich der wissenssoziologischen und strukturtheoretischen Deutungsmusteranalyse mit der Dokumentarischen Methode an. Dabei werden die historische Genese und die wissenssoziologische Bezugnahme auf Mannheim fokussiert. Im Kontext der Verfahrensanwendung wird die Rolle der Interviewperson und deren Steuerung sowie die Herausbildung von Typen bzw. Mustern verglichen. Verfahrenseigene Schwerpunkte werden mit unterschiedlichen Erkenntnisinteressen erklärbar gemacht.
In: Jahrbuch Dokumentarische Methode. Heft 2-3/2020, S. 279-296