Die Blockchain-Technologie im Fokus der DSGVO - Diskrepanz zwischen Innovation und unionalem Datenschutz?
Das Hauptaugenmerk der vorliegenden Arbeit liegt in der Lokalisierung vorherrschender Spannungsfelder des innovativen technischen Phänomens der Blockchain-Technologie im Zusammenhang mit den datenschutzrechtlichen Grundsätzen sowie den verankerten Betroffenenrechten der DSGVO. Bevor der Fokus auf die auftretenden Konfliktpotentiale gelegt wird, soll das Verständnis im Hinblick auf die bei dieser Technologie zum Einsatz kommenden kryptografischen Methoden und Verfahren gemäß dem Grundsatz "vires in numeris" erreicht und die charakteristischen Wesensmerkmale dieser Technologie mit Innovationscharakter erläutert werden. Weiters wird die datenschutzrechtliche Rollenverteilung einer detaillierten Betrachtung unterzogen, wobei das Hauptaugenmerk in erster Linie auf die Rolle des Verantwortlichen als Hauptadressaten datenschutzrechtlicher Verpflichtungen im Blockchain-Kontext gelegt wird. Im Anschluss daran soll die Frage nach der datenschutzrechtlichen Konformität der Blockchain-Technologie mit ausgewählten zentralen Datenschutzgrundsätzen der DSGVO geklärt werden. In weiterer Folge werden die Auswirkungen der zum Einsatz kommenden Philosophie der Blockchain-Technologie als dezentrales, veränderungsresistentes Vertrauensnetzwerk im Zusammenhang mit der Ausübung der in der DSGVO verankerten Betroffenenrechte einer tiefer gehenden Betrachtung unterzogen. Die resultierenden Hürden aus datenschutzrechtlicher Sicht sollen mit Hilfe ausgewählter Lösungsansätze durch die Adaption der ursprünglichen Blockchain-Variante auf technischer Ebene in einem überwiegenden Ausmaß überwunden werden. Abschließend wird ein Blick auf die zukünftige Entwicklung im Bereich der Quantencomputer-Forschung geworfen, um die damit in Verbindung stehenden Risiken und Auswirkungen auf die Blockchain-Technologie besser einschätzen zu können. ; eingereicht von Dipl.-Ing. Mag. Denise Pachernegg ; Universität Linz, Masterarbeit, 2020 ; (VLID)4898963