Freiwilliges Engagement und öffentliche gemeinschaftliche Aktivität
In: Freiwilliges Engagement in Deutschland: der Deutsche Freiwilligensurvey 2014, p. 91-151
424 results
Sort by:
In: Freiwilliges Engagement in Deutschland: der Deutsche Freiwilligensurvey 2014, p. 91-151
In: Altern im Wandel: zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS), p. 171-183
Im Jahr 2014 sind die meisten der 40- bis 85-Jährigen mit ihrem Leben zufrieden. Im höheren Alter sind mehr Menschen von zumindest leichten depressiven Symptomen betroffen. Der Wandel der depressiven Symptome unterscheidet sich zwischen den Altersgruppen - nur Ältere berichten 2014 weniger Symptome als 2002. Mehr Frauen als Männer berichten von zumindest leichten depressiven Symptomen. Niedriggebildete haben häufiger eine geringere Lebenszufriedenheit und häufiger zumindest leichte depressive Symptome als Höhergebildete.
In: Freiwilliges Engagement in Deutschland: Der Deutsche Freiwilligensurvey 2019 (2021), p. 32-49
Der Deutsche Freiwilligensurvey (FWS) ist eine repräsentative telefonische Befragung zum freiwilligen Engagement in Deutschland. Der Freiwilligensurvey wurde bislang fünfmal durchgeführt (1999: n = 14.922, 2004: n = 15.000, 2009: n = 20.005, 2014: n = 28.690 und 2019: n = 27.762). Grundgesamtheit ist die Wohnbevölkerung Deutschlands in Privathaushalten im Alter ab 14 Jahren.
Die Telefoninterviews für den Freiwilligensurvey 2019 wurden wie bereits 2014 über Festnetz und über Mobilfunk geführt. Insgesamt wurden 19.498 Interviews über das Festnetz (70,2 Prozent) und 8.264 Interviews über Mobiltelefone geführt (29,8 Prozent).
Neben Interviews in Deutsch waren im Freiwilligensurvey 2019 wie bereits 2014 auch Interviews in weiteren Sprachen möglich. Die Befragten hatten neben Deutsch die Auswahl zwischen Englisch, Arabisch, Russisch, Türkisch und Polnisch. Insgesamt wurden 608 nicht deutschsprachige Interviews geführt.
Alle Angaben zum freiwilligen Engagement wurden 2019 wie 2014 anhand eines Kriterienkatalogs geprüft. Ziel dieser Prüfung war es, diejenigen Tätigkeiten zu identifizieren, die den Kriterien für freiwilliges Engagement eindeutig widersprechen. Im Falle eines solchen Widerspruchs wurde eine Tätigkeit nicht als freiwilliges Engagement gewertet und entsprechend recodiert. Im Freiwilligensurvey 2019 wurden 2,6 Prozent der Personen, die sich selbst zunächst als engagiert eingeschätzt haben, als nicht-engagiert gewertet.
Das Gewichtungskonzept wurde für den Freiwilligensurvey 2019 angepasst, indem zusätzlich die Bildungsinformation einbezogen wird. Die Gewichtung inklusive Bildung wird durchgängig für die Analysen des Berichts verwendet, im Zeitvergleich auch rückwirkend für die bisherigen Erhebungswellen. Dadurch ergeben sich für alle Erhebungswellen niedrigere Engagementquoten als bisher berichtet, und zwar um jeweils drei bis vier Prozentpunkte. Es ändert sich somit insgesamt das Niveau der Engagementquoten, der Trend bleibt jedoch im Wesentlichen bestehen.
In: Freiwilliges Engagement in Deutschland: der Deutsche Freiwilligensurvey 2014, p. 21-27
In: Altern im Wandel: zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS), p. 97-110
Kernaussagen: Das durchschnittliche Einkommen ist zwischen 1996 und 2014 stetig gestiegen, es bestehen aber weiterhin deutliche Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland Das durchschnittliche Einkommen ist zwischen 1996 und 2014 am stärksten für die 60- bis 65-Jährigen gestiegen Die Bildungsungleichheit bei den Einkommen nimmt zwischen 1996 und 2014 zu Ältere Menschen sind im Vergleich zu anderen Altersgruppen nicht überdurchschnittlich von Armut gefährdet Die Einschätzung der eigenen finanziellen Situation unterscheidet sich zwischen den Bildungsgruppen.
In: Altern im Wandel: zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS), p. 257-271
Im Jahr 2014 haben die 40- bis 85-Jährigen mehr Personen in ihrem engen Netzwerk als im Jahr 1996. Mehr Menschen haben im Jahr 2014 Freundinnen oder Freunde im engen Netzwerk als 1996 - diese können auch von mehr Menschen um Rat oder Trost gefragt werden. Altersunterschiede in der emotionalen Unterstützung durch Freundinnen oder Freunde sind im Jahr 2014 größer als noch im Jahr 1996. Altersunterschiede bei Freizeitaktivitäten mit Freundinnen oder Freunden werden zwischen 1996 und 2014 geringer. Bildungsunterschiede bei Freizeitaktivitäten mit Freundinnen und Freunden nehmen zwischen 1996 und 2014 zu.
In: Freiwilliges Engagement in Deutschland: der Deutsche Freiwilligensurvey 2014, p. 31-49
In: Freiwilliges Engagement in Deutschland: Der Deutsche Freiwilligensurvey 2019 (2021), p. 11-16
Der Deutsche Freiwilligensurvey (FWS) ist seit zwei Jahrzehnten die Basis für die Berichterstattung zum freiwilligen Engagement in Deutschland. Er wird seit 1999 alle fünf Jahre als telefonische, bevölkerungsrepräsentative Studie durchgeführt. Aktuell liegen die Daten der fünften Erhebung aus dem Jahr 2019 vor. Als freiwilliges Engagement werden Tätigkeiten gefasst, die freiwillig und gemeinschaftsbezogen ausgeübt werden, im öffentlichen Raum stattfinden und nicht auf materiellen Gewinn gerichtet sind.
In: Freiwilliges Engagement in Deutschland: Der Deutsche Freiwilligensurvey 2019 (2021), p. 276-281
Im Jahr 2019 sind 39,7 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland freiwillig engagiert - rund 28,8 Millionen Menschen. Es sind Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts, Menschen aus unterschiedlichen beruflichen Kontexten, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Die Vielfalt der freiwillig engagierten Menschen spiegelt die Vielfalt der Gesellschaft in Deutschland wider. Freiwillig Engagierte trainieren Kinder und Jugendliche in Sportclubs, sie organisieren Veranstaltungen in der Gemeinde, sie leisten Nachbarschaftshilfe für ältere Menschen, sie übernehmen ehrenamtliche Unterstützung in Krankenhäusern, sie sind in Schülervertretungen engagiert oder sie setzen sich in Bürgerinitiativen für ihre Kommune ein.
In: Freiwilliges Engagement in Deutschland: Der Deutsche Freiwilligensurvey 2019 (2021), p. 62-84
Frauen und Männer unterscheiden sich 2019 zum ersten Mal seit 1999 nicht hinsichtlich ihrer Engagementbeteiligung. Während sich in der Vergangenheit seit 1999 stets Männer zu größeren Anteilen freiwillig engagierten, ist im Jahr 2019 erstmals kein statistisch signifikanter Geschlechterunterschied in der Engagementquote festzustellen (Frauen: 39,2 Prozent; Männer: 40,2 Prozent). Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Anteile freiwillig engagierter Frauen seit 1999 stärker gestiegen sind als die Anteile freiwillig engagierter Männer. Zudem ist der Anteil an
engagierten Männern zwischen 2014 und 2019 etwas zurückgegangen. Die Anteile freiwillig Engagierter haben seit 1999 in allen Altersgruppen zugenommen. Das Ausmaß des Anstiegs unterscheidet sich jedoch zwischen den Altersgruppen. Besonders ausgeprägt ist der Anstieg bei den 65-Jährigen und Älteren, in dieser Altersgruppe ist die Engagementquote von 18,0 Prozent im Jahr 1999 auf 31,2 Prozent im Jahr 2019 gestiegen. Der höchste Anteil Engagierter ist 2019 bei den 30- bis 49-Jährigen mit 44,7 Prozent zu finden, bei den 14- bis 29-Jährigen liegt der Anteil bei 42,0 Prozent und bei den 50- bis 64-Jährigen bei 40,6 Prozent. Die Unterschiede in der Engagementbeteiligung zwischen den Bildungsgruppen haben zwischen 1999 und 2019 zugenommen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Anstieg der Engagementquote bei Personen, die noch zur Schule gehen, sowie bei Personen mit hoher Bildung deutlich stärker ausgefallen ist als bei Personen mit mittlerer Bildung. Bei Personen mit niedriger Bildung unterscheiden sich hingegen die Engagementquoten von 1999 und 2019 nicht statistisch signifikant. 2019 engagieren sich Personen mit hohem Bildungsabschluss zu 51,1 Prozent, mit mittlerem Bildungsabschluss zu 37,4 Prozent, mit niedrigem Bildungsabschluss zu 26,3 Prozent.
Erwerbsstatus und materielle Ressourcen hängen mit freiwilligem Engagement zusammen. Erwerbstätige sind zu höheren Anteilen freiwillig engagiert als Nicht-Erwerbstätige. Im Freiwilligensurvey 2019 zeigt sich weiterhin, dass der Anteil von Engagierten besonders hoch ist bei Personen, die einer Erwerbstätigkeit in Teilzeit beziehungsweise mit geringfügigem Stundenumfang nachgehen (50,8 Prozent). Personen mit einem mittleren oder hohen bedarfsgewichteten Haushaltseinkommen engagieren sich überdurchschnittlich häufig freiwillig, während Personen mit einem niedrigen bedarfsgewichteten Haushaltsnettoeinkommen unterdurchschnittlich häufig engagiert sind. Zuwanderungserfahrungen sind bedeutsam für das freiwillige Engagement. Sowohl 2014 als auch 2019 engagieren sich Personen mit Migrationshintergrund zu geringeren Anteilen als Personen ohne Migrationshintergrund. Während sich 2019 Personen ohne Migrationshintergrund
zu 44,4 Prozent freiwillig engagieren, engagieren sich Personen mit Migrationshintergrund zu 27,0 Prozent. In der Gruppe der Menschen mit Migrationshintergrund engagieren sich Personen mit eigener Zuwanderungserfahrung zu geringeren Anteilen als Personen ohne eigene Zuwanderungserfahrung. Erstmals kann 2019 auch das Engagement von Menschen, die als Geflüchtete nach Deutschland gekommen sind, im Freiwilligensurvey ermittelt werden. Dabei ist die Engagementquote von Personen mit Fluchterfahrung mit 12,0 Prozent geringer als von Personen ohne Fluchterfahrung, die nach Deutschland zugewandert sind (20,9 Prozent).
Der Anteil freiwillig engagierter Personen unterscheidet sich zwischen den Angehörigen unterschiedlicher Religionsgemeinschaften deutlich. Die Unterschiede in der Beteiligung im freiwilligen Engagement von Menschen unterschiedlicher Religionsgemeinschaften haben sich in den fünf Jahren seit 2014 nicht verändert: Den höchsten Anteil Engagierter weisen die Mitglieder der christlichen Kirchen auf, gefolgt von den Angehörigen sonstiger Religionen und den Personen ohne Religionszugehörigkeit. Die niedrigste Engagementquote ist unter den Mitgliedern islamischer Religionsgemeinschaften zu finden.
Die Engagementquoten in Ost- und Westdeutschland haben sich seit 1999 sukzessive angenähert. 2019 ist die Engagementquote in Ostdeutschland (inklusive Berlin) mit 37,0 Prozent nur noch 3,4 Prozentpunkte geringer als in Westdeutschland mit 40,4 Prozent. Im Jahr 1999 betrug diese Differenz noch 7,9 Prozentpunkte. Zudem ist die Engagementbeteiligung 2019 im ländlichen Raum mit 41,6 Prozent etwas höher als im städtischen Raum mit 38,8 Prozent.
In: Freiwilliges Engagement in Deutschland: Der Deutsche Freiwilligensurvey 2019 (2021), p. 18-31
Der Freiwilligensurvey ist seit zwei Jahrzehnten die Basis für die Berichterstattung zum aktuellen Stand und zur Entwicklung des freiwilligen Engagements in Deutschland. Seit 1999 wird er alle fünf Jahre als telefonische bevölkerungsrepräsentative Studie durchgeführt. Aktuell liegen die Daten der fünften Erhebung aus dem Jahr 2019 vor. Als freiwilliges Engagement werden Tätigkeiten gefasst, die freiwillig und gemeinschaftsbezogen ausgeübt werden, im öffentlichen Raum stattfinden und nicht auf materiellen Gewinn gerichtet sind. Die im Freiwilligensurvey verwendete Definition des Engagements deckt sich somit weitgehend mit der von der Enquete-Kommission "Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements" im Jahr 2002 entwickelten Begriffsbestimmung bürgerschaftlichen Engagements. Im öffentlichen Diskurs wird die hohe gesellschaftspolitische Bedeutung freiwilligen Engagements hervorgehoben; allerdings ist freiwilliges Engagement nicht in jedem Fall förderlich für die Gesellschaft. Häufig wird argumentiert, dass freiwilliges Engagement zum Zusammenhalt der Gesellschaft beitragen und positive Auswirkungen für die Zielgruppen des Engagements und für die Engagierten selbst haben kann. Allerdings kann sich Engagement auch als problematisch für die Gesellschaft erweisen, beispielsweise dann, wenn in der freiwilligen Tätigkeit demokratiefeindliche Ziele verfolgt werden. Der gesellschaftliche Wandel findet durch neu aufgenommene Themen Eingang in den Freiwilligensurvey. Die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten zwei Jahrzehnte schaffen Potenziale für neue Engagementformen und wirken sich auf die Ausgestaltung zivilgesellschaftlichen Handelns aus. Dementsprechend wurden im Jahr 2019 erstmals Fragen zu Einstellungen zur Demokratie, zum Engagement von Geflüchteten und für Geflüchtete, zu Formen der Internetnutzung im Rahmen der freiwilligen Tätigkeit sowie zu den Zwecken von Geldspenden gestellt. Freiwilliges Engagement ist vielfältig und voraussetzungsvoll. Inhalte und Formen des Engagements unterscheiden sich ebenso wie die Engagierten selbst. Um Ungleichheiten im Zugang zum Engagement zu untersuchen, die beispielsweise daraus resultieren, dass nicht alle Menschen über die gleichen Ressourcen für eine freiwillige Tätigkeit verfügen, müssen Unterschiede zwischen Bevölkerungsgruppen berücksichtigt werden. Um die Bevölkerung mit dem Freiwilligensurvey noch besser als bisher abbilden zu können, wurde im Jahr 2019 die Gewichtung um das Merkmal der schulischen Bildung ergänzt. Dieses Vorgehen hat zur Folge, dass die Engagementquoten aller Erhebungsjahre um drei bis vier Prozentpunkte niedriger ausfallen als die bislang ohne diese Gewichtung berechneten Quoten. Bei der Betrachtung der Engagementquoten über die Zeit ändert sich somit das Niveau, der Trend bleibt jedoch weitgehend bestehen.
In: Freiwilliges Engagement in Deutschland: Der Deutsche Freiwilligensurvey 2019 (2021), p. 51-61
Der Anteil freiwillig engagierter Menschen ist in den letzten zwanzig Jahren gestiegen. Im Jahr 2019 üben 39,7 Prozent der Personen ab 14 Jahren in Deutschland eine freiwillige Tätigkeit aus. Im Jahr 1999 waren es noch 30,9 Prozent. Die absolute Zahl der Menschen, die sich freiwillig engagieren, ist über die letzten zwanzig Jahre hinweg gestiegen. Im Jahr 2019 engagieren sich hochgerechnet 28,8 Millionen Menschen in Deutschland freiwillig. Im Jahr 1999 waren es noch 21,6 Millionen.
Während bei der Engagementquote zwischen 1999 und 2014 ein Anstieg beobachtet werden kann, ist die Quote zwischen 2014 und 2019 stabil geblieben. Im Zeitverlauf sieht man ähnlich hohe Quoten in den Jahren 1999, 2004 und 2009 (30,9 Prozent, 32,7 Prozent und 31,9 Prozent) sowie zwei ähnlich hohe Quoten in den Jahren 2014 und 2019 (40,0 Prozent und 39,7 Prozent).
Der Anstieg der Engagementquote steht in Verbindung zu den gesellschaftlichen Veränderungen der letzten zwanzig Jahre; er wird aber auch von methodischen Entscheidungen beeinflusst. Gesellschaftliche Trends wie die Bildungsexpansion, die gestiegene Erwerbsbeteiligung von Frauen, die verbesserte Gesundheit Älterer und die zunehmende öffentliche Thematisierung von Engagement können sich steigernd auf die Engagementbeteiligung ausgewirkt haben. Gleichzeitig hat die im Jahr 2014 vorgenommene Anpassung bei der Engagementerfassung im Freiwilligensurvey wahrscheinlich zu dem starken Anstieg der Engagementquote zwischen 2009 und 2014 beigetragen. Das Vorgehen bei der Prüfung von Engagementangaben in den Jahren 1999 bis 2009 hat dagegen einen vermutlich bereits im ersten Jahrzehnt des Freiwilligensurvey vorhandenen Anstieg der Engagementquote verdeckt.
In: Altern im Wandel: zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS), p. 139-156
Im Jahr 2014 bestehen deutliche Alters- und Bildungsunterschiede hinsichtlich der sportlichen Aktivität. Die sportliche Aktivität hat zwischen 1996 und 2014 kontinuierlich zugenommen. Der Anteil der Raucherinnen und Raucher ist zwischen 2008 und 2014 angestiegen. Personen, die im Jahr 2014 Vorsorgeleistungen in Anspruch nehmen und Personen, die nicht rauchen, sind auch häufiger sportlich aktiv. Personen, die 2014 nicht rauchen, sind deutlich häufiger regelmäßig sportlich aktiv als es Nicht-Raucherinnen und Nicht-Raucher im Jahr 2002 waren.