Die Untersuchung von Carl – Ludwig Holtfrerich knüpft an drei Standardwerke an, die den Forschungsstand zu den volkswirtschaftlichen Erscheinungen, Ursachen und Auswirkungen der deutschen Inflation zwischen 1914 und 1923 charakterisieren: Frank D. Graham: Exchange, Prices and Production in Hyper-Inflation: Germany, 1920-1923, New York (1930) 1967; Constantino Bresciani-Turroni: The Economics of Inflation. A Study of Currency Depression in Post-War Germany, London (1937) 1968; Karsten Laursen und Jorgen Pedersen: The German Inflation 1918-1923, Amsterdam 1964. Die gegensätzlichen Einschätzungen der Ursachen oder Wirkungen der deutschen Inflation nach dem Ersten Weltkrieg reflektieren nicht nur theoretische Dichotomien, sondern auch den unzureichenden Forschungsstand über wirtschaftliche und soziale Prozesse während der Inflationsjahre. Statistische Darstellungen der deutschen Wirtschaftsgeschichte enthalten für die Jahre 1914 bis 1923 zumeist Lücken. Aus diesen Feststellungen leitet sich die Zielsetzung der Arbeit ab. "Sie soll dazu beitragen, das unzureichende historiographische Bild der deutschen Inflation 1914-1923 in ausgewählten Teilbereichen zu vervollständigen, jenseits spezieller Forschungsbeiträge jedoch einen allgemeinen Überblick über Erscheinungen, Ursachen und Wirkungen der Inflation vermitteln. Um der Kritik an den oben erwähnten Standardwerken zur Inflation und den neuerdings formulierten Forschungsansprüchen Rechnung zu tragen, wird besonderer Wert darauf gelegt, die Kriegsjahre als finanzpolitische Geburtsstunde der Inflation in die Betrachtung einzubeziehen, jenseits der rein ökonomischen Erklärungen die innen- und außenpolitischen Faktoren mit zu berücksichtigen, die die Veränderungen der ökonomischen Variablen mit bestimmt haben, einen Beitrag zur Schließung der statistischen Lücken im Bild der deutschen Inflation zu leisten und nicht zuletzt die inflationäre Entwicklung in Deutschland im internationalen Zusammenhang und Vergleich zu sehen" (Holtfrerich, C.-L., 1980: Die deutsche Inflation 1914 – 1923. Ursachen und Folgen in internationaler Perspektive. Berlin/New York: Walter de Gruyter, S. 4). Die Untersuchung ist in drei Kapiteln gegliedert. Im ersten Teil wird die deutsche Inflation in ihren Erscheinungsformen behandelt, als Prozess anhaltender Preissteigerungen oder eines Verlustes an äußerer und innerer Kaufkraft der Währung und als Prozess des Geldmengenwachstums. Dieser Teil ist stark von der Diskussion statistischer Probleme bei der Messung des Inflationsphänomens geprägt. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den ökonomischen und mit den politischen Ursachen, Einflussfaktoren oder Bedingungen der Inflation, insbesondere mit der Finanzpolitik des Reichs im Ersten Weltkrieg und danach, mit der Bedeutung der Reparationsprobleme für die Inflation, mit der Kreditpolitik der Reichsbank und deren politischen Handlungsspielräumen und Absichten, mit den von den realen Produktionsmöglichkeiten ausgehenden Beiträgen zur Diskrepanz zwischen realem Güterangebot und monetärer Nachfrage . Das dritte Kapitel ist den Wirkungen der Inflation gewidmet, insbesondere auf Wachstum und Beschäftigung, somit auf die auf die Größe des Sozialproduktes, und auf die Verteilung des Volkseinkommens im Inland. Darüber hinaus werden aber auch die Konjunktur belebenden Wirkungen der deutschen Inflation auf die Wirtschaft des Auslandes untersucht.
Datentabellen in HISTAT (Thema: Geld und Währung):
1. Indikatoren der Inflation A. Preis- und Kaufkraftentwicklung A.01 Indices für die Entwicklung der Großhandelspreise und des Dollarwechselkurses in Deutschland, 1913=1 (1914-1923) A.02 Indices für die Entwicklung des gewogenen nominalen und realen Außenwerts der Mark, 1913=1 (1920-1923) A.03 Reichsindexziffern der Lebenshaltungskosten, 1913/14 = 1(1920-1923) A.04 Preisindex einer Eisenbahnfahrkarte 3. Klasse je km und einer Straßenbahnfahrkarte, 1913/14 = 1 (1913-1923) A.05 Wöchentliches Existenzminimum einer vierköpfigen Familie in Berlin nach R.R. Kuczynski (1914-1923) A.06 Index der Lebensmittelpreise im Durchschnitt von 200 Städten des Deutschen Reichs, nach Richard Calwer (1913-1922)
2. Faktoren der Inflation B. Geldmengen- und Liquiditätsentwicklung B.01 Jährliche Daten zur Entwicklung von Geldbasis und Geldmenge (1910-1923) B.02 Monatliche Daten zum Geldumlauf (1913-1923) B.03 Einlagen der Reichsbank nach Einlegergruppen (1900-1925) B.04 Anteil der Kontokorrenteinlagen an den Gesamteinlagen der Preußischen Sparkassen (1909-1925) B.05 Anteil der Einlagen verschiedener Fristigkeiten bei den Berliner Großbanken (1913-1925) B.06 Guthaben anderer Banken im Verhältnis zu den Kreditoren (1913-1925) B.07 Anteil der Nostroguthaben an den gesamten Aktiva der Berliner Großbanken (1913-1924) B.08 Anteil der Kreditoren der Aktienbanken bzw. Sparkassen an den Kreditoren aller Kreditinstitute (außer Notenbanken) (1913-1925) B.09 Einlagen verschiedener Bankengruppen in % der Geldbasis (1913-1922) B.10 Struktur der Geldbasis, in Prozent (1913-1922) B.11 Entwicklung der schwebenden Schuld des Reiches (1914-1923) B.12 Finanzierung der Reichsausgaben durch Steuereinnahmen und Erhöhung der schwebenden Schuld (1920-1922) B.13 Verschiedene Zinssätze am Geldmarkt , in % p.a. (1920-1923) B.14 Kleinhandelspreise und Schwarzmarktpreise in Berlin, häufigster Preis in Pfg. pro kg (1914-1922) C. Faktoren der Produktionsentwicklung C.01 Wachstum der Industrieproduktion, Index 1928=100 (1913-1931) C.02 Getreideproduktion des Deutschen Reichs, in Mio. t (1910-1931) D. Faktoren der Geldnachfrage D.01 Realwert der Geldbasis, Index 1913 = 1 (1919-1923)
3. Wirkungen der Inflation E. Konjunktur, Wachstum und Beschäftigung E.01 Arbeitslosigkeit unter den Mitgliedern der Gewerkschaften und Facharbeiterverbände (1914-1923) E.02 Index der Produktion wichtiger Industriegruppen und Industriezweige, 1913 = 100 (1913-1918) E.03 Gliederung der Industrien nach berufsgenossenschaftlich versicherten Personen, 1913 = 100 (1913-1918) E.04 Indices der Industrieproduktion Frankreichs, Großbritanniens und Deutschlands, 1928 = 100 (1919-1931) E.05 Einfuhr Deutschlands (im Spezialhandel), im Vergleich zu 1913 (1913-1923)
F. Inländische Verteilungswirkung F.01 Indices für die Entwicklung des realen Volkseinkommens in Deutschland, 1913 = 100 (1903-1935) F.02 Indices der durchschnittlichen Realwochenlöhne (Tariflöhne) der Eisenbahner, Buchdrucker und Ruhrbergarbeiter, 1913 = 100 (1913-1923) F.03 Lohnniveau der Facharbeiter, in Prozent des Lohnniveaus der ungelernten Arbeiter (1913-1923) F.04 Realmonatsgehälter typischer Besoldungsgruppen von Reichsbeamten in Großstädten, 1913 = 100 (1913-1923) F.05 Indices für die Entwicklung der Tarifstundenlöhne für 29 Arbeiterkategorien in Frankfurt und Umgebung, 1914 = 1 (1920-1923) F.06 Index des Pro-Kopf-Verbrauchs verschiedener Güter in Deutschland, 1913 = 100 (1920-1923) F.07 Funktionelle Einkommensverteilung des deutschen Volkseinkommens, in Prozent (1913-1931) F.08 Einkommensschichtung im Deutschen Reich, in Prozent (1913-1928) F.09 Die Schichtung der Vermögen (über 10.000 Goldmark) der natürlichen Personen im Deutschen Reich, in Prozent (1913-1923)
Motivated by the need to inform and guide European enterprises on the opportunities in and provided by the Southern African Development Community (SADC), this publication presents a study and an investment guide on the SADC. It contains four sets of information: (1) the form and constitution of the SADC; (2) SADC macro-economic data and a review of the dominant policy environment in place relevant to "Economic and Investment Risk Appraisal"; (3) a detailed profile of the SADC Member States and the investment opportunities they provide; and (4) the SADC-EU relations within the framework of the Lome Convention. (DÜI-Hff)
Bei der Studie handelt es sich um eine Rekonstruktion säkularer Trends der deutschen Wirtschaft, verbunden mit einer Datenkompilation ausgewählter historischer Zeitreihen zur Wirtschaftsentwicklung.
Eine Erörterung säkularer Trends der deutschen Wirtschaft über einen Zeitraum von 1000 Jahren ist aus mehrerlei Gründen ein gewagtes Unterfangen. Weder gab es über den gesamten hier zur Betrachtung anstehenden Zeitraum im staatsrechtlichen Sinne ein ´Deutschland´, noch im ökonomischen Sinne eine deutsche Volkswirtschaft. Das, was wir heute als deutsche Wirtschaft bezeichnen, ist ein relativ junges Gebilde, das zudem durch die 1990 erfolgte Wiedervereinigung eine grundlegende Veränderung erfahren hat.
Auch der Begriff Säkulartrend, der ursprünglich aus der Astronomie stammt, ist sowohl im Bereich der Geschichtswissenschaft als auch der Ökonomik mehrdeutig. Von verschiedenen Autoren werden unterschiedliche Begriffe fast bedeutungsgleich verwendet: Longue dureé, Wechsellagen, Wirtschaftsstufen, Lange Wellen, Wachstum und Entwicklung, um nur einige zu nennen. Eine sehr anschauliche Beschreibung des Säkulartrends gibt Fernand Braudel, wenn er schreibt: ´Als fortgesetzt in gleicher Richtung verlaufende, im Augenblick kaum wahrnehmbare Bewegung stellt der Trend einen kumulativen Prozeß dar. Sich selbst steigernd, hebt er die Masse der Preise und Wirtschaftsaktivitäten ganz allmählich bis zu dem Zeitpunkt an, von dem an er mit der gleichen Stetigkeit langsam, unmerklich, aber anhaltend ihren allgemeinen Niedergang bewirkt. So wenig der Trend von Jahr zu Jahr zählt, so entscheidend fällt er von Jahrhundert zu Jahrhundert ins Gewicht. Somit aber könnte der Versuch, ihn genauer zu messen und ihn [...] systematisch als Raster für die europäische Geschichte zu benutzen, gewisse Aufschlüsse über jene wirtschaftlichen Strömungen bringen, die uns mitreißen, und denen wir heute noch ausgeliefert sind, ohne daß wir sie wirklich durchschauen oder über zuverlässige Gegenmittel verfügen.´ (Braudel, Sozialgeschichte des 15.-18. Jahrhunderts, Bd. 3, Aufbruch zur Weltwirtschaft, München 1986, S. 80)
Offensichtlich kennzeichnen säkulare Trends wirtschaftliche Entwicklungsvorgänge, die über lange Zeit in eine bestimmte Richtung wirken und dabei mit einer zu- bzw. abnehmenden Wirtschaftsintensität verbunden sind. Obwohl sie in ihrer zeitlichen Dimension weit über die kurzfristigen Ernte- und Konjunkturschwankungen hinausreichen, schließen sie auch Krisenphasen, Entwicklungsbrüche und Strukturveränderungen ein. Sie sind nicht, oder nur sehr begrenzt steuerbar und entziehen sich häufig der durch das aktuelle Tagesgeschehen dominierten Wahrnehmung. Mit ihrem Auf und Ab kennzeichnen sie nicht nur die Dynamik wirtschaftlicher Entwicklung schlechthin, in ihnen spiegelt sich auch das Bewegungsmuster, in dem sich die langfristige wirtschaftliche Entwicklung vollzieht. Worin aber konkretisiert sich diese langfristige wirtschaftliche Dynamik? Wie lassen sich diese Bewegungsmuster über einen solch langen Zeitraum darstellen? Gibt es überhaupt durchgängig beschreibbare Entwicklungsmuster, oder haben sich nicht mit der Industrialisierung Produktionsweise und Produktionsverhältnisse so grundlegend verändert, daß eine tausend Jahre umspannende Betrachtung mehr verdeckt als erhellt? Und selbst dann, wenn man diese Bedenken ignoriert, wäre zu fragen, ob sich aufgrund unserer lückenhaften Kenntnisse und allzu spärlicher Quellen eine solche Säkularbetrachtung nicht generell verbietet.
Der folgende Beitrag geht davon aus, daß es gewisse Grundkonstanten gibt, die es sinnvoll erscheinen lassen, für eine derart weit gefaßte Periode nach durchgängigen Entwicklungsmustern und Strukturelementen zu fragen. Dies ist zunächst zu begründen. Ausgangspunkt unserer Überlegungen ist das Wirtschaftshandeln des Menschen, durch das sich ökonomische Wirklichkeit konstituiert. Es vollzieht sich in Raum und Zeit und dient der Bedürfnisbefriedigung mittels knapper Güter. Dieses Handeln ist von einer Vielzahl von Faktoren beeinflußt, von demographischen, politischen, institutionellen, technischen, ökologischen und besonders auch von kulturellen. Der Mensch ist dabei sowohl Subjekt als auch Objekt einer auf bestimmten Ordnungen basierenden Wirtschaft. Durch diese Ordnungen, die auf Werten, Normen und Institutionen beruhen, werden Verhaltensweisen definiert und gelenkt. Wirtschaftliches Handeln vollzieht sich demnach in einem Rahmen, der die gesamte Kulturwelt des Menschen umfaßt.
Wirtschaftliches Handeln vollzieht sich aber auch im Spannungsfeld von Kontinuität und Wandel. Faktoren, die den Wandel bewirken und jene, die auf den Erhalt bestimmter Ordnungen und Verhaltensweisen abzielen, wirken gleichzeitig und beeinflussen sich gegenseitig. Wandel resultiert aus dem Spannungsverhältnis von Erwartungen, wirtschaftlicher Betätigung und dem Grad der Bedürfnisbefriedigung. Lassen sich bestimmte Erwartungen nicht realisieren, ist die Bedürfnisbefriedigung gescheitert. Handlungen, Verhaltenweisen und Erwartungen werden geändert. Derartige Veränderungen sind der Movens der sich in vielfältigster Form manifestierenden historisch-ökonomischen Entwicklung. Ökonomischer Wandel ist damit integraler Bestandteil des allumfassenden historischen Wandels.
In der zeitlichen Abfolge dieses vielschichtig interdependenten Wirtschaftshandelns konstituiert sich der Wirtschaftsprozeß. Diesen weit gefaßten und komplexen Erfahrungsgegenstand konstituieren naturräumliche Gegebenheiten ebenso wie Ereignisse, Prozesse und Strukturen aller Bereiche menschlichen und gesellschaftlichen Lebens. Was ist im hier zur Betrachtung vorgegebenen Jahrtausend nicht alles zu berücksichtigen? Der Aufschwung der Städte und des Handels, die Herausbildung des Arbeitsmarktes, die Zunahme der Bevölkerung, die Ausbreitung des Geldes, der Anstieg der Produktion, wachsende Arbeitsteilung, Ausdehnung des Fernhandels, Entstehung des Weltmarktes und nicht zuletzt der Aufstieg und Niedergang ganzer Nationen im Gefüge der Weltwirtschaft.
Die Darstellung des langfristigen Wirtschaftsprozesses erfordert Beschränkungen in sachlicher und thematischer Hinsicht auch dann, wenn die Zeitperiode wesentlich kürzer ist als hier. Was aber sind die Grundelemente dieses Prozesses? Eine Aufzählung zu geben, die allen Erfordernissen und Wünschen gerecht wird, ist nicht möglich. Im Mittelpunkt der hier gewählten Betrachtung stehen die Bevölkerung, die gesamtwirtschaftliche Produktion von Gütern und Dienstleistungen sowie die Produktionsfaktoren Boden, Arbeit, Kapital und technischer Fortschritt nebst dem damit verbundenen gesamtwirtschaftlichen Strukturwandel. Entwicklung und mithin säkulare Trends lassen sich in ihrem historischen Verlauf allerdings nur dann beschreiben, wenn es gelingt, deren Ausprägung in der historischen Zeit konkret zu verorten. Das geschieht in der Regel mit Hilfe sogenannter, meist quantitativer, Indikatoren. Um ein Beispiel zu nennen: Aussagen über die Entwicklung des allgemeinen Preisniveaus lassen sich nur dann machen, wenn es gelingt, aus den unendlich vielen Preisangaben, die der Markt kontinuierlich liefert, einen markttypischen Durchschnittspreis zu ermitteln. Also: Entwicklung läßt sich nur insoweit beschreiben, als es gelingt, ausgewählte sozioökonomische Größen (Variablen) mit Hilfe empirisch-historischer Indikatoren abzubilden. Damit sind säkulare Trends Bewegungsmuster langfristiger ökonomischer Entwicklung, die sich in ausgewählten ökonomischen Indikatoren feststellen lassen.
Selbstverständlich hat die Verwendung solch quantitativer Indikatoren auch Nachteile. Erstens vermitteln sie den Eindruck einer Genauigkeit, die in den meisten Fällen nicht gegeben ist und gerade ein historisches Problem darstellt. Meistens bieten sie auch nur grobe Näherungen des gemeinten Sachverhalts. Darüber hinaus impliziert die Arbeit mit quantitativen Indikatoren, daß alle nicht meßbaren Dimensionen ökonomischer Entwicklung ausgeblendet werden. Noch eine weitere Einschränkung sei erwähnt. Wenn, wie hier beabsichtigt, bestimmte Faktoren über Jahrhunderte hinweg in Längsschnitten dargestellt werden, geht das auf Kosten des historischen Verständnisses. Soziale und wirtschaftliche Gegebenheiten bilden in den verschiedenen Zeitabschnitten der Geschichte komplexe und ganzheitliche Strukturen, die bei einer systematisch angelegten Längsschnittanalyse auseinandergerissen werden. Das statistische Material wurde vorwiegend in Form von Graphiken aufbereitet. Sie sollen die langfristigen Entwicklungsmuster anhand des zeitlichen Verlaufs der Indikatoren verdeutlichen.
Themen
Tabellenverzeichnis zu den Diagrammen in der Publikation:
Das folgende Tabellenverzeichnis dient der Zitierweise bei der Verwendung der Daten. Zu zitieren sind die Daten durch die Angabe der entsprechenden Seitenzahl in der o.g. Publikation.
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Seite 431: Bevölkerungsentwicklung in Deutschland (1200-2002) Seite 433: Auswanderung aus Deutschland (1820-2002) Seite 434: Lebendgeborene und Gestorbene je 1000 Einwohner in Deutschland (1820-2000) Seite 434: Lebenserwartung von Männern und Frauen in Deutschland (1871- 2001) Seite 441: Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsprodukts pro Kopf der Bevölkerung Seite 442: Reales Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevölkerung in Deutschland (1850-2002) Seite 442: Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsprodukts pro Kopf der Bevölkerung in Deutschland (1851-2002) Seite 449: Hektarerträge bei Weizen und Roggen in Deutschland (1850-2000) Seite 450: Brutto-Wertschöpfung des primären Sektors im Vergleich zur gesamten Volkswirtschaft (1850-2002) Seite 451: Prozentualer Anteil der Brutto-Wertschöpfung des primären Sektors an der gesamten Wertschöpfung der Volkswirtschaft (1850 -2002) Seite 455: Preisindex der Lebenshaltungskosten und Reallohnindex in England (1264-1953) Seite 456: Erwerbstätige in Deutschland (1800-2003) Seite 456: Durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit im Bergbau und in Industrie und Handwerk (1850-2002) Seite 457: Insgesamt geleistete Arbeitsstunden in Deutschland (1850-2003) Seite 458: Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, Arbeitsvolumen und durchschnittliche Wochenarbeitszeit (1850-2002) Seite 459: Index der Reallöhne in Deutschland (1810-2002) Seite 461: Arbeitslosenquote in Deutschland (1887-2002) Seite 462: Prozentualer Anteil der Beschäftigten im primären, sekundären und tertiären Sektor an der Gesamtbeschäftigung (1800-2003) Seite 465: Kapitalstock in Deutschland (1850-2000) Seite 467: Nettoinvestitionen in Deutschland (1850-2002) Seite 467: Nettoinvestitionsquote in Deutschland (1850-2003) Seite 470: Index der Kapitalintensität und der Arbeitsproduktivität (BIP pro Kopf) in Deutschland (1850-2001) Seite 472: Kapitalrendite in Deutschland (1850-1998) Seite 473: Kapitalkoeffizient in Deutschland (1850-2000) Seite 476: Totale Faktorproduktivität in Deutschland (1870-1999) Seite 477: Bildungsquoten in Deutschland und den USA (1870-1992) Seite 480: Anzahl der in Deutschland (1812-2003) und den USA (1791-2000) erteilten Patente
In Deutschland werden seit den 1950er-Jahren amtliche Statistiken über die Löhne und Gehälter, die Arbeitszeiten und die Arbeitskosten durchgeführt. Das lohnstatistische Berichtssystem umfasst die Gehalts- und Lohnstrukturerhebung und als weitere Strukturerhebung die Arbeitskostenerhebung. Die Strukturerhebungen werden durch die vierteljährlichen und jährlichen Verdiensterhebungen im Produzierenden Gewerbe (bis zum Berichtsjahr 1995: 'Industrie', einschl. 'Hoch- und Tiefbau mit Handwerk'), Handel Kredit – und Versicherungsgewerbe sowie die laufenden Verdiensterhebungen im Handwerk und in der Landwirtschaft ergänzt. Zusätzlich werden laufend die Gehalts- und Lohnvereinbarungen in ausgewählten Tarifbereichen beobachtet. Die Entwicklung der Tariflöhne und Tarifgehälter wird in Form von Tarifindizes dargestellt. Als Lohn- und Gehaltsstatistiken werden detaillierte Informationen über die absolute Höhe, die Entwicklung und die Bestimmungsgründe der effektiven (tatsächlichen) und tariflichen Löhne und Gehälter angeboten. Für verschiedene Arbeitnehmergruppen (bis zum Berichtsjahr 2006) werden dabei effektive Bruttoverdienste nach Wirtschaftszweigen und Geschlecht in regelmäßigen Zeitabständen erfasst. Für die Arbeiter werden zusätzlich die bezahlten Wochenarbeitsstunden und die Mehrarbeitsstunden nachgewiesen. Die laufende Verdiensterhebung wird in vierteljährlichem Abstand für die Berichtsmonate Januar, April, Juli und Oktober im Produzierenden Gewerbe, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe bei rund 40.000 repräsentativ ausgewählten Betrieben durchgeführt. Berichtseinheit ist der Betrieb. Die Verdiensterhebung informiert über die kurzfristige Entwicklung der Effektivverdienste von vollzeitbeschäftigten Arbeitern und Angestellten. Erhoben werden Daten getrennt für die beiden Arbeitnehmergruppen 'Arbeiter/-innen' und Angestellte' (bis zum Berichtsjahr 2006). Die Erhebung erfolgt nach der Summenmethode; erfragt werden also nicht Angaben für einzelne Personen, sondern Summenangaben, also z.B. die Lohnsumme einer Arbeitergruppe sowie deren Kopfzahl. Die Betriebe liefern in vierteljährlichen Abständen Lohn- und Gehaltssummen für die einzelnen Arbeitnehmergruppen, aus denen durchschnittliche Bruttomonatsverdienste für die vier Berichtsmonate errechnet werden. Für die Arbeiter/-innen werden auch Bruttostundenverdienste, Bruttowochenverdienste und Wochenarbeitszeiten nachgewiesen. Der Erfassungsbereich der Erhebung ist für die Arbeiter- und Angestelltenangaben unterschiedlich: Die Ergebnisse der Arbeiter beziehen sich ausschließlich das Produzierende Gewerbe (bis 1996: Industrie), d.h. auf Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Verarbeitendes Gewerbe, Energie- und Wasserversorgung sowie Hoch- und Tiefbau (dieser mit Handwerk); die Ergebnisse der Angestellten beziehen sich zusätzlich noch auf den Handel sowie das Kredit- und Versicherungsgewerbe. Die Vierteljährliche Verdiensterhebung löste im Jahr 2007 die Laufende Verdiensterhebung nach dem alten Lohnstatistikgesetz ab. Die Gruppierung der Ergebnisse nach den Arbeitnehmergruppen 'Arbeiter/-innen' und 'Angestellten' wurde aufgegeben; tabelliert werden die Verdienste der Arbeitnehmer. Um die effektive Verdienstentwicklung unabhängig von Veränderungen der Arbeitnehmerstruktur beurteilen zu können, werden die Bruttoverdienste – und bei den Arbeitern zusätzlich die bezahlten Wochenstunden – auch als Indizes berechnet. Die folgende Datenkompilation umfasst Indizes der Effektiv- und der Tarifverdienste auf der Basis der laufenden Verdiensterhebungen, wie sie methodisch bis zum Berichtsjahr 2006 durchgeführt wurden. Die Indizes der durchschnittlichen bezahlten Wochenstunden bzw. der durchschnittlichen Bruttoverdienste der Arbeiter /Angestellten schalten den Einfluss der Veränderungen in der Zusammensetzung der Arbeiter-/Angestellten - auch im Falle eines Berichtskreiswechsels - aus und zeigen, wie sich die durchschnittlichen bezahlten Wochenstunden bzw. die durchschnittlichen Bruttoverdienste der Arbeiter/Angestellten verändert hätten, wenn im jeweiligen Vergleichszeitpunkt die gleiche Struktur der Arbeiter-/Angestellten bestanden hätte wie im Basiszeitraum. Die Gewichte für die Wägung der Verdienstreihen wurden durch Multiplikation der Personenzahlen in den einzelnen Arbeiter-/Angestelltengruppen mit ihrem durchschnittlichen Verdienst bzw. für den Arbeitszeitindex mit der Zahl der durchschnittlichen bezahlten Wochenstunden im Basisjahr gewonnen. Aus den angegebenen Indexzahlen lässt sich die Indexentwicklung nach Punkten als Differenz zwischen dem neuen und dem alten Indexstand errechnen. Ergänzend dazu geben die Tarifindizes die Entwicklung der tariflichen Lohn- und Gehaltssätze und der tariflichen Arbeitszeit wieder. Der Index der Tarifverdienste und Arbeitszeiten misst die durchschnittliche Veränderung der tariflichen Monats- und Stundenverdienste der Arbeiter/-innen und Angestellten sowie der Wochenarbeitszeiten, die durch die Tarifverträge festgelegt werden. Er ist ein Maßstab für die allgemeine tarifliche Entgeltentwicklung. Bis einschl. dem Berichtsjahr 2006 flossen das Produzierende Gewerbe, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe, Verkehr und Nachrichtenübermittlung sowie die Gebietskörperschaften in die Indexbildung ein. Die Indizes der tariflichen Stundenlöhne, Monatsgehälter und Wochenarbeitszeiten in der gewerblichen Wirtschaft und bei Gebietskörperschaften beruhen auf ausgewählten Kollektiv- und firmentarifvertragen. In die Berechnung der Indizes werden – nach der Beschäftigtenzahl geordnet – jeweils so viele Tarifverträge einbezogen, dass deren Beschäftigtenzahl wenigstens 75 % aller nach Tarif bezahlten Arbeitnehmer der nachgewiesenen Wirtschaftszweige ausmacht. Alle Indizes sind gegliedert nach Wirtschaftszweigen (die Tariflohnindizes umfassen jedoch mehr Bereiche) und gewogen mit Beschäftigtenzahlen. Wie bei allen Laspeyres-Indizes soll der Einfluss struktureller Veränderungen (Beschäftigtenstruktur in Bezug auf Wirtschaftszweige, Geschlecht, usw.) ausgeschaltet werden (reine Verdienstentwicklung). Es sind praktisch Messzahlen standardisierter Lohn- und Gehaltssummen. Der Tarifindex wird als Laspeyres-Preisindex mit festem Basisjahr berechnet, mit konstanten Beschäftigtenzahlen je (ausgewählter) Lohn- und Gehaltsgruppe gewogen (Beschäftigtenstrukturen des jeweils aktuell gültigen Basisjahres).
Datentabellen in HISTAT: Die Datentabellen sind nach folgenden vier Hauptgruppen sachlich gegliedert (für unterschiedliche Basisjahre der einzelnen Indizes): A. Übersichtstabellen: Indizes zu Löhnen Gehältern, bezahlte Wochenarbeitszeit der Arbeiter/-innen B. Indizes der tatsächlichen Arbeitszeiten und Arbeitsverdienste der Arbeiter/-innen und Gehälter der Angestellten in der Industrie/dem Produziereden Gewerbe, Handel Kredit- und Versicherungsgewerbe nach Geschlecht und Wirtschaftszweigen C. Indizes der Tariflöhne und -gehälter nach Geschlecht und Wirtschaftszweigen D. Übersichten für die Zeit vor 1945
Verzeichnis der Tabellen in HISTAT: A. Übersichtstabellen A.01 Löhne und Gehälter, Index Basisjahr 1985 (1960-1994) A.02 Löhne und Gehälter, Index Basisjahr 1995 (1960-2001) A.03 Löhne und Gehälter, Index Basisjahr 2000 (1960-2006) A.04 Löhne und Gehälter, Index Basisjahr 2007 (2000-2009) A.05 Indizes der durchschnittlichen Bruttoverdienste der Arbeiter in der Industrie (1913-2006) A.06a Indizes der durchschnittlichen bezahlten Wochenstunden und Bruttoverdienste der Arbeiter in der Industrie nach Geschlecht (1950-1988) A.06b Indizes der durchschnittlichen bezahlten Wochenstunden und Bruttoverdienste der Arbeiter in der Industrie nach Geschlecht (1957-2002) A.06c Indizes der durchschnittlichen bezahlten Wochenstunden und Bruttoverdienste der Arbeiter im Produzierenden Gewerbe nach Geschlecht (1950-2006) A.07a Indizes der durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste der Angestellten in Industrie und Handel nach Geschlecht (1957-2002) A.07b Indizes der durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste der Angestellten im Produzierenden Gewerbe, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe nach Geschlecht (1957-2006) A.08 Durchschnittlich bezahlte Wochenarbeitszeit von Arbeitern im Produzierenden Gewerbe (1950-2006)
B. Tatsächliche Arbeitszeiten und Arbeitsverdienste (Löhne und Gehälter) B.01.1a Index der durchschnittlichen bezahlten Wochenstunden der Arbeiter in der Industrie nach Industrie-Hauptgruppen (1950-1995) B.01.1b Index der durchschnittlichen bezahlten Wochenstunden der Arbeiter im Produzierenden Gewerbe nach Wirtschaftszweigen (1950-2006) B.01.2a Index der durchschnittlichen Bruttostundenverdienste der Arbeiter in der Industrie nach Industrie-Hauptgruppen (1950–1995) B.01.2b Index der durchschnittlichen Bruttostundenverdienste der Arbeiter im Produzierenden Gewerbe nach Wirtschaftszweigen (1950-2006) B.01.3a Index der durchschnittlichen Bruttowochenverdienste der Arbeiter in der Industrie nach Industrie-Hauptgruppen (1950–1995) B.01.3b Index der durchschnittlichen Bruttowochenverdienste der Arbeiter im Produzierenden Gewerbe nach Wirtschaftszweigen (1950-2006) B.02.1a Index durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste der Angestellten in Industrie und Handel (1957-1995) B.02.1b Index durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste der Angestellten im Produzierenden Gewerbe, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe (1957-2006)
C. Tariflöhne und -gehälter C.01a Index der Tariflöhne- und -gehälter in der gewerblichen Wirtschaft und bei Gebietskörperschaften nach Geschlecht (1950-1998) C.01b Index der Tariflöhne- und -gehälter in der gewerblichen Wirtschaft und bei Gebietskörperschaften nach Geschlecht (1996-2007) C.02a Index der Tariflöhne in der Landwirtschaft (1950-1998) C.02b Index der Tariflöhne in der Landwirtschaft (1991-2008) C.03a Index der tariflichen Stundenlöhne nach Wirtschaftszweigen, Deutschland (1995-2008) C.03b Index der tariflichen Stundenlöhne nach Wirtschaftszweigen, Früheres Bundegebiet (1958-2008) C.03c Index der tariflichen Stundenlöhne nach Wirtschaftszweigen, Neue Länder und Berlin-Ost (1995-2008) C.04a Index der tariflichen Monatsgehälter nach Wirtschaftszweigen, Deutschland (1995-2008) C.04b Index der tariflichen Monatsgehälter nach Wirtschaftszweigen, Früheres Bundegebiet (1958-2008) C.04c Index der tariflichen Monatsgehälter nach Wirtschaftszweigen, Neue Länder und Berlin-Ost (1995-2008)
D. Übersichten für die Zeit vor 1945 D.01 Bruttoverdienste der Arbeiter, Index 1938 = 100; Arbeitszeit, in Std. (1913-1943) D.02 Tariflöhne der Industriearbeiter, in Reichspfennig (1913-1943) D.03 Gesamtindexziffer (1936=100) der Nominal- und Reallöhne der Arbeiter (1928-1944) D.04 Tarifliche Stundenlöhne für Industriearbeiter, in Rpf. und als Index 1928 = 100 (1928-1943) D.05 Tarifliche Gehälter für Expedienten in Berlin, in Reichsmark (1924-1941) D.06 Index der nominalen und realen Bruttomonatsgehälter der Angestellten, 1925 = 100 (1925-1941)
Mit dieser Studie werden für Ostdeutschland erstmalig methodisch, preislich und strukturell vergleichbare Daten zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung über den Zeitraum von 1970 bis 2000 vorgelegt. Als Indikatoren dienen dabei das Inlandsprodukt, die Wertschöpfung der Wirtschaftsbereiche, die Erwerbstätigkeit und der volkswirtschaftliche Verbrauch nach Hauptverwendungen. Die bisher vorliegenden und publizierten Daten ermöglichten es nicht, für den genannten Gesamtzeitraum die Entwicklung wesentlicher volkswirtschaftlicher Größen auf gleicher methodischer Grundlage, bereinigt um Preisänderungen, d. h. zu Preisen eines Basisjahres und nach den heutigen strukturellen Abgrenzungen darzustellen. Die Erstellung vergleichbarer statistischer Ergebnisse für den regionalen Bereich Ostdeutschland über den gesamten Zeitraum von drei Jahrzehnten stößt auf grundlegende objektive und subjektive Schwierigkeiten. Der Beitritt der DDR zur früheren Bundesrepublik Deutschland ab 03.10.1990 und die dadurch realisierte Wiedervereinigung Deutschlands teilt den Vergleichszeitraum in zwei unterschiedliche Perioden: - 1970 bis 03.10.1990: Deutsche Demokratische Republik, - 03.10.1990 bis 2000: Neue Länder in der Bundesrepublik Deutschland.
Für jede dieser zwei Perioden liegen umfangreiche statistische Datenbestände vor, die aus den unterschiedlichen statistischen Systemen der ehemaligen DDR bzw. der heutigen Bundesrepublik stammen. Diese Systeme vollzogen bzw. vollziehen sich auf unterschiedlichen sozialökonomischen und politischen Grundlagen. Für den hier interessierenden Teilbereich - der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung - bedeutet dies, dass die zahlenmäßigen Aggregate zur quantitativen Widerspiegelung der volkswirtschaftlichen Leistung, der Erwerbstätigkeit und des Verbrauchs auf verschiedenen theoretischen Grundlagen und den entsprechenden statistischen Adäquationen beruhen, die einen unmittelbaren Vergleich der Daten unmöglich machen. Der Verfasser der vorliegenden Veröffentlichung hat sich die Aufgabe gestellt, einen Beitrag zu leisten, um diese vorhandene Datenlücke zu schließen.´ (Heske, G., 2005: Bruttoinlandsprodukt, Verbrauch und Erwerbstätigkeit in Ostdeutschland 1970-2000. Neue Ergebnisse einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Historical Social Research/Historische Sozialforschung. Supplement/Beiheft No. 17. Köln: Zentrum für Historische Sozialforschung, S. 10-12).
Sachlich Untergliederung der Datentabellen (ZA-Datenbank HISTAT): 1. Deutsche Demokratische Republik 1970 bis 1989 1.0.0 Bruttoinlandsprodukt, Bruttowertschöpfung, Erwerbstätige, Arbeitsproduktivität, inländische Verwendung 1.1.0 Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen, Mio. Euro 95 (1970-1989) 1.1.1 Bruttowertschöpfung, Index 1970 = 100 (1970-1989) 1.1.2 Bruttowertschöpfung in Prozent nach Wirtschaftsbereichen (1970-1989) 1.2.0 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen (1970-1989) 1.2.1 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen, Index 1970 = 100 (1970-1989) 1.2.2 Erwerbstätige in Prozent nach Wirtschaftsbereichen (1970-1989) 1.3.0 Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftsbereichen, Euro 95 (1970-1989) 1.3.1 Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftsbereichen, Index 1970 = 100 (1970-1989) 1.3.2 Arbeitsproduktivität, Prozent zu insgesamt nach Wirtschaftsbereichen (1970-1989) 1.4.0 Verwendung des Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Mio. Euro 95 (1970-1989) 1.4.1 Verwendung des Bruttoinlandsprodukt, Index 1970 = 100 (1970-1989) 1.4.2 Verwendung des Bruttoinlandprodukt, % der inländischen Verwendung (1970-1989)
2. Bundesrepublik Deutschland 1970 bis 1989 2.0.0 Bruttoinlandsprodukt, Bruttowertschöpfung, Erwerbstätige, Arbeitsproduktivität, inländische Verwendung (1970-1989) 2.1.0 Verwendung des Bruttoinlandprodukt, % der inländischen Verwendung (1970-1989) 2.1.1 Verwendung des Bruttoinlandprodukt, % der inländischen Verwendung (1970-1989) 2.1.2 Bruttowertschöpfung in Prozent nach Wirtschaftsbereichen (1970-1989) 2.2.0 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen (1970-1989) 2.2.1 Erwerbstätige, Index 1970 = 100 (1970-1989) 2.2.2 Erwerbstätige in Prozent nach Wirtschaftsbereichen (1970-1989) 2.3.0 Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftsbereichen, Euro 95 (1970-1989) 2.3.1 Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftsbereichen, Index 1970 = 100 (1970-1989) 2.3.2 Arbeitsproduktivität, Prozent zu insgesamt nach Wirtschaftsbereichen (1970-1989) 2.4.0 Verwendung des Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Mio. Euro 95 (1970-1989) 2.4.1 Verwendung des Bruttoinlandsprodukt, Index 1970 = 100 (1970-1989) 2.4.2 Verwendung des Bruttoinlandprodukt, % der inländischen Verwendung (1970-1989)
3. Neue Länder, einschließlich Berlin 1970 bis 2000 3.0.0 Bruttoinlandsprodukt, Bruttowertschöpfung, Erwerbstätige, Arbeitsproduktivität, inländische Verwendung (1970-2000) 3.1.0 Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen, Mio. Euro 95 (1970-2000) 3.1.1 Bruttowertschöpfung, Index 1970 = 100 (1970-2000) 3.1.2 Bruttowertschöpfung, Index 1989 = 100 (1970-2000) 3.1.3 Bruttowertschöpfung in Prozent nach Wirtschaftsbereichen (1970-2000) 3.2.0 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen (1970-2000) 3.2.1 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen, Index 1970 = 100 (1970-2000) 3.2.2 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen, Index 1989 = 100 (1970-2000) 3.2.3 Erwerbstätige in Prozent nach Wirtschaftsbereichen (1970-2000) 3.3.0 Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftsbereichen, Euro 95 (1970-2000) 3.3.1 Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftsbereichen, Index 1970 = 100 (1970-2000) 3.3.2 Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftsbereichen, Index 1989 = 100 (1970-2000) 3.3.3 Arbeitsproduktivität, Prozent zu insgesamt nach Wirtschaftsbereichen (1970-2000) 3.4.0 Verwendung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Mio. Euro 95 (1970-2000) 3.4.1 Verwendung des Bruttoinlandsprodukt, Index 1970 = 100 (1970-2000) 3.4.2 Verwendung des Bruttoinlandsprodukt, Index 1989 = 100 (1970-2000) 3.4.3 Verwendung des Bruttoinlandprodukt, % der inländischen Verwendung (1970-2000)
4. Neue Länder, ohne Berlin 1970 bis 2000 4.0.0 Bruttoinlandsprodukt, Bruttowertschöpfung, Erwerbstätige, Arbeitsproduktivität, inländische Verwendung (1970-2000) 4.1.0 Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen, Mio. Euro 95 (1970-2000) 4.1.1 Bruttowertschöpfung, Index 1970 = 100 (1970-2000) 4.1.2 Bruttowertschöpfung, Index 1989 = 100 (1970-2000) 4.1.3 Bruttowertschöpfung in Prozent nach Wirtschaftsbereichen (1970-2000) 4.2.0 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen (1970-2000) 4.2.1 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen, Index 1970 = 100 (1970-2000) 4.2.2 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen, Index 1989 = 100 (1970-2000) 4.2.3 Erwerbstätige in Prozent nach Wirtschaftsbereichen (1970-2000) 4.3.0 Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftsbereichen, Euro 95 (1970-2000) 4.3.1 Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftsbereichen, Index 1970 = 100 (1970-2000) 4.3.2 Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftsbereichen, Index 1989 = 100 (1970-2000) 4.3.3 Arbeitsproduktivität, Prozent zu insgesamt nach Wirtschaftsbereichen (1970-2000) 4.4.0 Verwendung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Mio. Euro 95 (1970-2000) 4.4.1 Verwendung des Bruttoinlandsprodukt, Index 1970 = 100 (1970-2000) 4.4.2 Verwendung des Bruttoinlandsprodukt, Index 1989 = 100 (1970-2000) 4.4.3 Verwendung des Bruttoinlandprodukt, % der inländischen Verwendung (1970-2000)
5. Deutschland 1970 bis 2000 5.0.0 Bruttoinlandsprodukt, Bruttowertschöpfung, Erwerbstätige, Arbeitsproduktivität, inländische Verwendung (1970-2000) 5.1.0 Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen, Mio Euro 95 (1970-2000) 5.1.1 Bruttowertschöpfung, Index 1970 = 100 (1970-2000) 5.1.2 Bruttowertschöpfung in Prozent nach Wirtschaftsbereichen (1970-2000) 5.2.0 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen (1970-2000) 5.2.1 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen, Index 1970 = 100 (1970-2000) 5.2.2 Erwerbstätige in Prozent nach Wirtschaftsbereichen (1970-2000) 5.3.0 Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftsbereichen, Euro 95 (1970-2000) 5.3.1 Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftsbereichen, Index 1970 = 100 (1970-2000) 5.3.2 Arbeitsproduktivität, Prozent zu insgesamt nach Wirtschaftsbereichen (1970-2000) 5.4.0 Verwendung des Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Mio. Euro 95 (1970-2000) 5.4.1 Verwendung des Bruttoinlandsprodukt, Index 1970 = 100 (1970-2000) 5.4.2 Verwendung des Bruttoinlandprodukt, % der inländischen Verwendung (1970-2000)
6. Sonstige Tabellen (aus Abschnitt B des Hauptteils) Regionalvergleiche zu Deutschland: 6.0.1 Bevölkerung: BRD, DDR, Deutschland, Neue Länder (1970-2000) 6.0.2 Erwerbstätige: DDR, BRD, Deutschland, Neue Länder (1970-2000) 6.0.3 Bruttoinlandsprodukt: DDR, BRD, Deutschland, Neue Länder (1970-2000) 6.0.4 Bruttowertschöpfung: DDR, BRD, Deutschland, Neue Länder (1970-2000) 6.0.5 Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen: DDR, BRD, Deutschland, Neue Länder (1970-2000) 6.0.6 Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen: DDR, BRD, Deutschland, Neue Länder (1970-2000) 6.0.7 Bruttoinlandsprodukt je Einwohner: DDR, BRD, Deutschland, Neue Länder (1970-2000) 6.0.8 Bruttowertschöpfung je Einwohner: DDR, BRD, Deutschland, Neue Länder (1970-2000) 6.1.0 DDR-Erwerbstätige in Tausend Personen (1970-1989) 6.1.1a Relationen ausgewählter Indikatoren BRD/DDR (1970-1989) 6.1.1b Relationen ausgewählter Indikatoren DDR/BRD (1970-1989) Sonstige ergänzende Tabellen: 6.2.1 Übersicht zu kommerziellen Umrechnungskursen für den Export und Import der Deutschen Demokratischen Republik in Fremdwährungen (1970-1989) 6.2.2 Berechnung des Preisindex (Deflator) des gesellschaftlichen Gesamtprodukts (1970-1989) 6.2.3 Verbraucherpreisindizes nach Warengruppen, 1985=100 (1970-1989)
Gegenstand der Studie ist die Frage nach der Auswirkung zyklischer Beschäftigunsschwankungen der deutschen Wirtschaft im 19. Jahrhundert auf Vorgänge in kommunalen Verwaltungsbereichen, die für die Unterstützung von Gemeindemitgliedern ohne eigenes Einkommen oder mit zu geringen Einkommen zuständig waren. Es wird also das Verhältnis von Arbeitslosigkeit und Armut in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts analysiert. Eine stadthistorische Untersuchung bietet sich an, da so der Arbeitsmarkt räumlich eingrenzbar ist. Weiterhin bietet sich die Stadt als Untersuchungsraum an, da die Prozesse der Industrialisierung zuerst in den Städten begann. Zunächst stellt der Autor mit Hilfe von Vergleichen der Beschäftigtenzahlen in Düsseldorf mit anderen regionalen Gebieten (Beschäftigtenzahlen der Zechen im Oberbergamtsbezirk Dortmund, der mittleren Belegschaft in der deutschen Montanindustrie) sicher, dass die städtische Konjunkturgeschichte Düsseldorfs im 19. Jahrhundert den Konjunkturverlauf des Deutschen Reiches wiederspiegelt. In einem späteren Abschnitt werden zusätzlich die spezifisch Düsseldorfer Einkommensstruktur, das örtliche Sparverhalten und die privaten Investitionsneigungen nach ihrem Zusammenhang mit den Wechsellagen untersucht.
Zeit und Ort der Untersuchung: Die industrialisierte Produktionsweise mit ihren Schwankungen hat sich in Deutschland erst um ca. 1850 mit Beginn der Industrialisierung etabliert. Daher können die entsprechenden Auswirkungen einer industrialisierten Produktionsweise erst ab 1850 analysiert werden. Das Ende des untersuchten Zeitraums ergibt sich aus der Bildung von Gewerkschaften. Die städtischen Armenverwaltungen wurden in ihrer Bedeutung als mögliche Auffanginstanz für Arbeitslose zurückgedrängt. Daher scheint es dem Forscher angebracht, den zeitlichen Rahmen der Untersuchung um 1900 zu beenden. Düsseldorf wird als geografischer Ort gewählt, weil in Düsseldorf vor der Industrialisierung keine regional bedeutende Gewerbestruktur vorhanden war. Die Stadt erfuhr eine sprunghaften Struktur- und Größenveränderung. Dies wird deutlich an der Rate des Bevölkerungswachstums 1871 – 1905, das weit über den anderen preußischen Städten lag.
Der Autor spezifiziert seine Fragestellung wie folgt: "… ein Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Armenunterstützung ist [durch die Quellen der Gemeindeverwaltungen] hinreichend dokumentiert. Was waren die möglichen Bedingungen dafür? Nach der einen Seite: wie lange mußte ein Arbeiter von welcher 'Qualifikation arbeitslos sein, um der Armenpflege anheimzufallen? Nach der anderen Seite: war die Unterstützung arbeitswilliger und –fähiger Armer überhaupt im System kommunaler Armenpflege vorgesehen, und wenn ja, bis zu welcher Grenze?" (Balkenhol 1976: S. 15)
Quellenproblematik: Möglichst lange, kontinuierliche statistische Reihen zur Beschäftigung sind für die vorliegende Untersuchung von Bedeutung, weil sie die konjunkturellen Schwankungen des Arbeitsmarktes über dem Mengenindex (= die Beschäftigungsstatistik) und den Preisindex (= Lohnstatistik) wiedergeben. Diese beiden Indizes zur Ware Arbeitskraft bilden den Rahmen für die unmittelbaren sozialen Auswirkungen von wirtschaftlichen Wechsellagen. (Balkenhol 1976, S. 17)
Die Gewerbe- und Berufszählungen sind für Konjunkturstudien relativ unbrauchbar, da die Zählungen nur in relativ großen Zeitabständen vorgenommen werden. Daher sucht der Autor nach Quellen, die Auskunft geben über den jährlichen Beschäftigungsstand in den wichtigsten Industriebetrieben innerhalb des Untersuchungsraums Düsseldorf. Hier sind Arbeiten zu nennen, die im Auftrag vom preußischen statistischen Bureau bzw. vom statistischen Reichsamt durchgeführt wurden: - die Gewerbezählungen, die von 1849-1861 in Dreijahresabständen stattfanden, - die Berufs- und Volkszählungen vom 1.12. 1871, - die Volks- und Gewerbezählung vom 1.12.1875, - die Enquête über Frauen- und Kinderarbeit von 1876, - die Erhebung über die öffentliche Armenpflege 1882, - die Volks- und Berufszählung vom 5.6.1882, - die Berufs- und Volkszählung vom 14.6.1895 und 2.12.1895, gleichzeitig Erhebung der Arbeitslosigkeit; - die Enquête über die Beschäftigung verheirateter Frauen von 1898, - die Berufs- und Betriebsstatistik von 1907, - die Statistik über die gesetzliche Krankenversicherung von 1909. Allerdings handelt es sich hier um punktuelle, unterschiedliche Erhebungen, deren Werte in Rahmen einer statistischen Analyse nicht ohne weiteres vergleichbar sind. Kontinuierlich erhobene Zeitreihendaten eignen sich daher besser. Quellen, welche diesen Anforderungen genügen, sind: - die vom Ministerium für Handel und Gewerbe herausgegebenen Berichte der Fabrikinspektoren, in Preußen vierteljährlich ab 1876, im Reich ab 1879, - die Angaben über den Mitgliederbestand in der Kranken- und Unfallversicherung des Reichsversicherungsamts, - die Angaben über Mitgliederzahlen in den Orts-, Betriebs- und eingeschriebenen Hilfskassen, nach Gemeinden und Monaten im Reichsarbeitsblatt, - die Ermittlung der Rechnungsergebnisse der Berufsgenossenschaften und Invalidenversicherungsanstalten 1909. (Balkenhol 1976, S. 18f.) Die Quellen zu dem Mitgliederstand in den Sozialversicherungen sowie die Quellen der kommunalen Arbeitslosenversicherungen reichen leider nur bis 1884 zurück.
"Die gesetzlichen Sozialversicherungen wurden zumeist in der zweiten Hälfte des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts (Beginn der Großindustrie) ins Leben gerufen. Im Jahr 1883 setzte sich Reichskanzler Bismarck über die Bedenken seiner Berater hinweg und führte gesetzliche Krankenversicherungen in Deutschland ein. Sie waren überwiegend auf die Arbeiterschaft ausgerichtet. (…) Damit sollte einerseits sozialen Unruhen und dem Sozialismus begegnet werden, andererseits sollte bereits bestehenden, freiwilligen Sozialversicherungen der Gewerkschaften und der kirchlichen Arbeiterverbände die wirtschaftliche Grundlage entzogen werden. [Die einzelnen Sozialversicherungen wurden in den folgenden Jahren eingeführt:] 1883 Krankenversicherung 1884 Unfallversicherung 1889 gesetzliche Rentenversicherung (ursprünglich Invaliditäts- und Altersversicherung) 1927 Arbeitslosenversicherung 1953 Rentenreform: Einführung der dynamischen Rente 1995 Pflegeversicherung (der Krankenversicherung angegliedert)"
(Quelle: wikipedia – die freie Enzyklopädie, http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialversicherung)
Für die kommunalen Verwaltungen erschien es in der Zeit der Umstellung auf eine öffentliche Arbeitslosenversicherung sinnvoll, die bisher privat betriebenen Arbeitsnachweise nun von den Stadtverwaltungen registrieren zu lassen. In diesem Zusammenhang gehören die Erhebungen der Städte über die Beschäftigung. Dieses statistische Material ist jedoch selten vor 1890 verfügbar (nur Stuttgart und Berlin haben vor 1890 entsprechende Zahlen erhoben). Von Gemeinden durchgeführte Erhebungen sind in folgenden Quellen zu finden: - die Erhebung 'Arbeitsvermittlung in Preußen während des Jahres 1894', - die Erhebungen in Dresden, Hamburg, Straßburg und Stuttgart über Arbeitslosigkeit, veröffentlicht 1896, - die Tätigkeitsberichte der kommunalen Arbeitsnachweise, - der Bericht über die Arbeitslosen im Winter 1908 in 50 deutschen Gemeinden.
Unter den privaten Trägern von Erhebungen zur Arbeitsmarktlage haben die Gewerkschaften die größte Bedeutung. Aber auch sie konnten ihre arbeitslos gewordenen Mitglieder erst dann erfassen, als sie über einen entsprechenden verwaltungstechnischen Apparat verfügten. Auch hier stellt sich das Problem ein, dass die Zählungen nicht weit genug zurückreichen, um für Auswertungen ergiebig zu sein.
Neben staatlichen Zählungen zum Beschäftigungsstand zu ausgewählten Stichjahren geben die Mitgliederverzeichnisse der lokalen Krankenkassen sowie amtliche Angaben zum Belegschaftsstand in den einzelnen Betrieben Auskunft über den regionalen Beschäftigungsstand, die der Autor zu einer 'Belegschaftsstatistik' zusammengestellt hat. Amtliche Angaben sind in den einzelnen Betrieben durchgeführte Zählungen, deren Ergebnisse dann an Behörden oder Körperschaften (Handelskammer- und Verwaltungsberichte, Betriebskrankenkassenlisten) weitergeleitet wurden. Eine wichtige Problematik der unterschiedlichen Zählungen besteht in der abweichenden Systematik der Zuordnung der gezählten Beschäftigten in Berufsgruppen, Gewerbezweige oder zu Handwerk oder zur Industrie. Dies führt teilweise zu erheblichen Abweichungen der Werte zwischen den einzelnen Quellen. "Die staatlichen Zählungen von Beruf und Gewerbe und die Listen der Unterstützungskassen können daher allenfalls zur Orientierung für langfristige Veränderungen der Erwerbsstruktur dienen." (Balkenhol 1976, S. 21f.)
Um zu prüfen, inwieweit die Ergebnisse der Düsseldorfer Belegschaftsstatistik in den größeren Rahmen der Volkswirtschaft passt, zieht der Autor zum Vergleich die Beschäftigtenzahlen der Zechen im Oberbergamtsbezirk Dortmund, der mittleren Belegschaft in der deutschen Montanindustrie sowie von 10 Düsseldorfer Betrieben der Stahl- und Eisenindustrie heran. Die in der Datentabelle A3 (bzw. im Text: Tabelle 3, S. 25) zusammengestellten Datenreihen weisen ähnliche Entwicklungstendenzen über die Zeit auf. "Weiterhin ergibt sich, daß die Beschäftigungsschwankungen desto stärker ausfallen, je kleiner das betreffende Gebiet ist. Größere Wirtschaftsräume scheinen Abschwünge leichter auffangen zu können. … Die Lage der konjunkturellen Hoch- und Tiefpunkte in Düsseldorf stimmen mit dem Bild des überörtlichen Verlaufs überein." (Balkenhol 1976, S. 25f.) Damit geht die städtische Konjunkturgeschichte Düsseldorfs im 19. Jahrhundert in ihrem Verlauf konform mit dem reichsweiten Verlauf, so dass die Resultate, die für Düsseldorf gewonnen werden, auch eine Bedeutung über diesen regionalen Rahmen hinaus haben.
Der Datenteil der Studie gliedert sich in die folgenden Bereiche auf: A. Mitgliederstand der lokalen Krankenkassen und amtliche Belegschaftsstatistik B. Beschäftigungsstatistik Düsseldorfs nach Branchen C. Durchschnittliche Guthaben und Spartätigkeit D. Steuern und Privateinkommen E. Armenstatistik Düsseldorfs
Datentabellen in HISTAT (Thema: Einkommen ):
A Mitgliederstand der lokalen Krankenkassen und amtliche Belegschaftsstatistik
A.1 Kassenmitglieder und Inspektorenberichte in Düsseldorf (1874 - 1878) A.2 Mitgliederstand der Unterstützungskassen der Metallarbeiter und die Belegschaft der Eisenbahnwaggongfabrik C. Weyer (1859 - 1891) A.3 Belegschaft der Betriebe der Metallbranche und in der dt. Hüttenindustrie (1861 - 1898)
B Beschäftigungsstatistik Düsseldorfs nach Branchen
B.1 Belegschaft ausgewählter Düsseldorfer Textilbetriebe (1852-1899) B.2 Belegschaft der Düsseldorfer Metallbetriebe (1856-1899) B.3 Bevölkerung, Erwerbstätige insgesamt, Erwerbstätige im Facharbeiterberuf, in der Montan- und Metallindustrie sowie in Groß- und mittelständischen Betrieben (1858-1897) B.4 Betriebszahlen: Eintragungen im Handelsregister Düsseldorf (1888-1898) B.5 Betriebsgrößen nach Branchen (1875-1933)
C. Durchschnittliche Guthaben und Spartätigkeit
C.1 Anteile der Kontenklassen bei der Stadtsparkasse Düsseldorf (1877-1899) C.2 Durchschnittliches Guthaben und Spartätigkeit für unterschiedliche Städte (1890-1899), PDF-Dokument C.3 Tagelohnsätze Düsseldorfer Industriebetriebe (1864-1885), PDF-Dokument
D. Steuern und Privateinkommen
D.1 Düsseldorfer Bevölkerung nach steuerpflichtige und befreite Bürger in % der Gesamtbevölkerung (1877-1891) D.2 Anteil der Bevölkerung in den jeweiligen Steuerklassen an der Bevölkerung Düsseldorfs , in Prozent (1861-1899) D.3 Anteile der Klassen- und Einkommenssteuer an den Kommunalsteuereinnahmen (1851-1900) (PDF-Dokument)
E. Armenstatistik Düsseldorfs
E.01 Zuschüsse der Stadtkasse an die Düsseldorfer Armenverwaltung in % an den Gesamteinnahmen (1850-1900) E.02 Durchschnittliche Unterstützungskosten pro Fall in der Außenarmenpflege und Gemeindesteuerbelastung pro Kopf in Mark für Düsseldorf, Elberfeld, Duisburg und Dortmund (1870-1890) E.03 Lebenshaltungskostenindex für Deutschsand auf der Basis von 1913, 1810 - 1913 E.04 Anzahl der vorübergehend und der dauernd Unterstützten in Dortmund (1881-1896) E.05 Anteil der 30 bis 50jährigen männlichen Unterstützungsempfänger an allen männlichen Unterstützungsempfängern (1881-1896) E.06 Arbeitssuchende im Verhältnis zu den offenen Stellen in Düsseldorf (1902 – 1913) E.07 Migrationsverhalten: Durchschnittlicher Fluktuationsgrad der Gesellen nach Altersgruppen (Düsseldorf) (1872-1878) E.08 Migrationsverhalten: Durchschnittlicher Fluktuationsgrad der Gesellen nach Berufsgruppen (Düsseldorf) (1872-1878) E.09 Prozentuale Verteilung der Altersklassen in Düsseldorf (1872-1878) E.10 Prozentuale Verteilung der Berufsgruppen in Düsseldorf (1872-1878) E.11a Fluktuationsraten nach Altersklassen und Berufsgruppen in Düsseldorf: Büroberufe (1872-1878) E.11b Fluktuationsraten nach Altersklassen und Berufsgruppen in Düsseldorf: Metall (1872-1878) E.11c Fluktuationsraten nach Altersklassen und Berufsgruppen in Düsseldorf: Bau (1872-1878) E.11d Fluktuationsraten nach Altersklassen und Berufsgruppen in Düsseldorf: Fabrikarbeiter (1872-1878) E.12 Rangfolge der Etatsektoren in Düsseldorf (1850-1900), PDF-Dokument
Der an der Universität Bonn lehrende Nationalökonom Arthur Spiethoff zählte zu den bedeutendsten Forschern auf dem Gebiet der Konjunkturtheorie. Umfassend dargestellt hat er seine Theorie im Artikel "Krisen", der 1923 im Handwörterbuch der Staatswissenschaften erschien (Spiethoff, A.: Artikel "Krisen", in: Handwörterbuch der Staatswissenschaften, 4.A., Bd. 6, Jena 1925, S. 8-91). Einer der ältesten wirtschaftstheoretischen Problemkreise befasst sich mit der Krise, jener " … Spanne Zeit, in der sich unter plötzlichen, heftigen Erscheinungen die Umwandlung eines krankhaften wirtschaftlichen Zustandes entscheidet" (Spiethoff, a.a..O., S. 8). Das Wirtschaftsleben der Krise erlahmt, Kredite werden Not leidend oder gekündigt, Bankrotte häufen sich. Es folgt eine allgemeine Stockung der Geschäfte, das Preisniveau fällt, Produktionsfaktoren werden freigesetzt, Arbeitskräfte finden keine neue Beschäftigung, die allgemeine Stimmung ist getrübt. Konkrete Erfahrungen dieser Art nahmen mit dem Übergang der nationalen Wirtschaften in West- und Mitteleuropa von der vor- zur frühkapitalistischen Produktionsweise zu und so liegt es auf der Hand, dass in Zeiten einer ohnehin knappen Versorgungsdecke, wie in den Anfängen der Industrialisierung noch typisch, schon kleine allgemeine wirtschaftliche Störungen eine schwere Beeinträchtigung der Wohlfahrt breiter Bevölkerungskreise und im Gefolge, der öffentlichen Ordnung bedeuten konnten. Aber der Gedanke, dass es sich dabei um ein besonderes Phänomen industrialisierter Produktionsprozesse handeln könnte, war erst auf dieser Basis gewachsener Erfahrungen formulierbar und tauchte deshalb als eigenständige wirtschaftstheoretische Fragestellung auch erst nach der Herausbildung der wesentlichsten klassisch-liberalen ökonomischen Grundsätze durch Adam Smith auf. In den der Veröffentlichung seines "Wealth of Nations" folgenden Jahrzehnten entstanden die verschiedensten Krisenhypothesen, herausgefordert durch das immer wiederkehrende Paradoxon allgemeinen wirtschaftlichen Aktivitätsverlustes trotz wachsenden Bedarfs. Als Höhepunkt und gleichzeitige Überwindung des auf die Krise fokussierten Theorieabschnitts kann Arthur Spiethoffs Artikel "Krisen" gelten. Dabei handelt es sich um das Konzentrat aus einem umfangreichen Werk (verwirklicht erst 30 Jahre später: Spiethoff, A., 1955: Die wirtschaftlichen Wechsellagen. Aufschwung, Krise, Stockung. Band I. Erklärende Beschreibung. Tübingen/Zürich: J.C.B. Mohr). Der Artikel beginnt mit einer Beschreibung historischer Krisen, diskutiert verschiedene Krisenerklärungen und leitet schließlich in eine Theorie der "wirtschaftlichen Wechsellagen" über, die die Krise aus der bislang vorherrschenden isolierenden Betrachtung löst, sie als Teil eines zusammenhängenden Wirtschaftsprozesses darstellt und damit der Krisenforschung eine Wende zur ganzheitlichen Analyse des zyklisch gedachten Konjunkturverlaufes gibt: "Das 'Normale' ist weder Aufschwung, noch Stockung, noch, was gar nicht in Frage kommt, Krise. Das Normale der freien, geldwirtschaftlichen Marktverfassung ist der Kreislauf der Wechsellagen" (Spiethoff, a.a.O., S. 82). In diesem häufig zitierten Artikel fanden so ziemlich alle Richtungen, die die Konjunkturtheorie Anfang dieses Jahrhunderts ausbildete, und die in der Konjunktur- und Krisendebatte zur Zeit der Deflationskrise von Bedeutung waren, Material und Hinweise zur vertiefenden Fragestellung, an kaum einer anderen Stelle wird eine solche Fülle von Beobachtungen und konjunkturrelevanten Fakten präsentiert und auf ihre Bedeutung für die Krisenerscheinung hin untersucht. In seiner Konjunkturtheorie vereinigten sich die Gedanken Juglars über die Periodizität der Konjunkturschwankungen mit der Verarbeitung bedeutender Mengen empirischen Datenmaterials. In seinem Artikel "Krisen" beschrieb er die Bewegungen der deutschen Wirtschaft im Zeitraum von 1822 bis 1913 und lieferte dabei nicht nur eine Längsschnitt-, sondern auch eine Querschnittsanalyse. Spiethoff war der Ansicht, dass allenfalls die Preise der Grundstoffe und Investitionsgüter (Güter des mittelbaren Verbrauchs) eine leidlich gute Übereinstimmung mit dem Wechsellagenrhythmus vor dem 1. Weltkrieg aufweisen, hingegen nicht die Preise der Konsumgüter. "aus der Gesamtpreisbewegung (Allgemeines Preisniveau) Deutschlands die Wechsellagen abzulesen, dürfte schwerlich möglich sein". Neben einigen Kapitalmarktindikatoren war der Konjunkturindikator Spiethoffs der Eisenverbrauch (Summe von Eisenerzeugung und Einfuhren abzüglich der Ausfuhren). Mit Hilfe des Eisenverbrauchs suchte Spiethoff die für den Konjunkturverlauf seiner Meinung nach beherrschende Größe, die Schwankungen der Investitionsaktivität, zu erfassen, die man seinerseits nicht messen konnte. (Spiethoff, a.a.O., 83) Grundgedanke von Spiethoffs Theorie der Konjunkturbewegungen (in seinem Sprachgebrauch: "Wechsellagen") ist, dass die Bewegungen der Wirtschaft durch zyklische Veränderungen im Verhältnis von Kapitalbedarf und Kapitalversorgung bestimmt werden. Dabei sind sogenannte "Ertragsgüter" – Produktionsmittel und Investitionsgüter – entscheidend für die Konjunkturbewegung (Schlüsselrolle der Investitionstätigkeit für die Erklärung des Konjunkturgeschehens). Der wichtigste Bestandteil der Spiethoffschen "Ertragsgüter" ist Eisen, weshalb sein Verbrauch zu den wichtigsten Merkmalen innerhalb des von Spiethoff konzipierten "Musterkreislaufes der wirtschaftlichen Wechsellagen" gehört. Der Aufschwung entsteht durch Verstärkung der Kapitalanlage, die Stockung wird herbeigeführt durch die Übererzeugung, die notgedrungen ausbrechen muss, wenn die Produktion der Anlagegüter das Maß der zu ihrem Ankauf verfügbaren Kapitalien überschreitet. Die Krise steht außerhalb dieses Kreislaufes, denn der Aufschwung kann auch unmittelbar in die Stockung übergehen. Mit den in den zwanziger Jahren öfters propagierten Gedanken einer "konjunkturlosen Wirtschaft" konnte Spiethoff sich nicht anfreunden. Mit der Ansicht, dass die weitgehende Ausschaltung von Konjunkturschwankungen nicht wünschenswert sei, standen er und Schumpeter weitgehend allein. Eine Sonderstellung in Spiethoffs System besaß hingegen die Wirtschaftskrise: sie war für ihn weder ein unentrinnbares Schicksal noch eigneten ihr die Vorzüge einer "normalen" Depression. Die Krise bedeutete den Ausnahmezustand. Sein Resümee: Gibt es keine Konjunkturschwankungen mehr, so ist es auch mit wirtschaftlicher Machtentfaltung und stürmischer Reichtumsvermehrung vorbei. Sollten sie einmal verschwinden, dann wäre eine neue Stufe der geschichtlichen Entwicklung erreicht (Spiethoff, Artikel "Krisen", S. 85f).
Komprimiert zeigt Spiethoffs Krisentheorie folgende Struktur: Ursächlich für die Dynamik des Wirtschaftsprozesses sind (1) das unbändige Erwerbsstreben, d.h. die seelische Grunddisposition des dynamischen, kapitalistischen Unternehmers zu wirtschaftlicher Expansion, sowie eine sich sprunghaft und unkalkulierbar entwickelnde technisch-organisatorische Produktivkraft, die gemeinsam in jedem Aufschwung dahin tendieren, die Erzeugung der mittelbaren Verbrauchsgüter über die durch die Nachfrage gesetzten Grenzen auszudehnen (Überzeugung). Jedoch muss als Voraussetzung für eine derartige, disproportionale Fehlentwicklung (2) eine freie, geldwirtschaftliche Marktverfassung gegeben sein, weil nur in einer solchen – im Unterschied zur naturalwirtschaftlichen Tauschorganisation – das Preissystem als Kommunikator der realen Marktverhältnisse auf den Märkten versagen kann. Die effektive Auslösung zur Trendwende am jeweiligen Ende einer wirtschaftlichen Entwicklungsrichtung wird dann (3) im Hochschwung durch die Aufzehrung des Sparkapitals, also vom Mangel an Kaufkraft (Erwerbskapital) erzwungen, während sie (4) in der Stockung eines willkürlichen Anstoßes (der unternehmerischen Initiative) bedarf. Als Struktureigenheit der kapitalistischen Produktionsweise tritt (5) eine ungleichmäßige Einkommensverteilung hinzu, die im Aufschwung die Anlage von Sparkapital in Erwerbsgütern über das einer gleichmäßigen Wirtschaftsentwicklung förderliche Maß hinaus begünstigt, im Aufschwung dagegen Kaufkraft in liquide Anlagen (Geldtitel) lenkt, also vom Gütermarkt zurückhält und auf diese Weise pro-zyklisch wirkt. Seine Erklärung der wirtschaftlichen Wechsellagen gilt als ein Prototyp der warenwirtschaftlichen Konjunkturtheorien, die sich durch Betonung disproportionaler Entwicklungen bestimmter quantitativer wirtschaftlicher Größen zueinander auszeichnen und damit den Konjunkturverlauf als Phasenfolge konkreter Stadien solcher Disproportionalitäten beschreiben. In der Herleitung der Ursachen erweist sich aber Spiethoffs Theorie trotz ihres mono¬kausalen Argumentationsaufbaus auf der Überproduktionsthese weder einseitig nur an quantitative Wechselbeziehungen gebunden noch ideologisch fixiert. Im Gegenteil, infolge ihrer weiten Per¬spektive, die psychologische, sozio - ökonomische und monetäre Kriterien mit erfasst, liefert sie auch anderen Erklärungsansätzen hilfreiche Stichworte als Referenz, so dass der hier besprochene, gleichermaßen faktenreiche wie theoretisch eindrucksvolle Beitrag nicht nur unter deutschsprachigen Konjunkturforschern als ein Höhepunkt in der Geschichte des Faches gilt. Dogmenhistorisch gesehen ist Spiethoffs Bedeutung damit aber noch nicht erschöpft, denn häufig erkennt man in der komplexen Struktur des konjunkturtheoretischen Ideengefüges der 20er und 30er Jahre isolierend fortgeführte Linien seines Denkens, woran sich die zentrale Position seines Konjunkturkonzepts im Schnittpunkt der methodischen, wirtschaftsphilosophischen und ideologischen Strömungen seiner Zeit erweist. Dieser vielfältigen Verbundenheit mit unterschiedlichen Sichtweisen und z. T. auch divergierenden methodischen Ansatzpunkten, bei Wahrung eines eigenständigen Standpunktes, ist wohl ebenso wie der profunden Aufbereitung wirtschaftshistorischen Materials die breite Aufnahme und Diskussion seiner Thesen zu danken.
Verzeichnis der Datentabellen (Recherche- und Downloadsystem HISTAT): A. Kapital- und Geldmarkt A.0 Leitmerkmale der deutschen wirtschaftlichen Wechsellagen (1837-1937) A.1 Gründing Deutscher Aktiengesellschaften (1871-1937) A.2 Wertpapierausgabe in Deutschland - Kurswert in Millionen Mark (1883-1938) A.3 Ausweise von 24 Deutschen Notenbanken in Mark deutscher Währung (1847-1875) A.4 Hoch- und Tiefstände der deutschen Notenbank-Ausweise in Millionen Mark (1847-1875) A.5 Hoch- und Tiefstände der deutschen Notenbank-Ausweise in Millionen Mark (1847-1937) A.6 Hoch- und Tiefstände der Ausweise der Bank von England in Millionen Pfund Sterling (1800-1937) A.7 Hoch- und Tiefständer der Ausweise der Bank von Frankreich in Millionen Francs (1800-1937) A.8 Bilanzausweise deutscher Kreditbanken am Jahresschuss in Millionen Mark (1883-1936) A.9 Hoch- und Tiefstand des Kurses der Staatsanleihen in England, Frankreich und Deutschland (1800-1937) A.10 Jährlicher Hoch- und Tiefstand der Bank und Börsen-Wechselzinssätze in England, Frankreich und Deutschland (1800-1936)
B. Güterverbrauch B.1 Verbrauch von Rohstoffen der Ertragsgüter in Deutschland (1837-1937) B.2 Ein- und Ausfuhr von Rohstoffen der Ertragsgüter und das Verhältnis von deren Verbrauch und Erzeugung in Deutschland (1837-1937) B.3 Verbrauch von Nahrungsmittel erster Bedürfnisklasse in Deutschland (1837-1937) B.4 Verbrauch von Nahrungsmitteln zweiter Bedürfnisklasse und Aufwandsnahrungsmitteln in Deutschland (1837-1937) B.5 Verbrauch von Reiz- und Genussmitteln in Deutschland (1837-1937) B.6 Verbrauch von Faserstoffwaren in Deutschland (1837-1935) B.7 Ein- und Ausfuhr von Faserstoffen/Faserstoffwaren u. das Verhältnis von deren Verbrauch u. Erzeugung (1837-1935)
C. Gütererzeugung C.1 Erzeugung von technischen Erzeugungsmitteln in Deutschland, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten von Amerika (1837-1937) C.2 Erzeugung von Nahrungsmitteln erster und zweiter Bedürfnisklasse in Deutschland, England, Vereinigte Staaten von Amerika (1837-1937) C.3 Erzeugung von Nahrungsmitteln erster und zweiter Bedürfnisklasse in Frankreich in Millionen Tonnen (1815-1937) C.4 Erzeugung von Genussmitteln in Deutschland (1861-1937) C.5 Erzeugung von Schafwolle, Spinn- und Webwaren aus Wolle, Baumwolle und Seide in Deutschland (1837-1935)
D. Deutsche Preise 1847 bis 1939 D.1 Preise der Rohstoffe der Ertragsgüter in Deutschland (1847-1913) D.2 Preise der Rohstoffe, die in Gebrauchsgüter verschiedener Art oder zum Teil in Ertragsgüter übergehen (1847-1913) D.3 Preise der Nahrungsmittel erster Bedürfnisklasse (1847-1913) D.4 Preise der Güter des elementaren Gebrauchs (1847-1913) D.5 Preise der Nahrungsmittel zweiter Bedürfnisklasse (1847-1913) D.6 Preise der Güter des feineren Gebrauchs in Deutschland (1847-1913) D.7 Preise der Aufwand-Esswaren (1847-1913) D.8 Preise der Reiz- und Genussmittel in Deutschland (1847-1913) D.9 Preise der Güter des Aufwandgebrauches (1847-1913) D.10 Preise der landwirtschaftlichen Futter- und Düngemittel (1847-1913) D.11 Zusammenhang der deutschen Preistafeln 1 bis 10 (1847-1913)
E. Deutscher Preisindex 1889 bis 1939 (Gehlhoff-Index) E.1 Basistabelle: Gehlhoff Index Deutsche Preise (1889-1939) E.2 Ergebnistabelle: Gehlhoff Index Deutsche Preise (1889-1939)
Zeitreihen sind online downloadbar über HISTAT (www.histat.gesis.org).
In dem Beitrag werden die Wirtschaftsprobleme mit ihren sozialpolitischen Implikationen und die Explosion der nationalen Auseinandersetzungen als die wichtigsten Generatoren der jugoslawischen Krise 1988/89 beleuchtet. Die sich drastisch verschärfende Wirtschaftsmisere, der Rücktritt der Regierung Mikulic und die Regierungsübernahme Markovics, die nationalen Erfolge Serbiens in der Vojvodina und die nationalen Auseinandersetzungen im Kosovo werden näher dargestellt. Abschließend entwickelt der Autor ein Szenario der zukünftigen wirtschaftlichen und politischen Entwicklung Jugoslawiens. (BIOst-Str)
Kenntnisse der Deskriptiven Statistik gehören für Bachelorstudierende der BWL und VWL zu den Kernkompetenzen.Auf kompakte Art und Weise stellt das Buch deshalb die relevanten Fachtermini vor und vermittelt das Wichtigste zur Verteilung, Kerndichteschätzung, Maßzahlen sowie der Korrelations- und Regressionsrechnung. Auch die Konzentrationsmessung sowie Preis- und Mengenindizes werden erklärt. Übungen mit Lösungen, Musterklausuren und ein Formelteil runden das Buch ab.
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Untersuchungen zur Rohstoffeffizienz der Forst-Holz-Kette vor dem Hintergrund der Forstreform in Ghana Im Jahr 1994 wurde in Ghana eine Forstreform durchgeführt, mit dem Ziel, das Artenspektrum der kommerziell nutzbaren Bäume zu vergrößern, den Holzverlust in der Forst-Holz-Kette zu reduzieren sowie die Verarbeitungsprozesse in der Holzindustrie zu optimieren. Um den Erfolg dieser politisch motivierten Ziele sicherzustellen, wurden ein Exportverbot für Rundholz und Mindestpreise für den Verkauf von Holz auf dem Stock erlassen, die an die internationalen Marktpreise angepasst waren. In dieser Arbeit soll die Effizienz dieser Maßnahmen genauer beleuchtet werden. In einem ersten Abschnitt werden die Auswirkungen des Exportverbots von Rundholz (LEB=log export ban) ab 1995 auf die weiter verarbeitende Industrie, die Preisentwicklung auf nationaler und internationaler Ebene sowie die Nutzung des vorhandenen Artenspektrums mit statistischen Methoden untersucht. Dafür standen zwei Zeitreihen der Timber Industry Development Division (TIDD), einer Abteilung der Forstkommission von Ghana, zur Verfügung. Der erste Datensatz umfasst den Zeitraum von 1984 bis 2005, während der zweite, detailliertere Datensatz die Periode von 1995 bis 2005 abdeckt. Im zweiten Abschnitt der Arbeit wurde die bei Holzerntemaßnahmen erzielte Rundholzausbeute analysiert. Dazu wurden im Rahmen von Fallstudien Holzerntemaßnahmen mit detaillierten Untersuchungen begleitet. Verglichen wurden die aufgrund der Dimension und der Qualität der eingeschlagenen Bäume verwertungstechnisch objektiv nutzbaren Holzmengen mit denjenigen Rundholzmengen, die tatsächlich zur Verarbeitung gelangten. In die Untersuchung wurde die Kontrolle und Ausführung der Arbeit miteinbezogen. Aus den Ausbeutedaten wurden Modelle zur Berechnung eines angemessenen Stockpreises sowohl für einzelne Baumarten als auch als Durchschnittswerte entwickelt. Ein weiterer Arbeitsschritt befasste sich mit der Schnittholzausbeute im Sägewerk. Ebenfalls im Rahmen von Fallstudien wurden das eingesetzte Rundholz und das daraus erzeugte Schnittholz hinsichtlich Volumen und Qualität verglichen und die Gründe für Ausbeuteunterschiede analysiert. Die Analyse des Produktionsprozesses deckte dabei auf, welche Faktoren bei welchen Arbeitsschritten zu den beobachteten Verlusten bei der Schnittholzausbeute beitragen. Dabei wurden sowohl technische Faktoren als auch Motivation und Ausbildungsstand der Arbeiter berücksichtigt. Auswirkungen des Exportverbots – Entwicklung der Exportmengen In dem Zeitraum vor Inkrafttreten des Rundholzexportverbots in den Jahren 1984 bis 1985 betrug das Gesamtexportvolumen von Holz und Holzprodukten ca. 5,7 Mio. m³. Daran hatten Rundholz- und Sägeholzexporte einen Anteil von 55% bzw. 39%, während die Anteile von veredelten Produkten deutlich niedriger waren: Furnier 4,1%, Sperrholz 0,4% und Fertigwaren aus Holz 1,4%. In den Jahren zwischen 1996 und 2005, in denen sich das Rundholzexportverbot auswirkte, betrug das exportierte Gesamtvolumen von Holz und Holzprodukten 4,5 Mio. m³. Daran hatte das Sägeholz einen Anteil von 54%, während der Anteil weiterverarbeiteter Produkte deutlich zunahm: Furnier 21,3%, Sperrholz 10,5% und Hobelware bzw. Holzprodukte 14,2%. Die Analyse der Wirkung des Exportverbots für Rundholz aus Ghana zeigt, dass durch diese Maßnahme ein deutlich höherer Anteil der Wertschöpfung im Land verbleibt. Vor allem die Herstellung von Furnieren, Sperrholz und veredelten Holzprodukten stieg deutlich an. In dieser Hinsicht wird die Hypothese gestützt, dass ein Exportverbot von Rundholz die Produktion von höherwertigen Waren im Inland fördert. Weitere Faktoren für die beobachtete quantitative Zunahme und den Wertzuwachs bei den verarbeiteten Produkten dürften auch die Verknappung des Rundholzangebots, die hohen Exportzölle auf Halbfertigwaren (Sägeholz) und finanzielle Investitionsanreize seitens des Staates sein. Preisentwicklung für Exportprodukte Die Untersuchung zeigte, dass der aggregierte Preisindex für alle Holzprodukte, die vor Inkrafttreten des Rundholzexportverbots exportiert wurden, in der Zeit von 1984 bis 1995 inflationsbereinigt um 129% anstieg, während der aggregierte Preisindex nach Inkrafttreten des Rundholzexportverbots im Zeitraum von 1996 bis 2005 um 3% fiel. Dabei stiegen die Exportpreise für die verschiedenen Produkte in unterschiedlichem Ausmaß: Sägeholz um 109%, Furnier um 238%, Sperrholz um 142% und verarbeitete Holzprodukte um 102%. Im Zeitraum nach Eintreten des Rundholzexportverbots ergaben sich demgegenüber folgende Veränderungen in den Preisen: Sägeholz +14,8%, Furnier -21,9%, Sperrholz -47% und verarbeitete Holzprodukte -31,7%. Während die Exportpreise für Furnier an stärksten anzogen, fielen die Preise von Sperrholzprodukten aus tropischen Hölzern, da billige Sperrhölzer auf Nadelholzbasis den Markt eroberten. Auch der stetig ansteigende Einsatz von Holzwerkstoffen wie MDF und OSB im Möbelbau und im konstruktiven Bereich verdrängen tropische Sperrhölzer aus dem Markt. Ein weiterer Grund ist schließlich der starke Konkurrenzdruck auf diese Produkte durch Sperrholz aus chinesischer Produktion. China war bis vor kurzem noch ein wichtiger Importeur von tropischem Sperrholz, ist heute aber bereits einer der größten Exporteure. Die Ursachen für die Preisrrückgänge sind vermutlich auch in globalen Ereignissen zu sehen, wie beispielsweise dem Zusammenbruch der asiatischen Märkte in den Jahren 1997 und 1998, sowie der schwachen Nachfrage nach Waren auf internationalen Märkten zwischen 2000 und 2001, die u. a. aus der wirtschaftlichen Rezession der drei stärksten Volkswirtschaften (USA, Japan, Deutschland) resultierte. Anteil weniger genutzter Baumarten (LUS) Der Anteil der weniger genutzten Baumarten (LUS – lesser used species in Ghana, auch als "Pink" und "Green"-Baumarten bezeichnet) an der Exportmenge blieb auch während des Exportverbots für Rundholz relativ gering. An der Gesamtexportmenge (ca. 4,1 Mio. m³) der sechs Hauptprodukte, die zwischen 1995 und 2005 aus Gahana ausgeführt wurden, betrug der Volumenanteil der "Pink" und "Green" Baumarten nur 12,5% bzw. 1,3%. Die marktgängigen "Scarlet" und "Red"-Baumarten nahmen dagegen einen Mengenanteil von 49% bzw. 29,4% ein, während sonstige Baumarten zu 7,7% beitrugen. Detaillierte Analysen der Statistiken zeigen, dass veredelte Produkte wie Fußböden und Paneele nahezu vollständig aus "Scarlet" und "Red"-Baumarten hergestellt wurden. Der Anteil dieser Baumarten macht bei diesen Produktgruppen 87% bzw. 90% aus. Beide Produktgruppen gehören zu den höchstbezahlten Exportprodukten. In der Regel fordern Kunden und Verbraucher die spezifischen Holzeigenschaften dieser Holzartengruppen, woraus die hohen Anteile bei den hochwertigen Produkten zu erklären sind. Es steht zu erwarten, dass diese Holzarten auch in Zukunft in Produktgruppen dominieren. Wie erwartet, hat der Mengenanteil von luftgetrockneten Sägeholz aus "Scarlet" Baumarten von 83 % im Jahr 1995 auf etwa 6 % im Jahr 2005 abgenommen, während luftgetrocknetes Schnittholz aus den weniger genutzten "Pink"-Baumarten gegenläufig von 6 % im Jahr 1995 auf 22 % in 2005 anstieg. Die Substituierung von "Scarlet" durch "Pink" Baumarten spiegelt die zunehmende Knappheit dieser verwertungstechnisch geschätzten Baumarten wieder. In den letzten Jahren wurden durch die Forstverwaltung erhöhte Abgaben auf einfaches, luftgetrocknetes Schnittholz erhoben, welches aus den zunehmend knapper werdenden Hauptbaumarten hergestellt wird. Auch darin könnte die wachsende Bevorzugung der weniger genutzten Baumarten in diesem Produktbereich erklärt werden. Entgegen der Erwartungen blieb jedoch der hohe Anteil der Hauptbaumarten im Bereich des kammergetrockneten Sägeholzes stabil. Die Bevorzugung der "Scarlet" Baumarten für diese Produkte ist nicht zuletzt auf deren deutlich besseres Verhalten bei der künstlichen Trocknung zurückzuführen. Forschungsvorhaben und verbesserte praktische Erfahrungen über die technische Trocknung der bisher weniger genutzten Baumarten könnten dazu beitragen, dass auch in diesem höherwertigen Bereich zunehmend eine Substitution stattfindet. Ausbeuteverluste und mögliche Ursachen in der Forst- Holz-Kette Die Frage der Ausbeuteverluste und ihrer möglichen Ursachen entlang der Forst-Holz-Kette wurde methodisch im Rahmen eines Fallstudien-Ansatzes untersucht. Dazu wurden die Nutzungsgebiete von drei unterschiedlichen Konzessionären (A, B, D) ausgewählt, die von ihrer geographischen Lage und ihrer Struktur her für die primäre Holzverarbeitung durch die Industrie in Ghana typisch sind. Insgesamt 135 Bäume aus neun Baumarten wurden für diese Studie ausgewählt. Dabei handelt es sich um die für die Vermarktung bedeutendsten Baumarten. Das theoretisch holzindustriell verwendbare Volumen aller Bäume in dieser Studie belief sich auf 2.177 m3, d. h. im Durchschnitt 16 m3 je Baum. Tatsächlich aufgearbeitet und zum Sägewerk transportiert wurden jedoch nur 1.638 m3 oder 12 m3 je Baum. Damit betrug die durchschnittliche Ausbeutequote 75+/-11,82%, während gut 25% (539 m3) des an sich industriell verwendbaren Holzes als Hiebsreste im Wald verblieben. Sowohl der Zopfdurchmesser als auch die Länge dieser Reststücke, wie auch ihre Qualität wären durchaus für eine weitere Bearbeitung im Sägewerk geeignet gewesen. Während der Feldaufnahmen konnten ungenügende Arbeitstechniken und mangelhafte Überwachung als die wichtigsten Gründe für diese geringe Rundholzausbeute identifiziert werden. Dabei spielt auch die herrschende Praxis, nach der der Stockpreis ermittelt wird, den die Firmen an den Staat entrichten müssen, eine Rolle: Da nur für das tatsächlich aus dem Wald exportierte Holz gezahlt werden muss, ergibt sich für die Konzessionäre kein finanzieller Anreiz dafür, die gefällten Bäume möglichst vollständig industriell zu nutzen. Aus diesem offensichtlichen Missstand wurde die Notwendigkeit abgeleitet, Modelle zu entwickeln, die zur Bestimmung der gesamten potentiell vermarktbaren Holzmenge eines stehenden Baumes herangezogen werden können, um so den Stockpreis (stumpage fee) rechnerisch zu bestimmen. Auf der Basis der Versuchsergebnisse wurden drei allometrische Funktionen berechnet, die für eine Schätzung des nutzbaren Volumens herangezogen werden können. Für die Bildung von baumartenspezifischen Modellen wurden drei in Ghana vom Mengenaufkommen her wichtige und markgängige Baumarten herangezogen: Akasaa (Chrysophyllum albidum), Wawa (Triplochiton scleroxylon) und Ofram (Terminalia superba). Darüber hinaus wurden auch generelle Modelle ohne spezifischen Bezug auf einzelne Baumarten entwickelt. Als Datengrundlage dafür wurden neben den drei genannten Hauptbaumarten die Arten von neun weiteren Baumarten herangezogen. Im Allgemeinen hatten artenspezifische Modelle eine bessere Vorhersagbarkeit als gemischte Modelle. Der Grund könnte in der höheren Homogenität der beobachteten und der vorhergesagten Variablen bei den artenspezifischen Modellen liegen. Die Modelle, die auf der Basis der Variablen Brusthöhendurchmesser (DBH) und kommerziell nutzbarer Schaftlänge (L) die nutzbare Holzmenge schätzen, waren jenen Modellen überlegen, die als Variable lediglich den DBH heranziehen. Allerdings ist eine zutreffende Ermittlung der kommerziell nutzbaren Schaftlänge stehender Bäume in der Praxis schwierig. Auch die nur auf dem DBH basierenden Modelle konnten die sägefähigen Stammholzanteile einschließlich stärkerer Kronenanteile mit hinreichender Genauigkeit schätzen. Ein so genanntes Log-Tracking-System, das in Ghana eingeführt werden soll, könnte die Anwendung dieser Modelle in der Praxis begünstigen. Wenn mit ihrer Hilfe die tatsächlich genutzten Stammvolumina zuverlässiger als bisher ermittelt werden, kann mittels der entwickelten Modelle auf das reale, nutzbare Volumen der Bäume auf dem Stock zurückgeschlossen werden, und eine realistische Bestimmung des Stockgeldes (stumpage fee) wäre so möglich. Die Nutzung der entwickelten Modelle in der Praxis zur Festsetzung eines realistischen Stockpreises haben jedoch ihre Grenzen: Wenn sich im Zeitablauf die Ausbeuterelationen fundamental ändern, müssen durch aktuelle Untersuchungen die hier aufgestellten Modelle neu parametrisiert werden. Ausbeuteverluste und mögliche Ursachen im Sägewerk Um die Ausbeute von Schnittholz in der weiteren Bearbeitungsstufe zu bestimmen, wurden im Rahmen der Fallstudie in 4 Sägewerken (A, B, C, D) insgesamt 189 Stämme eingeschnitten. Dazu wurden folgende, für Ausbeute und Qualität ausschlaggebende Faktoren aufgenommen: • Dimension und Volumen des eingesetzten Rundholzes • Zeitraum zwischen Fällung und Verarbeitung der Stämme • Risse, Fäule, Pilzbefall und sonstige Fehler am Rundholz • Schnittbild • Einschnitttechnologien • Qualität des Einschnitts (Maßhaltigkeit) • Volumen und Qualität des erzeugten Schnittholzes Die durchschnittliche Schnittholzausbeute lag bei 28,3% und war damit deutlich niedriger als die in vergleichbaren Studien angegebenen Werte. Die Ausbeute schwankte zwischen nur 1,9% für die Baumart Otie (Pycnanthus angolensis), die im Sägewerk A eingeschnitten wurde, bis hin zu 52.6% für Mahagonie (Khaya ivorensis), eingeschnitten in Werk B. Es konnte festgestellt werden, dass die geringe Qualität und die hohen Materialverluste überwiegend auf die lange Lagerzeit zwischen Fällung und Einschnitt zurückzuführen waren. Alle Otie-Stämme (Pycnanthus angolensis) und die meisten der Wawa –Sägestämme (Triplochiton scleroxylon) zeigten tiefe Risse an der Stirnseite sowie starken Pilzbefall, was zu hohen Ausbeuteverlusten führte. Für die Baumart Otie (Pycnanthus angolensis) wurden durchschnittliche Zeiträume von 6 Monaten vom Einschlag bis zum Einschnitt ermittelt, für Wawa immerhin noch 4 Monate. Eine entscheidende Schwachstelle ist also die mangelhafte logistische Planung. Die unflexible Ausrichtung in der Schnittholzproduktion auf nur wenige exportgängige Liefermaße verursachte einen hohen Volumenanteil an Sägeresthölzern, die bei einer entsprechenden Einschnittgeometrie und Sortierung durchaus zu Fußböden, Paneelen oder anderen Produkten hätten weiterverarbeitet werden können. Um die Maßhaltigkeit der verwendeten Einschnitttechnologien zu bestimmen, wurden zusätzlich an 267 Brettern in sägefrischem Zustand Breite und Stärke ermittelt. Die Ergebnisse der Studie zur Maßhaltigkeit des Schnittholzes weisen darauf hin, dass veraltete und schlecht gewartete Sägentechnik für große Volumenverluste beim Einschnitt verantwortlich sind. Schwankungen der Maßhaltigkeit von 2 bis 17% innerhalb eines Brettes konnten bei der untersuchten Schnittware festgestellt werden. Die Streuung der Maßhaltigkeit zwischen den Brettern war signifikant höher, was wiederum eine schlechte Wartung bzw. Justierung der Einschnittaggregate bestätigt. Abschließend muss kritisch angemerkt werden, dass mit 4 Fallstudien der Stichprobenumfang bei der Bestimmung der Einschlagvolumina sowie der Ausbeuteuntersuchungen bei Schnittholz im Sägewerk keine statistisch repräsentativen und auf ganz Ghana verallgemeinerbare Aussagen zulassen. Dennoch sind die Ergebnisse insofern richtungweisend, als dass Ursachen und Faktoren für die hohen Material- und Wertverluste entlang der Forst-Holz-Kette in Ghana aufgezeigt werden. Damit können Lösungsansätze für die logistischen und technischen Probleme erarbeitet, ein effizientes Controlling konzipiert und innovative Ansätze für eine erweiterte Produktpalette entwickelt werden. Diese Maßnahmen sind dringend notwendig, um eine nachhaltige Bewirtschaftung der Naturwälder Ghanas sicherzustellen und den knappen Rohstoff Holz effizienter zu nutzen. ; SUMMARY: Assessment of raw material utilisation efficiency of the forest-wood chain as influence by the forest sector reform in Ghana. The 1994 forest sector reform in Ghana placed priority on downstream processing, utilisation of lesser-used species (LUS) and improvement of processing efficiency in the timber industry of Ghana. To ensure the success of these policy goals, a ban on exportation of logs was introduced and stumpage fees were adjusted to reflect the realistic timber prices on the international market. This thesis was designed to assess the raw material utilisation efficiency under the influence of the forest sector reform and forest-wood processing chain. The thesis set out to investigate the effects of the log export ban (LEB) policy on the downstream processing, the growth of volume and the prices of the export wood products, and the utilisation of the various timber species. Two sets of time series data as compiled by the Timber Industry Development Division (TIDD) of the Forestry Commission of Ghana were analysed with statistical regressions. The first set of data spanned from 1984 to 2005 whilst the second more detailed data set was compiled from 1995 to 2005. This thesis further assessed, on a case study basis, logging recovery and examined the effect of lax supervision on the logging recovery, and thus justifying the need to develop models to predict the total merchantable volume and logically, the realistic stumpage volume and fees. It continued to assess the sawnwood processing recovery and quantified the volume loss due to sawnwood thickness over-sizing and sawing variation and investigated other factors that contribute to the low sawnwood recovery so as to provide managers and operators with insight into their operation performance and identify ways to improve production. Export market- Volumes Before the LEB policy in the years from 1984 to 1995, the total export volume of wood and wood products was about 5.7 million cubic metres. Out of this volume, log and sawnwood exports accounted for about 55 % and 39 % respectively whilst the contributions from veneer, plywood, and processed wood exports were 4.1 %, 0.4 % and 1.4 % respectively. In the years between 1996 and 2005, the total volume of wood and wood products exported during the LEB policy was about 4.5 million cubic metres. Veneer, plywood, and processed moulding showed increasing shares in the export market, contributing respectively 21.3 %, 10.5 % and 14.2 % during this period, whilst sawnwood accounted for 53.9%. The results of the study showed that the implementation of the log export ban policy in Ghana caused increases in the volume shares of the value-added products such as veneer, plywood and processed wood, which is in agreement with the theory that an LEB policy stimulates the production of value-added products. However, important factors such as shortage of timber supply, high export taxes on the primary products (sawnwood), and investment incentives may have played significant roles in increasing the volume of these products. Export market- Prices The study found that the aggregate price index of all the wood products exported before the LEB policy increased by 129 % compared to the decline of the aggregate price index by -3.9 % during the LEB policy. The growth in the export prices of sawnwood, veneer, plywood and processed wood before the LEB policy were respectively 109 %, 238 %, 142 % and 102 % compared to the corresponding growths or declines of 14.8 %, -21.9 %, -47 % and -31.7 % during the LEB policy. Whilst the export prices of veneer appear to have been bolstered by the increasing market share of re-constituted panels such as MDF and OSB, those of plywood from the tropical forests were eclipsed by the increasing substitution of tropical plywood by softwood plywood and other panels such as MDF and OSB in furniture, millwork, and mouldings production. Another important contributing factor to the decline in the prices of plywood is the intense competition from China, which until recently was a major importer of tropical plywood, and is now a major exporter of plywood. The need to find new markets for tropical plywood could help revive its export trade. These decline in prices also appears also to have been caused by such global factors as the collapse of the Asian economy in 1997 and 1998, and the weak demand for international commodity in 2000 and 2001, resulting from the economic recession of the world's three largest economies (U.S.A., Japan and Germany). Export volume of the traditional (scarlet and red) and the Lesser-Used Species (LUS) (pink and green) species During the LEB policy, the export volume shares of the LUS (pink and green species) stayed relatively low. Out of the total export volume of 4,074,570 m³ of the six main products exported from 1995 to 2005, pink and green species (LUS) contributed only 12.5 % and 1.3 % respectively. Furthermore, scarlet and red species had a respective volume share of 49 % and 29.4 % whilst "other species" contributed 7.7 %. The results indicated that flooring and moulding products were almost exclusively produced from the traditional timber species. About 87 % of the flooring and 90 % of the moulding products were produced from both the scarlet and red species. These two products are among the highly-priced export products. The flooring and moulding products are generally used for decoration purposes and the traditional and highly-valued timber species such as the scarlet and red species are expected to dominate the choice of species for these products. This fact probably explains the high volume contribution of the traditional timber species to the production of flooring and moulding products. In the face of a limited supply of the primary timber species, scarlet and red species obviously should be reserved for the highly-priced products such as flooring and moulding. As expected, the trend in the volume share of air-dried (AD) sawnwood produced from the scarlet species showed a substantial decrease from 83 % in 1995 to about 6 % in 2005, whilst air-dried sawnwood from the pink species increased from about 6 % in 1995 to about 22 % in 2005. The substitution of the scarlet species by the pink species reflects the increasing shortage of supply of the former. Another reason could be the result of systematic efforts by the stakeholders in forest management in Ghana to substitute the LUS species for the scarlet in the production of sawnwood (AD) by imposing levies on sawnwood (AD) produced from the primary timber species. Contrary to expectation, kiln-dried (KD) sawnwood had the most stable volume share from the scarlet species, decreasing only marginally from about 86 % in 1995 to about 84 % in 2005. Technical difficulties in developing kiln-drying schedules for the LUS species may explain a higher percentage volume share of the scarlet species used to produce sawnwood (KD). The logging efficiency and the development of allometric models to predict the realistic stumpage volume In a case study approach, a total of 135 trees from nine timber species were sampled from three logging sites of mills A, B and D to allow for the assessment of logging recovery and the development of models to predict the total merchantable volume. The mills were selected according to the prevailing sawmill industry structure in Ghana. The main species were selected on the basis of their forest availability and economic importance. Wawa (Triplochiton scleroxylon), for example, constitutes about 21 % of Forest Inventory Project (FIP) class 1 volume greater than 70 cm in diameter (see Ghana Forestry Department 1989) and hence justifies its higher selection percentage. The merchantable volume of all the trees sampled from the three studied mills totalled 2,177 m³, averaging 16.0 m³ per tree. The logs that were extracted from this total merchantable volume by the mills amounted to 1,638 m³, averaging 12 m³ per tree. The average logging recovery rate of the three studied logging sites was 75±11.82 % whilst 25 % (539 m³) of the merchantable volume was left at the logging site as residues. On the basis of the small-end diameter and length values, the merchantable wood residues were of sufficient quality to warrant their utilisation. For example, the small-end diameter of the residues ranged from 41 cm for ofram (Terminalia superba) to 60 cm for wawa (Triplochiton scleroxylon) whilst the average length of the residues also varied between 4.2 m for sapele (Entandrophragma cylindricum) and 8.5 m for wawa (Triplochiton scleroxylon). The study identified insufficient working techniques and lax supervision as one of the major causes of low logging recovery and the existing practice of fixing stumpage fees gives only weak economical incentives to improve volume recovery. Therefore the need to develop models to predict the total merchantable volume as a basis for adjusted stumpage fee calculation, was justified. To fix realistic stumpage fees, which take into account the true potential of the harvested trees, three allometric equations were developed to allow for comparison in terms of predictive accuracy. Three main species, namely akasaa (Chrysophyllum albidum), wawa (Triplochiton scleroxylon), and ofram (Terminalia superba) were sampled for the construction of the species-specific based models. The mixed-species based models were developed from the three main species and six additional tree species. In general, the species-specific models had a better predictive power than the mixed-species based models and this could be attributed to the relatively higher homogeneity of both the observed and predictor variables of the species-specific based models. Among the mixed-species based models, those that predicted the total merchantable volume indirectly from the log volume had the highest predictive power. The log tracking system which is being introduced in Ghana could benefit from these models. When logging data are available (through the log tracking system) the models could be used to predict the realistic stumpage volume. These models however, were found to perform relatively better for small-sized trees than for large-sized trees over (20 m³). The models that predicted the total merchantable volume from DBH and the total merchantable length had better fits than those that used only DBH as a predictor variable. Nevertheless they have little practical importance because of difficulty in measuring the total merchantable length in the forest. These models have however theoretically showed that, by including the merchantable branches, the general form of allometric equation did not substantially change. DBH as a predictor of the total merchantable volume has several advantages. It is easier and simpler to use since forest inventories include DBH measurements. For the mixed-species based models that predicted the total merchantable volume from DBH only, the site-specific models had a higher predictive power than a single model developed for all-sites, indicating that for a higher accuracy, DBH may be a good predictor of the total merchantable volume of tree species at a specific site. The use of these models, however, presents a limitation. If logging efficiency of individual mills changes substantially over time, the model may have to be validated periodically before it could be applied. Sawmill efficiency In order to determine sawnwood recovery in a case study approach, a total of 189 saw logs were sampled from four mills (Mills A, B, C and D). In order to assess the factors that affect sawnwood recovery, the following inquiries and observations were made and recorded: • Log dimensions (length, diameter at both ends) • Time between felling and processing of logs, • Prior to processing, each sampled saw logs was inspected for defects such as end-splits, rots and fungal blue stain. • Log breakdown technique, • Edging and trimming techniques and • Quality of trimming off-cuts The average sawnwood recovery (28.3 %) found in this study was substantially lower than the reported average recovery rate in the previous studies. The sawnwood recovery ranged from 1.9 % for the otie (Pycnanthus angolensis) processed at mill A to 52.6 % for the mahogany (Khaya ivorensis) processed at mill B. The study found that the poor log quality, resulting mainly from long storage periods between felling and processing, had a substantial effect on the sawnwood volume recovery. All of the otie (Pycnanthus angolensis) saw logs and most of the wawa (Triplochiton scleroxylon) saw logs sampled had end-splits and were severely infested with fungal blue stain and thus their low recovery was expected. The low sawnwood recovery reported in this study could be mainly attributed to a lack of proper management of logs and a lack of adequate logistic planning. For example, the period between felling and processing of the otie (Pycnanthus angolensis) logs was about six months whilst due to logistical problems and poor planning the period between felling and processing of the wawa logs sawn at mill D was about three months. In addition, 267 green sawn boards were sampled from the mills to quantify the sawnwood volume loss due to thickness over-sizing and sawing variation. The results of this study indicated that the volume that could have been gained by reducing the sawnwood thickness over-sizing and sawing variation ranged from about 2 % to 17 % in volume of the sampled sawnwood. The study also found that between-board sawing variation was substantially higher than within-board sawing variation indicating that lack of setworks repeatability could be the major cause of the loss in volume. It was observed that the studied mills concentrated their production on sawnwood in export dimensions and grades. Therefore, off-cuts and trim ends that could have been processed further into mouldings, battens, floorings, and other products were discarded or sold at cheaper prices. The limited supply of timber resources give every reason for sawmills in Ghana to optimise fibre recovery from every tree that is felled. Even though this thesis studied only a limited number of cases, which represent a small fraction of the forest and sawmill industry in Ghana, there is a reason to believe that conditions prevailing in other operations are not very different from those observed in these case study mills. Ghanaian sawmills stand to benefit economically if they could improve their logistical planning and integrate production lines devoted to recovering fibre from off-cuts and trimmings.
Die Studie konstruiert neue Reihen der Nominallöhne in Industrie und Handwerk sowie einen neuen Konsumgüterpreisindexes für den Zeitraum 1850-1889; der Koeffizient der beiden Reihen ergibt den Reallohn. Während ab den späten 1880er Jahren derartige Informationen durch staatliche Stellen gesammelt und publiziert wurden, gehören bereits die Jahrzehnte davor zum vorstatistischen Zeitalter. Immerhin liegen Angaben von städtischen Behörden, von Zweigen der territorialstaatlichen Behörden und von einzelnen Unternehmen vor. Für die Konstruktion einer neuen Nominallohnreihe geht die gegenwärtige Studie zum Material von Kuczynski (1961/62) zurück, ergänzt dieses um Informationen aus Einzelstudien der letzten 50 Jahre und konstruiert auf dieser Basis mittels unbalancierter Panelregression mit fixen Effekten Lohnindizes für die Branchen Schwere Eisenwaren, Maschinenbau, Bergbau, Druckereigewerbe und das städtische Baugewerbe. Von den diesen Branchenindizes zugrundeliegenden total 38 einzelnen Lohnreihen stammen 27 von Kuczynski, der Rest aus neueren Studien. Löhne in der Textilbranche werden durch diejenigen in der Baumwollindustrie abgebildet. Die Studie nutzt hierfür die von Kirchhain (1977) publizierte Lohnreihe. Gewichtet nach Beschäftigtenzahlen werden alle diese branchenspezifischen Reihen (ohne die Löhne der Bergarbeiter) zu einem Fisher-Index des Nominallohns in Industrie und Handwerk aggregiert. Sowohl dieser Index als auch die Indizes auf Branchenebene werden in den Jahren 1888/89 mit den Reihen von Hoffmann (1965) verkettet; die resultierenden Werte bezeichnen Jahresverdienste in Mark. Die Branchen-Indizes weichen trotz der Erweiterung der Datenbasis und der anderen Methodik der Indexkonstruktion wenig von denjenigen von Kuczynski und Hoffmann ab, aber der aggregierte Index weist eine stärkere Wachstumsrate auf als derjenige von Kuczynski; der letztere Index ist offensichtlich fehlerhaft (Pfister 2018, 576). Der Konsumgüterpreisindex basiert auf fünf Unterindizes für (1) Nahrungsmittel, (2) Getränke und Genussmittel, (3) Miete, (4) Möbel, Hausrat und Heizung sowie (5) Bekleidung. Die Unterindizes für Nahrungsmittel und Miete sind neu, die übrigen drei stammen aus Hoffmann (1965). Gewichte werden für 1848/49 und 1889 auf der Basis der Forschungsliteratur festgelegt, Werte dazwischen werden linear interpoliert. Sowohl der Unterindex der Nahrungsmittelpreise als auch der Gesamtindex werden als Fisher-Indizes konstruiert. Sowohl der Mietindex als auch die Nahrungsmittelpreise steigen langfristig stärker an als die beiden entsprechenden Indizes von Hoffmann (Pfister 2018, 578 und 582). Hoffmann konstruiert den Mietpreisindex nur indirekt mittels der Multiplikation des geschätzten Gebäudekapitals mit einem angenommenen Zinssatz. Der Mietindex der gegenwärtigen Studie basiert auf Angaben aus drei Großstädten. Nur wenn angenommen wird, dass Großstädte für den gesamten Immobilienmarkt völlig unrepräsentativ sind, sollte Hoffmanns Reihe noch beachtet werden. Im Fall der Nahrungsmittelpreise resultiert die vergleichsweise stärkere langfristige Zunahme aus dem im Vergleich zur bisherigen Forschung höheren Gewicht von Preisen aus den südlichen, meeresfernen Teilen des Landes im neuen Teilindex. Hier entfaltete der preisdämpfende Effekt der wachsenden Importe amerikanischen Getreides eine schwächere Wirkung als in den küstennahen Gebieten im Norden. Ein Hauptergebnis der Studie ist somit, dass die Einschätzung der Entwicklung des Lebensstandards der städtischen Arbeiterschaft von den 1850er bis 1880er Jahren stark davon abhängt, wie man den Effekt der ersten Welle der modernen Globalisierung auf das deutsche Preisgefüge bestimmt. Die stärkere Berücksichtigung von Nahrungsmittelpreisen in meeresfernen Gebieten in dieser Studie hat eine im Vergleich zu einem Teil der bisherigen Forschung pessimistischere Sicht auf die Entwicklung des Reallohns in dieser Zeit zur Folge.
Zu den Daten:
1. Einzelne Lohnreihen (Tabellensatz A.01) Dieser Satz von Tabellen enthält Lohnreihen aus sechs Branchen auf der Ebene von Regionen, Städten, einzelnen Unternehmen und in einem Fall (Baumwollindustrie) einer ganzen Branche. Es wurden nur Reihen berücksichtigt, die für mindestens 15 Jahre Angaben enthalten. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Reihen:
Schwere Eisenwaren Bochum 1869-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter des Bochumer Vereins (Stahlwerk) in Mark; Däbritz (1934, Anhang Tabelle 4). Essen 1848-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter der Kruppwerke in Mark; Kuczynksi (1961-62, Bd. I, 377, Bd. II, 227, Bd. III, 426). Ruhr 1855-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter an den Hochöfen im Ruhrrevier in Mark; Banken (2000, Tabelle A59). Saar 1869-1889: Tagelohn der Arbeiter an den Hochöfen der Burbacher Hütte in Mark; Kuczynksi (1961-62, Bd. III, 426). Schlesien 1869-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter an den Hochöfen in Schlesien in Mark; Banken (2000, Tabelle A59).
Maschinenbau Augsburg 1851-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter der Maschinenfabrik Augsburg in Mark; Bd. II, 227; Kuczynski (1961-62, Bd. III, 426). Chemnitz 1860-1887: Wochenlohn von Maschinenschlossern in Mark; Kuczynski (1961-62, Bd. II, 227; Bd. III, 426). Esslingen 1848-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter der Maschinenfabrik Esslingen in Mark; Schomerus (1977, 296 f.). Hannover 1875-1889: Wochenlohn der Hannoverschen Maschinenbau AG in Mark; Kuczynksi (1961-62, Bd. II, 227; Bd. III, 426). München 1867-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter der Lokomotivfabrik München in Mark; Kuczynski (1961-62, Bd. II, 227; Bd. III, 426). Nürnberg 1851-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter der Eisengießerei und Maschinenfabrik Klett in Mark (später MAN); Gömmel (1978, 204 f.). Stettin 1870-1887: Tagelohn der Arbeiter des Vulkanwerkes (Schiffswerft, Maschinenbau). Die Angaben für das Jahreseinkommen von 1882 bis 1887 wurde durch 300 dividiert um den Tageslohn zu ermitteln; Kuczynski (1961-62, Bd. II, 227; Bd. III, 426).
Bergbau Aachen 1818-1884 (Steinkohle): Löhne der Bergbauarbeiter pro Schicht im Bergbaurevier Aachen in Mark. Der Wert von 1889 ist ein Ausreißer und wurde nicht in die Analyse einbezogen; Kuczynski (1961-62, Bd. I, 373-4; Bd. II, 223; Bd. III, 419). Dortmund 1818-1889 (Steinkohle): Durchschnittliches Jahresnettoeinkommen der Bergleute im Bergbaugebiet Dortmund in Mark; bis 1833 Kuczynski (1961-62, Bd. I, 373-4), ab 1850 Holtfrerich (1973, 54-56). Mansfeld 1818-1884 (Kupfer): Lohn der Bergleute pro Schicht in der Umgebung von Mansfeld (Harz) in Mark. Werte von 1874-1884 beziehen sich auf die Durchschnitte der Löhne im Oberrevier und Niederrevier; Kuczynski (1961-62, Bd. I, 373–4; Bd. II, 223; Bd. III, 419). Niederrhein (links des Rheins; Eisen) 1818-1884: Bergarbeiterlöhne pro Schicht im linksrheinischen Eisenbergbau in Mark; Kuczynski (1961-62, Bd. I, 373–4; Bd. II, 223; Bd. III, 419). Saar 1824-1889 (Steinkohle): Jahreslohn der Untertagearbeiter in preußischen Staatsbergwerken in Mark nach Müller (1904); übernommen aus Banken (2000, Bd. I, 139; Bd. II, 103–5, Anhang Tabelle A15). Sachsen 1869-1885 (Steinkohle): Durchschnittlicher Jahresverdienst der Arbeiter, die im Bergbau und in der Kohleförderung in den Staatsbergwerken von Zauckerode tätig sind, in Mark; Böhmert (1885, 202).
Druckereigewerbe Alle Reihen stammen aus Kuczynski (1961-62, Bd. I, 376; Bd. II, 225; Bd. III, 42). Bis 1872 beziehen sie sich auf Mark pro 1000 gesetzte Buchstaben, ab 1872 auf Wochenlöhne in Mark. Angaben liegen zu folgenden Städten und Zeiträumen vor: Berlin 1830-1889, Halle 1830-1872, Hamburg 1872-1886, Hannover 1872-1889, Kassel 1848-1872, Leipzig 1830-1889, München 1848-1889 und Stuttgart 1830-1889.
Textilgewerbe (Baumwollindustrie) Jahresverdienst in der Baumwollindustrie in Mark; Kirchhain (1977, 158-160). Daten für 1815-59 beziehen sich auf die Verdienste der Spinner in zentralen Werkstätten und Fabriken. Die Werte für 1860-89 sind der gewichtete Mittelwert der durchschnittlichen Jahresverdienste von Spinnern und Webern in zentralen Werkstätten und Fabriken. Die Zahlen für die zweite Teilperiode werden durch die relativen Beschäftigungsanteile von Spinnern und Webern gewichtet; die Beschäftigungsanteile zwischen den Volkszählungsjahren werden durch lineare Interpolation bestimmt. Die resultierende Reihe wird mit den Löhnen in der gesamten Textilbranche 1888/89 kalibriert (Hoffmann 1965, Tabelle II/108, 468-471; vgl. GESIS ZA8257, Tabelle 02).
Städtisches Bauhandwerk Soweit die Quelle nicht ausdrücklich vermerkt wird, stammen die Angaben aus Kuczynski (1961-62, Bd. I, 375; Bd. II, 224; Bd. III, 420-422). Berlin 1868-1889: 1868–9: Tagelohn der Zimmerleute in Mark mal 6; 1870-89: Lohn der Maurer in Mark pro Woche. Bochum 1871-1885: Lohn der Zimmerleute in Mark pro Woche. Braunschweig 1840-1877: Lohn der gelernten Bauarbeiter in Gramm Silber pro Woche; Schildt (1986, 383). Chemnitz 1841-1885: Lohn der Maurer in Mark pro Woche. Die Werte in den Jahren 1841-1850 beziehen sich auf die Tagelöhne der Gesellen und werden mit 6 multipliziert; bis 1850 Strauß (1962-64, Teil 1962(4), 159-161), 1860-1885 Kuczynski (1961-62, Bd. II, 224; Bd. III, 420-422). Gelsenkirchen 1871-1885: Lohn der Maurer in Mark pro Woche. Glauchau 1865-1885: Lohn der Maurer in Mark pro Woche. Hamburg 1840-1889: Tagelohn der Zimmerleute in Mark. Leipzig 1840-1860: Tagelohn der Zimmerleute während des Sommers in Gramm Silber. Die lineare Beziehung zwischen den Löhnen der Zimmerleute und den Löhnen der Maurer von 1795-1860 dient der Extrapolation der Werte in den Jahren 1853 und 1859; Pfister (2017, Online-Anhänge S1 und S4). Nürnberg 1840-1889: Jahresverdienst der Bauarbeiter in Mark; Gömmel (1978: 204 f.). Rheinland 1856-1870: Lohn der Maurer am Niederrhein in Dollar [sic] pro zwei Wochen. Rostock 1840-1885: Lohn der Zimmerleute und Maurer in Mark pro Woche (Werte für Zimmerleute und Maurer sind identisch).
2. Indizes der Nominallöhne für einzelne Branchen bzw. in Industrie und Handwerk (Tabellensatz A.03) Auf der Basis der beschriebenen Lohnreihen wurden Nominallohnindizes für die jeweiligen Branchen konstruiert. Da sich die einzelnen Reihen über verschiedene Zeiträume erstrecken und fehlende Werte aufweisen, wird als Verfahren eine unbalancierte Panelregression mit fixen Effekten für Jahre und Orte gewählt (Pfister 2018, 572 f.). Die fixen Effekte für Orte berücksichtigen dabei auch, dass sich Löhne selbst innerhalb derselben Branche bisweilen auf unterschiedliche Währungseinheiten (Mark, Gramm Silber) und Perioden beziehen (Tagelohn, Wochenlohn, Jahreslohn). Mit Ausnahme der Regression für den Maschinenbau leiden die Fehlervarianzen der OLS-Schätzung unter Heteroskedastizität. Feasible GLS mit der Gruppierung der Fehlervarianzen alternativ nach Orten und Jahren diente der Abklärung der Sensitivität der mit OLS erzielten Ergebnisse im Hinblick auf Heteroskedastizität der Fehlervarianzen (Pfister 2018, 573-575). Die Unterschiede zwischen den mit feasible GLS und OLS geschätzten Lohnindizes auf Branchenebene sind gering und beschränken sich vor allem auf die 1870er Jahre. Heteroskedastizität kommt vor allem dadurch zustande, dass sich die Krise der 1870er Jahre in den einzelnen Regionen unterschiedlich stark auf die Löhne auswirkte. Die Studie stützt sich im Weiteren auf die OLS-Schätzungen, aber Tabelle A.03.01 enthält zusätzlich die mit feasible GLS geschätzten Reihen, bei der die Fehlervarianzen nach Städten gruppiert werden (ohne Maschinenbau). Alle Branchenindizes werden 1888/89 mit den entsprechenden Reihen in Hoffmann (1965, Tabelle II/104, 461; Tabelle II/108, 468-471; vgl. GESIS ZA8257, Tabellen 01 und 02) verkettet, so dass die Wertangaben in Mark pro Jahr erfolgen. Im Einzelnen wurden folgende neuen Branchenindizes konstruiert: - Schwere Eisenwaren/eisenschaffende Industrie 1848-1889. Weil die Angaben vor 1868 im Wesentlichen auf die Löhne der Kruppwerke in Essen beschränkt sind, bezieht sich die GLS-Schätzung nur auf die Periode 1868-1889. Für frühere Jahre werden die auf Basis der OLS geschätzten Werte 1868 mit dieser Reihe verkettet. - Maschinenbau 1848-1889. - Bergbau 1818-1889. - Druckereigewerbe 1830-1889. Wie erwähnt beziehen sich die Löhne bis 1872 auf Mark pro 1000 gesetzte Buchstaben, ab 1872 dann auf Mark pro Woche. Deshalb wurden für die zwei Subperioden getrennte Indizes geschätzt und die beiden Reihen dann 1872 miteinander verkettet. - Baumhandwerk 1840-1889. Für den Zeitraum 1848-1889 wurden die Branchenindizes für Schwere Eisenwaren, Maschinenbau, Druckereigewerbe, Bauhandwerk und Textilgewerbe zu einem Nominallohnindex für Industrie und Handwerk zusammengefasst (Tabelle A.03.02). Er wird als verketteter Fisher-Index konstruiert, bei dem die Gewichte jedes Jahr neu angepasst werden. Die Gewichte ergeben sich aus den Beschäftigtenzahlen der berücksichtigten Branchen (Hoffmann 1965, Tabelle II/15, 196-199). Die vor 1875 häufig fehlenden Werte werden durch lineare Interpolation ersetzt. Die resultierende Reihe wird 1888/89 mit dem Nominallohn in Industrie und Handwerk von Hoffmann (1965, Tabelle II/108, 468-471) verkettet, so dass die Werte in Mark pro Jahr vorliegen.
3. Konsumgüterpreise (Tabellensatz A.02) Die Studie entwickelt neue Indizes für Mietausgaben und für Nahrungsmittelpreise und konstruiert einen Index der Konsumgüterpreise für den Zeitraum 1850-1889.
Index der Mietausgaben (1871=100) Basis sind Angaben zu Stichjahren für folgende Städte: - Berlin 1846, 1855, 1864, 1871, 1881, 1887-1889; Kuczynski (1961-62, Bd. I, 381; Bd. II, 231; Bd. III, 437). - Hamburg 1840, 1850, 1860, 1870, 1875; Kuczynski (1961-62, Bd. II, 232). - Nürnberg: 1849, 1857, 1874, 1883, 1889; Gömmel (1974, 216-220). Für Nürnberg hat Gömmel bereits eine jährliche Reihe entwickelt; für Berlin und Hamburg werden die Werte zwischen Stichjahren mit dem exponentiellen Trend interpoliert. Ein Gesamtindex der Mietausgaben wird durch geometrische Mittel der drei Reihen gebildet (Pfister 2018, 577 f.).
Index der Nahrungsmittelpreise (1871=100) Der Index basiert auf drei Unterindizes für das Königreich Preußen und die beiden Städte München und Nürnberg (1848-1889; Tabelle A.02.03). - Preußen: Preise für sechs Grundnahrungsmittel auf 81 (bis 1866) beziehungsweise 101 Märkten; Daten aus Zeitschrift (1907, 84-86), bezogen aus GESIS ZA8302. - München und Nürnberg: Angaben der städtischen Behörden zu den Preisen von elf Grundnahrungsmitteln; Daten aus Mittheilungen (1894, 380); Gömmel (1978, 216-220). Die Bestimmung der Gewichte der Preise der einzelnen Produkte basiert auf vermuteten Ausgabestrukturen in den Jahren 1849 und 1889 (Pfister 2018, 580). Ausgehend von diesen Eckwerten werden die Ausgabenanteile für die dazwischen liegenden Jahre linear interpoliert. Auf dieser Grundlage werden die drei Indizes für Preußen, München und Nürnberg als Fisher-Indizes mit jährlich angepassten Gewichten konstruiert (Pfister 2018, 582). Der nationale Preisindex für Nahrungsmittel ergibt sich als gewichtetes geometrisches Mittel der drei Unterindizes, wobei derjenige für Preußen mit 0,6 und diejenigen für die beiden Städte mit je 0,2 gewichtet werden. Diese Gewichte orientieren sich am Anteil Preußens an der deutschen Bevölkerung (nach 1866).
Index der Konsumgüterpreise (1871=100) Der Konsumgüterpreisindex basiert auf fünf Unterindizes für (1) Nahrungsmittel, (2) Getränke und Genussmittel, (3) Miete, (4) Möbel, Hausrat und Heizung sowie (5) Bekleidung. Diejenigen für Nahrungsmittel und Miete sind die oben beschriebenen neuen Reihen, die übrigen drei stammen aus Hoffmann (1965, Tabelle II/148, 598-601; Daten entnommen aus: GESIS histat Datenfile ZA8254, Tabelle 11). Die Gewichte orientieren sich zunächst an den Ausgabenanteilen, die für Nürnberger Haushalte in den Stichjahren 1849, 1857, 1883 und 1899 berichtet werden (Gömmel 1978, 211). Sie werden aber nach der von Saalfeld (1984, 238) für ca. 1847 vermuteten und der von Fischer (2011, 328 f.) für die Zeit um 1900 auf der Basis von Budgetstudien für die Arbeiterschaft festgestellten Ausgabenstruktur verändert (Pfister 2018, 579 f.). Werte zwischen den Stichjahren werden durch lineare Interpolation gewonnen; das Ergebnis findet sich in Tabelle A.02.01. Auf der Grundlage dieser Gewichte und der Unterindizes in Tabelle A.02.02 wird ein Fisher-Index der Konsumgüterpreise gebildet (Tabelle A.03.02).
Folgende Datenreihen sind in der vorliegenden Studie enthalten:
A.01 Einzelne Lohnreihen A.01.01: Einzelne Lohnreihen (in Mark) - Schwere Eisenwaren, 1848-1889 A.01.02: Einzelne Lohnreihen (in Mark) - Maschinenbau, 1848-1889 A.01.03: Einzelne Lohnreihen (in Mark) - Bergbau, 1818-1889 A.01.04a: Einzelne Lohnreihen (in Mark) - Druckereigewerbe: pro 1000 Buchstaben, 1830-1872 A.01.04b: Einzelne Lohnreihen (in Mark) - Druckereigewerbe: Wochenlohn, 1872-1889 A.01.05: Einzelne Lohnreihen (in Mark) - Textilgewerbe (Baumwollverarbeitung), 1815-1889 A.01.06: Einzelne Lohnreihen - Bauhandwerk, 1840-1889
A.03 Aggregierte Indizes, Reallohn A.03.01 Aggregierte Indizes: Nominallöhne nach Branchen (OLS-Schätzung, Schätzung auf ´feasible GLS´-Basis), 1818-1889 A.03.02 Aggregierte Indizes: Nominallöhne und Reallöhne in Industrie und Handwerk, Konsumgüterpreisindex, 1848-1889
Hinweis: Studien, die mit dieser Studie in engem Zusammenhang stehen, sind:
ZA8636: Pfister, U., Nominallöhne und Konsumgüterpreise in 18 deutschen Städten, 1500-1850. ZA8709: Pfister, U., Lohnungleichheit in Deutschland vom späten 15. Jh. bis 1889.
Die Würzburger Stadtgemeinde wurde in den Jahren von 1921-1933 sowie von 1946-1948 von Oberbürgermeister Dr. Hans Löffler geleitet. Wenngleich Löffler auch von zentraler Bedeutung für die Geschichte Würzburgs im 20. Jahrhundert war, wurde er dennoch von der geschichtlichen Wissenschaft bislang nicht vertieft berücksichtigt, weil das öffentliche Archivmaterial viel zu knapp ist und seine "Tagebücher" als verschollen galten. Dem Verfasser der vorliegenden Studie gelang es, den Verbleib dieser Tagebücher zu eruieren. Die Politik Hans Löfflers fundierte wie sich alsbald ergab unter anderem auf drei durchgängigen Persönlichkeitsstrukturen und Verhaltensmustern: Der Bürgerlichkeit, dem Liberalismus und der Religiosität. Keines dieser drei Merkmale lässt sich aus den öffentlichen Archivbeständen charakterisieren. Deswegen kam der Auswertung von Hans Löfflers Chronik eine besondere Bedeutung zu. Die spezifischen Schwierigkeiten der "(auto-)biografischen Illusion" (Pierre Bourdieu) waren gleichwohl zu berücksichtigen. Deshalb wurde vom Verfasser als Arbeitshypothese der "Biographisch-Kritische Methodenpluralismus" eingeführt. Aus Löfflers Egodokumenten ergaben sich zugleich auch aussagekräftige Datenquellen, nämlich die Entwicklung seines Einkommens in funktionaler Abhängigkeit zum Preisindex, des weiteren der quantitative Quellenverlauf, der einerseits interessante Hinweise darauf liefert, wann Löffler schreibt und in welchem Umfang - und wann die Arbeit an seiner Chronik ruht. Zugleich liefert der quantitative Quellenverlauf auch überaus interessante Erkenntnisse zur Relation von Erzählzeitpunkt und erzählter Zeit. Hans Löffler, dessen Familie aus dem Würzburgischen Amtsstädtchen Karlsstadt stammte, vollzog mit dem für die untere Mittelschicht typischen Ehrgeiz eine Juristenkarriere, die als solche typisch für das späte 19. Jahrhundert war. Der Umzug seiner Familie nach Würzburg, der Beitritt zum traditions- und einflussreichen Corps Bavaria und schließlich auch die Eheschließung mit einer Tochter aus der ebenso alten und wie wohlhabenden Würzburger Kaufmannsfamilie Held förderten den sozialen Aufstieg. Die politische Gesinnung Hans Löfflers lässt sich erst im Verlauf des Ersten Weltkriegs sowie während der anschließenden Doppelrevolution anhand des Quellenmaterials schärfer zeichnen. Dessen ungeachtet zeigte sich schon in frühen Jahren, hart an der Grenze zum 20. Jahrhundert, die Verehrung Löfflers für den Reichsgründer Otto von Bismarck und die Verachtung für Kaiser Wilhelm II. Schlussendlich vollzog Hans Löffler einen nahezu mühelosen Übergang von der Monarchie zur parlamentarischen Demokratie. Löffler schloss sich der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), der Partei Max Webers, Thomas Manns und Albert Einsteins an. Nachdem sein Vorgänger Andreas Grieser in die Berliner Ministerialbürokratie gerufen worden war, wurde Hans Löffler 1921 ohne Gegenstimme vom Stadtrat zu dessen Nachfolger bestimmt. Während im Vergleichszeitraum insgesamt 11 Reichskanzler regierten, blieb Hans Löffler bis zu seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten Oberbürgermeister von Würzburg. Seine restriktive Finanzpolitik, die als seine bedeutendste Leistung in Zeiten weltweiter wirtschaftlicher Rezession gelten muss, ermöglichte zugleich stadtpolitische Projekte, die Würzburg bis heute prägen. Dazu zählen neben der Fertigstellung der Universitätsklinik Luitpoldkrankenhaus die Etablierung des Mozartfests, die Eingemeindung der Stadt Heidingsfeld oder auch der Beginn der Besiedelung der heutigen Sieboldshöhe. Nachdem auch in Würzburg die Nationalsozialisten im Verlauf der 1920er Jahre begonnen hatten gegen den jüdischen Teil der Bevölkerung zu hetzen, stellt sich Hans Löffler unerschrocken vor seine Mitbürger und wurde von den Nationalsozialisten deshalb pejorativ als "Judenbürgermeister" bezeichnet. Bei der Reichspräsidentenwahl 1932 kam es auch in Würzburg zu einem letzten Aufbäumen bürgerlicher Kräfte im Rahmen einer sogenannten "Hindenburgfront". Die Existenz dieser Hindenburgfront in Würzburg wurde in der vorliegenden Studie erstmals aufgezeigt. Als 1933 auch im katholischen Würzburg die Nationalsozialisten die Macht übernahmen, musste Dr. Hans Löffler auf sein Oberbürgermeisteramt verzichten, kaufte sich ein kleines Anwesen am Chiemsee und ging in die Innere Emigration. Unmittelbarer Auslöser dieses Umzugs war der Umstand, dass Löffler wiederholt hinterbracht wurde, Würzburger Bürger, die bei der Stadtverwaltung mit ihrem Anliegen nicht durchdringen konnten, hätten sich mit Bemerkungen beschwert, zu Löfflers Zeiten sei alles besser gewesen. Diese Konfliktlage wurde Löffler zu gefährlich. Während der gesamten nationalsozialistischen Zeit war Löffler in Chieming und besuchte nur ab und an Würzburg. Löffler pflegte in Chieming den Gartenbau und las unter anderem Dissidenten-Literatur. Nach dem Einmarsch der US Army bekannte Löffler in schonungsloser Offenheit, dass er die in den Konzentrationslagern verübten Verbrechen all die Jahre geahnt habe. Zugleich verspürte Dr. Hans Löffler den Wunsch, wieder Oberbürger-meister des zu 90 % zerstörten Würzburgs zu werden, scheute sich aber, sich selbst ins Gespräch zu bringen. Nachdem sich in Bayern ein erheblicher Teil der Liberalen aus der Zeit vor 1933 der neu gegründeten CSU angeschlossen hatten, wurde Löffler für diese neue Partei von 1946-1948 nochmals Oberbürgermeister von Würzburg. Über seine Rolle bei der Gründung der CSU und innerhalb der CSU gibt es nicht den geringsten Hinweis. 1948 schied Löffler aus Altersgründen aus dem Amt und verbrachte die verbleibenden Jahre bis zu seinem Tod 1955 in seinem Haus an der Keesburgstraße. Am Ende stand die Erkenntnis, dass nur allzu wenige die Ehre für sich in Anspruch nehmen konnten, sich während des schwärzesten Kapitels der deutschen Geschichte wie Hans Löffler verhalten zu haben. Und in der Tat: Matthias Matussek hat nach dem Tod von Joachim Fest über diesen geschrieben, was auch bei Hans Löffler festzustellen ist: "… das Gerade enthält immer einen stillen Vorwurf." Insofern ist Löfflers Lebensgang Anklage und Aufforderung gleichermaßen. Dass Löffler entschieden bürgerlich und zugleich ein linksliberaler Corpsstudent war, entspricht nicht jedermanns Geschichtsbild – aber der Lebenswirklichkeit. Hans Löffler dekliniert auf seine Weise einen jener Lebenswege, denen zufolge Leistung (nicht Abstammung) den sozialen Aufstieg innerhalb der "open society" ermöglicht. Löffler selbst sprach von der "Ethik des Bürgertums". Thomas Nipperdey hatte für das ausgehende lange 19. Jahrhundert festgestellt, die Zukunft sei belastet und umschattet, wie immer verhängt, letztlich aber offen gewesen. Die Person Hans Löfflers zeigt gerade für diese Epoche, dass verbreitete nationalistische oder antisemitische Anfechtungen nicht notwendigerweise und unausweichlich im Wahnsinn des Nationalsozialismus hätten enden müssen. Und schließlich: Karl Popper hatte postuliert, dass es dem kritischen Ra-tionalismus entsprechend zwingendes Merkmal einer wissenschaftlichen Aussage ist, dass diese sich dem Grunde nach falsifizieren lässt. Dementsprechend wäre es das ungünstigste, was Hans Löffler zuteilwerden könnte, wenn sein Wirken weiterhin im Schatten wissenschaftlicher Aus-einandersetzung bliebe. Eine Verifizierung, aber auch eine Falsifikation der vorliegenden Studie freilich wäre genau das, was Dr. Hans Löffler - einer Zentralfigur der Würzburger Zeitgeschichte - zweifellos zustünde. Aus den nun erstmals erschlossenen Quellenbeständen wurde diagnostiziert, dass Löffler für sein eigenes Leben verlässliche Konstanten hatte und gerade dadurch selbst zu einer verlässlichen Konstanten für die Stadtgemeinde Würzburg wurde. In diesem Sinne will die vorliegende Untersuchung die so dringend angezeigte Löffler-Forschung weder abschließen noch determinieren, sondern den notwendigen Anfang einer vertieften kommunalgeschichtlichen Auseinandersetzung mit einem bedeutenden deutschen Oberbürgermeister bilden - auf dass sich besser noch erhellt wie es denn eigentlich gewesen. ; The borough of Wuerzburg was run by the Mayor Dr. Hans Löffler during the years from 1921-1933 as well as from 1946-1948. Although he was also of central importance for the history of Wuerzburg in the 20th century he has nevertheless not been considered by history yet as the public archive material is far too scarce and his "diaries" were thought to have been lost. The author of the present study succeeded in finding the whereabout of these diaries. It soon became evident that Hans Löffler's policy, inter alia, was based on three general personality structures and behaviour patterns: the bourgeois way of life, liberalism and religiousity. None of these three features can be profoundly characterised through the public archive holdings. The analysis of Hans Löffler's chronicle was therefore of particular importance. The particular difficulties of the "(au-to-)biographical illusion" (Pierre Bourdieu) had to be taken into conside-ration conscientiously. Hence, the "biographical critical pluralism of methods" was introduced by the author as a working hypothesis. At the same time, significant data sources arose from Löffler's ego documents, namely the development of his income in functional dependence on the price index, furthermore the quantitative course of sources as well as finally the relationship between the time of the narration and the narrated time being very meaningful for the historical-critical hermeneutics of sources. Hans Löffler, whose family came from the small district town of Karlstadt near Wuerzburg, pursued a legal career with middle-class cha-racteristic ambition which was as such typical for the late 19th century. The relocation of his family to Wuerzburg, the accession to the influential Corps Bavaria and eventually also the marriage with a daughter from the equally old as well as wealthy merchant family Held were conducive to his social advancement. Hans Löffler's political conviction cannot be submitted to a more profound observation until in the course of the First World War as well as the subsequent double revolution. Nevertheless, Löffler's admiration for the founder of the German Reich Otto von Bismarck and his contempt for Emperor Wilhelm II already appeared in his early years, very close to the turn of the 20th century. At the end, Hans Löffler made a virtually effortless transition from monarchy to par-liamentary democracy. Löffler joined the German Democratic Party (DDP), the party of Max Weber, Thomas Mann and Albert Einstein. In 1921, after his predecessor Andreas Grieser had been assigned to the Berlin ministerial bureaucracy, Hans Löffler was appointed his successor by the city council without a dissenting vote. While a total of 11 Reich Chancellors governed the country during the reference period, Hans Löffler remained Mayor of Wuerzburg until his dismissal by the National Socialists. His restrictive financial policy, which has to be considered his major achievement in times of worldwide economic recession, at the same time paved the way for municipal projects which shape the character of Wuerzburg to this day. These include among the completion of the University Hospital Luitpoldkrankenhaus the establishment of the Mozart festivals, the incorporation of the town of Heidingsfeld or also the beginning of the settlement of the present day Sieboldshöhe. When the National Socialists also began to stir up hatred against the Jewish part of the population in Wuerzburg in the course of the 1920s Hans Löffler boldly defended his fellow citizens and was therefore called "Mayor of the Jews" by the National Socialists. At the Reich presidential election in 1932 there was also a last rise up of bourgeois forces in Wuerzburg within the framework of a socalled "Hindenburgfront". The existence of this Hindenburgfront in Wuerz-burg has been proven for the first time in the present study. When the National Socialists also took over Catholic Wuerzburg in 1933, Dr. Hans Löffler had to resign as a Mayor, bought a small estate at the Chiemsee and went into inward emigration. The immediate cause of his relocation was that Löffler was informed several times that Wuerzburg citizens who were not able to succeed with their concern at the municipal administration were said to have complained with the remark that everything had been better in Löffler's days. This conflict situation became too dangerous to Löffler. During the whole National Socialist area Löffler was in Chieming and only visited Wuerzburg now and then. Löffler focused on horticulture and among others read dissident literature. After the march-in of the US Army Löffler confessed in relentless openness that he had anticipated the crimes committed in the concentra-tion camps all those years. At the same time, Dr. Hans Löffler had the desire to become mayor of Wuerzburg, which was destroyed up to 90 % , but was reluctant to become a topic of conversation. After a considerable part of the liberals in Bavaria had joined the newly founded CSU, Löffler became Mayor of Wuerzburg for this new party again from 1946 to 1948. There is not the slightest reference to his role in the foundation of the CSU and within the CSU. In 1948, Löffler retired for reasons of age and spent his remaining days until his death in 1955 at his residence at Keesburgstraße. At the end, there was the painful truth that just a few could claim the honor of having been an Hans Löffler during the darkest chapter of German history. And indeed: Matthias Matussek has written about Joachim Fest after his death what must also be stated about Hans Löffler: "… the straight always contains a silent reproach." Löffler's path of life is thus an accusation and a request at the same time. That Löffler was a decidedly bourgeois, left-wing liberal Corps student may not be in accordance with everyone's historical perception, but with life's reality. Hans Löffler points out those paths of life according to which achievement (not descent) allow social advancement within the "open society" in his own way. This is in Löffler´s own words the "ethics of bourgeoisie". With regard to the long late 19th century, Thomas Nipperdey has pointed out that the future had been strained and shadowed, overcast as always, but ultimately open. Concerning this epoch, the person of Hans Löffler particularly shows that nationalist or anti-Semitic animosities needn't have led to the madness of National Socialism necessarily and inevitably. And ultimately: Karl Popper had postulated that, in accordance with critical rationalism, it is a mandatory attribute of a scientific statement, that it can basically be falsified. Consequently, it would be the worst that could happen to Hans Löffler if his work remained in the shadow of scientific consideration. A verification, but all the same a falsification of this study would of course be just what Dr. Hans Löffler – a central figure of Wuerzburg's contemporary history – should be entitled to without doubt. From the source material which was revealed for the first time it was diagnosed that Löffler had reliable constants for his own life and that this is exactly what made him a reliable constant for the borough of Wuerzburg. With this in mind, the present study neither wants to conclude nor determine the urgently needed Löffler research but instead be the beginning of a profound communal historical debate on a great German Mayor – so that more light is shed on what actually happened.
Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung ist eine wichtige Grundlage der Wirtschaftsanalyse. Dies gilt nicht nur für die aktuelle Konjunkturbeobachtung, sondern auch für die wirtschaftshistorische Forschung. Bis heute gibt es keine nach anerkannten internationalen Konzepten ermittelte vergleichbare Datenbasis für eine sachgerechte Beurteilung der Ergebnisse der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der DDR im gesamten Zeitraum ihrer Existenz. Im Jahre 2005 wurden mit dem Ergänzungsband der Zeitschrift "Historical Social Research" (HSR - Supplement No. 17/2005, Zentrum für historische Sozialforschung, GESIS Leibniz - Institut für Sozialwissenschaften, Köln) für den Zeitraum von 1970 bis 2000 neue Zeitreihen für wichtige Indikatoren der wirtschaftlichen Entwicklung in Ostdeutschland veröffentlicht (siehe die Studie: Heske, G.: Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland 1970 bis 2000, neue Ergebnisse einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung; Studiennummer: ZA8208, in HISTAT). Mit der vorliegenden Studie legt der Autor eine Vertiefung und vor allem eine Erweiterung des Zeithorizonts der erforderlichen Berechnungen bis 1950 vor. Im Unterschied zu den bisher vorliegenden statistischen Ergebnissen werden in dieser Publikation (HSR-Supplement No. 21/2009. Zentrum für Historische Sozialforschung, Köln) erstmalig für die ehemalige DDR vergleichbare Daten der Entstehung und Verwendung des Bruttoinlandsprodukts für 1950 - 1989 vorgestellt, die auf der Basis der Methodik des Europäischen Systems der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (ESVG 95) ermittelt wurden. Damit wurde eine vorhandene Datenlücke geschlossen, die bisher die Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung der DDR behindert hat. Die für die einzelnen Jahre ausgewiesenen Ergebnisse beziehen sich nicht nur auf die Entstehung des Bruttoinlandsprodukts insgesamt, sondern auch auf die Wertschöpfung der Wirtschaftsbereiche und die volkswirtschaftliche Verwendung nach Hauptpositionen. Im Zusammenhang mit der Interpretation der erreichten Ergebnisse werden auch entsprechende Zeitreihen für die Bevölkerungsentwicklung und die Erwerbstätigkeit in der Untergliederung nach Wirtschaftsbereichen herangezogen. Da die für die ehemalige DDR vorgestellten Daten für 1950 bis 1989 im Ergebnis einer Rückrechnung der VGR nach annähernd gleichen methodischen und wirtschaftssystematischen Prinzipien erfolgten, war es möglich entsprechende Vergleiche mit entsprechenden Ergebnissen der früheren BRD durchzuführen. Dementsprechend erfolgte auch eine Zusammenführung der statistischen Daten für beide deutschen Staaten zu einem gesamtdeutschen Ergebnis rückwirkend seit 1950. Eine ausführliche Methoden- und Quellenbeschreibung der vorgelegten Ergebnisse unterstützt eine sachgemäße Interpretation der Daten. Der Autor diskutiert in einem gesonderten Abschnitt auch ähnliche Versuche der Rekonstruktion der VGR der DDR (z.B. Merkel/W./Wahl, S., 1991: Das geplünderte Deutschland. Bonn; Ritschl, A./Spoerer, M., 1997: Das Bruttosozialprodukt in Deutschland nach den amtlichen Volkseinkommens- und Sozialproduktstatistiken. Berlin; Schwarzer, O., 1996: "Die Währung der DDR beruht auf … der gesunden Grundlage der sozialistischen Gesellschaftsordnung". In: Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Band 63, Stuttgart; ders., 1999: Sozialistische Zentralplanungswirtschaft in der SBZ/DDR, Stuttgart; Sleifer, J., 2006: Planning Ahead und Falling Behind, Berlin. Maddison, A., 1995: Monitoring the World Economy 1820-1992, Paris; ders., 2001: The World Economy: A Millennial Perspective, Paris).
Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Vorstellung der Ergebnisse einer vorgenommenen Neuberechnung der Entstehung und Verwendung des BIP der DDR für den Zeitraum von 1950 bis 1989 nach den Konzepten des SNA (ESVG), vergleichbar in Methodik und wirtschaftssystematischer Abgrenzung sowie in vergleichbaren DM (Euro)-Preisen. Damit soll auf der Grundlage des methodischen Gerüsts der VGR ein kohärentes System von Indikatoren geschaffen werden, mit dem die wirtschaftliche Gesamtentwicklung der DDR beschrieben und bewertet werden kann. Die damit verbundenen komplizierten und arbeitsaufwendigen Arbeiten konnten nur schrittweise geleistet werden. Erste Teilergebnisse der Entstehung und Verwendung des BIP der DDR, die sich auf den Teilzeitraum von 1970 bis 1989 bezogen, konnten bereits im Jahre 2005 als HSR-Supplement No. 17 publiziert werden (Heske, G., 2005: Bruttoinlandsprodukt, Verbrauch und Erwerbstätigkeit in Ostdeutschland 1970-2000. Köln Das HSR-Supplementheft steht auch als PDF - Datei zur Verfügung und kann kostenlos unter der Adresse herunter geladen werden). Zur Information über den Umfang der bis dahin erarbeiteten Indikatoren der VGR wird in der vorliegenden Publikation als Anhang 5 eine Übersicht über die damals veröffentlichten Ergebnisse beigefügt. Aufbauend auf den Resultaten dieser bisherigen Untersuchungen erfolgt mit der vorliegenden Ausarbeitung eine retrospektive Weiterführung der Berechnungen zur Entstehung und Verwendung des Bruttoinlandsprodukts der DDR für die Jahre vor 1970, d. h. bis zum Jahre 1950 zurück. Damit können erstmalig statistische Daten für die Entstehung des Bruttoinlandsprodukt der DDR für 1950 bis 1989, untersetzt nach Wirtschaftsbereichen und die inländische Verwendung nach Hauptpositionen und im Wesentlichen vergleichbar mit heutigen Abgrenzungskriterien der VGR zur Verfügung gestellt werden. Im Interesse einer langfristigen Darstellung des Zusammenhangs für den gesamten Referenzzeitraum ab 1950 bis 1989 wurden die Ergebnisse der bereits genannten früheren Untersuchungen für den Zeitraum von 1970 bis 1989 integriert. Die bisherige Situation des Fehlens einer aussagefähigen Datenbasis einer vergleichbaren volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für die DDR führte nach 1990 zu den verschiedensten Berechnungen einzelner Autoren zur Entwicklung des BIP der DDR. Diese Berechnungen hatten einen unterschiedlichen konzeptionellen Hintergrund und führten zu sich häufig widersprechenden Aussagen. Kennzeichnend für die meisten dieser Versuche war ein quantitatives Herunterrechnen der tatsächlichen wirtschaftlichen Leistungen der DDR; teilweise ergab sich infolgedessen bei Langzeitvergleichen daraus das kuriose Ergebnis, dass sich die DDR-Wirtschaft im Jahre 1989 noch auf dem Produktivitätsniveau der Vorkriegszeit befunden hätte bzw. nur bei ca. 20 bis 30 Prozent des Niveaus der früheren Bundesrepublik. Auf diese Probleme und die entsprechenden Datenquellen wird näher eingegangen. Die bestehenden Lücken an vergleichbaren statistischen Reihen gesamtwirtschaftlichen Indikatoren für die DDR nach den Konzepten der VGR erleichterten insofern Fehleinschätzungen über die gesamtwirtschaftlichen Ergebnisse und verhindern eine allseitige Beurteilung des Verlaufs der ökonomischen Prozesse und der sie beeinflussenden Faktoren in der DDR. Naturgemäß können derartige volkswirtschaftliche Langzeituntersuchungen nie die Genauigkeit und Verlässlichkeit einer aktuellen jährlichen Nachweisung erreichen. Dies gilt nicht nur für den vorliegenden Arbeitsgegenstand der VGR, sondern für alle längerfristigen wirtschafts- und sozialstatistischen Beobachtungen. Durch die umfassende Nutzung der vorliegenden statistischen Daten und zutreffender statistischer Methoden kann jedoch eine hinreichende Genauigkeit bei der statistischen Widerspiegelung der Entwicklungstendenzen erreicht werden. Außerdem gewährleistet im speziellen Fall der VGR die Nutzung der Bilanzmethode, d. h. die getrennte Ermittlung der Entstehung und der Verwendung des BIP aus unterschiedlichen Datenquellen eine zusätzliche Möglichkeit zur Gewährleistung der Validität. Dies gilt auch für die Rückrechnung von DDR-Daten. Die für die DDR bei dieser VGR - Neuberechnung für 1950 bis 1989 nach annähernd den gleichen methodischen und wirtschaftssystematischen Grund¬sätzen ermittelten Größen für die Entstehung und Verwendung des BIP ermöglichten es, entsprechende Vergleiche mit der Wirtschaftsentwicklung in der früheren Bundesrepublik durchzuführen. Gleichfalls bestanden dadurch die Möglichkeiten gesamtdeutsche Ergebnisse näherungsweise zu berechnen. Im Unterschied zu westlichen Autoren, die sich vor 1990 mit partiellen Schätzungen des BIP der DDR für einzelne Zeiträume bzw. der Entstehung des BIP beschäftigt hatten , konnte der Verfasser der vorliegenden Ausarbeitung auf die Gesamtheit der archivierten statistischen Daten, der veröffentlichten und geheimen Informationen, sowie dazugehöriger organisatorischer und methodischer Unterlagen der amtlichen DDR-Statistik zurückgreifen. Als langjähriger Mitarbeiter der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik der DDR war es ihm möglich, noch teilweise vorhandenes Insiderwissen von verantwortlichen Experten der Statistikproduktion und nicht archivierte Dokumente zu erschließen. Die Arbeit untergliedert sich in die vier Hauptabschnitte A bis D. Im ersten Hauptabschnitt A werden die wichtigsten inhaltlichen und konzeptionellen Ausgangspunkte einer Rückrechnung der Entstehung und Verwendung des Bruttoinlandsprodukts für die DDR sowie die dafür erforderlichen datenbezogenen Voraussetzungen behandelt. Im zweiten Hauptabschnitt B werden die Hauptergebnisse der Rückrechnung für die einzelnen Strukturelemente der Entstehung und Verwendung des BIP der DDR für den Zeitraum von 1950 bis 1989 vorgestellt. Dabei wurde nach Möglichkeit versucht, entsprechende Vergleichsdaten für die BRD heranzuziehen. Durch den Vergleich der Ergebnisse der Entstehung und Verwendung des BIP der DDR mit den entsprechenden Daten der BRD war eine bessere Bewertung der erreichten Wirtschaftsergebnisse der DDR möglich. Im dritten Hauptabschnitt C werden die Methoden und datenbezogenen Grundlagen der VGR-Rückrechnung ausführlich beschrieben. Da das gesamte Projekt der Rückrechnung der VGR der DDR für 1950 bis 1989 in mehreren Etappen realisiert wurde, war es zweckmäßig zum Verständnis des angewendeten Gesamtkonzepts teilweise auf bereits früher publizierte Materialien zurückzugreifen und sie in die einzelnen Abschnitte einzuordnen. Im letzten Hauptabschnitt D werden Versuche anderer Autoren zur Rückrechnung des BIP der DDR vor und nach 1990 beschrieben und in ihre methodischen Konzepte in den Grundzügen sichtbar gemacht. Dadurch soll die Einordnung und Beurteilung der vorliegenden Rückrechnung der Entstehung und Verwendung des BIP der DDR für 1950 bis 1989 unterstützt werden. Im Anhang 1 werden die Ergebnisse der VGR - Rückrechnung von 1950 bis 1989 in den territorialen Abgrenzungen für die DDR, die BRD und Deutschland als Zeitreihen (in Bezug auf die textlichen Einschätzungen in Hauptabschnitt B) tabellarisch näher untergliedert und für alle Jahre des Untersuchungszeitraums nachgewiesen. In Anlehnung an die aktuelle Praxis bei der Veröffentlichung mehrjähriger Reihen zur Entstehung und Verwendung des BIP durch das Statistische Bundesamt werden die einzelnen Indikatoren vorwiegend als Indexreihen mit fester Basis (1950 = 100) dargestellt. Im Interesse einer eindeutigen numerischen Darstellung wurden die Daten mit einer Kommastelle ausgewiesen, wobei dadurch nicht eine Genauigkeit der sachlichen Ergebnisse in diesem Zahlenbereich vorgetäuscht werden soll. Die Anhänge 2 bis 4 enthalten ergänzende methodische Materialien und Daten zur VGR, wie einen Überblick zu den Methoden und Begriffen der VGR in der ehemaligen DDR und der BRD (Anhang 2), der Zuordnung der Wirtschaftszweige zu den volkswirtschaftliche Wirtschaftsbereichen im Rahmen der VGR (Anhang 3), Originalergebnisse der SZS der DDR zur Entwicklung des Gesamtprodukts und Nationaleinkommens der DDR von 1949 bis 1989 nach dem MPS - Konzept (Anhang 4) und eine Übersicht der bereits früher veröffentlichten Tabellen zur Entstehung und Verwendung des BIP der DDR von 1970 bis 1989 in HSR-Supplement No. 17 (2005) als Anhang 5. Das Heft wird abgeschlossen (Anhang 6) durch ein detailliertes Verzeichnis aller Tabellen im Text und im Anhang.
Themen
Datentabellen in HISTAT (Thema: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen):
I. Tabellen im laufenden Text ("T" - Tabellen) T.01 Entwicklung des BIP in der DDR und der BRD, 1950 = 100 (1950-1989) T.02 Jährliche Wachstumsrate des BIP in der DDR und der BRD nach Zeitperioden, in % (1951-1989) T.03 Vergleich des Niveaus des BIP zwischen der DDR und der BRD, DDR = 1 (1950-1989) T.04 Anteil der Wirtschaftbereiche an der Bruttowertschöpfung in der DDR, in % (1950-1989) T.05 Entwicklung der Bruttowertschöpfung der DDR nach Wirtschaftsbereichen, 1950 = 100 (1950-1989) T.06 Jährliche Wachstumsraten der Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen und Zeitperioden, in % DDR (1950-1989) T.07 Jährliche Wachstumsraten der Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen und Zeitperioden, in % BRD (1950-1989) T.08 Anteil der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung in der BRD, in % (1950-1989) T.09 Anteil der Industriebereiche an der Bruttowertschöpfung des produzierenden Gewerbes in der DDR und der BRD, in % (1950-1989) T.10 Struktur des Bereichs "Finanzierung, Wohnungsvermietung, öffentliche und private Dienstleister", in % (1970-1989) T.11 Bevölkerung und Erwerbstätigkeit in der DDR und der BRD, Anzahl, 1950= 100 (1950-1989) T.12 Beschäftigungsgrad DDR/BRD, in % (1950-1989) T.13 Arbeitsfähige Bevölkerung in der DDR, Anzahl je 1000 der Bevölkerung (1950-1989) T.14 Erwerbstätige in der DDR nach Wirtschaftsbereichen, 1950 = 100, Anteil in % (1950-1989) T.15 Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in der DDR und der BRD je Einwohner und je Erwerbstätigen, 1950 = 100 (1950-1989) T.16 Niveau des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner und je Erwerbstätigen in der DDR im Vergleich zur BRD, DDR = 1 (1950-1989) T.17 Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen nach Wirtschaftsbereichen im Jahr 1950 in der DDR im Vergleich zur BRD, DDR = 1 (1950-1950) T.18 Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen in der DDR nach Wirtschaftsbereichen, 1950 = 100 (1950-1989) T.19 Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen in der BRD nach Wirtschaftsbereichen, 1950 = 100 (1950-1989) T.20 Jährliche Wachstumsraten der Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen in der DDR nach Zeitperioden, in % (1950-1989) T.21 Jährliche Wachstumsraten der Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen in der BRD nach Zeitperioden, in % (1950-1989) T.22 Vergleich der Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen nach Wirtschaftsbereichen zwischen der DDR und der BRD, DDR = 1 (1950-1989) T.23 Grobstruktur der BIP-Verwendung in der DDR, in % (1950-1989) T.24 Grobstruktur der BIP-Verwendung in der BRD, in % (1950-1989) T.25 Konsumausgaben und Bruttoinvestition in der DDR, 1950 = 100, Anteile in % (1950-1989) T.26 Jährliche Wachstumsraten der Konsumausgaben und Bruttoinvestitionen in der DDR nach Zeitperioden, 1950 = 100, Anteil in % (1950-1989) T.27 Konsumausgaben und Bruttoinvestitionen in der BRD, 1950 = 100, Anteil in % (1950-1989) T.28 Jährliche Wachstumsraten der Konsumausgaben und Bruttoinvestitionen in der BRD nach Zeitperioden, in % (1950-1989) T.29 Konsumausgaben je Einwohner in der DDR und der BRD, 1950 = 100 (1950-1989) T.30 Jährliche Wachstumsraten der Konsumausgaben je Einwohner in der DDR nach Zeitperioden, in % (1950-1989) T.31 Relation BRD/DDR und DDR/BRD der Konsumausgaben je Einwohner (1950-1989) T.32 Bruttoinvestition je Einwohner, 1950 = 100 (1950-1989) T.33 Jährliche Entwicklungsraten der Bruttoinvestitionen je Einwohner nach Zeitperioden, in % (1950-1989) T.34 Relation BRD/DDR und DDR/BRD der Bruttoinvestitionen je Einwohner (1950-1989) T.35 Struktur der Investitionen nach Wirtschaftsbereichten, in % (1955-1988) T.36 Anteil der Wohnungswirtschaft an den Investitionen der sonstigen Wirtschaftsbereiche der DDR und der BRD, in % (1955-1989) T.37 Struktur der Investitionen nach Bereichen des produzierenden Gewerbes, in % (1955-1989) T.38 Entwicklung des Exports und Imports in der DDR und der BRD, 1950 = 100 (1950-1989) T.39 Relation der Ex- und Importe BRD/DDR - DDR/BRD je Einwohner (1950-1989) T.40 Bruttoinlandsprodukt der neuen Länder, 19989 = 100 (1989-2000) T.41 Volkswirtschaftliche Indikatoren für die DDR/Neue Länder, 1950 = 100 (1950-2000) T.42/43 Bruttoinlandsprodukt und Wertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen für die DDR/Neue Länder, 1989 = 100 (1989-2000) T.44 Bruttowertschöpfung der Gruppen "Materielle Produktion" und "Dienstleistungen", 1989 = 100 (1989-2000) T.45 Anteil der Wirtschaftbereiche an der Wertschöpfung insgesamt, in % (1989-2000) T.46 Bruttowertschöpfung im produzierenden Gewerbe, 1989 = 100, Anteile in % (1989-2000) T.47 Bruttowertschöpfung im Handel, Gastgewerbe und Verkehr, 1989 = 100, Anteile in % (1989-2000) T.48 Bruttowertschöpfung im Wirtschaftsbereich Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen (1989-2000) T.49 Bruttoinlandsprodukt und Inländische Verwendung, 1989 = 100, Anteile in % (1989-2000) T.50 Konsumausgaben und Bruttoanlageinvestition (1989-2000) T.51 Konsumausgaben der privaten Haushalte und des Staates (1989-2000) T.52 Bevölkerungszahl und Erwerbstätige (1989-2000) T.53 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen, 1989 = 100 (1989-2000) T.54 Bruttoinlandsprodukt je Einwohner und je Erwerbstätigen, 1989 = 100 (1989-2000) T.56 Entwicklung des BIP der DDR, BRD und Deutschland, 1950 =100 (1950-1989) T.57 Anteil der DDR und der BRD am gesamtdeutschen BIP, in % (1950-1989) T.58 Anteil der DDR an der gesamtdeutschen Wertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen, in % (1950-1989) T.59 Relation des BIP je Einwohner und je Erwerbstätigen, Deutschland = 100 (1950-1989) T.62 Vergleich der Dynamik von VGR-Indikatoren der DDR nach dem MPS- und SNA-Konzept in Prozent, 1950=100 (1950-1989) T.63 Gesellschaftliches Gesamtprodukt zu jeweiligen Preisen und Preisen 1985 sowie Preisindex (Deflator) (1970-1989) T.64 Vergleich der Wachstumsraten, in % zum Vorjahr (1976-1980) T.65 Jährliche Preiserhöhung durch neue und weiterentwickelte Erzeugnisse, in Prozent (1970-1988) T.66 Originale und korrigierte Preisindizes, 1985=100 (1970-1989) T.67 Verbraucherpreisindizes nach Warengruppen, 1985=100 (1970-1985) T.68 Preisindizes für die Aggregate der Entstehung des BIP, 1970=100 (1970-1989) T.69 Preisindizes für die Produktionswerte, die Vorleistungen und die Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen, 1970=100 (1970-1989) T.70 Preisindizes der Verwendungspositionen des Bruttoinlandsprodukts, 1970=100 (1970-1980) T.71 Vergleich der Preisänderung, 1970=100 (1970-1989) T.73 Deflatoren (Preiskoeffizienten) der Bruttowertschöpfung für die neuen Länder (ohne Berlin), 1995 gegenüber 1991, 1991=1,000 (1995) T.75 Deflatoren der DDR- Nationaleinkommensrechnung der SZS, 1950=100 (1950-1970) T.76 Entwicklung der DDR - Abgabepreise für ausgewählte Erzeugnisgruppen, 1950=100 (1950-1970) T.77 Entwicklung der Bruttowertschöpfung der DDR bei unterschiedlicher Bewertung mit vergleichbaren Preisen 1989 gegenüber 1970, 1970=100 (1970-1989) T.78 Entwicklung der NSW-Exports der DDR zu effektiven und vergleichbaren Bedingungen, 1975=100 (1975-1988) T.79 Entwicklung der NSW-Exportrentabilität zu effektiven und vergleichbaren Bedingungen (1975-1988) T.80 Berechnung des Bruttoinlandsprodukts der DDR in DM auf der Grundlage eines durchschnittlichen Umrechnungskoeffizienten (1950-1989) T.81 Vergleich von Berechnungen zur Entwicklung des BIP der DDR, 1950=100 (1950-1989)
II. Tabellen aus dem Anhang Statistische Übersichten zur Entwicklung der Entstehung und Verwendung des Bruttoinlandsprodukts 1950 bis 1989 (Rückrechnungsergebnisse):
1. Deutsche Demokratische Republik (Tab. 1.1 bis Tab. 1.9) Tab. 1.1.A Bruttoinlandsprodukt insgesamt, je Einwohner, je Erwerbstätigen, Bevölkerung, Erwerbstätige, Konsumausgaben, Bruttoinvestitionen, absolute Angaben (1950-1989) Tab. 1.1.B Bruttoinlandsprodukt insgesamt, je Einwohner, je Erwerbstätigen, Bevölkerung, Erwerbstätige, Inländische Verwendung, 1950=100 Tab. 1.2 Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen 1950=100, 1970=100 (1950-1989) Tab. 1.3 Anteil der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung, Insgesamt=100 (1950-1989) Tab. 1.4 Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen nach Wirtschaftsbereichen 1950=100, 1970=100 (1950-1989) Tab. 1.5 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen. 1950=100 (1950-1989) Tab. 1.6 Anteil der Wirtschaftsbereiche an den Erwerbstätigen, insgesamt=100 (1950-1989) Tab. 1.7 Inländische Verwendung des Bruttoinlandsprodukts, Ex- und Import, 1950=100 (1950-1989) Tab. 1.8 Anteil an der inländischen Verwendung, Inländische Verwendung, insgesamt=100 (1950-1989) Tab. 1.9 Verwendung des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner, 1950=100 (1950-1989)
2. Bundesrepublik Deutschland (Tabellen 2.1 bis 2.9) Tab. 2.1.A Bruttoinlandsprodukt insgesamt, je Einwohner, je Erwerbstätigen, Bevölkerung, Erwerbstätige, Konsumausgaben, Bruttoinvestitionen, Absolute Angaben (1950-1989) Tab.2.1.B Bruttoinlandsprodukt insgesamt, je Einwohner, je Erwerbstätigen, Bevölkerung, Erwerbstätige, Inländische Verwendung, 1950=100 (1950-1989) Tab. 2.2 Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen, 1950=100, 1970=100 (1950-1989) Tab. 2.3 Anteil der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung, Insgesamt=100 (1950-1989) Tab. 2.4 Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen nach Wirtschaftsbereichen, 1950=100, 1970=100 (1950-1989) Tab. 2.5 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen, 1950=100 (1950-1989) Tab. 2.6 Anteil der Wirtschaftsbereiche an den Erwerbstätigen, Insgesamt=100 (1950-1989) Tab. 2.7 Inländische Verwendung des Bruttoinlandsprodukts, Ex- und Import, 1950=100 (1950-1989) Tab. 2.8 Anteil an der inländischen Verwendung, Inländische Verwendung, insgesamt=100 (1950-1989) Tab. 2.9 Verwendung des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner, 1950=100 (1950-1989)
3. Deutschland (Tabellen 3.1 bis 3.9) Tab. 3.1.A Bruttoinlandsprodukt insgesamt, je Einwohner, je Erwerbstätigen, Bevölkerung, Erwerbstätige, Konsumausgaben, Bruttoinvestitionen, Absolute Angaben (1950-1989) Tab. 3.1.B Bruttoinlandsprodukt insgesamt, je Einwohner, je Erwerbstätigen, Bevölkerung, Erwerbstätige, Inländische Verwendung, 1950=100 (1950-1989) Tab. 3.2 Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen, 1950=100, 1970=100 (1950-1989) Tab. 3.3 Anteil der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung, Insgesamt=100 (1950-1989) Tab. 3.4 Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen, 1950=100, 1970=100 (1950-1989) Tab. 3.5 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen, 1950=100, 1970=100 (1950-1989) Tab. 3.6 Anteil der Wirtschaftsbereiche an den Erwerbstätigen, Insgesamt=100 (1950-1989) Tab. 3.7 Inländische Verwendung des Bruttoinlandsprodukts, Ex- und Import, 1950=100 (1950-1989) Tab. 3.8 Anteil an der inländischen Verwendung, Inländische Verwendung, insgesamt=100 (1950-1989) Tab. 3.9 Verwendung des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner, 1950=100 (1950-1989)
4. Vergleich DDR/ BRD – BRD/ DDR (Tabellen 4.1 bis 4.4) Tabelle 4.1 Bruttoinlandsprodukt insgesamt, je Einwohner, je Erwerbstätigen (1950-1989) Tabelle 4.2 Inländische Verwendung, Konsumausgaben, Bruttoinvestitionen insgesamt und je Einwohner, DDR=100 (1950-1989) Tabelle 4.3 Inländische Verwendung, Konsumausgaben, Bruttoinvestitionen insgesamt und je Einwohner, BRD=100 (1950-1989) Tabelle 4.4 Export, Import
Tabellen zur Entwicklung des gesellschaftlichen Gesamtprodukts und Nationaleinkommens in der DDR von 1949 bis 1989 (Amtliche Ergebnisse der SZS der DDR nach dem MPS – Konzept). (Auszug aus dem Statistischen Jahrbuch des gesellschaftlichen Gesamtprodukt und des Nationaleinkommens 1989, Herausgeber: Statistisches Amt der DDR, August 1990. Fundort: Bundesarchiv, DE 2/ 23081):
5. Gesellschaftliches Gesamtprodukt und Nationaleinkommen (Tabellen 4.5 und 4.6) Alle Angaben in den folgenden Tabellen (Tab. 4.5 und Tab. 4.6) entsprechen der Preis- und Strukturbasis von 1985!
Tab. 4.5 Gesellschaftliches Gesamtprodukt und Nationaleinkommen: In Millionen Mark und Entwicklung, 1950=100 (1949-1989) Tab. 4.6 Gesellschaftliches Gesamtprodukt und Nationaleinkommen: Struktur in Prozent (1949-1989)