Ein Strukturwandel durchzieht das gesamte tertiäre Bildungssystem: Zur herkömmlichen Typunterscheidung "Universität" und "Fachhochschule" kommen Differenzierungen zwischen einzelnen Hochschulen und Fachbereichen hinzu. Sie können - neben naheliegenden, oft die Forschung betreffenden Motivationen - durchaus auf hehren Ansätzen beruhen wie der Ermöglichung und Etablierung neuer Bildungswege oder der Ausgestaltung von Chancengleichheit. Mitunter zwingen regionale Besonderheiten zu solchen Entwicklungen. Vermehrt sind sie auch eine Konsequenz finanzieller Sparprogramme der Länder. Im Ergebnis entstehen durch diesen Strukturwandel zahlreiche neue Hochschulprofile.
Der Autor beschreibt unter dem Eindruck einer nach dem Praktikum erlittenen schweren Krankheit seine Eindrücke und Wahrnehmungen während des Praktikums in einer Beratungsstelle des Sozialpsychiatrischen Dienstes in Bremen. Er thematisiert seine Rolle innerhalb der Beratungsinstitution und geht auf seine Erfahrungen hinsichtlich der Zusammenarbeit des Sozialpsychiatrischen Dienstes mit anderen Institutionen und hinsichtlich seiner therapeutischen Bemühungen in einem Arbeitslosenzentrum ein. Abschließend analysiert er aus seiner Sicht den Konflikt zwischen Beratungsstelle und Leitungsgremium bezüglich der Bedeutung für den Erhalt eines Systems der psychosozialen Versorgung. Dies geschieht auf dem Hintergrund der Habermas'chen Differenzierung zwischen Lebenswelt (Beratungsstelle) und der Perspektive des Systems (Leitungsgremium). (RE)
Angesichts der seit Jahren in der Öffentlichkeit erhobenen Forderungen nach einem bundesweiten Zentralabitur stellt sich die Frage nach dem Modellcharakter des französischen Baccalauréat, das ein zentrales und anonymes Prüfungsverfahren par excellence darstellt. Auf einen Überblick über die Entwicklung des Bac seit 1808 und seine gegenwärtige Struktur folgt eine kritische Betrachtung des aktuellen Prüfungs- und Korrekturverfahrens. Sodann wird die Bedeutung dieser Prüfung für den Hochschulzugang untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung sowie die aktuell in Frankreich geführte Debatte über den Wert des Bac ergeben einen im Hinblick auf dessen möglichen Modellcharakter problematischen Befund. (DIPF/Orig.) ; In view of the demand for a nation-wide central school leaving exam - a demand which has been raised by the public for years now - the question arises whether the French baccalaureate, which constitutes a central and anonymous examination procedure par excellence, could prove to be a model for the German system. A survey on the development of the baccalaureate since 1808 and on its present structure is followed by a critical look at the most recent examination and correction procedures. Subsequently, the significance of this exam for access to university education is investigated. The results of the study as well as the ongoing debate on the value of the baccalaureate in France yield a somewhat problematic finding with regard to the baccalaureate's potential as a possible model. (DIPF/Orig.)
Vor dem Hintergrund eines steigenden nationalen und internationalen Wettbewerbs prägen die Modularisierung von Studiengängen und die Einführung gestufter Studienabschlüsse nach angloamerikanischem Vorbild als Mittel zur Attraktivitätssteigerung der Studienangebote deutscher Hochschulen bereits seit einigen Jahren die hochschulpolitische Diskussion in Deutschland. Die an die Einführung von modularisierten Bachelor- und Master-Studiengängen geknüpften Erwartungen sind hoch . Für die Erprobung neuer struktureller Ansätze entwarft deshalb die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) das Programm "Modularisierung an Hochschulen". Es war auf drei Jahre angelegt, startete 1998 und umfasste sechs länderübergreifende Hochschulverbünde bestehend aus Fachhochschulen und Universitäten jeweils einer Studienrichtung. In den Verbundprojekten liegen nun die ersten Erfahrungen zu verschiedenen Aspekten der Studienreform vor. Da die Projektlaufzeit zu kurz war, um die neuen Studiengänge insgesamt zu evaluieren, konnten noch keine umfangreichen empirischen Daten zu den tatsächlichen Auswirkungen der Reformmaßnahmen erhoben werden. Dennoch sollen die ersten Erfahrungen aus der Projektzusammenarbeit schon jetzt einer breiteren Öffentlichkeit in Hochschulen, Akkreditierungsagenturen, Ministerien und anderen bildungspolitisch engagierten Einrichtungen zugänglich gemacht werden. Der Bericht behandelt zunächst die sechs Kernthemen der Studienreform: Modularisierung der Studienstruktur, Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen, Einführung eines Leistungspunktsystems, Studienbegleitende Prüfungen und deren Organisation, Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen und Studienberatung. Abschließend werden weitere Aspekte der Studienreform angesprochen, die in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen werden. Jedes Kapitel beginnt mit einer Definition von Begriffen und einer Darlegung der Ziele, gefolgt von einer Beschreibung der Herausforderungen bei der Umsetzung der Studienreform. Abschließend werden Empfehlungen mit möglichen Lösungsansätzen beschrieben. (DIPF/Orig.)
Der Beitrag befasst sich mit den zentralen schulrechtlichen Fragen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie im laufenden und im kommenden Schuljahr. Er behandelt dabei die rechtlichen Anforderungen an Schulschließungen nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG), die Schulpflicht, Leistungsbewertungen und die Ausstattung von Schüler*innen mit digitalen Lernmitteln. (DIPF/Orig.) ; Against the background of the Corona pandemic, this contribution deals with central legal questions in the current and the next school year. In doing so, it discusses the legal requirements for school closures according to the Infection Protection Law, compulsory education, performance assessments and the provision of digital learning aids for students. (DIPF/Orig.)
Seit Sommer 2002 werden für eine begrenzte Anzahl neu geordneter Ausbildungsberufe 'Erprobungsverordnungen zu neuen Ausbildungs- und Prüfungsformen' erlassen, um Erfahrungen mit der 'Gestreckten Abschlussprüfung' zu sammeln. Der Abschlussbericht gibt einen Überblick darüber, wie sich die Gestreckte Abschlussprüfung in den Produktions- und Laborberufen der Chemischen Industrie in der Praxis bewährt hat. Unter anderem stehen folgende Fragen im Mittelpunkt: Welche Auswirkungen hat die Einführung dieser neuen Prüfungs- und Ausbildungsform auf die Qualität der Berufsausbildung? Ändert sich die bisherige Möglichkeit der Ausbildungsbetriebe, Ausbildungsinhalte zeitlich flexibel vermitteln zu können? Hat die neue Prüfungsform Auswirkungen auf die Unterrichtsgestaltung in den berufsbildenden Schulen? Erhöht oder verringert sich durch die neue Prüfungsform der Prüfungsaufwand? Eignet sich die Gestreckte Abschlussprüfung generell für alle Ausbildungsberufe? Ändert sich etwas an der Motivation der Auszubildenden und der Ausbildenden? Im Rahmen der Evaluation wurden mittels Fragebogen schriftliche Befragungen zu Teil 2 der Gestreckten Abschlussprüfung durchgeführt. In den verwendeten Fragebogen, die zusammen mit einem paritätisch besetzten Fachbeirat erarbeitet wurden, sind die Ergebnisse der schriftlichen Befragungen und der Fallstudien zu Teil 1 der Gestreckten Abschlussprüfung eingeflossen. Die Ergebnisse zeigen, dass zwei Umstände uneingeschränkt für die neue Prüfungsform sprechen: Erstens trägt die Gestreckte Abschlussprüfung sowohl aus Sicht von betrieblichen Ausbilderinnen und Ausbildern als auch aus Sicht von Berufsschullehrern und Berufsschullehrerinnen zu einer Steigerung der Motivation der Auszubildenden bei, und zweitens bewertet gleichzeitig eine deutliche Mehrheit von 74 Prozent der Auszubildenden die Gestreckte Abschlussprüfung positiv. (IAB)
Die Schulpolitik der Weimarer Republik ist nicht zuletzt durch das Bemühen um eine Veränderung der dominanten Schulkultur gekennzeichnet. Ziel war die Überführung der Fremd- in Selbstbestimmung, die zugleich als Voraussetzung für den Aufbau eines demokratischen Staatswesens betrachtet wurde. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden den Schülern erweiterte Mitbestimmungsrechte eingeräumt und die Unterrichtsmethoden im Sinne der Selbsttätigkeit reformiert; außerdem wurde bei der Neuordnung der Reifeprüfung für eine differenziertere Erfassung der Schülerindividualität Sorge getragen. Die Realisierung dieser Maßnahmen stieß jedoch, wie am Beispiel verschiedener höherer Schulen in Preußen gezeigt werden kann, auf große Schwierigkeiten und zeitigte zum Teil unbeabsichtigte Resultate. Für beides waren einerseits 'autoritäre' Haltungen in Lehrer- und Schülerschaft, andererseits aber auch Mängel bei der Vorbereitung und Durchführung der Reformen verantwortlich. (DIPF/Orig.) ; The school policy of the Weimar Republic is not least characterized by the effort to change the dominant school culture. Its aim was the transition from heteronomy to self-determination, which was also considered the prerequisite for the building of a democratic state. In order to achieve this objective, students were given extended rights of participation and teaching methods were reformed in accordance with the concept of self-action; furthermore, the reorganization of the school-leaving exam took into account a more differentiated inclusion of the students' individuality. The realization of these measures, however, met with great difficulties, as can be shown by the example of different Prussian secondary schools, and some of the results were quite unexpected. This was due to "authoritarian" attitudes among teachers and students, on the one hand, but also to deficits in the preparation and implementation of these reforms, on the other. (DIPF/Orig.)
In Heinrich Salzmanns Lebenszeit 1859−1945 fallen die Gründung des Deutschen Reiches ; die Monarchie unter Kaiser Wilhelm I. und Wilhelm II. ; der Erste Weltkrieg ; die Weimarer Republik ; der Nationalsozialismus sowie der Zweite Weltkrieg. Derartig durchgreifende Ereignisse in führender Position altruistisch ; unbestechlich und ehrenhaft zu bestehen ; bedarf eines besonderen Charakters ; und ein solcher zeichnete Salzmann aus. Seine Willenskraft ; gepaart mit vorausschauender Intelligenz und ungewöhnlichem Fleiß ; brachte ihm schon in der Jugend beste Zeugnisse ein und verschaffte ihm auch während seines weiteren Berufsweges bis hin zum promovierten Apotheker und Lebensmittelchemiker die Anerkennung seiner Lehrer und später die Achtung von Vertretern aus Politik und Forschung ; wie seine zahlreichen Auszeichnungen belegen. Obendrein war er mit Besonnenheit und einer guten Portion Humor ausgestattet ; so dass die DAV-Hauptversammlung 1902 in Koblenz den Richtigen zu ihrem Vorstandsvorsitzenden wählte ; der dann über drei Dekaden hinweg die Geschicke der deutschen Pharmazie entscheidend mitprägte. Die Leidenschaft ; mit der Salzmann in der sog. Gewerbefrage wider die regierungsseits favorisierte Personalkonzession kämpfte ; und die Kritik an dem damit verbundenen ; lang erwarteten 'Entwurf eines Reichsapothekengesetzes' (1907) stehen beispielhaft für seine unermüdliche Bereitwilligkeit ; sich für das Wohl der Standesgemeinschaft einzusetzen ; obwohl ihm der Lohn speziell für diese Arbeit versagt blieb: Bekanntlich trat das Apothekengesetz erst 1960 in Kraft. Zufrieden konnte Salzmann dagegen mit der Neugestaltung der Vor- und Ausbildung für Apotheker sein. Mit der für ihn typischen Beharrlichkeit hatte er zwischen 1902 und 1920 dafür gekämpft ; das Maturum als Basis für angehende Kollegen gesetzlich festlegen zu lassen ; um so das Anrecht auf ein akademisch vollwertiges Universitätsstudium zu sichern. Als 1904 eine korrigierte Prüfungsordnung auf der Grundlage der Primareife mit Nachweis über Lateinkenntnisse in Kraft trat ; begrüßte dies Salzmann als das momentan Machbare ; verlor seinen Plan jedoch nicht aus den Augen: Kurz vor Kriegsbeginn drängte er Kaiser Wilhelm II. in einer Immediateingabe ; die berechtigten Ansprüche gesetzlich festzulegen ; und aktivierte 1917 zahlreiche Fachgenossen der verschiedensten Sparten ; in dieser Angelegenheit mit Nachdruck aufzutreten. 1920 schließlich erreichte Salzmann sein Ziel: Man etablierte das Abitur als Voraussetzung für zukünftige Pharmazeuten. Außerdem erfolgte auf seine Initiative hin die Umbenennung der bisherigen Berufsbezeichnungen und so trat an die Stelle des 'Apothekerlehrlings' ebenfalls im amtlichen Gebrauch der 'Apothekereleve' oder der 'Apothekerpraktikant' ; und der 'Apothekergehilfe' avancierte zum 'Apothekerassistenten' ; um der Gesellschaft auch über die Sprache den gehobenen Status dieses Berufs zu verdeutlichen. Des Weiteren unterstützte Salzmann die Einrichtung gesonderter Lehrstühle für Pharmazie ; um unabhängig von Chemikern und Botanikern die Eigenständigkeit des Fachs zu demonstrieren ; dabei mussten die Professoren Apotheker sein ; um nicht nur die an die damalige Arzneimittelforschung angepassten neuen Inhalte ; sondern zusätzlich praxisorientiert unterrichten zu können. Salzmanns innigster Wunsch nach einem erweiterten Ausbildungsgang − zweijährige Praktikantenzeit ; Vorprüfung ; sechssemestriges Studium und Staatsexamen − ging allerdings erst 1935 nach seiner Amtszeit in Erfüllung. Wichtiger noch als die Stärkung der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Position der Pharmazeuten war die unmittelbare Sicherstellung ihrer Einkünfte über die Arzneitaxen. Salzmann kämpfte gegen die stetig zunehmende Macht der Krankenkassen ; die ungeachtet der ihnen durch die Reichsversicherungsverordnung (RVO) gewährten Vergünstigungen immer größere Zugeständnisse von den Apothekern zu erzwingen suchten. Sein unermüdliches Ringen über 32 Jahre hinweg löste die Auseinandersetzungen zwischen den Kontrahenten zwar nicht ; indes ist fraglich ; ob ohne Salzmanns Kraftanstrengung die deutsche Apotheke überhaupt noch in der heutigen Form existierte: Befanden sich die Krankenkassen mithilfe der aufstrebenden industriellen Arzneifertigung doch durchaus in der Lage ; ihren bereits eingeschlagenen Weg ; Medikamente selbst zu vertreiben ; unbeirrt fortzusetzen ; zumal sie im Gegensatz zu den Pharmazeuten obendrein von dem illegalen Arzneimittelhandel außerhalb der Apotheken unberührt blieben und somit keine Umsatzeinbußen ausgleichen mussten. Es ist somit eines von Salzmanns großen Verdiensten ; das Apothekenmonopol gegenüber den Krankenkassen behauptet zu haben. Diese Sonderstellung verpflichtete die Pharmazeuten allerdings zu immerwährender ; namentlich für Alleinarbeitende schwer erträglicher Dienstbereitschaft ; deren Umfang Salzmann über die Regelung der Sonntags- und der Nachtruhe zu bessern suchte. Bereits 1902 erreichte er zunächst für manche Bezirke eine stundenweise Sonntagspause bzw. für Orte mit zwei oder mehreren Apotheken einen Wechseldienst ; doch mit dem Verweis auf das Apothekenmonopol modifizierten die jeweiligen Regierungen bis auf die gekürzte entgeltfreie nächtliche Inanspruchnahme ihre diesbezüglichen Anordnungen fast nur zum Nachteil der Pharmazeuten. Erst das Apothekengesetz von 1960 regelte den Notdienst. Ein weiteres Betätigungsfeld von Salzmann war zum einen die Umsetzung der RVO und zum anderen nach dem Ersten Weltkrieg die der Tarifverträge ; die er zum Wohl der Apothekenleiter ; aber auch der Angestellten federführend mitzugestalten wusste. Salzmanns steter Einsatz zielte immer nur darauf ab ; Beistand zu leisten und Not zu lindern ; wozu die Verwaltung alter bzw. die Einrichtung neuer Hilfsfonds – darunter die Salzmann-Stiftung − ebenso gehörten wie letztlich auch die Schaffung der Handelsgesellschaft Deutscher Apotheker: Hageda. Die Berliner Apothekerschaft hatte sich berechtigterweise über die Belieferung mit minderwertigem Verbandszeug geärgert und bereits im November 1902 die Bildung einer Wirtschaftsgenossenschaft zum Ein- und Verkauf von textilen Materialien zur Wundversorgung vorgeschlagen ; die Anregung wurde dann am 30. Dezember mittels Gründung der Hageda umgesetzt und Salzmann zum Vorsitzenden des ersten Aufsichtsrats gewählt. Der schließlich verabschiedete Vertrag legte als Gegenstand des Unternehmens den gemeinsamen Einkauf und die Herstellung von pharmazeutischen Präparaten ; medizinischen Verbandstoffen und Arzneispezialitäten fest ; beabsichtigte also von Anfang an eine Ausdehnung auf die Produktion. Hierbei zeigten sich einmal mehr Salzmanns Weitsicht und sein taktisch kluges Verhalten: Denn obwohl er die großindustrielle Fabrikation von Medikamenten als Vorstandsvorsitzender des DAV offiziell attackierte ; war ihm andererseits klar ; dass er diesen Prozess nicht aufhalten konnte ; eine standeseigene Beteiligung daran erschien ihm deshalb mehr als sinnvoll und gerade für wirtschaftlich schwächere Kollegen überlebenswichtig. Es verwundert somit nicht ; dass sich der DAV Ende 1903 mit der Frage beschäftigte ; ob und wie die Ausdehnung des Unternehmens auf das ganze Deutsche Reich zu realisieren sei. Darüber hinaus hielt Salzmann die gemeinschaftliche Fabrikation von Spezialitäten ; deren Herstellung nicht in jedem Apothekenlaboratorium möglich war ; für ebenso gewinnbringend wie die Rezeptur von gewissen Präparaten im Großen durch besonders ausgerüstete Apotheker ; die ihren Absatzmarkt im Kreis der Mitglieder fanden. 1908 schließlich gründete man das 'Spezialitätenunternehmen des Deutschen Apotheker-Vereins'. Der gemeinsame Einkauf und die Eigenproduktion konnten allerdings nur dann durchschlagenden Erfolg nach sich ziehen ; wenn man eine regionale Zersplitterung vermied und von Berlin aus zentral die Geschäfte leitete. Die ersten beiden Zweigniederlassungen der Hageda wurden 1904 in München und in Köln eröffnet. Es folgten 1908 in Dresden ; 1911 in Breslau und Hamburg ; 1912 in Frankfurt am Main und 1916 in Essen weitere Filialen. Ferner trat die Hageda 1921 mit der Firma E. Glück Nachfolger in Königsberg in eine Interessengemeinschaft. Niederlassungen in Erfurt und Kassel lehnte Salzmann 1921 wegen pekuniärer Schwierigkeiten ab ; nicht aber die ihm lukrativ erscheinende Errichtung einer Seifenfabrik in Berlin-Weißensee. Bereits 1908 hatten die österreichischen Kollegen in Wien ; 1914 die ungarischen Apotheker in Budapest und ein Jahr später sogar Fachgenossen aus Konstantinopel Anträge auf Gründung von Zweigstellen eingebracht ; die Salzmann jedoch – hauptsächlich aus politischen Motiven − abschlägig beschied. Auch die Danziger Pharmazeuten hatten 1906 Salzmann aufgefordert ; eine Filiale in ihrer Stadt zu etablieren ; ein Wunsch ; dem (allerdings erst 1919) durch die Bildung der Tochtergesellschaft 'Gedania' entsprochen wurde. Unter Salzmanns Regie entstand nicht zuletzt 1909 das 'Vereinshaus Deutscher Apotheker' ; in dem sowohl DAV als auch Hageda und Berliner Apotheker-Verein gemeinsam untergebracht waren ; es gab damit eine Zentrale ; von der aus die Geschicke der Kollegen selbst während des Ersten Weltkrieg hinweg gelenkt werden konnten. Salzmann kam seinen Aufgaben als DAV-Vorsitzender dabei weiterhin mit unendlichem Fleiß nach und entwickelte fast übermenschliche Kräfte ; um die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Im Rahmen der großen Umwälzungen nach dem Krieg übernahm 1919 bekanntlich die Sozialdemokratie die Regierungsverantwortung. Salzmann befürchtete daher mit Recht eine Sozialisierung der Apotheken und arbeitete dafür ; den Stand in Erwartung drohender politischer Auseinandersetzungen so eng wie möglich zusammenzuschließen ; um eine Vergesellschaftung der Apotheken auf jeden Fall zu unterbinden. Aufgrund der Inflation und der Verarmung der Bevölkerung ging der Arzneimittelverbrauch so stark zurück ; dass ein Großteil der Apotheken dem Ruin entgegensah. Der DAV-Vorsitzende wehrte sich: Hatte er während des Ersten Weltkriegs an die verschiedenen Regierungen 162 Eingaben – d. h. alle 10 Tage eine – adressiert ; so verdoppelte er 1919 deren Zahl und steigerte diese dann noch einmal im Folgejahr. Als 1933 die NSDAP von den Krankenkassen ; der Ärzteschaft ; den Drogisten und auch vom DAV eine Gleichschaltung vorzunehmen verlangte ; musste Salzmann am 22. April mit seinem gesamten Vorstand zurücktreten. Im Mai 1938 zwang ihn der Reichsapothekerführer Albert Schmierer zudem ; nach 32 Jahren seinen Posten als Aufsichtsratsvorsitzender der Hageda niederzulegen. Nun blieben ihm nur noch die Ranke-Apotheke und seine Familie. Die letzte Wegstrecke war von weiterem Verlust gekennzeichnet: Salzmann büßte durch die Bombardements auf Berlin in der Nacht zum 15. Februar 1944 gleichzeitig Apotheke und Wohnhaus ein. Eine Bleibe fand das alte Ehepaar bei einer Tochter in Castrop ; wo der verdiente pharmazeutische Standespolitiker dann am 28. Juni 1945 gestorben ist. Dass sein Name seither zunehmend in Vergessenheit geriet und seine Lebensleistung bis heute nicht die angemessene Würdigung erfahren hat ; war denn auch der Anlass ; mit der vorliegenden Arbeit eine für die deutsche Pharmazie einst maßgebende und zudem menschlich integre Persönlichkeit einer größeren Öffentlichkeit wieder in Erinnerung zu rufen.
Sozialer und familiärer Hintergrund. Aspekte des Schülerdaseins.
Ausbildungs- und Berufswahl. Antizipationen zum neuen Lebensabschnitt, zu Ausbildung und Beruf und gesellschaftlicher Stellung (1. Welle) bzw. Erfahrungen und Verhalten im neuen sozialen Kontext (2. Welle).
Allgemeine Vorstellungen zu Universität und Studium. Vorstellungen zu Wissenschaft und Forschung Vorstellungen über Akademiker. Berufsorientierungen und Berufswerte. Vorstellungen zu Geschlechterrollen. Vorstellungen zu Gesellschaft und sozialer Ungleichheit. Politische Partizipation und Kultur. Allgemeine Werte, Ziele und Dispositionen. Aspekte des Selbst. Moralisches Urteil.
1. Welle: Themen: Direkter Übergang nach der Grundschule auf das Gymnasium; Übergang auf das Gymnasium selbstverständlich; Zeitpunkt des Wechsels auf die derzeitige Schule (seit der Unterstufe, Mittelstufe oder Oberstufe); Klasse wiederholt vor der Oberstufe bzw. in der Oberstufe; Abgang vom Gymnasium erwogen; Klassensprecher, Kurs- oder Schulsprecher; Mitarbeit an einer Schülerzeitung; Mitgliedschaft in kirchlich religiösen bzw. politischen Jugendgruppen oder Sportvereinen; Häufigkeit ausgewählter Aspekte des persönlichen Unterrichts- und Arbeitsverhaltens bei den Hausaufgaben (z.B. Bibliotheksnutzung, Aufschieben der Hausaufgaben, unkonzentriert, Beteiligung an Diskussionen, Einbringen von Vorschlägen usw.); Einstellung zu Schule (Skala: größere Chancen für Schüler aus besserem Elternhaus, Leistungsstreben einzelner Schüler zerstört die Klassengemeinschaft, Chancengleichheit, Leistung zum eigenen Vorteil, Ansehen bei den Mitschülern hängt von der Schulleistung ab, Wert eines Schülers ist unabhängig von seiner Schulleistung); Stellenwert allgemeiner Anforderungen der eigenen Schule in der Oberstufe (z.B. Faktenwissen, Gruppenarbeit, eigenen Standpunkt entwickeln); Schwierigkeiten bei ausgewählten Tätigkeiten (selbständiges Arbeiten, Aufgaben in Teilschritte zerlegen, eigenen Standpunkt entwickeln, Verstehen abstrakter Zusammenhänge, Referate, Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden, präzise Ausdrucksweise bei Diskussionen, Argumente überzeugend vorbringen); in der Oberstufe eingeübte Arbeitstechniken mit Nutzen für Studium oder Beruf; persönliche Erfahrungen in der Oberstufenzeit (Engagement in Arbeitsthemen, Vermeidung abstrakter Zusammenhänge, Einblick in die Verflechtung wissenschaftlicher Disziplinen, rationelles Arbeiten gelernt, lange Beschäftigung mit interessanten Dingen fällt schwer, eigene Lernschwerpunkte setzen, erhöhte Urteilsfähigkeit über gesellschaftliche Probleme, wissenschaftliche Methoden kennengelernt, Spaß bei Referaten, Verständnis für wissenschaftliches Denken, gute Vorbereitung auf das Studium, Förderung der persönlichen Entwicklung); persönliche Herangehensweise anhand von Gegensatzpaaren im Hinblick auf größere Anstrengung bei Nichtgelingen, Zuversicht bei neuen Aufgaben, Spaß und Spannung bei komplizierten Aufgaben, keine Sorgen bei Nichtkönnen, Prüfungsangst, Anpacken von Schwierigkeiten; Entwicklung der Schulleistungen in den letzten zwei Jahren; Durchschnittsnote in studienplatzrelevanten Fächern; Beurteilung des Abiturverlaufs; Bewertung der persönlichen Anstrengungen im Vergleich zu den Mitschülern; Anstrengung auf bestimmte Fächer oder gleichmäßig; Nachhilfe erhalten; Stundenzahl für schulische Dinge außerhalb des Unterrichts und empfundener Belastungsgrad; Lernanreize (z.B. Fach entsprach den Neigungen, neuer Stoff, Lernen ohne Druck usw.); Gründe für bessere und für schlechtere Schulnoten (Lehrer erklären gut versus nicht gut, Glück versus Pech, Begabung versus fehlende Begabung, geringe versus hohe Anforderungen, Anstrengung versus geringe Anstrengung); persönliche Lernmotivation und Leistungsmotivation anhand ausgewählter Aussagen; genügend Zeit für andere Dinge trotz Abitur; Kontakthäufigkeit in der schulfreien Zeit mit: Familie, Schülern, berufstätigen Jugendlichen, Studenten und Lehrern der eigenen Schule; Häufigkeit ausgewählter Freizeitbeschäftigungen; Werte und Lebenseinstellungen (angenehmes Leben, aufregendes Leben, Frieden, Schönheit, Gleichheit, Sicherheit für die Familie, Freiheit, Glück, innere Harmonie, Liebe, öffentliche Sicherheit, Vergnügen, Religiosität, Selbstachtung, soziale Anerkennung, Freundschaft, Weisheit).
Schulbildung der Eltern, Berufsausbildung der Eltern; jeweilige Fachrichtung von Vater und Mutter; Berufstätigkeit der Mutter in den Zeiträumen Kindheit, Volksschulzeit, erste Jahre der Gymnasialzeit und während der letzten drei Schuljahre; berufliche Stellung der Eltern; gesellschaftliche Stellung der Eltern auf einer Oben-Unten-Skala; zukünftige eigene gesellschaftliche Stellung im Vergleich zu den Eltern; Akademikerstatus des Großvaters; Geschwisterzahl; studierende Geschwister; Konfession; Wohnen im Elternhaus oder außerhalb z.B. in eigener Wohnung; Beurteilung des Verhältnisses zu Vater und Mutter; Anforderungen der Eltern (gute Schulleistungen, Rücksicht, eigene Standpunkte vertreten, kritisches Denken, Interessenvielfalt, ordentliches und pünktliches Arbeiten, Sachlichkeit, mit ungewohnten Situationen zurechtkommen, nach Elternwünschen richten); Grad der elterlichen Kontrolle; Anregung und Unterstützung durch die Eltern im Hinblick auf Weiterbildung, Auseinandersetzung mit politischen und sozialen Problemen sowie kulturelle Veranstaltungen; Häufigkeit von Familiengesprächen über: Schule und Lehrer, Theater, Konzerte, Berufspläne, berufliche Fragen an Familienmitglieder, Studium, Politik, Literatur, moralisches Verhalten und Wissenschaft; Erwartungen von Vater und Mutter an die Abiturnote; Reaktion von Vater und Mutter auf bessere und auf schlechte Schulleistungen; Charakterisierung des Erziehungsverhaltens der Eltern (liebevoll, aufgeschlossen, bestimmend, freizügig, nachgiebig, fordernd, inkonsequent, ängstlich; persönliche Übereinstimmung mit den Elternvorstellungen; Ambiguitätstoleranz (Tolerance of ambiguitiy); Abgang vom Gymnasium als großer Lebenseinschnitt; Erwartungen an den neuen Lebensabschnitt; erwartete Schwierigkeiten und Sorgen (z.B. Leistungsanforderungen, Finanzierung usw.); Zuversicht für den neuen Lebensabschnitt; Interesse für ausgewählte Fachgebiete; Beurteilung der eigenen Begabung in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften, Sprachen, Kunst/Musik, Sport, Technik/Praktisches; Ausbildungswunsch nach Neigungen; Festlegung auf diesen Wunsch; Pläne nach dem Abitur; geplante spätere Ausbildung; voraussichtliche Ausbildung; Gründe für die Nicht-Verwirklichung des Ausbildungswunsches; Zeitpunkt und Sicherheit der Ausbildungspläne; Wichtigkeit ausgewählter Gründe für die Ausbildungsentscheidung; Schwierigkeitsgrad der Ausbildung; Einschätzung der Chancen auf einen guten Ausbildungsabschluss; Art der Ausbildungsfinanzierung; Befragte mit Studienwunsch wurden gefragt: Prüfungsordnung des geplanten Studienfaches gelesen; erwarteter Anschluss der Lehrinhalte an die Schule; geplante Gestaltung des ersten Semesters; geplanter Abschluss in der Mindeststudienzeit; voraussichtliche Studiendauer; Wunsch nach Hochschulwechsel während des Studiums; wieder alle: Wichtigkeit ausgewählter Kriterien bei der Wahl des Ausbildungsortes; Gründe für geplanten Auslandsaufenthalt und Land; Ferienaufenthalt im Ausland bzw. Schüleraustausch; persönliche Informiertheit über Auslandsstudium; eigene Finanzierung eines Auslandsstudiums oder Stipendium erforderlich; persönliche Vorteile und Nachteile eines Auslandsstudiums; Überwiegen von Vorteilen oder Nachteilen eines teilweisen Auslandsstudium.
Numerus Clausus: Informiertheit über Verfahren der Studienplatzvergabe; persönliche Folgen der Zulassungsbeschränkungen; mögliche Alternativen, falls das Wunschstudium durch den Numerus Clausus nicht möglich wäre; Meinung zum Numerus Clausus (Notendurchschnitt als Indikator für erfolgreiches Studium, Abiturnoten geben korrekt die Leistungen in einzelnen Fächern wieder, hält Unbegabte vom Studium ab, Verfahren schließt zu viele fähige Abiturienten vom Studium aus); bei guten Abiturnoten nur Fächer mit hohem Numerus Clausus wählen; geeignete Zulassungsverfahren solange Numerus Clausus besteht; Präferenz nach Berufschancen versus Interesse bei der Studienfachwahl.
Berufstätigkeit: Sicherheit des Berufswunsches und angestrebter Beruf; präferierter Bereich (öffentlicher Dienst, Privatwirtschaft, Organisationen, selbständig); Wichtigkeit ausgewählter Berufsaspekte; Informationsquellen für die eigene Ausbildungs- und Berufswahl und deren Entscheidungseinfluss; Einschätzung der Wahrscheinlichkeit auf eine Anstellung unmittelbar nach Ausbildungsende; Wahrscheinlichkeit von Arbeitszufriedenheit, Menschen helfen können, Ideen verwirklichen, wissenschaftlicher Tätigkeit, viel Geld verdienen, hohe Position im zukünftigen Beruf; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit in 10 Jahren auf einer Oben-Unten-Skala; erwartete eigene Position in 10 Jahren im Vergleich zur gesamten Bevölkerung bezüglich Einkommen, Ansehen, Ausbildungsniveau, gesellschaftlichen Einfluss und Vermögen (Skalometer); Einschätzung des Durchschnittsverdienstes in ausgewählten Berufen (gruppiert); Einschätzung des monatlichen Bruttoeinkommens im angestrebten Beruf; bessere Eignung von Frauen oder Männern in ausgewählten Aufgabenbereichen; vermutete Gründe gegen die berufliche Gleichstellung der Frau; derzeitige Gleichstellung oder Benachteiligung der Frau in den Bereichen Ausbildung, Beruf, Politik, Führungspositionen und Familie.
Universität und Studenten: Informiertheit über Universität und Studium allgemein und ausgewählte Aspekte des Studiums; perzipierte Anforderungen der Universität an Studenten; Vergleich der Anforderungen der Oberstufe mit denen eines Universitätsstudiums im Hinblick auf Intelligenz, Leistung, Selbständigkeit, Selbstbewusstsein, Kooperationsfähigkeit, Zuverlässigkeit und abstraktes Denken; geschätzter wöchentlicher Zeitaufwand für ein Studium; Vergleich von Universitätsstudenten mit gleichaltrigen Nicht-Studierenden anhand ausgewählter Eigenschaften und Fähigkeiten; Rangfolge der wichtigsten Aufgaben der Universität; Wichtigkeit ausgewählter Ziele eines Hochschulstudiums für Männer und Frauen (Allgemeinbildung, Aufstiegschancen, Berufswissen, Ansehen, Persönlichkeitsentfaltung); bessere Eignung von Frauen oder Männern für ausgewählte Studiengänge; Nützliches für die Entwicklung eines Studenten (Hochschulwechsel, Beteiligung an einem Forschungsprojekt, Auslandsstudium, frühzeitige Spezialisierung im Fachgebiet, Besuch von fachfremden Vorlesungen, praktische Anwendung des Gelernten); besondere Verantwortung von Akademikern für die Allgemeinheit; Bereiche der besonderen Verantwortung; Erwartbarkeit und Art der besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten von Akademikern; Beurteilung der Vorbereitung für ausgewählte Aufgaben von Akademikern im Vergleich zu Nicht-Akademikern (Formulieren gesellschaftlicher Ziele, kritische Beurteilung politischer Ereignisse, Ideenentwicklung, Führungspositionen in Politik, Verwaltung und Wirtschaft, unvorhergesehene Situationen im Beruf meistern, Aufklärung der Bevölkerung über soziale und politische Entwicklungen); allgemein höheres Einkommen, höheres Ansehen bzw. größerer politischer Einfluss von Akademikern im Vergleich zu Leuten ohne Studium; höheres Einkommen, höheres Ansehen bzw. politischer Einfluss von Akademikern sind gerechtfertigt; Akademiker haben bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt; Bewusstsein über persönliche Qualifikationen (z.B. Allgemeinbildung, logisches Denken, Verantwortungsbewusstsein u.a.); Wichtigkeit der Lebensbereiche Politik, Sport, Kunst, Freizeit, Schule, Wissenschaft, Lernen, Familie, Beruf und Geselligkeit; feste Vorstellungen oder Unsicherheiten im Hinblick auf: soziale Werte, Dringlichkeit sozialer Probleme, präferierte politische Ziele, eigene Fähigkeiten, worauf es im Leben ankommt, Bedingungen für gesellschaftlichen Erfolg, Ziele wissenschaftlichen Denkens, Bedeutung von Bildung.
Wissenschaft: Beschäftigung mit wissenschaftlichen Problemen in der Schule bzw. außerhalb; Häufigkeit der Rezeption von wissenschaftlichen Büchern, öffentlichen Vorträgen und Sendungen in Funk und Fernsehen, Teilnahme an wissenschaftlichen Diskussionen und Durchführen eigener wissenschaftlicher Experimente; Orientierung an ausgewählten Kriterien zur Beurteilung des wissenschaftlichen Werts einer Arbeit; Zweck wissenschaftlichen Arbeitens; Rangfolge der wichtigsten Aufgaben von Wissenschaft (technischer Fortschritt und Wohlstand, gegen Unterdrückung und Unfreiheit, für geistige Aufklärung und kulturelle Entwicklung); Einstellung zu Wissenschaft und Wissenschaftlern (Skala); Meinung zu ausgewählten Forderungen zu Wissenschaft und Forschung (Skala); präferiertes Verhalten eines Wissenschaftlers im Falle von Dilemmata (z.B. eigene Theorien selbst in Frage stellen versus Kollegen die Schwachstellen herausfinden lassen).
Gesellschaft: Allgemeine Bewertung der Größe der sozialen Unterschiede im Land und konkrete Bewertung der Einkommensunterschiede, der Unterschiede in Vermögen und Besitz, im sozialen Ansehen und im politischen Einfluss; empfundene Gerechtigkeit der sozialen Unterschiede im Land; Vorhandensein von Bevölkerungsgruppen mit mehr Besitz oder Einkommen als ihnen zusteht bzw. von Gruppen oder Organisationen mit mehr politischem Einfluss als ihnen zusteht; soziale Schichteinteilung der Bevölkerung im Land anhand von vier Skizzen; Beurteilung der Relevanz ausgewählter Aspekte für die gesellschaftliche Stellung (z.B. hoher oder niedriger Ausbildungsabschluss, politisch links oder rechts, hohes oder niedriges Einkommen usw.); gesellschaftlicher Aufstieg in die Oberschicht ohne Universitätsabschluss ist möglich; Höhe des verdienten Ansehens in der Gesellschaft bei ausgewählten Berufen; Beurteilung des politischen Einflusses ausgewählter Gruppen und Organisationen; Beurteilung des Einkommens von Lehrern, Arbeitern, Ärzten, Rentnern, Unternehmern, Krankenschwestern, Verwaltungsbeamten und Akademikern allgemein; Verringern der sozialen Unterschiede im Land ist möglich; Bewertung der Eignung ausgewählter Maßnahmen zur Verringerung der sozialen Unterschiede (Abschaffung von Erbschaften, Einführung der Arbeitnehmermitbestimmung, mehr Weiterbildungsmöglichkeiten für Berufstätige, Fördern der Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand, Volksentscheide, mehr Ausbildungsstipendien); Verringerung der sozialen Unterschiede ist begrüßenswert; Abschaffung der sozialen Unterschiede ist realistisch; Gründe, die der Abschaffung sozialer Unterschiede entgegenstehen; Machtverteilung im Land; Meinung zu ausgewählten Aussagen: Marktwirtschaft als bestes Wirtschaftssystem, abnehmende Bereitschaft zu Anstrengungen, Abbau sozialer Unterschiede führt zur Beschränkung der Freiheit des Einzelnen, Neid auf gesellschaftlich höher Stehende, Gleichheit vor dem Gesetz besteht nur auf dem Papier, soziale Unterschiede führen zu Spannungen zwischen Oben und Unten in der Gesellschaft, schlechtere Aufstiegschancen wegen fehlender Studienplätze und Ausbildungsmöglichkeiten, politische Richtung hängt von gesellschaftlicher Stellung ab, Sozialisierung von Verlusten und Privatisierung von Gewinnen als schlimmste Aspekte des Kapitalismus, benachteiligte Schichten sind nicht energisch genug, Verbesserung der sozialen Lage eher aus eigener Kraft möglich als gemeinsam auf einen Abbau sozialer Unterschiede hinzuarbeiten); erwartete Entwicklung der gesellschaftlichen Aufstiegschancen im Land; als gerecht empfundene Faktoren für gesellschaftlichen Aufstieg; Bedeutung ausgewählter Faktoren für gesellschaftlichen Aufstieg; Lebensorientierung (Tomkins Polarity Scale); Skala Machiavelismus (nach Cloetta); Charakterisierung der Gesellschaft der BRD, der Großbetriebe der Industrie und der Universität als human, fortschrittlich, autoritär, reformbedürftig, unbeweglich, leistungsfähig; Selbsteinschätzung der Kompetenz im Vergleich zur Gesamtbevölkerung in ausgewählten Bereichen (politische Ziele, Vor- und Nachteile von Marktwirtschaft und Planwirtschaft, Art gerechter Einkommensbestimmung, Lage der Dritten Welt und der Entwicklungsländer, Jugendkriminalität, Notwendigkeit und Grenzen der Meinungsfreiheit, Aufbau und Probleme des Gesundheitswesens, Reform des Bildungswesens, Rolle der Wissenschaften, Humanisierung der Arbeitswelt, Entwicklung von Kindern, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Möglichkeiten eigene politische Vorstellungen öffentlich zu vertreten); Selbstcharakterisierung anhand ausgewählter Eigenschaften; situationsspezifisches Verhalten in Abhängigkeit von diesen Eigenschaften; Übereinstimmung von Selbstbild und Fremdbild; unterschiedliche Begabungen von Jungen und Mädchen in den Bereichen Naturwissenschaft, Sprache, Musik, Logisches Denken und Intelligenz; Zuordnung verschiedener Eigenschaften eher zu Männern bzw. zu Frauen; Gründe für diese Unterschiede (angeboren, anerzogen); Einstellung zu einem Studium bei Frauen, die ihre Berufstätigkeit nach der Heirat aufgeben (Studium als gesellschaftliche Fehlinvestition, Rückfallposition im Notfall, Studienplatz weggenommen, Bildung kommt der Familie zugute, Studium unnötig, mehr Unabhängigkeit und Selbständigkeit durch das Studium, Skala); Bewertung des Studiums in diesem Fall als unnötig oder nützlich; Einstellung zu ausgewählten Aussagen zur Gleichberechtigung von Mann und Frau (Skala); Meinung zur Aufgabe der Berufstätigkeit durch Akademikerinnen nach der Geburt des ersten Kindes.
Politik: Politikinteresse; Einstellung zu ausgewählten politischen Zielen; Einstellung zur politischen Partizipation; eigene Formen der politischen Partizipation; Konzentration im Pressewesen unbedingt verhindern werden trotz erforderlicher hoher staatlicher Subventionen; Präferenz für Gestaltungsprinzipien der Demokratie; prozentualer Anteil der Gewinne von Großunternehmen, die jeweils an Eigentümer bzw. Aktionäre, Belegschaft und einen Fond mit Beteiligung der Bevölkerung verteilt werden sollten; gleich großer oder gestaffelter Betrag für die Belegschaft; Einstellung zu Leistung und Wettbewerb (Skala Leistungsideologie); politische Selbsteinschätzung links-rechts im Vergleich mit den meisten Leuten im Land, mit den Eltern sowie im Vergleich zu vor zwei Jahren; politische Einschätzung links-rechts von Studenten und Professoren; Zuordnung ausgewählter Kennzeichnungen zu politisch Linksstehenden oder Rechtsstehenden; gelungene Verwirklichung allgemeiner gesellschaftlicher Ziele in der BRD; Meinung zum Verhältnis der gesellschaftlichen Ziele materieller Wohlstand, individuelle Freiheit und soziale Gleichheit; Meinung zum Verhältnis von Freiheit und Gleichheit; Meinung zum Staat; Meinung zu ausgewählten Möglichkeiten staatlicher Aktivitäten; Parteipräferenz; Einstellung zu Reform und Revolution im politischen System; Einstellung zu interner und externer Kontrolle anhand von Aussage-Paaren; eigenes Leben ist selbstbestimmt; Wichtigkeit ausgewählter Erziehungsziele; moralisches Urteil anhand ausgewählter Argumente am Beispiel des Einbruchsverhalten von zwei Arbeitern in die Räume der Direktion um ein Abhören von Beschäftigten zu beweisen; Bewertung des Verhaltens der Arbeiter insgesamt als eher falsch oder richtig; moralisches Urteil am Beispiel eines Arzt, der dem Wunsch nach Sterbehilfe einer unheilbar krebskranken Patientin entsprach; Bewertung des Verhaltens des Arztes insgesamt als eher falsch oder richtig.
2. Welle: Derzeitige Situation: Art der derzeitigen Ausbildung bzw. Tätigkeit; Ausbildungsgang bzw. Studiengang; Institution; Studium bzw. andere Ausbildung geplant; Art der geplanten Ausbildung; Wichtigkeit ausgewählter Entscheidungsgründe für die Ausbildung; Ausbildung entspricht den persönlichen Interessen; präferierte andere Ausbildung; Abiturnote; Folgen des Numerus Clausus für den Befragten; Tätigkeiten in der Zeit nach dem Abitur; Gründe für andere Ausbildung bzw. Tätigkeit als vor dem Abitur geplant; richtige Entscheidung bezüglich Ausbildungswahl; geänderte Vorstellungen seit dem Abitur in Bezug auf Politik, Wissenschaft, eigene Zukunft, Gesellschaft, eigenes Selbst und Religion; Vergleich des derzeitigen Lebensabschnitts mit der Oberstufenzeit (z.B. freieres Leben, weniger Leistungsdruck, finanziell unabhängiger; Schwierigkeiten beim Übergang von der Schule zum Studium bzw. zum Beruf; Anforderungen der derzeitigen Ausbildung im Vergleich zur Oberstufe; Dauer bis zum Zurechtfinden im derzeitigen Tätigkeitsbereich; Diskussionshäufigkeit über fachliche Themen und über persönliche Themen mit Kollegen bzw. Kommilitonen und mit Vorgesetzten bzw. Dozenten; Vergleich der Kommilitonen bzw. Kollegen mit den Schülern (kritischer, politisch aktiver, konservativer, verantwortungsbewusster, sprachlich gewandter); Kontakthäufigkeit zu Eltern, Geschwistern, Freunden und Bekannten aus der Schulzeit, jungen Berufstätigen im Vergleich mit der Schulzeit; Wohnsituation; Ausbildung bzw. Studium macht mehr Spaß als Oberstufe; Auslandsstudium wünschenswert; Nachteile eines Auslandsstudiums.
Studenten wurden gefragt: Anforderungen im ersten Studiensemester; derzeitige Schwierigkeiten während des Studiums; wichtige Aspekte bei der Auswahl der Lehrveranstaltungen; Bereich der besuchten Lehrveranstaltungen; Beschreibung des eigenen Verhaltens im Studium; Vorgehen bei Nichtverstehen; Aspekte der Veranstaltungen im Hauptfach (Einbringen eigener Interessen, Pauken, Berücksichtigung interdisziplinärer Aspekte, Einflussnahme auf die Art der Leistungsnachweise, Streben nach guten Noten vorrangig, Thematisierung der gesellschaftlichen Folgen wissenschaftlicher Tätigkeit, Diskussionen über moralische und ethische Probleme von Wissenschaft, Ermutigung zur Kritik an der Lehrveranstaltung).
Wieder alle: Berufsentscheidung getroffen; Berufswunsch bzw. bereits ergriffener Beruf; persönliche Bedeutung ausgewählter Berufsaspekte; Beurteilung der Entwicklung gesellschaftlicher Aufstiegschancen; Einstellung zu Leistung und Wettbewerb (Skala); bessere Chancen für Akademiker auf dem Arbeitsmarkt; feste Vorstellungen oder Unsicherheiten im Hinblick auf: soziale Werte, Dringlichkeit sozialer Probleme, präferierte politische Ziele, eigene Fähigkeiten, worauf es im Leben ankommt, Bedingungen für gesellschaftlichen Erfolg, Ziele wissenschaftlichen Denkens, Bedeutung von Bildung); Bewertung der eigenen Kompetenz im Vergleich zur Gesamtbevölkerung bezüglich: parteipolitischer Ziele in der BRD; Vor- und Nachteile von Markt- und Planwirtschaft, Entwicklungsländer, Jugendkriminalität, Meinungsfreiheit in der Demokratie, wichtigste Reformen im Bildungswesen, Rolle der Wissenschaft, Humanisierung der Arbeitswelt, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Möglichkeiten eigene politische Vorstellungen öffentlich zu vertreten); Wichtigkeit ausgewählter Lebensbereiche; Wichtigkeit ausgewählter Erziehungsziele.
Wissenschaft: Einstellung zu Wissenschaft und Wissenschaftlern (Skala); Einstellung zu ausgewählten Forderungen zu Wissenschaft und Forschung; Zweck wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens (Wissenschaft kann gesicherte Erkenntnisse hervorbringen versus vorläufige Erkenntnisse, Erkenntnis um ihrer selbst willen versus im Dienste der Lösung praktischer Probleme); wichtigste Aufgaben von Wissenschaft (Rangfolge); präferierte Entscheidung eines Wissenschaftlers in ausgewählten Zweifelsfällen (Dilemmata); wichtigste Aufgaben der Universität (Rangfolge); besondere Verantwortung von Akademikern für die Allgemeinheit; Erwartbarkeit und Art der besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten von Akademikern; höheres Einkommen, höheres Ansehen bzw. politischer Einfluss von Akademikern sind gerechtfertigt; Zuordnung ausgewählter Eigenschaften im Verhalten von Männern und Frauen und Einschätzung von deren Veränderbarkeit; Einstellung zur Berufsrückkehr einer Akademikerin nach der Geburt des ersten Kindes; moralisches Urteil am Beispiel eines Arztes, der dem Wunsch einer unheilbar krebskranken Patientin nach Sterbehilfe entsprach; Bewertung des Verhaltens des Arztes insgesamt als eher falsch oder richtig; Art des dargestellten Problems (z.B. rechtlich, moralisch).
Gesellschaft: Allgemeine Bewertung der Größe der sozialen Unterschiede im Land; empfundene Gerechtigkeit der sozialen Unterschiede im Land; soziale Schichteinteilung der Bevölkerung im Land anhand von vier Skizzen; Verringerung der sozialen Unterschiede ist möglich bzw. die Abschaffung realistisch; Gründe gegen die Abschaffung der sozialen Unterschiede; Meinung zu ausgewählten Aussagen: Gleichheit vor dem Gesetz besteht nur auf dem Papier, soziale Unterschiede führen zu Spannungen zwischen Oben und Unten in der Gesellschaft, Verbesserung der sozialen Lage eher aus eigener Kraft möglich, politische Richtung hängt von gesellschaftlicher Stellung ab, benachteiligte Schichten sind nicht energisch genug; Bedeutung ausgewählter Faktoren für gesellschaftlichen Aufstieg; Charakterisierung der Gesellschaft der BRD und der Universität als human, fortschrittlich, autoritär, reformbedürftig, unbeweglich, leistungsfähig; Machtverteilung im Land; gelungene Verwirklichung allgemeiner gesellschaftlicher Ziele in der BRD; Meinung zum Verhältnis der gesellschaftlichen Ziele materieller Wohlstand, individuelle Freiheit und soziale Gleichheit; Meinung zum Verhältnis der gesellschaftlichen Ziele Freiheit und Gleichheit; Meinung zum Staat.
Politik: Politikinteresse; Möglichkeiten politischer Partizipation; eigene Formen politischer Partizipation; Einstellung zu ausgewählten politischen Zielen; politische Selbsteinschätzung links-rechts im Vergleich mit den Kollegen bzw. Kommilitonen sowie im Vergleich mit der Zeit vor einem Jahr; Erhöhung der Lebensqualität versus Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung als wichtigste Aufgabe der Regierung, Allgemeinheit verlangt Bestrafung von Gesetzesverstößen versus Strafen nicht immer vorteilhaft, generelle Gewährleistung der freien Meinungsäußerung versus nur so viel wie sich mit Recht und Ordnung vereinbaren lässt, die Wahrheit finden nur diejenigen, die sich voll und ganz mit dem identifizieren, was sie untersuchen versus die gegenüber dem, was sie untersuchen, objektiv und distanziert sind, Menschen stets mit Achtung behandeln versus nur dann, wenn sie es verdienen (Tomkins Polarity Scale); Einstellung zu ausgewählten Aussagen: jeder Mensch braucht etwas, woran er glaubt, Kriege auch weiterhin Realität, Besitzstreben gehört zur Natur des Menschen, Gesellschaft verhindert Befriedigung menschlicher Bedürfnisse, Bedürfnis nach Unterordnung unter eine Autorität, Gewissen als Instanz für Gut und Böse, zu jemandem aufblicken gehört zum Wesen des Menschen, Kriege als Folge gesellschaftlicher und politischer Gegebenheiten; Einstellung zur Reform und Revolution im politischen System; Ambiguitätstoleranz; Wert eines Menschen nach Leistung versus Wert wird nicht erkannt trotz Bemühungen, Dinge geschehen einfach versus aktive Entscheidung, Verwirklichung eigener Pläne versus Abhängigkeit vom Zufall; Leben ist von eigenen Vorstellungen bestimmt; Bewusstsein über persönliche Qualifikationen (Allgemeinwissen, Kritikfähigkeit, Logisches Denken, Ordentlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Fähigkeit für leitende Position, Sachlichkeit und Unvoreingenommenheit); Selbstcharakterisierung anhand ausgewählter Eigenschaften; Ergebnisbericht gelesen; Bewertung des Ergebnisberichts.
Die Corona-Pandemie wird den Schulbetrieb wahrscheinlich auch noch im Schuljahr 2020/2021 erheblich einschränken. Dabei stellen sich jenseits der Fragen zum Gesundheitsschutz zunehmend auch solche, die den Kern der Schule als Bildungsinstitution betreffen. Besondere Aufmerksamkeit muss dabei bildungsbenachteiligten Schüler*innen und solchen mit speziellen Förderbedarfen zu Teil werden, denn vieles spricht dafür, dass die Schere zwischen Kindern aus sozial privilegierten und benachteiligten Familien in Folge der Schulschließungen weiter aufgegangen ist. Diese Entwicklung wird sich im Zuge einer schrittweisen Öffnung der Schule fortsetzen, wenn nicht bewusst gegengesteuert wird. Notwendig ist deshalb eine breite bildungswissenschaftliche Diskussion über Ansätze und Maßnahmen, die zum Abbau der neu entstandenen und der schon bestehenden Bildungsungleichheiten beitragen. Im ersten Teil dieses Bandes werden Ergebnisse aus Erhebungen im Frühjahr 2020 vorgestellt, die Aufschluss darüber geben, wie Schüler*innen, Eltern und pädagogisches Personal die mit dem Fernunterricht verbundenen Herausforderungen erlebt haben. Die Beiträge des zweiten Teils widmen sich schulischen Problemfeldern. Unter besonderer Berücksichtigung der Ungleichheitsthematik fassen sie kurz den Forschungsstand zu rechtlichen, pädagogischen, didaktischen und anderen Fragen zusammen und leiten daraus Vorschläge ab, wie Schule, Unterricht und Lernen unter den voraussichtlich noch länger andauernden Einschränkungen und darüber hinaus gestaltet werden könnten. Das Beiheft richtet sich an eine bildungspolitisch interessierte Öffentlichkeit und insbesondere an diejenigen, die in der Bildungspolitik, der Bildungsadministration und natürlich in den Schulen Verantwortung für die Gestaltung des Unterrichts und für schulisches Lernen tragen. (DIPF/Orig.)