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Politischer Protest in der Bundesrepublik Deutschland (Studenten)
Neigung zum politischen Extremismus bei Studenten an Hochschulen
der Bundesrepublik. Politische Einstellungen, politische
Partizipation und Beurteilung von Parteien sowie des Staates.
Studiensituation und berufliche Vorstellungen.
Themen: Politisches Interesse und Häufigkeit politischer Gespräche;
politische Partizipation; Beurteilung der sozialen Gerechtigkeit in der
BRD; wichtigste politische Ziele und Issue-Kompetenz des Staates;
Selbsteinschätzung auf einem Links-Rechts-Kontinuum und Vergleich mit
der eigenen Position vor 5 Jahren; Parteipräferenz und Rangeinordnung
für die SPD, CDU, CSU, FDP, NPD, DKP, KPD, KPD/ML und KBW; eigenes
politisches Verhalten in den letzten Jahren; Einstellung zur
Gewaltanwendung und zu Demonstrationen; Einstellung zum Verhalten von
Justiz, Staat und Polizei; Wahlverhalten bei der Bundestagswahl 1972
(Erststimme und Zweitstimme); Parteibindung; Einschätzung der
Interessengruppenabhängigkeit der BRD-Politik; Einstellung zu den
Gewerkschaften und zu Extremisten im öffentlichen Dienst; Einstellung zu
verschiedenen Formen politischen Protests; Beurteilung der
wirtschaftlichen Lage der BRD und der eigenen wirtschaftlichen
Situation; Lebenszufriedenheit; Zukunftsangst und Fatalismus;
Mediennutzung; Angaben zur Anwesenheit zu Hause bzw. Erreichbarkeit in
der letzten Woche; Beschreibung der Studiensituation und der
Wohnsituation; Studienfächer und eigene Betroffenheit vom Numerus
Clausus; Beurteilung des Auswahlverfahrens hinsichtlich seiner
Gerechtigkeit; Zuweisung der Verantwortlichkeit für die
Studienplatzknappheit; Zufriedenheit mit der Lehrform und der
Prüfungsordnung im eigenen Fach; Berufswunsch; tatsächliche und ideale
Kriterien für beruflichen Erfolg; Einschätzung der eigenen beruflichen
Chancen; Beurteilung der wirtschaftlichen Lage in der BRD; Beurteilung
der Notwendigkeit einer Führungselite; wichtigste zu lösende Probleme an
der Hochschule; Bekanntheitsgrad von hochschulpolitischen Gruppen und
präferierte Hochschulgruppe; Motive für die Nichtteilnahme an der Wahl
zum Studentenparlament; Wahlverhalten bei den letzten
Studentenparlamentswahlen; Zusammensetzung des ASTA; Zufriedenheit mit
dem ASTA; Mitgliedschaft in einer studentischen Hochschulgruppe;
Beurteilung verschiedener Formen politischen Verhaltens und Protestes an
der Hochschule sowie Beurteilung ihrer Wirksamkeit; Art der
Hochschulzugangsberechtigung; Teilnahme am Wehrdienst oder Zivildienst;
Religiosität; politisches Interesse der beiden Elternteile und
Einschätzung der Eltern auf einem Links-Rechts-Kontinuum.
In Form von umfangreichen Skalen wurden erfragt: Politisches
Protestpotential, konventionelles politisches Verhalten,
Postmaterialismus, Vertrauen in die politische Führung, Einschätzung
der Reaktionsfähigkeit des politischen Systems, Einschätzung der
persönlichen politischen Einflußnahme, erwartete Wirksamkeit
unkonventionellen politischen Verhaltens, politische Deprivation
und staatliche Verantwortung und Leistung; Kontakte mit Polizei; Gericht
und Behörden.
Demographie: Alter; Geschlecht; Familienstand; Konfession;
Kirchgangshäufigkeit; Schulbildung; Beruf; Berufliche Position;
Haushaltseinkommen; Haushaltszusammensetzung; Befragter ist
Haushaltsvorstand; Mitgliedschaften; Telefonanschluß.
Interviewerrating: Wochentag des Interviews;
Kooperationsbereitschaft des Befragten; Entfernung zur Großstadt;
Interviewdauer.
Zusätzlich verkodet wurden: Intervieweridentifikation und
Interviewdatum.
GESIS
Problemy prepodavanija ekonomiceskich disciplin v techniceskich i estestvennych vuzach
In: Voprosy ėkonomiki: ordena trudovogo krasnogo znameni ežemesjačnyj žurnal ; Vserossijskoe ėkonomičeskoe izdanie = Issues of economics, Heft 8, S. 102-114
ISSN: 0042-8736
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Die wissenschaftlichen Mitarbeiter: Ausbildung, Beschäftigung und Karriere der Nachwuchswissenschaftler und Mittelbauangehörigen an den Universitäten
In: Schwerpunktreihe Hochschule und Beruf
International encyclopedia of national systems of education
In: Resources in education
Der deutsche und französische Fremdspracherwerb im Schweizer Bildungssystem im Hinblick auf die Bildungsreform und die Auswirkungen auf die inländische Kommunikation
Die vorliegende Dissertation befasst sich mit dem deutschen und französischen Fremdspracherwerb im Schweizer Bildungssystem im Hinblick auf die Bildungsreform und die Auswirkung auf die inländische Kommunikation. Die Arbeit beruht auf einem soziolinguistischen Hintergrund und einem empirischen Teil und untersucht die folgende Hypothese: 'Der Fremdsprachenunterricht hat Auswirkungen auf die gegenwärtige und zukünftige Kommunikationssprache innerhalb der Schweiz, insbesondere zwischen den Deutschschweizern und den Romands'. Die Schweiz wurde durch die Invasion der Franzosen unter Napoleon nach der Unterzeichnung des Mediationsvertrags im Jahr 1803 erstmals viersprachig durch die Gründung des Kantons Graubünden. Im 19. Jahrhundert waren jedoch nur Deutsch, Französisch und Italienisch Amtssprachen, Rätoromanisch wurde lediglich in einigen Gebieten gesprochen. Die offizielle Anerkennung des Rätoromanischen als vierte Landessprache erfolgte erst 1938. Das Territorialitätsprinzip und das Sprachengesetz regeln die Verwendung der Sprachen im Staat, sowohl in den Sprachregionen als auch im öffentlichen Bereich, zudem wird die Förderung der Minderheitensprachen und die Sprachenfreiheit gewährleistet. Das Bundesamt für Statistik erhebt regelmäßig Daten zu den verwendeten Hauptsprachen, wobei Deutsch die meistverbreitete Sprache ist, gefolgt von Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. In den Medien sind alle Landessprachen vertreten. Ein Sender jeder Sprachregion muss je in allen Sprachregionen ausgestrahlt bzw. gesendet werden, Rätoromanisch bildet hierbei einen Sonderfall. Die Mehrsprachigkeit ist in der Schweizer Sprachpolitik ein zentrales Thema und gilt als wichtiges Merkmal der eidgenössischen Identität. Ein Schwerpunkt der Bildungsreform war die Modernisierung und Verbesserung des Fremdsprachenunterrichts. Mit dem Lehrplan 21 bzw. dem PER veränderte sich der Beginn des Fremdsprachenunterrichts und teilweise auch die Sprachenreihenfolge. Die Lehrmittel und der Lehrplan wurden einheitlich und überregional vergleichbar, dennoch behalten die Kantone Einfluss auf die Bildungspolitik in Bezug auf die individuelle Ausarbeitung der Stundentafeln, Lektionendotationen und der Prüfungsordnung. Die Erkenntnisse des soziolinguistischen Hintergrunds dienen als Grundlage für die empirische Untersuchung, die unter Verwendung eines qualitativen Ansatzes mit einigen quantitativen Aspekten mit Hilfe von Fragebögen und Expertenfragebögen durchgeführt wurde. Bei den Befragten im Rahmen der Fragebögen handelte es sich um Lehrkräfte an öffentlichen Schweizer Schulen der Primar- sowie Sekundarstufe I und II aus der Deutschschweiz und der Romandie. Die Teilnehmer der Expertenfragebögen waren neben Lehrkräften Mitarbeiter verschiedener Deutschschweizer Bildungsdirektionen. Die durchgeführte Fallstudie untersuchte den deutschen und französischen Fremdspracherwerb der Schweizer Schüler in Hinblick auf die Rolle der französischen Sprache, die Spracheinstellung der Schüler, mögliche Kompetenzunterschiede in den Sprachregionen, die Unterrichtsmethoden sowie die Bedeutung des Spracherwerbs für den zünftigen Zusammenhalt der Schweiz und die inländische Kommunikation. Die Ergebnisse der empirischen Studie untermauern die Wichtigkeit des Fremdspracherwerbs im Rahmen des Bildungssystems, um eine Grundlage für die späteren Sprachkenntnisse und den möglichen Erwerb weiterer Sprachen zu schaffen. Des Weiteren hat der schulische Spracherwerb durchaus Einfluss auf die inländische Kommunikation der Schweizer. Die geänderte Sprachenreihenfolge in einigen Deutschschweizer Kantonen begünstigt die Dominanz des Englischen gegenüber dem Französischen, nichtsdestotrotz bleibt Französisch im Lehrplan als Pflichtfach erhalten und wird in einigen Kantonen weiterhin als erste Fremdsprache unterrichtet. In der Romandie ist Deutsch nach wie vor die erste Fremdsprache. Die Bildungsreform hat somit gewisse Auswirkungen auf die inländische Kommunikation. Welche Sprache tatsächlich für die inländische Kommunikation aktuell bzw. zukünftig eingesetzt wird, ist jedoch nicht endgültig zu bestimmen und hängt von den Sprachkenntnissen, sprachlichen Vorlieben sowie der muttersprachlichen Konstellation der Gesprächsteilnehmer ab. Es kann eine Kommunikation in einer oder mehreren Landessprachen stattfinden, auf Englisch oder einer dritten Sprache. In jedem Fall ist das charakteristische Merkmal der Schweiz, die Vier- bzw. Vielsprachigkeit, ein zentraler Aspekt jeglicher Kommunikation in der Schweiz. ; 230 Seiten, Diagramme, Karten
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Editorial
Gewöhnung, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist ein soziologisch hoch relevanter, sozialer Prozess. Zu dieser Einsicht führt ein Umkehrschluss. »Die Erzeugung neuer Bedürfnisse ist die erste geschichtliche Tat.« Wenn Marx und Engels damit Recht haben, dann ist Gewöhnung eine elementare soziale Voraussetzung für Stillstand. Zwei Beispiele: Die offizielle Arbeitslosenquote in der Bunderepublik in diesem Mai beträgt 6,6%. Vor ein paar Jahrzehnten hat man viel niedrigere Arbeitslosigkeit als Indiz einer tiefen Krise des Kapitalismus angesehen und daran weit reichende Folgerungen für Systemwandel geknüpft. Das ist lange her.Gegenwärtig werden Arbeitslosenzahlen unter drei Millionen als Erfolg zur Kenntnis genommen. Sowohl im internationalen Vergleich als auch im Vergleich zur Situation vor zehn Jahren sieht die Lage ja tatsächlich relativ günstig aus. Man hatte sich schon an viel höhere Arbeitslosenzahlen gewöhnt. Und die relevanten Akteure haben längst gelernt: Arbeitslosigkeit schadet zwar den Arbeitslosen, aber man kann mit Millionen Arbeitslosen durchaus Wahlen gewinnen. Das zweite Beispiel ist der Bologna-Prozess, der 1999 begann. Die Erklärung der Bildungsminister aus 29 europäischen Ländern, der später noch viele weitere beitraten, führte zu einem Reformprozess, in dem über mehrere Umsetzungsschritte atemberaubend unsinnige Resultate erzielt wurden. Verlängerung statt Verkürzung der Studiendauer (dazu kommt noch die zögerliche Rückkehr von G8 zu G9), keine Steigerung der Studierendenmobilität, Überregulierung, Verschulung, Stressverstärkung. Darauf heute noch im Detail einzugehen, erübrigt sich. Es findet sich kaum noch eine Politikerin, kaum ein Universitätsfunktionär, der seine Pflichtkritik am Bologna-Prozess nicht öffentlich abgeliefert hätte. Man habe es ja nur gut gemeint, die nachgeordneten Instanzen hätten die ursprünglichen Absichten aber grob verfälscht. Übel kann einem werden, wenn man von ehemaligen Bologna-Antreiber hört, sie hätten immer schon gesagt haben, dass das nichts werden kann. Mittlerweile ist zweierlei passiert. Zum einen wurden die Reformen reformiert. Manche der schlimmsten Ungereimtheiten wurden beseitigt, einige Folgen abgemildert, teils durch abermalige Änderungen der Studien- und Prüfungsordnungen und teils informell. Und zum anderen finden Gewöhnungsprozessse an die Bologna-Reform statt. Dazu tragen mehrere Faktoren bei. Erstens arbeitet und lebt es sich schlecht unter Bedingungen, die man rundum ablehnt. Also arrangiert man sich mit ihnen und trickst. Zweitens entwickelte sich eine bizarre, aber nicht wirkungslose Legitimationsfigur: Früher war ja auch nicht alles ideal. Das hat zwar nie jemand behauptet, aber es legt die Vorstellung nahe, dass die Älteren frühere Verhältnisse verklären oder aber ehemaligen Privilegien nachtrauern. Und dies führt unmittelbar zum dritten Punkt, der kollektiven Gewöhnung durch den Generationeneffekt. Studierende und Lehrende haben zwar starkes Unbehagen an der gegenwärtigen Situation der Universitäten, aber ohne die konkrete Verschlechterungserfahrung ist es schwierig, dieses Unbehagen zu artikulieren. Der Anteil an Universitätsangehörigen mit Vor-Bologna-Erfahrung nimmt von Jahr zu Jahr ab. Vergleiche mit der Situation vor Bologna werden mehr und mehr zur Domäne der schrumpfenden Gruppe der Älteren. Alle drei Faktoren führen zu Gewöhnung, die Gewöhnung durch den Generationeneffekt wirkt wohl am stärksten. Soziologisch bezeichnet Gewöhnung den Prozess der Entwicklung von Deckungsgleichheit zwischen Erwartungen an und Leistungsfähigkeit von Institutionen. Man kann Gewöhnung also möglicherweise als Ergänzung der Hirschmanschen Trias von Abwanderung, Widerspruch und Loyalität auffassen. »Die erste geschichtliche Tat ist also die Erzeugung der Mittel zur Befriedigung dieser Bedürfnisse.« Auch dieser Satz ist von Marx und Engels aus der »Deutschen Ideologie«. Er behauptet nicht das Gegenteil des ersten Zitats, sondern weist auf einen Prozess wechselseitiger Verstärkung. Früher nannte man das Dialektik. Bedürfnisse treiben die Entwicklung der Mittel zu ihrer Befriedigung an, und dies erzeugt neue Bedürfnisse. In den letzten Jahrzehnten fand das Gegenteil statt. Man hat sich an abgesenkte politische Leistungsniveaus gewöhnt und reduzierte Erwartungen als Gewohnheiten stabilisiert, welche weitere gewöhnungsbedürftige Leistungsabsenkungen ermöglichen. Ihr Georg Vobruba
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Gedächtnisschrift für Wolfgang Martens
Frontmatter -- Vorwort -- Inhalt -- Geleitworte -- Wolfgang Martens zum Gedächtnis. - Rede, gehalten auf der akademischen Trauerfeier am 13. November 1985 / Fezer, Gerhard -- Wolfgang Martens zum Gedächtnis. - Rede, gehalten auf der akademischen Trauerfeier am 13. November 1985 / Erichsen, Hans-Uwe -- Praktizierte Humanität. - Rede, gehalten auf der akademischen Trauerfeier am 13. November 1985 / Bushart, Christoph -- Deutsches Staatsrecht -- Das normative Ermessen beim Erlaß von Rechtsverordnungen und Satzungen / Badura, Peter -- Bemerkungen zum parlamentarischen Regierungssystem Hamburgs nach der Verfassung von 1952 / Bettermann, Karl August -- Bundesstaatliche Probleme des Art. 80 I GG / Brodersen, Carsten -- Utopien als Literaturgattung des Verfassungsstaates / Häberle, Peter -- Die "kleine Einbürgerung". - Eine staatsrechtliche Möglichkeit zur Integration ausländischer Mitbewohner in der Bundesrepublik Deutschland / Hoffmann, Gerhard -- Hamburgs Verfassungsentwicklung im Jahrhundert seiner Juristengesellschaft 1885-1985 / Ipsen, Hans Peter -- Verfassungsgeschichtliche Entwicklung des Gesetzesbegriffs in Deutschland / Karpen, Ulrich -- Umweltschutz und Verfassung in der DDR / Lücke, Jörg -- Rechtsschutz im parlamentarischen Untersuchungsverfahren / Ossenbühl, Fritz -- Meinungs- und Pressefreiheit in der "verwaltungsrechtlichen Sonderverbindung" der Soldaten, Beamten und Richter / Rudolf, Walter -- Drittwirkung der Grundrechte. - Versuch einer Bilanz / Rüfner, Wolfgang -- Strafgesetzliche Bestimmtheit: eine rechtsstaatliche Utopie / Schmidhäuser, Eberhard -- Zum staatsrechtlichen Prinzip der Selbstverwaltung / Schmidt-Assmann, Eberhard -- Das ungeschriebene Finanzrecht des Grundgesetzes / Vogel, Klaus -- Deutsches Verwaltungsrecht -- Prozeßkostenhilfe als Sozialhilfe / Albers, Jan -- Sozialrechtsprechungs-Anpassung / Bogs, Harald -- Umweltschutz und Gefahrenabwehr bei Anscheins- und Verdachtslagen / Breuer, Rüdiger -- Zum Verwertungsverbot für rechtswidrig erlangte Informationen im Verwaltungsverfahren / Eberle, Carl-Eugen -- Aufgabenplanung - Stadtentwicklungsplanung. - Versuch eines Rückblicks am Beispiel Hamburgs / Haas, Diether -- Arbeitsförderung für Sozialhilfe-Empfänger. - Rechtsfragen zu einem Hamburger Modell / Ipsen, Peter -- Der Verzicht im Verwaltungsrecht und auf Grundrechte / Quaritsch, Helmut -- Fürmöglichhalten und irrige Annahme von Tatbestandsmerkmalen bei Eingriffsgesetzen / Schwabe, Jürgen -- "Leichtigkeit des Verkehrs" als Grenze der Demonstrationsfreiheit / Schwerdtfeger, Gunther -- Baurecht und Immissionsschutz / Seewald, Otfried -- Gedanken zur polizeirechtlichen Verhaltensverantwortlichkeit. - Zugleich ein Beitrag zur angeblichen Dichotomie Störer/Nichtstörer / Selmer, Peter -- Probleme der Organtransplantation in Hamburg / Stiebeler, Walter -- Ambulanter Handel und Gemeingebrauch auf öffentlichen Straßen / Thieme, Werner -- Rechtsschutz des Arbeitgebers gegenüber den Folgen einer Kurbewilligung i. S. von § 7 LohnFG / Zeuner, Albrecht -- Wirtschaftsrecht -- Das Verhältnis von verwaltungs- und zivilrechtlichem Rechtsschutz gegenüber Immissionen aus der Sicht eines Zivilisten / Baur, Jürgen F. -- Zwangsvollstreckung und Kirchengut. - Zugleich zu kirchlichem Auftrag, öffentlichen Aufgaben und öffentlichem Interesse / Goerlich, Helmut -- Die Bürgerschaft und die Tarife der Versorgungsunternehmen / Hoog, Günter -- "Dritte" und Nachbarn im Immissionsschutzrecht / Kunig, Philip -- Prinzipien der gemeinschaftlichen Kosten-und Schadenstragung im Seerecht und außergewöhnliche Formen der Haverei im 18. Jahrhundert / Landwehr, Götz -- Kompetenzrechtliche Probleme des Gesamthafenbetriebs / Martens, Klaus-Peter -- Keine Staatshaftung für die Bankenaufsicht? Eine Korrektur der Rechtsprechung durch den Gesetzgeber / Nicolaysen, Gert -- Recht auf Arbeit - Recht auf Arbeitslosenunterstützung / Ruland, Franz -- Zustandshaftung im Konkurs einer Handelsgesellschaft / Schmidt, Karsten -- Über verbotswidrige Rechtsgeschäfte (§ 134 BGB) / Seiler, Hans Hermann -- Stadt und Bürger / Stödter, Rolf -- Internationales Recht -- Verfassungsschranken der Personal Jurisdiction in den USA / Bernstein, Herbert -- Völker- und Europarecht als Alibi für Umweltschutzdefizite? / Bryde, Brun-Otto -- Die Armenier in der Geschichte des internationalen Flüchtlingsrechts / Kimminich, Otto -- Seerechtswissenschaft / Lagoni, Rainer -- Subventionen im Gemeinsamen Markt und der Rechtsschutz des Konkurrenten / Schwarze, Jürgen -- Hugo Grotius als ,Vater des Völkerrechts' / Ziegler, Karl-Heinz -- Juristenausbildung -- Die Bedeutung einer staatlichen Prüfungsordnung für Studium, Lehre und Prüfung / Kurland, Hans-Joachim -- Hamburger Juristenausbildung zwischen Gestern und Morgen / Plambeck, Helmut -- Bibliographie Wolfgang Martens -- Verzeichnis der Autoren
Der Einfluss leistungskonformer und leistungsexterner Prüfungsbedingungen auf die Notengebung an deutschen Hochschulen: eine empirische Untersuchung der langfristigen Entwicklung von Examensnoten
Die Notengebung an deutschen Hochschulen ist ein bisher kaum untersuchtes Phänomen. Über die deskriptiven Analysen des Wissenschaftsrates (2003, 2007, 2012) hinaus gab es bisher nur einen einzigen Versuch, Unterschiede und Entwicklungen der Notengebung sowie Einflüsse auf sie systematisch zu erfassen (Müller-Benedict/Tsaraouha 2011). Die vorliegende, an der Schnittstelle zwischen Wissenschafts-, Bildungs- und Hochschulforschung angesiedelte Arbeit führt diesen Versuch weiter. Sie geht der Frage nach, wie sich die (abschluss-), fach-, und standortspezifischen Abschlussnoten an deutschen Hochschulen in den letzten 50 Jahren entwickelt haben und welche Faktoren zur Erklärung dieser spezifischen Entwicklungen und ihrer Differenzen beitragen können.
Les femmes, l'enseignement et les sciences: un long cheminement, XIXe - XIXe siècle
In: Histoire des sciences humaines
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Öffentliche Interventionen und betriebliches Handeln: das Beispiel der beruflichen Abschlußprüfung
In: Forschungsberichte aus dem Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V.
Der Beitrag befaßt sich mit der Frage, wie Betriebe durch öffentliche Eingriffe in die Qualifizierung und den Einsatz ihrer Arbeitskräfte beeinflußt werden können, um mögliche Risiken für die Betroffenen abzubauen. Am Beispiel der Abschlußprüfung im Rahmen der Facharbeiterausbildung wird dargestellt, inwieweit die bestehende rechtliche Regelung des Prüfungswesens den gesellschaftlichen Erfordernissen Rechnung trägt und welche Grenzen einer Verbesserung gesetzt sind. Der Verfasser stellt fest, daß die personelle Zusammensetzung des Prüfungsausschusses und die Prüfungsinhalte stark betrieblich orientiert sind und damit die öffentliche Kontrollwirkung der beruflichen Prüfung nur sehr gering ist. Eine öffentliche Festlegung der Prüfungsinhalte wäre kein Mittel zur Kontrolle, ob die Betriebe die Ausbildungsordnungen einhalten. Dies bedeutet für die Facharbeiter eine weniger theoretische, weniger berufsschulische, weniger überbetriebliche Qualifikation und damit eine Verringerung der Arbeitsmarktchancen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Dem Wunsch nach Reform der beruflichen Bildung und Prüfung sind strukturelle und institutionelle Grenzen gesetzt. (AF)
Editorial
Liebe Leserinnen und Leserdie Zeiten ändern sich … Als die Redaktion im Frühjahr 2006 den Herausgebervertrag mit dem Psychosozial-Verlag auf Ende des Jahres kündigte, konnte sie nicht ahnen, was in diesem Jahr noch alles auf sie zukommen würde. Von unseren Freunden von Psychosozial haben wir uns im Guten getrennt, da in den vorausgegangenen Jahren klar geworden war, dass der Verlag nicht in der Lage war, im deutschsprachigen Raum wirksam für die Zeitschrift zu werben (wie vertraglich vereinbart worden war). Damit stimmte das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mehr.Dann kam es schlimmer: Die letztjährige neue Seminarleitung entdeckte für das gesamte Seminar ein dringendes Sparbedürfnis und setzte an der Budget-Teilnehmerversammlung im Sommer als erste Massnahme die Kürzung des Zeitschriftenbudgets auf die Hälfte durch. Die Redaktion rekurrierte gegen diesen Beschluss an das gesamte Seminarkollektiv in einer Urabstimmung – und sah sich im Herbst in die Minderheit versetzt. Der Schock war gross. War es ein Misstrauensvotum? Sollten wir gesamthaft zurücktreten? Doch merkwürdigerweise wurde nicht unsere redaktionelle Arbeit kritisiert oder gar in Frage gestellt (ausser von vereinzelten Stimmen), im Gegenteil: Gerade das zuletzt erschienene Schwerpunktheft zum Morgenthaler-Kongress (Nr. 45/46) stiess auf breite Zustimmung. Und auch mit dem nachfolgenden Heft zur Ethnopsychoanalyse (Paul Parin zum 90. Geburtstag gewidmet) war man zufrieden. Nein, der Mehrheit war schlicht und ergreifend der Preis für ein zwei Mal jährlich erscheinendes Heft zu hoch (16 000 Euro bei einem sich zu Ungunsten des Frankens entwickelnden Wechselkurs plus weiteren Spesen). Man wollte und man sollte sparen.Wir fragten uns: Hatte der neoliberale Zeitgeist nunmehr auch das letzte Bollwerk der psychoanalytischen Linken geschleift? Wie dem auch sei, die Redaktion wollte weiterhin ein lebendiges Heft und kein museales Jahrbuch produzieren. Aber wie? Ausserdem hatten wir auf Ende 2006 noch zwei weitere Probleme zu verkraften. Unser Kollege der ersten Stunde, Thomas Merki (der unter anderem unsere Website eingerichtet und betreut hatte – vielen Dank!), fand im Vorstand des Schweizerischen Psychotherapie-Verbandes keine Zeit mehr zur Mitarbeit am «Journal für Psychoanalyse» und sah sich zum Rücktritt gezwungen. Und es war absehbar geworden, dass unser als nächster vorgesehener Schwerpunkt – zur Psychoanalyse in den Übergangsgesellschaften Osteuropas – nicht fristgerecht zu Stande kommen würde.Wir machten uns nach dem ersten Schock auf die Suche nach neuen Partnern und stiessen rundum auf Interesse. So bei den anderen selbstverwalteten Seminarien in Bern und Luzern und bei der Europäischen Föderation für Psychoanalytische Psychotherapie (EFPP) in Basel. So auch beim Seminar für Gruppenanalyse Zürich, dem SGAZ. Und wir fanden einen neuen Verlag, einen ganz besonderen: den Seismo Verlag in Zürich. Seismo ist zwar als eine Aktiengesellschaft strukturiert, befindet sich aber mehrheitlich im Besitz der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, ist wissenschaftlich und gesellschaftskritisch ausgerichtet und nicht profitorientiert. Neben einer ansehnlichen Buchproduktion gibt er bereits drei andere Zeitschriften heraus: die Schweiz. Zeitschrift für Soziologie, die Schweiz. Zeitschrift für Soziale Arbeit und TSAnTSA, die Zeitschrift der Schweiz. Ethnologischen Gesellschaft. Wir fühlten uns in diesem weniger psychoanalytisch und mehr kulturkritisch orientierten Umfeld am richtigen Platz. Und last but not least: Wir fanden eine neue Redaktions-kollegin: Sonja Wuhrmann – herzlich willkommen!Zu diesem Jubiläums-HeftDer Dialektik von Institutionalisierung und Des-Institutionalisierung, bzw. umgekehrt, verdankt das Psychoanalytische Seminar Zürich (PSZ) seine Existenz, seit es sich 1977 von der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse (SGP) losgelöst hat. Ein basisdemokratischer Verein – pardon, immer noch eine «einfache Gesellschaft» – mit an die 450 zahlenden TeilnehmerInnen, das grösste und wohl wichtigste psychoanalytische Seminar in der Schweiz, weltweit das vermutlich einzige selbstverwaltete psychoanalytische Kollektiv dieser Grössenordnung – immer noch ohne Zulassungsbeschränkungen und Prüfungsordnungen für das Studium der Freud'schen Psychoanalyse. Spieglein, Spieglein an der Wand … Die Redaktion hält dem PSZ als Geschenk zu seinem 30. Geburtstag den ewig gleichen Spiegel vor: Institutionalisierung/Des-Institutionalisierung! Wird es sich darin erkennen? Die Ängste sind angesichts der vergangenen Dekaden mit ihrem Freud-Bashing, dem unaufhaltsamen Aufstieg der Neurowissenschaften und der Etablierung der Psychotherapeutengesetze gross. Wir haben uns deswegen entschlossen, drei «alte» Texte aus unserem Archiv (diejenigen von Erdheim, Modena und Weilenmann, die uns aber weiterhin als brandneu erscheinen) mit vier neuen Arbeiten und einer in ihrer Suche nach Wahrheit und in ihrer Direktheit fast schmerzlich berührenden Diskussion über Vergangenheit und Zukunft des PSZ zu konfrontieren.Mario Erdheim erinnert an das jederzeit mögliche verenden einer Institution, wenn ihr der kulturkritische Stachel abhanden kommt, Berthold Rothschild analysiert schonungslos die derzeitige psychiatrische Institution (in welcher die psychotherapeutische immer noch eingebettet ist), Emilio Modena zeichnet anhand einer kritischen Auseinandersetzung mit den strukturellen Bedingungen der psychoanaly-tischen Ausbildung die Erfolgsgeschichte der Des-Institutionalisierung nach, Sonja Wuhrmann untersucht die Wahlverwandtschaften von individuell- und gruppenanalytischer Institution sowie von Institutionalisierung und Basisdemokratie, Christian Geiger diagnostiziert einen Wiederholungszwang, den er auf die traumatisierende Abspaltung des PSZ von der SGP zurückführt, Markus Weilenmann untersucht in einer Streitschrift die Ursachen der Entpolitisierung am PSZ und geht auf die verbreitete Neigung ein, institutionelle Regeln als etwas dem Wesen der Psychoanalyse Fremdes darzustellen, und Thomas Kurz führt seine historische Spurensuche weiter, wie es in der SGP wirklich war, bevor das PSZ 1958 gegründet worden ist. Sylvia von Arx, Olaf Knellessen, Monika Leuzinger und Peter Passett diskutieren endlich über Perspektiven und Chancen einer radikal verstandenen Psychoanalyse in Zeiten ihrer Hegemonisierung durch die Psychotherapie.Im Forum finden Sie nebst zwei Buchbesprechungen das Grundlagenpapier der Akkreditierungsgruppe für die psychotherapeutische Weiterbildung, einen Text zum Jubiläums-Preisausschreiben des PSZ und zwei Kurzbeiträge zu den Verhältnis-sen an den psychoanalytischen Seminarien in Bern.Insgesamt keine leichte oder bequeme Lektüre, aber vielleicht doch ein not-wendiger selbst- und kulturkritischer Stachel. Viel Vergnügen! Das rauschende Seminarfest zum 30. Jubiläum und die Preisverleihung finden am 1. Dezember statt.Die Redaktion
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Editorial
Liebe Leserinnen und Leserdie Zeiten ändern sich … Als die Redaktion im Frühjahr 2006 den Herausgebervertrag mit dem Psychosozial-Verlag auf Ende des Jahres kündigte, konnte sie nicht ahnen, was in diesem Jahr noch alles auf sie zukommen würde. Von unseren Freunden von Psychosozial haben wir uns im Guten getrennt, da in den vorausgegangenen Jahren klar geworden war, dass der Verlag nicht in der Lage war, im deutschsprachigen Raum wirksam für die Zeitschrift zu werben (wie vertraglich vereinbart worden war). Damit stimmte das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mehr.Dann kam es schlimmer: Die letztjährige neue Seminarleitung entdeckte für das gesamte Seminar ein dringendes Sparbedürfnis und setzte an der Budget-Teilnehmerversammlung im Sommer als erste Massnahme die Kürzung des Zeitschriftenbudgets auf die Hälfte durch. Die Redaktion rekurrierte gegen diesen Beschluss an das gesamte Seminarkollektiv in einer Urabstimmung – und sah sich im Herbst in die Minderheit versetzt. Der Schock war gross. War es ein Misstrauensvotum? Sollten wir gesamthaft zurücktreten? Doch merkwürdigerweise wurde nicht unsere redaktionelle Arbeit kritisiert oder gar in Frage gestellt (ausser von vereinzelten Stimmen), im Gegenteil: Gerade das zuletzt erschienene Schwerpunktheft zum Morgenthaler-Kongress (Nr. 45/46) stiess auf breite Zustimmung. Und auch mit dem nachfolgenden Heft zur Ethnopsychoanalyse (Paul Parin zum 90. Geburtstag gewidmet) war man zufrieden. Nein, der Mehrheit war schlicht und ergreifend der Preis für ein zwei Mal jährlich erscheinendes Heft zu hoch (16 000 Euro bei einem sich zu Ungunsten des Frankens entwickelnden Wechselkurs plus weiteren Spesen). Man wollte und man sollte sparen.Wir fragten uns: Hatte der neoliberale Zeitgeist nunmehr auch das letzte Bollwerk der psychoanalytischen Linken geschleift? Wie dem auch sei, die Redaktion wollte weiterhin ein lebendiges Heft und kein museales Jahrbuch produzieren. Aber wie? Ausserdem hatten wir auf Ende 2006 noch zwei weitere Probleme zu verkraften. Unser Kollege der ersten Stunde, Thomas Merki (der unter anderem unsere Website eingerichtet und betreut hatte – vielen Dank!), fand im Vorstand des Schweizerischen Psychotherapie-Verbandes keine Zeit mehr zur Mitarbeit am «Journal für Psychoanalyse» und sah sich zum Rücktritt gezwungen. Und es war absehbar geworden, dass unser als nächster vorgesehener Schwerpunkt – zur Psychoanalyse in den Übergangsgesellschaften Osteuropas – nicht fristgerecht zu Stande kommen würde.Wir machten uns nach dem ersten Schock auf die Suche nach neuen Partnern und stiessen rundum auf Interesse. So bei den anderen selbstverwalteten Seminarien in Bern und Luzern und bei der Europäischen Föderation für Psychoanalytische Psychotherapie (EFPP) in Basel. So auch beim Seminar für Gruppenanalyse Zürich, dem SGAZ. Und wir fanden einen neuen Verlag, einen ganz besonderen: den Seismo Verlag in Zürich. Seismo ist zwar als eine Aktiengesellschaft strukturiert, befindet sich aber mehrheitlich im Besitz der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, ist wissenschaftlich und gesellschaftskritisch ausgerichtet und nicht profitorientiert. Neben einer ansehnlichen Buchproduktion gibt er bereits drei andere Zeitschriften heraus: die Schweiz. Zeitschrift für Soziologie, die Schweiz. Zeitschrift für Soziale Arbeit und TSAnTSA, die Zeitschrift der Schweiz. Ethnologischen Gesellschaft. Wir fühlten uns in diesem weniger psychoanalytisch und mehr kulturkritisch orientierten Umfeld am richtigen Platz. Und last but not least: Wir fanden eine neue Redaktions-kollegin: Sonja Wuhrmann – herzlich willkommen!Zu diesem Jubiläums-HeftDer Dialektik von Institutionalisierung und Des-Institutionalisierung, bzw. umgekehrt, verdankt das Psychoanalytische Seminar Zürich (PSZ) seine Existenz, seit es sich 1977 von der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse (SGP) losgelöst hat. Ein basisdemokratischer Verein – pardon, immer noch eine «einfache Gesellschaft» – mit an die 450 zahlenden TeilnehmerInnen, das grösste und wohl wichtigste psychoanalytische Seminar in der Schweiz, weltweit das vermutlich einzige selbstverwaltete psychoanalytische Kollektiv dieser Grössenordnung – immer noch ohne Zulassungsbeschränkungen und Prüfungsordnungen für das Studium der Freud'schen Psychoanalyse. Spieglein, Spieglein an der Wand … Die Redaktion hält dem PSZ als Geschenk zu seinem 30. Geburtstag den ewig gleichen Spiegel vor: Institutionalisierung/Des-Institutionalisierung! Wird es sich darin erkennen? Die Ängste sind angesichts der vergangenen Dekaden mit ihrem Freud-Bashing, dem unaufhaltsamen Aufstieg der Neurowissenschaften und der Etablierung der Psychotherapeutengesetze gross. Wir haben uns deswegen entschlossen, drei «alte» Texte aus unserem Archiv (diejenigen von Erdheim, Modena und Weilenmann, die uns aber weiterhin als brandneu erscheinen) mit vier neuen Arbeiten und einer in ihrer Suche nach Wahrheit und in ihrer Direktheit fast schmerzlich berührenden Diskussion über Vergangenheit und Zukunft des PSZ zu konfrontieren.Mario Erdheim erinnert an das jederzeit mögliche verenden einer Institution, wenn ihr der kulturkritische Stachel abhanden kommt, Berthold Rothschild analysiert schonungslos die derzeitige psychiatrische Institution (in welcher die psychotherapeutische immer noch eingebettet ist), Emilio Modena zeichnet anhand einer kritischen Auseinandersetzung mit den strukturellen Bedingungen der psychoanaly-tischen Ausbildung die Erfolgsgeschichte der Des-Institutionalisierung nach, Sonja Wuhrmann untersucht die Wahlverwandtschaften von individuell- und gruppenanalytischer Institution sowie von Institutionalisierung und Basisdemokratie, Christian Geiger diagnostiziert einen Wiederholungszwang, den er auf die traumatisierende Abspaltung des PSZ von der SGP zurückführt, Markus Weilenmann untersucht in einer Streitschrift die Ursachen der Entpolitisierung am PSZ und geht auf die verbreitete Neigung ein, institutionelle Regeln als etwas dem Wesen der Psychoanalyse Fremdes darzustellen, und Thomas Kurz führt seine historische Spurensuche weiter, wie es in der SGP wirklich war, bevor das PSZ 1958 gegründet worden ist. Sylvia von Arx, Olaf Knellessen, Monika Leuzinger und Peter Passett diskutieren endlich über Perspektiven und Chancen einer radikal verstandenen Psychoanalyse in Zeiten ihrer Hegemonisierung durch die Psychotherapie.Im Forum finden Sie nebst zwei Buchbesprechungen das Grundlagenpapier der Akkreditierungsgruppe für die psychotherapeutische Weiterbildung, einen Text zum Jubiläums-Preisausschreiben des PSZ und zwei Kurzbeiträge zu den Verhältnis-sen an den psychoanalytischen Seminarien in Bern.Insgesamt keine leichte oder bequeme Lektüre, aber vielleicht doch ein not-wendiger selbst- und kulturkritischer Stachel. Viel Vergnügen! Das rauschende Seminarfest zum 30. Jubiläum und die Preisverleihung finden am 1. Dezember statt.Die Redaktion
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