Reutilización y reciclaje: reflexiones desde la arqueología
In: Colección Arte y arqueología
In: Serie Arqueologia
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Most of the stone blocks left from roman time in the province of Noricum were initially part of funerary monuments. The aim of this book is to reconstruct the architectural form of these monumental tombs, to develope a typological classification and to draw conclusions concerning the history and the arts of the province.
The shape of the blocks and the technical details to observe on the surfaces at the same time as the structure and the representations of the reliefs give us informations about the function of these blocks in an architectural context. By comparison to the well preserved monuments of Sempeter - whose reconstruction is critically reviewed - and to funerary monuments of Italy and other roman provinces, it is possible to propose a reconstruction of numerous monuments in Noricum. A classification of excavated funeral sites including workpieces of stone provides further information.
Thus a survey of the different types of funerary monuments existing in roman Noricum is given and most of the recorded stone blocks may be typologically classified.
A total of 227 workpieces or groups of workpieces are collected in catalogue L classified as parts of the monument types 'ae&cu1a', 'canopy', 'altar', 'pile', 'masonry construction', 'tumulus' or 'enclosure'. For some of them a theoretical reconstruction is proposed and they are mostly represented by drawings or photographs. The 414 pieces in catalogue 11 may not be determined typologically, but nevertheless allow a discussion of their initial architectural function. Catalogue III includes the evidence of 44 excavated monuments.
The analysis of the presented material shows the chronological and regional evolution of the different types of funerary monuments. The evidence given by the inscriptions, the portraits and the reliefs allows to examine the correlation which is possibly existing between the type of monument chosen and the social position of its owner. Finally the geographical spreading and the variabel frequency of the different types in Noricum is shown and discussed.
In appendix I some relevant measurements and proportions of architectural elements are listed- Appendix H gives a survey of the monuments with are typologically classified and whose owners are known at least partly. - Die meisten der aus der Provinz Noricum stammenden römerzeitlichen Werkstücke aus Stein waren ursprünglich Teile von Grabbauten. Im vorliegenden Manuskript wird der Versuch unternommen, die architektonische Form dieser Grabbauten zu rekonstruieren, eine Typologie zu erarbeiten und daraus historische sowie kunsthistorische Schussfolgerungen zu ziehen.
Aus der Form der Werkstücke, den technischen Bearbeitungsspuren sowie der Struktur und dem Inhalt der plastischen Darstellungen und Reliefs können Informationen für die Verwendung dieser Bauteile im architektonischen Zusammenhang gewonnen werden. Anhand eines Vergleichs mit den ganz erhaltenen norischen Grabbauten aus Sempeter deren Rekonstruktion einer ausführlichen kritischen Beurteilung unterzogen wird - und mit Grabbauten Italiens sowie anderer römischer Provinzen ist es in vielen Fallen möglich, einen Rekonstruktionsvorschlag zu erstellen. Zusätzliche Anhaltspunkte werden aus einer Zusammenstellung aller Grabungsbefunde gewonnen, bei denen bearbeitetes Steinmaterial vorkommt.
Auf diesem Weg wird erstmalig ein Überblick über die in der Provinz Noricum vorhandenen Grabbautypen gewonnen. Die erstellte Typologie erlaubt auch eine Einordnung der meisten nicht rekonstruierbaren Einzelteile.
Insgesamt werden 227 Werkstücke oder Werkstückgruppen im Katalogteil I den Grabbautypen 'Aedicula', 'Baldachin', 'Altar', Weiler', 'Gemauerter Grabbau', 'Tumulus' oder 'Umfassung' zugewiesen, teilweise rekonstruiert und Großteils in zeichnerischen und fotografischen Abbildungen präsentiert. Die 414 Teile des Katalogteils II sind nicht eindeutig einem bestimmten Grabbautyp zuweisbar, doch kann in vielen Fallen ihre Position am Grabbau bestimmt werden. Katalogteil. III umfasst 44 Grabungsbefunde.
Die Auswertung des im Katalogteil vorgelegten Materials geht auf die Einordnung der einzelnen Grabbautypen im architektur- und kunstgeschichtlichen Zusammenhang ein. Die chronologische Entwicklung und die spezifische norische Ausprägung der einzelnen Typen wird besprochen. Anhand der Inschriften und der Reliefdarstellungen wird der etwaige Zusammenhang von Grabbautypus und gesellschaftlicher Stellung der Grabinhaber untersucht. Mit Hilfe von Verbreitungskarten wird schließlich die unterschiedliche Häufigkeit bestimmter Typen in den einzelnen Regionen der Provinz herausgearbeitet und hinterfragt.
Im tabellarischen Anhang I sind aussagekräftige Maße und Proportionen bestimmter Architekturglieder aufgelistet. Anhang II fährt diejenigen Grabbauten oder Grabbauteile an, deren Typus bestimmt werden kann und deren Inhaber zumindest ansatzweise bekannt sind.
Ein umfangreicher Abbildungsapparat verfolgt den Zweck, die vorgeschlagenen Rekonstruktionen und Einordnungen nachvollziehbar zu machen, indem auch die Stoß- und Ladeflächen samt ihrer technischen Details dokumentiert sind. Die rekonstruierten Grabbauten werden anschaulich dargestellt, jedoch ohne die Grenzen zwischen Originalbestand und Rekonstruktion zu verwischen.
In: DeLorenziana
In: Studi$l1
In: Jahresbericht der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt, Band 2022, S. 81-113
ISSN: 2673-8678
Wie ein dichtes Netz durchziehen die neuen Fernwärmleitungen den Untergrund Basels. Sie gewähren über weite Strecken einen einmaligen Einblick in die Geschichte der Stadt. Auch im Jahr 2022 haben deshalb drei Teams der Archäologischen Bodenforschung die umfassenden Bauarbeiten begleitet. Auf einem Spaziergang führen die Archäolog:innen zu den wichtigsten Entdeckungen.
Am Marktplatz und in der Freien Strasse wurden zahlreiche ältere Pflästerungen, eine römische Spolie und Reste der früheren Bebauungen entdeckt. Funde, die im Brandschutt eines Kellers freigelegt wurden, erlauben wichtige Erkenntnisse zum handwerklichen Kontext und dem Alltag im Spätmittelalter. Weiter geht es durch die St. Alban-Vorstadt zu 2000 Jahre alten Karren- und Fussspuren sowie Gräbern, die zum mittelalterlichen Kloster gehörten. Jenseits des Rheins gelangt man zum römischen Befestigungsgraben und frühmittelalterlichen Bestattungen im Wettsteinquartier. Die Gräber lassen den Wohlstand und die überregionalen Beziehungen der Reichen im späten Frühmittelalter erahnen, zeugen aber auch vom Leid durch brutale Gewalt.
In: Cahiers d'archéologie romande 176
In: Archaeologia Vallesiana 16
In: Teorija in praksa, S. 138-155
Povzetek. Prevladujoči strukturno pogojeni falocentrični vzorci družbenih interakcij »ženskam« še vedno onemogočajo dostop do realne in reprezentacijske moči. Feminističnim gibanjem, ki so ujeta v spolni esencializem in/ali reprodukcijsko epistemé patriarhalne/ falocentrične kulture, (nepresenetljivo) spodleti odprava družbene diskriminacije med »spoli«. Enako tistim, katerih analize sežejo onkraj spolnega esencializma in reprodukcijske epistemé, a se oklepajo »superstrukturnih« strategij, ki na današnji stopnji (bio)tehnološkega razvoja ne dajo zadovoljivih rezultatov. V članku postavim tezo, da spolnoidentitetni antagonizem in vprašanje spolnega/reprodukcijskega esencializma v »družbeni nadstavbi« nista razrešljiva in da je razgradnja strukturno pogojenih diskriminacijskih praks, vključno z razveljavitvijo binarnih spolnoidentitetnih reprezentacij, mogoča (a ne samoumevna), če v znanstveno- -tehnološkem delu »družbene baze« nastopi nova paradigma, pogojena z znanstvenim prebojem na področju reprodukcijskih biotehnologij. Ključni pojmi: spolna binarnost, feminizem, resignifikacija, designifikacija, materinstvo, reprodukcijska biotehnologija
In: Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich 21
Ohne Baukunst könne man zwar leben, auch beten, aber sich erinnern, das könne man ohne sie nicht, meinte bereits John Ruskin. Dass Erinnerung an Orte gebunden ist, gehört zu den Grundeinsichten eines Diskurses, der in den letzten Jahren an Aktualität gewonnen hat. Und welche Disziplin wäre mehr als die Denkmalpflege berufen, um über Orte und Bauten der Erinnerung nachzudenken? Es ist ihre Aufgabe, die materielle Substanz zu erkunden, zu erhalten, zu pflegen und zu tradieren - um der Menschen und Gesellschaften willen, die sich erinnern wollen oder müssen, und nicht zuletzt auch, um geschichtliches "Beweismaterial" für jene Zeiten zu sichern, die von persönlichen und kollektiven Erinnerungen nicht mehr erreicht werden. - - Die wissenschaftliche Auseinandersetzung über Formen und Funktionen der Erinnerung spielte sich in den neunziger Jahren aber vornehmlich in und zwischen anderen Disziplinen ab, ohne die Theoriedebatte der Denkmalpflege zu berühren. Dieses Defizit des fehlenden Bezugs der Erinnerungsdiskussion zu Theorie und Praxis der Denkmalpflege war Anlass für eine fächerübergreifende Tagung im Herbst 1998, organisiert vom Institut für Denkmalpflege an der ETH Zürich und unterstützt vom Schweizerischen Nationalfonds. Die Tagungsbeiträge werden im vorliegenden Band zusammengefasst. - - Repräsentanten des eigenen Faches wie auch wichtige Vertreterinnen und Vertreter der Psychologie, Geschichte, Architektur- und Kunstgeschichte der Archäologie untersuchen spezifische Aspekte - von der psychischen Notwendigkeit des Erinnerns, der Diskussion der Begriffe der Erinnerung, Geschichte und Authentizität über die Bezüge zur Historismusdebatte bis hin zur Analyse verschiedener kunsthistorischer Gegenstände (antike Spolien, Ruinenbilder des 18. Jahrhunderts, Kriegerdenkmäler oder Stadtplanung der Nachkriegszeit) hinsichtlich ihrer Verarbeitung von Erinnerung und ihrem Beitrag für die Erinnernden. - - Die Beiträge bieten nicht nur Einblick in die fachspezifische Auseinandersetzung, es deutet sich auch Verbindendes an, was das Phänomen der Erinnerung als anthropologisches, gesellschaftliches und individuelles um so bedeutungsvoller macht. Nicht zuletzt zeichnet sich dadurch auch eine Erweiterung des theoretischen Fundaments der Denkmalpflege um psychologische und andere Grundeinsichten ab
Bei studentischen Entwürfen, die sich mit dem Bauen im Bestand befassen, zeigt sich in jüngerer Zeit ein gestiegenes Interesse nicht nur an denkmalpflegerischen Fragen, sondern auch am historischen Material als solchem. Man schätzt es im Sinne eines begrenzt verfügbaren, daher wertvollen Reservoirs, aus dem man auf vielfältige Weise schöpfen kann, z. B. durch Integration von Recycling-Materialien oder aber auch durch Anleihen an den historischen Formenapparat. Dabei bedient man sich einer alten Methode: des Arbeitens mit Versatzstücken. Per Definition ist ein Versatzstück der bewegliche, beliebig zu versetzende Teil einer Bühnendekoration. Im übertragenen Sinne ist damit jedoch ein künstlerisches Verfahren gemeint, nämlich Teile eines Werkes in einem anderen Kontext – einem neuen Werk – schöpferisch wiederzuverwenden. Dieses Einfügen am neuen Ort ist in der Architektur meist mit einem räumlichen "Versetzen" verbunden. Stets jedoch geht es auch um eine zeitliche Differenz: Denn das Versatzstück stellt einerseits den Bezug zu einem älteren Kontext her und veranschaulicht andererseits den Bruch, das Anders- und Fremdartige. Daher wohnt einer derartigen Zwiesprache zwischen Alt und Neu häufig ein ästhetisch bereicherndes, zugleich ein narratives Moment inne. Vom kunsthistorischen Begriff der "Spolie" unterscheidet sich derjenige des "Versatzstückes" durch seine größere Offenheit für verschiedene Interpretationen, wie die Beiträge dieses Heftes belegen. Allen gemeinsam ist die Frage nach den Bedeutungen, die man den jeweiligen Relikten beimisst: Sind derartige Wiederverwendungen pragmatisch oder programmatisch intendiert? Stehen ökonomische, politisch-ideologische, religiöse oder künstlerische Motive dahinter? Die Beiträge des Heftes zeigen, dass es sich wohl meist um eine Gemengelage handelt – mit allerdings unterschiedlichen Gewichtungen je nach Bauaufgabe, Anspruchsniveau und Zeitgeist. In der Gegenwart ist ein Arbeiten mit Versatzstücken u. a. ökologisch, vor allem aber wohl ästhetisch motiviert. Mit dem auf seine Verletzlichkeit verweisenden Fragment, mit dem durch Altersspuren angereicherten Relikt lassen sich Qualitäten des Poetischen erzeugen, die wir in einer weitgehend durchrationalisierten Welt zu schätzen wissen. In Reaktion auf die Spezifik des wiederverwendeten Materials scheint ein von normativen Vorstellungen abweichendes Arbeiten hier nicht nur erlaubt, sondern stellt sich oft als ein Gewinn heraus.
BASE
Bei studentischen Entwürfen, die sich mit dem Bauen im Bestand befassen, zeigt sich in jüngerer Zeit ein gestiegenes Interesse nicht nur an denkmalpflegerischen Fragen, sondern auch am historischen Material als solchem. Man schätzt es im Sinne eines begrenzt verfügbaren, daher wertvollen Reservoirs, aus dem man auf vielfältige Weise schöpfen kann, z. B. durch Integration von Recycling-Materialien oder aber auch durch Anleihen an den historischen Formenapparat. Dabei bedient man sich einer alten Methode: des Arbeitens mit Versatzstücken. Per Definition ist ein Versatzstück der bewegliche, beliebig zu versetzende Teil einer Bühnendekoration. Im übertragenen Sinne ist damit jedoch ein künstlerisches Verfahren gemeint, nämlich Teile eines Werkes in einem anderen Kontext – einem neuen Werk – schöpferisch wiederzuverwenden. Dieses Einfügen am neuen Ort ist in der Architektur meist mit einem räumlichen "Versetzen" verbunden. Stets jedoch geht es auch um eine zeitliche Differenz: Denn das Versatzstück stellt einerseits den Bezug zu einem älteren Kontext her und veranschaulicht andererseits den Bruch, das Anders- und Fremdartige. Daher wohnt einer derartigen Zwiesprache zwischen Alt und Neu häufig ein ästhetisch bereicherndes, zugleich ein narratives Moment inne. Vom kunsthistorischen Begriff der "Spolie" unterscheidet sich derjenige des "Versatzstückes" durch seine größere Offenheit für verschiedene Interpretationen, wie die Beiträge dieses Heftes belegen. Allen gemeinsam ist die Frage nach den Bedeutungen, die man den jeweiligen Relikten beimisst: Sind derartige Wiederverwendungen pragmatisch oder programmatisch intendiert? Stehen ökonomische, politisch-ideologische, religiöse oder künstlerische Motive dahinter? Die Beiträge des Heftes zeigen, dass es sich wohl meist um eine Gemengelage handelt – mit allerdings unterschiedlichen Gewichtungen je nach Bauaufgabe, Anspruchsniveau und Zeitgeist. In der Gegenwart ist ein Arbeiten mit Versatzstücken u. a. ökologisch, vor allem aber wohl ästhetisch motiviert. Mit dem auf seine Verletzlichkeit verweisenden Fragment, mit dem durch Altersspuren angereicherten Relikt lassen sich Qualitäten des Poetischen erzeugen, die wir in einer weitgehend durchrationalisierten Welt zu schätzen wissen. In Reaktion auf die Spezifik des wiederverwendeten Materials scheint ein von normativen Vorstellungen abweichendes Arbeiten hier nicht nur erlaubt, sondern stellt sich oft als ein Gewinn heraus.
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Cover -- Title Page -- Copyright Page -- Table of Contents -- Acknowledgments -- Introduction -- Part One: A Historical Perspective on Today's Tribal Politics -- Chapter 1. The Rise of Tribal Politics in Historical Perspective -- Chapter 2. Incremental Liberalism or Prolonged Partisan Warfare -- Part Two: Political Institutions and Government Performance -- Chapter 3. Legislative Stalemate in Postwar America, 1947-2018 -- Chapter 4. Challenges of Measuring Party Unity in a Polarized Era: The 115th Congress -- Chapter 5. Polarization and the Changing American Constitutional System: The Case of Federalism -- Part Three: Public Opinion and Political Behavior in a Polarized Era -- Chapter 6. She's Not My Governor: Negative Partisanship and Trust in Government in the American States -- Chapter 7. Gender Attitudes and American Public Opinion in the Trump Era -- Chapter 8. Curating the News: How Social Media Facilitates Selective Exposure -- Chapter 9. Charge and Retreat: Asymmetric Patterns of Political Engagement among Liberals and Conservatives -- Part Four: Ideas for Reform -- Chapter 10. Politics Industry Theory -- Chapter 11. Spolier Alert: Why Americans' Desires for a Third Party Are Unlikely to Come True -- Part Five: Donald Trump and the Evolution of American Politics -- Chapter 12. Our "Undivided Support": Donald Trump, the Republican Party, and Executive-Centered Partisanship -- Conslusion: Reflections and Paths Forward -- About the Contributors -- Index -- Back Cover.
Während der Ausgrabungen in MG Mülfort wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jhs. mehr als 500 Gräber aufgedeckt, während jedoch nur spärliche Reste der römischen Siedlung zu Tage kamen. Bereits zu Beginn des 20. Jhs. waren in der Ortsmitte Mülforts eine skulpierte Sandsteinsäule gefunden worden, aber keine Wei-heinschrift gab Aufschluss über die Bewohnter dieser Ortschaft. Die Statue dieses Denkmals war schlecht erhalten und bestand aus einem Giganten mit Schlangen-beinen und dem Fußbruchstück einer stehenden Gestalt, der Nachweis einer ungewöhnlichen Darstellung Jupiters über einem besiegten Giganten. Auch eine zweite Weihung für diesen Gott wurde zwei Jahre später gefunden, aber keine systematischen Untersuchungen durchgeführt, bis in den 1930er Jahren einige Baustrukturen entdeckt wurden. Zuerst wurden zwei Brunnen aus Holz, dann Spuren eines Straßennetzes ausgegraben, worauf in den 1980er und 90er Jahren die Reste mehrerer Töpferöfen folgten. Mehr als neun Brennöfen wurden im Laufe des 20. Jahr-hunderts entdeckt. Die Töpfereiabfälle zeigen klar, dass das lokal hergestellte Geschirr der einfachen Gebrauchs-keramik wie Mülforter Amphoren, Kochtöpfen Reib-schüsseln und Dolien zugeordnet werden kann. Ein Ofen war auf rundem, drei weitere auf ovalem Grundriss er-richtet, letztere unter einem Schutzbau verbunden, der auf rechteckigem Grundriss errichtet war. Quarzit- und Sandsteinblöcke vom nahe liegenden Lied-berg, Gem. Korschenbroich (Rhein-Kreis Neuss) dienten in römischer Zeit in Mülfort als Baumaterial, heute als Spolien in den mittelalterlichen Kirchen wiedergenutzt. In römischer Zeit verband eine Straße die Militäranlagen am Rheinlimes mit den zivilen Siedlungen zwischen Rhein und Maas. Hier bestand eine Villenlandschaft, d. h. eine Agrarregion, die Überschüsse im Ackerbau erzeugte, während weiter nördlich, am Unterlauf der Niers und in den Niederlanden Viehwirtschaft dominierte und einhei-mische kombinierte Wohn- und Wirtschaftsbauten ('Wohnstallhäuser') fortbestanden. Auffallend ist, dass im Nordwesten von Mülfort diese Villenlandschaft über die Lössgrenze hinaus bis in den Raum Viersen und Süchteln reichte und mittels Straßen mit Mülfort verbunden war.
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In: Mnemosyne
In: Supplements volume389
Dieser Artikel bietet eine Übersicht über den Einsatz von Spolien in Rom zwischen dem 4. und dem 13. Jahrhundert n. Chr. Er zeigt auf, wie mit dem Konstantinsbogen und der Basilica Lateranensis eine Tradition von Bedeutungsbezügen und Strategien der Spolienverwendung begründet wurde. Darüber hinaus behandelt der Artikel die offizielle Haltung hinsichtlich des Bewahrens antiker Bauwerke im monumentalen Zentrum Roms in der ersten Hälfte des 5. Jh. n. Chr., auch wenn davon auszugehen ist, dass die Umnutzung öffentlicher Gebäude erst im 6. Jh. n. Chr. zu einer gängigen Praxis wurde. Zwischen dem 6. und 8. Jh. n. Chr. entstanden im Umfeld der größeren Gebäuderuinen einzelne Siedlungsinseln in Rom. Später, in karolingischer Zeit erlangte die Stadt eine neue Geschlossenheit, und es wurden mehrere große Kirchenbauten errichtet. Diese Bauprojekte erforderten die systematische Spoliierung von Marmor. In der Zeit der Romantik wuchs die Stadt durch die Errichtung einer großen Basilika, für deren Bau Marmor in der Peripherie der antiken Stadt gesucht werden musste, sogar noch schneller an. Zu dieser Zeit existierte ein professionalisiertes Unternehmen für die Spoliierung und Umarbeitung antiker Werkstücke aus Marmor: die Werkstatt der Cosmaten. ; This paper is a historical outline of the practice of reuse in Rome between the 4th and 13th century AD. It comments on the relevance of the Arch of Constantine and the Basilica Lateranensis in creating a tradition of meanings and ways of the reuse. Moreover, the paper focuses on the government's attitude towards the preservation of ancient edifices in the monumental center of Rome in the first half of the 5th century AD, although it has been established that the reuse of public edifices only became a normal practice starting in 6th century Rome. Between the 6th and 8th century the city was transformed into settlements connected to the principal groups of ruins. Then, with the Carolingian Age, the city achieved a new unity and several new, large-scale churches were created. These construction projects required systematic spoliation of existing marble. The city enlarged even more rapidly in the Romanesque period with the construction of a large basilica for which marble had to be sought in the periphery of the ancient city. At that time there existed a highly developed organization for spoliating and reworking ancient marble: the Cosmatesque Workshop.
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