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Als Richard Bush im Auftrag von Taiwans früherer Schutzmacht USA Taiwans Präsidenten Li Teng-hui am 23. Juli fragte, warum er die Beziehungen zu Festlandschina nunmehr als "besondere zwischenstaatliche" Beziehungen statt zuvor als solche zwischen zwei politischen "Gebilden" definiere, erklärte dieser, die Neuformulierung sei "ein Ausdruck des Gefühls, den das Staatsoberhaupt mit der Mehrheit der Taiwaner teilt, sowie ein Schritt, der den Respekt vor der öffentlichen Meinung in einer Demokratie bezeugt."

Taiwans Bedeutung als Wirtschaftsmacht ist unübersehbar. Durch beispiellosen Fleiß und unternehmerisches Geschick, allerdings auch auf Kosten der Umwelt, hat sich das Land innerhalb weniger Jahrzehnte zu einer der großen Exportnationen der Erde entwickelt. Wie erwähnt, rangiert die Inselrepublik unter den Industrienationen hinsichtlich ihres Bruttoinlandsprodukts an 20. Stelle und beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevölkerung an 25. Stelle. Signifikanter noch als diese Zahlen ist die Struktur der taiwanischen Produktpalette: Taiwans Stärke liegt auf dem zukunftsträchtigen Gebiet der Informationstechnik, bei dem es nach den USA und Japan der drittgrößte Lieferant ist. Bei einigen Waren hat Taiwan sogar den Status eines Weltmarktführers inne, so bei Notebook-Computern (Weltmarktanteil: 45%) und bei Scannern (Weltmarktanteil: über 80%). Der Sektor "Maschinen und elektrische Geräte" ist in der Außenhandelsstatistik allein für 50% des gesamten Exportwerts verantwortlich.

Woanders mag es auch so sein, dass die Probleme sich schneller vermehren, als die Regierung sie abarbeiten kann. Taiwans Regierung unter Präsident Chen Shui-bian jedenfalls ist in solcher Lage; hinzu kommt allerdings ein Problem, dass in dieser Weise in keinem anderen Staat zu finden ist, kein hausgemachtes freilich, sondern ein historisch gewachsenes: Taiwan steckt in einem Identitätsdilemma, das sich als umso lösungsresistenter erweist, je dringender eine Lösung wird. Die Tatsache, dass in Taipei eine Minderheitsregierung gegen eine Oppositionsmehrheit steht, ist dabei nur ein Teil - und zwar der kleinere Teil - des Problems. Der größere Teil besteht darin, dass Regierung und Oppositionslager in grundlegendenFragen taiwanischen Selbstverständnisses differieren und kaum eine gemeinsame Gesprächsbasis finden, und dass diese Parteien ebenso divergierende Grundstimmungen in der Bevölkerung, im öffentlichen Bewusstsein widerspiegeln.Natürlich geht es dabei um Fragen der Chinapolitik. Impliziert ist die ungeklärte Frage, was Taiwan überhaupt sein will.

Es war nicht das erste Mal, dass Bürgermeister- und Stadtratswahlen in Taiwan in der inter-nationalen Presse Beachtung fanden. Dies hat vielmehr schon Tradition: Diese Wahlen waren einst wichtige Etappen in der Demokratisierung des Landes. Besonders gilt dies für die Hauptstadt Taipei (Taibei, 2,6 Mio. Einwohner) und die südtaiwanische Hafen- und Industriestadt Kaohsiung (Gaoxiong, 1,5 Mio.).

Was ist erlaubt im China von heute? Wie gleichgeschaltet sind Presse und Rundfunk, Film und Fernsehen? Wie groß ist der Widerspruch zwischen Theorie und Praxis, zwischen Kulturpolitik und tatsächlichem kulturellen Angebot? Wo liegen die Grenzen, die Reizzonen und die Schwerpunkte in jenem Spannungsfeld zwischen den drei relevanten Polen - der Parteilinie, der Tradition und der Öffnung nach außen? Angesichts der sich in den letzten Monaten weiter verstärkenden Rigidität der Kulturpohtik mag man den Spielraum der Kulturschaffenden für klein halten. Andererseits findet nach wie vor ein offiziell befürworteter Kulturaustausch mit dem Ausland statt der beispielsweise den chinesischen Metropolen immer wieder Gastspiele ausländischer Künstler bringt, und auch traditionelle Musik oder klassische Pekingopern sind nicht gerade als sozialistisch anzusehen. Ist das Kulturangebot am Ende liberaler als sein Ruf?

"Taiwan's energy policy has always been set to ensure a secure supply of cheap energy. Although the question of reducing greenhouse gas emissions has been discussed since the nineties and although the government has set some goals to reduce these emissions, there has been very little success. Now rapidly rising energy prices, as well as the country's almost 100 percent dependence on energy imports, have become a strong motive to reduce energy consumption. The new government under president Ma Ying-jeou has come out with a new iniative that combines energy policy with climate protection. But the announced measures are half-hearted at best. A decoupling of economic growth and energy consumption, which is crucial for the world climate, does not seem to be achievable in the near future unless the government decides on stronger action." (author's abstract)