Wandel durch Beharrung: Sozialdemokratie und "neue Mittelschichten" in historischer Perspektive
In: Archiv für Sozialgeschichte, Band 29, S. 35-73
ISSN: 0066-6505
Der Autor setzt sich unter sozialhistorischen Aspekten mit den Bedingungen der verzögerten Expansion der deutschen sozialdemokratischen Bewegung zu einer "Volkspartei" auseinander. Die Vorgehensweise ist sekundäranalytisch bezüglich statistischer Daten von 1890 bis 1984 und soziographisch beschreibend. Die vorwiegende Entwicklungserklärung durch Konflikte zwischen radikaler Theorie und Reformpraxis vervollständigt bzw. korrigiert er durch die langfristige Sichtweise des Verhältnisses von Arbeiterbewegung, der "neuen Mittelschicht" und sozialdemokratischer Bewegung. Die Sonderstellung der Angestellten gegenüber den Arbeitern in der sozialdemokratischen Entwicklung bzw. im Arbeits- und Sozialrecht wird erst in den 50er Jahren aufgrund einer parteiübergreifenden Koalition der Arbeiter nivelliert. Der soziale Wandel wird durch die Kontinuität der Arbeiterbewegung bedingt. (HD)