Konfliktregulierung bei Straftaten — Variation des Anzeigeverhaltens nach der Ethnie der Täter
In: Die Ethnisierung von Alltagskonflikten, S. 261-283
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In: Die Ethnisierung von Alltagskonflikten, S. 261-283
In: Die Ethnisierung von Alltagskonflikten, S. 261-283
Nach einem einleitenden Überblick über die Situation von Migranten in der Bundesrepublik Deutschland wird untersucht, ob die Einstellungen gegenüber Zuwanderern und die Reaktionen auf (vermeintlich) abweichendes Verhalten in einem Zusammenhang mit der Ethnie der vermeintlichen Täter stehen, d.h. ob gegenüber Migranten seltener auf die Erstattung einer polizeilichen Anzeige verzichtet wird. Es wird analysiert, ob der vermutete Zusammenhang zwischen der Ethnie des Täters und dem Anzeigeverhalten von Opfern und Zeugen durch andere Variablen hervorgerufen wird und welche Rolle dabei insbesondere die Einstellungen und Vorurteile über Migranten spielen, um abschließend in einem multivariaten Modell zu prüfen, inwiefern dieser Zusammenhang auch unter Berücksichtigung mehrerer für das Anzeigeverhalten relevanter Aspekte erhalten bleibt, z.B. in Bezug auf bestimmte Moderations- und Mediationseffekte. Die Ergebnisse bestätigen insgesamt die These, dass gegenüber Personen nicht-deutscher Staatsangehörigkeit nach kriminalisierbarem bzw. auffälligem Verhalten seitens der autochthonen Bevölkerung seltener auf die Erstattung einer Anzeige verzichtet wird als gegenüber sich abweichend verhaltenden Deutschen. (ICI2)
In: Kinderarmut und Generationengerechtigkeit : Familien- und Sozialpolitik im demografischen Wandel., S. 115-136
Im vorliegenden Beitrag wird über einen Vergleich der Lebensbedingungen in der schulischen Ausbildung und in Familie und Freizeit hinaus untersucht, inwiefern sich einzelne Gruppen von als arm zu klassifizierenden Jugendlichen hinsichtlich verschiedener Aspekte des Wohlbefindens und bei Verhaltensauffälligkeiten von der "Normalpopulation" der entsprechenden Altersgruppe unterscheiden. Durch Vergleiche gegenüber der Gesamtpopulation sollen die Aspekte herausgearbeitet werden, die für Benachteiligungen und Deprivationen im Rahmen der Lebensplanung und -gestaltung von Jugendlichen von maßgeblicher Bedeutung sind. Darüber hinaus kann der Vergleich der jeweiligen Armenpopulationen Hinweise darüber liefern, welche Formen der Armut mit besonderen Belastungen verbunden sind. Zur Identifizierung der Armenpopulationen werden Jugendliche mit niedrigem Schulstatus, Jugendliche, die in sozial randständigen Familien aufwachsen, und subjektiv arme Jugendliche untersucht. Der Autor greift dabei auf Daten einer Studie zum Thema "Angst vor Gewalt im Jugendalter" zurück, die im Jahre 1999 als standardisierte Erhebung im Landkreis Soest durchgeführt wurde und in welcher Jugendliche des 6.-10. Klassenjahrgangs aller Schultypen befragt wurden. Neben soziodemografischen Merkmalen, die eine Zuordnung der Jugendlichen zu den genannten Armutspopulationen ermöglichten, wurden Daten zu Formen der Problemverarbeitung (eigene Gewalthandlungen) und zu Formen der Belastungsregulation (belastende Emotionen und psychosomatische Beschwerden) erhoben. (ICI2).
In: Kinderarmut und Generationengerechtigkeit: Familien- und Sozialpolitik im demografischen Wandel, S. 115-136
Im vorliegenden Beitrag wird über einen Vergleich der Lebensbedingungen in der schulischen Ausbildung und in Familie und Freizeit hinaus untersucht, inwiefern sich einzelne Gruppen von als arm zu klassifizierenden Jugendlichen hinsichtlich verschiedener Aspekte des Wohlbefindens und bei Verhaltensauffälligkeiten von der "Normalpopulation" der entsprechenden Altersgruppe unterscheiden. Durch Vergleiche gegenüber der Gesamtpopulation sollen die Aspekte herausgearbeitet werden, die für Benachteiligungen und Deprivationen im Rahmen der Lebensplanung und -gestaltung von Jugendlichen von maßgeblicher Bedeutung sind. Darüber hinaus kann der Vergleich der jeweiligen Armenpopulationen Hinweise darüber liefern, welche Formen der Armut mit besonderen Belastungen verbunden sind. Zur Identifizierung der Armenpopulationen werden Jugendliche mit niedrigem Schulstatus, Jugendliche, die in sozial randständigen Familien aufwachsen, und subjektiv arme Jugendliche untersucht. Der Autor greift dabei auf Daten einer Studie zum Thema "Angst vor Gewalt im Jugendalter" zurück, die im Jahre 1999 als standardisierte Erhebung im Landkreis Soest durchgeführt wurde und in welcher Jugendliche des 6.-10. Klassenjahrgangs aller Schultypen befragt wurden. Neben soziodemografischen Merkmalen, die eine Zuordnung der Jugendlichen zu den genannten Armutspopulationen ermöglichten, wurden Daten zu Formen der Problemverarbeitung (eigene Gewalthandlungen) und zu Formen der Belastungsregulation (belastende Emotionen und psychosomatische Beschwerden) erhoben. (ICI2)
In: Kinderarmut und Generationengerechtigkeit, S. 115-136
In: Zeitschrift für Familienforschung: ZfF = Journal of familiy research, Band 13, Heft 3, S. 26-51
ISSN: 2196-2154
"Prozesse der familialen Sozialisation und die von den Eltern präferierten Erziehungsverhaltensweisen sind nicht nur ein gewichtiger Hintergrund der Gewalttätigkeit der Jugendlichen, sondern sie stehen auch in einem engen Zusammenhang mit der Häufigkeit der Opfererfahrungen von jungen Menschen. Jugendliche, deren Eltern im Alltag ein rigides Sanktionsverhalten praktizieren, werden auch überproportional häufig von den Gleichaltrigen geschlagen und verprügelt. Auf der Basis einer Befragung von über 2000 Jugendlichen wird der Frage nachgegangen, welche Mechanismen für den Zusammenhang von elterlichem Erziehungsverhalten und den Opfererfahrungen Jugendlicher bedeutsam sind. Dabei wird davon ausgegangen, dass das elterliche Erziehungsverhalten Spuren im Alltagshandeln und im Auftreten von Jugendlichen hinterlässt. Diese Verhaltensweisen erhöhen dann die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche zum Opfer von Gewalthandlungen Gleichaltriger werden. Das komplexe Zusammenspiel dieser Faktoren wird zunächst bivariat und anschließend in einer Modellrechnung überprüft. Abschließend wird gezeigt, dass Opfererfahrungen als kritisches Lebensereignis auf der einen Seite und die alltägliche Angst, Opfer einer Gewalttat zu werden, als zeitlich überdauernder Stressor auf der anderen Seite, sich im Wohlbefinden der Jugendlichen niederschlagen und mitverantwortlich für gesundheitliche Beeinträchtigungen sind." (Autorenreferat)
In: Journal für Konflikt- und Gewaltforschung: Journal of conflict and violence research, Heft 1, S. 70-93
ISSN: 1438-9444
Die vorliegende Studie geht davon aus, dass die Ausführung von Gewalthandlungen primär von Gelegenheitsstrukturen, situativen Bedingungen und den Kontexten abhängt, in denen die Jugendlichen leben. D.h.je nach der Beschaffenheit der Situation sehen sich Jugendliche veranlaßt, ihre Interessen und Ansprüche mit physischer Gewalt durchzusetzen oder aber ihre Rechte zu verteidigen (instrumentelle Gewalt), sich gegenüber anderen Anerkennung und "Hochachtung" zu verschaffen (expressive Gewalt) oder aber Unmut, Ärger oder Wut "freien Lauf zu lassen" (impulsive Gewalt). Auf der Grundlage des Modells des "produktiv realitätsverarbeitenden Subjekts" (Hurrelmann 1986) werden die Annahmen in der Regionalstudie "Angst vor Gewalt" empirisch überprüft. Die Ergebnisse der Studie zeigen entgegen der Annahme des Alltagsverstands, dass sich die Gewalthandlungen insgesamt nach den von Jugendlichen besuchten Schultypen nur marginal unterscheiden. (ICA)
In: Spannungsfeld Familienkindheit, S. 192-201
In: Soziale Probleme, Band 10, Heft 1, S. 22-42
'Im vorliegenden Beitrag wird der Frage nachgegangen, inwiefern Bildung als Ressource bei der Bewältigung von Lebenskrisen fungiert. Dabei wird zunächst dargelegt, dass der Bildung als sozialem Kapital auch in modernen Gesellschaften nach wie vor eine hohe Bedeutung zukommt, um Erfolg im Leben zu haben, dass die Bildung also eine wichtige Determinante für den Lebensstandard, die Lebensqualität, die Lebensführung und damit für die Bewältigung ökonomischer Krisen ist. Strittig ist hingegen die Frage, ob Bildung als kulturelles Kapital helfen kann, nicht-materielle Lebenskrisen, wie z.B. zwischenmenschlichen Beziehungsstörungen und hohe Arbeitsanforderungen, zu bewältigen und/ oder mit Alltagsbelastungen oder kritischen Lebensereignisse produktiv umzugehen. Um dieser Frage nachzugehen, wird zunächst der idealtypische Verlauf von Stressprozessen dargelegt und gezeigt, dass die Nichtbewältigung von Anforderungen negative Folgen für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Subjekte haben kann. Im empirischen Teil wird dann auf der Grundlage der Daten des Jugendgesundheitssurveys von 1993 (N = 2380) und einer repräsentativen Befragung von Erwachsenen (N = 3003) am Beispiel des Verbreitungsgrades psychosomatischer Beschwerden gezeigt, wie häufig derartige negative Folgen von Stressprozessen sind. Anhand der Daten einer Ost-West-Vergleichsstudie, bei der in Chemnitz und Bielefeld jeweils etwa 1200 Jugendliche befragt wurden, wird untersucht, inwiefern formale Bildung (Schulabschluss), Kompetenzerwartungen und die subjektive Einschätzung von Bewältigungskapazitäten Stressprozesse moderieren. Abschließend werden Konsequenzen für den pädagogischen Schulalltag diskutiert.' (Autorenreferat)
In: Armut im Jugendalter: soziale Ungleichheit, Gettoisierung und die psychosozialen Folgen, S. 141-157
Soziale Außenseiterpositionen und Armut führen zu vielfältigen Deprivationserscheinungen. Armut ist daher nicht nur durch mangelhafte materielle Ressourcen sondern auch durch Mangel an immateriellen Ressourcen gekennzeichnet. In einem Forschungspojekt an der Universität Bielefeld wurde die Lebenssituation von Jugendlichen, die in Armut leben, untersucht und anhand repräsentativer Untersuchungen mit der Situation von Jugendlichen der Normalpopulation verglichen. Es sind vor allem die subjektiv armen Jugendlichen, die als diejenige Gruppe identifiziert werden können, bei denen die Deprivation die gravierendsten Folgen für das Wohlbefinden und die Gesundheit haben. Dabei stellt sich die schulische und berufliche Situation nicht so dramatisch dar, wie die der Arbeitslosen und Jungarbeiter, aber sie erfahren nach ihrer subjektiven Einschätzung die geringste Unterstützung im Elternhaus. Dies zeigt, daß materielle Hilfen alleine nicht ausreichen, um die Probleme zu lösen. (prk)
In: Armut im Jugendalter. Soziale Ungleichheit, Gettoisierung und die psychosozialen Folgen., S. 141-157
Soziale Außenseiterpositionen und Armut führen zu vielfältigen Deprivationserscheinungen. Armut ist daher nicht nur durch mangelhafte materielle Ressourcen sondern auch durch Mangel an immateriellen Ressourcen gekennzeichnet. In einem Forschungspojekt an der Universität Bielefeld wurde die Lebenssituation von Jugendlichen, die in Armut leben, untersucht und anhand repräsentativer Untersuchungen mit der Situation von Jugendlichen der Normalpopulation verglichen. Es sind vor allem die subjektiv armen Jugendlichen, die als diejenige Gruppe identifiziert werden können, bei denen die Deprivation die gravierendsten Folgen für das Wohlbefinden und die Gesundheit haben. Dabei stellt sich die schulische und berufliche Situation nicht so dramatisch dar, wie die der Arbeitslosen und Jungarbeiter, aber sie erfahren nach ihrer subjektiven Einschätzung die geringste Unterstützung im Elternhaus. Dies zeigt, daß materielle Hilfen alleine nicht ausreichen, um die Probleme zu lösen. (prk).
In: Familie und Lebensverlauf im gesellschaftlichen Umbruch, S. 241-266
Vorgelegt werden Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, in deren Verlauf in den Jahren 1990 bis 1993 3703 Jugendliche in Nordrhein-Westfalen und 3331 Jugendliche in Sachsen befragt wurden. In einem ersten Schritt wird nach der Bewertung von gesellschaftlich-politisch bedingten Risikolagen durch die Jugendlichen, nach dem in die Politiker gesetzten Vertrauen bei der Bewältigung der zugrundeliegenden Problemlagen sowie nach eigenen Möglichkeiten zur Verringerung der Gefahren gefragt. In einem zweiten Schritt werden Veränderungen in den Wahrnehmungen, Bewertungen, Besorgnissen und Ängsten bei ostdeutschen Jugendlichen in diesen Bereichen seit der Wiedervereinigung analysiert. Abschließend wird der Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung und Bewertung der makrosozialen Situation und problematischen Formen der Belastungsregulation (Anomie, psychosomatische Beschwerden, Aggression) im Ost-West-Vergleich untersucht. (ICE2)
In: Schule, Gewalt und Rechtsextremismus, S. 84-103
In: Schule, Gewalt und Rechtsextremismus: Analyse und Prävention, S. 93-114
Im Rahmen einer Wiederholungsbefragung von Gymnasiasten und Schülern der Oberstufe, die eine Berufsausbildung absolvierten, wird die Rolle der Schule bei der Kriminalisierung von Jugendlichen analysiert. Eine zentrale Fragestellung ist dabei, in welchem Maße das Lehrpersonal gewalttätige Handlungen im Sinne des Strafgesetzbuches, wie Körperverletzung, Sachbeschädigung, Diebstahl oder Erpressung, bei den offiziellen Strafverfolgungsbehörden meldet und welche Schüler in Abhängigkeit von Ausbildungsstatus und sozialer Herkunft hiervon besonders betroffen sind. Die Ergebnisse zeigen zwar ein vergleichsweise häufigeres Anzeigeverhalten von Lehrern bei sozial unterprivilegierten Jugendlichen, jedoch insgesamt eine eher zurückhaltende Meldung von Delikten. Zur Vermeidung von Stigmatisierungs- und Etikettierungsprozessen sollte dieser Trend beibehalten bzw. nach Wegen gesucht werden, den abweichenden Verhaltensweisen mit pädagogischen Mitteln zu begegnen. (ICI)
In: Zeitschrift für Familienforschung: ZfF = Journal of familiy research, Band 4, Heft 1, S. 49-88
ISSN: 2196-2154
'Im Unterschied zu anderen Streitthemen in der familialen Interaktion sind die schulischen Leistungen von Jugendlichen über Jahrzehnte hinweg ein dominanter Konfliktanlaß in bundesdeutschen Familien geblieben. Hintergrund ist, daß die Eltern einen Druck erzeugen, damit die Kinder ihre Leistungen optimieren und einen möglichst hochqualifizierten Schulabschluß erwerben, um die Chance für einen erfolgreichen Einstieg in das Erwerbsleben zu verbessern. Auf der Basis von Erhebungen, bei welchen annähernd 4000 Jugendliche aus verschiedenen Alterskohorten beteiligt waren, wird verglichen, wie häufig die schulischen und/oder beruflichen Leistungen der Jugendlichen in Familien Anlaß für Konflikte sind.' (Autorenreferat)