Mittelfristige Beschäftigungsprognose für die Ostregion Österreichs: berufliche und sektorale Veränderungen 2006 bis 2012
Literaturverz. S. 123 - 124
35 Ergebnisse
Sortierung:
Literaturverz. S. 123 - 124
Der vorliegende AMS report, der auf einem im Auftrag der Landesgeschäftsstelle des AMS Steiermark im Frühjahr 2001 abgeschlossenen Forschungsprojekt (Auftragnehmer: Joanneum Research, Institut für Technologie- und Regionalpolitik) basiert, thematisiert die Wirkungen der vom AMS eingesetzten Steuerungsmechanismen auf arbeitsmarktpolitische Träger. Behandelt wird dabei auch die Frage nach Möglichkeiten zur Schaffung einer 'abgestimmten' regionalen Institutionenlandschaft. Als Untersuchungsgebiet wurde die Obersteiermark gewählt, da sich dort aufgrund der regionalen Besonderheiten des langjährigen Umstrukturierungsprozesses eine Vielfalt an arbeitsmarktpolitischen Initiativen und Projekten gebildet hat.
BASE
Die schwache Gesamtentwicklung der Einkommen aus unselbständiger Arbeit in den vergangenen fünfzehn Jahren war mit durch eine schwache Lohnentwicklung in einigen Teilsegmenten des Arbeitsmarktes bestimmt. In Österreich ist ein substanzieller und seit der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2009 steigender Anteil der Arbeitskräfte instabil beschäftigt. Für diese Personen entwickelten sich die Löhne erheblich ungünstiger als für die stabil beschäftigten Arbeitskräfte. Offensichtlich greifen für diese Personen die in den Kollektivverträgen ausverhandelten Lohnerhöhungen weniger, weil sie immer wieder neu in ein Beschäftigungsverhältnis eintreten. Ausländische Arbeitskräfte, insbesondere jene aus dem östlichen EU-Ausland, sind besonders häufig instabil beschäftigt und niedrig entlohnt. Ihr vermehrter Zustrom infolge der Arbeitsmarkt-Ostöffnung dämpfte daher die Lohnentwicklung. Der Unterschied in der Lohndynamik zwischen stabil und instabil Beschäftigten war allerdings für inländische Arbeitskräfte noch stärker ausgeprägt als für ausländische.
In Österreich fehlte es bisher - mangels verfügbarer Daten - an fundierter empirischer Evidenz zu den gesundheitlichen Problemlagen der Erwerbspersonen und der Wirksamkeit arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen für gesundheitlich eingeschränkte Personen. Die vorliegende Studie leistet einen Beitrag zur Schließung dieser Lücke. Auf Grundlage einer innovativen Verknüpfung von erwerbsbezogenen Daten der Sozialversicherung und des AMS mit gesundheitsbezogenen Daten der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse werden die quantitative Bedeutung und die unterschiedlichen Arten arbeitsmarktrelevanter gesundheitlicher Einschränkungen unter den Erwerbspersonen sowie Einsatz und Wirkung aktiver arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen für Arbeitslose mit gesundheitlicher Belastung untersucht. Arbeitsuchende sind um ein Vielfaches häufiger von gesundheitlichen Belastungen betroffen als ungeförderte unselbstständig Beschäftigte, insbesondere von Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychischen Erkrankungen. Häufig tragen mehrere Diagnosen zu einer arbeitsmarktrelevanten gesundheitlichen Belastungssituation bei. Multiple Erkrankungsbilder sind eher die Regel als die Ausnahme. Alle evaluierten Maßnahmen steigern die Erwerbsbeteiligung der teilnehmenden gesundheitlich belasteten Arbeitslosen: Die Betroffenen ziehen sich infolge einer Teilnahme weniger aus dem Arbeitskräfteangebot zurück. Anders als für aktive Arbeitsuche und berufliche Orientierung lässt sich für fachliche Qualifizierung, Beschäftigungsmaßnahmen auf dem ersten und zweiten Arbeitsmarkt sowie die Betreuung in einer externen Beratungs- und Betreuungseinrichtung darüber hinaus eine positive Wirkung auf die Integration in ungeförderte unselbstständige Beschäftigung nachweisen, wenn auch teilweise erst mit großer zeitlicher Verzögerung. Personen mit einer psychischen Erkrankung profitieren überproportional stark von einer geförderten Beschäftigung auf dem zweiten Arbeitsmarkt. ; In Austria, due to a lack of available data, there has been a lack of well-founded empirical evidence on health problem situations within the labour force and the effectiveness of labour market policy measures for persons with health restrictions up to now. The present study contributes to the closure of this gap. Based on the pilot linking of individual insurance and labour market service (AMS) data with professional trajectories, as well as data on sick leaves and the use of health care services from the Upper Austrian health insurance organization (OÖGKK), Upper Austria serves as an example for studying the prevalence of health issues on the labour market, assessing the number of persons in the labour force with health restrictions and more closely investigating their situations in terms of disease background and employment. Furthermore, the study examines the application and effectiveness of active labour market policies for unemployed persons with health constraints. Compared to the employed, unemployed job-seekers are far more frequently affected by labour-market-relevant health problems, in particular musculoskeletal disorders and mental illness. Frequently, several diagnoses contribute to a labour-market-relevant health burden, and multiple disease diagnoses are more the rule than the exception. All of the evaluated measures stimulate the labour force participation of the participants: they are less likely to withdraw from the labour force completely as a result of taking part. Not support of active job-seeking and orientation measures, but skills training (courses provided by external educational providers and benefits to cover course costs), employment measures and support through external labour market policy advisory and support facilities (BBE) result in a significant increase in unsubsidised dependent employment, even if in part with a considerable delay. Persons with mental illness benefit from an above-average strong, positive effect of subsidised employment in the second labour market.
BASE
In: WISO: Wirtschafts- und sozialpolitische Zeitschrift, Band 30, Heft 2, S. 85-100
ISSN: 1012-3059
"Aus der Bildungsprognose kann zusammenfassend festgehalten werden, dass sich in Oberösterreich bis zum Jahr 2010 die Tertiärisierung der Ausbildungen der Bildungsabgängerinnen, insbesondere der weiblichen, fortsetzen wird. Zum überwiegenden Teil wird diese Entwicklung von stark steigenden Fachhochschulabschlüssen vor allem im nicht technischen Bereich determiniert. Allerdings darf nach dem Jahr 2010 möglicherweise mit einer einsetzenden Stagnation dieser Entwicklung gerechnet werden, da eine zusätzliche Finanzierung weiterer Studienplätze in diesem Bereich fraglich ist. Zudem wird sich auch die rückläufige Bevölkerungsentwicklung bemerkbar machen. Die Expansion des tertiären Bildungsbereiches erfolgt im Wesentlichen auf Kosten der niedrigeren Ausbildungen, vor allem der BMS-Abschlüsse. Nach dem Jahr 2010 werden aufgrund des demografischen Rückganges aber auch die Lehrabschlüsse betroffen sein. Obgleich sich die Höherqualifizierung am stärksten am oberen Ende der Ausbildungsskala unter Fachhochschul- und Universitätsabsolventinnen zeigen wird, wird immer noch rund ein Fünftel der 'nicht ausschließlich in Ausbildung befindlichen Bevölkerung' höchstens die Pflichtschule abgeschlossen haben. Gleichzeitig werden die stark besetzten Jahrgänge der Sechzigerjahre ('Babyboomgeneration') sukzessive in die Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen überwechseln. Da ihre Ausbildungsstruktur merklich besser ist als die der ausscheidenden Jahrgänge, wird sich die Ausbildungsstruktur in dieser Altersgruppe deutlich verbessern, besonders im Bereich der mittleren Qualifikationen. Unter den 25-bis 34-Jährigen macht sich bereits die zunehmende Akademisierung der Ausbildung bemerkbar, da tendenziell mehr Personen nach der oberen Sekundarstufe eine Ausbildung an Fachhochschulen oder Universitäten abschließen werden." (Autorenreferat)
Territoriale Beschäftigungspakte (TBP) verfolgen das Ziel, die regionale Beschäftigungssituation zu verbessern und regionale Diskrepanzen am Arbeitsmarkt durch Koordination der Arbeitsmarktpolitik mit Regional- und Strukturpolitik zu verringern. Durch Verknüpfung angebotsseitiger arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen mit Nachfrageimpulsen der regionalen Wirtschafts- und Sozialpolitik sollen zusätzliche Arbeitsplätze, insbesondere für arbeitslose und langzeitarbeitslose Personen, geschaffen werden. Mit einem Finanzvolumen von 47 Millionen Euro (rund 640 Millionen Schilling), was rund einem Drittel des gesamten Finanzvolumens der aktiven Arbeitsmarktpolitik in Wien entspricht, können Maßnahmen richtungsweisend für die Arbeitsmarktpolitik in Wien eingesetzt werden. Die vielfältigen Ansprüche an TBP wie auch die enormen Finanzmittel, die über die im Pakt konzipierten Maßnahmen eingesetzt werden, machen den TBP Wien 1999 zu einem interessanten Evaluationsobjekt. Aber die Evaluation eines TBP ist mit anderen Herausforderungen bzw. Fragen konfrontiert, als dies von Einzelevaluationen bzw. anderen Programmevaluationen her bekannt ist. Bedingt durch die neue Form der Partnerschaft und der damit verbundenen koordinierten Entwicklung von Beschäftigungsstrategien sind das institutionelle Arrangement und die Kombination komplementärer Politiken für den Erfolg wesentlich mitentscheidend. Der vorliegende AMS report beinhaltet alle Ergebnisse der vom IHS durchgeführten Evaluation.
BASE
Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie steht die Ausgabenstruktur für Arbeitsmarktpolitik, wie sie in der LMP-Datenbank (Labour Market Policy Database) von Eurostat für Deutschland und Österreich im Jahr 2011 ausgewiesen wird. Zentrale Fragestellung ist, welche Faktoren für die Unterschiede in der Ausgabenstruktur für Arbeitsmarktpolitik bedeutend sein können. Aufgrund der Vielschichtigkeit relevanter Aspekte ist ein umfassender Überblick unerlässlich, weshalb eingangs die Arbeitsmarktpolitik- Systeme in beiden Ländern im Hinblick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Umsetzung der Arbeitsmarktpolitik, die Voraussetzungen für die Leistungsgewährung bei Arbeitslosigkeit bzw. bei Hilfsbedürftigkeit und die Finanzierungsquellen dargestellt werden. Ebenso werden die Höhe und die Zusammensetzung der öffentlichen Ausgaben fürArbeitsmarktpolitik nicht nur skizziert, sondern auch nach statistischen und inhaltlichen Aspekten unterschieden, um auch hieraus Rückschlüsse auf die Gründe für die unterschiedliche strukturelle Zusammensetzung der Ausgaben ziehen zu können.
BASE
Die mittelfristige Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung und des strukturellen Wandels, der sektoralen Beschäftigungsveränderungen und der Nachfrage nach beruflichen Tätigkeiten, die das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung im Auftrag des AMS Österreich durchgeführt hat, bietet sowohl individuellen und betrieblichen Entscheidungen als auch der Planungstätigkeit von Institutionen der Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Wirtschaftspolitik eine wesentliche Informationsbasis. Die Vorteile einer mittelfristigen Orientierung werden in der Regel auf Kosten der Treffsicherheit der Prognosen erkauft. Die in der folgenden Studie angegebenen Werte sind daher als wahrscheinliche Entwicklung und sehr differenzierte Trendinformation aufzufassen. Innerhalb eines mehrjährigen Prognosezeitraumes sind nicht zuletzt unerwartete Änderungen der Rahmenbedingungen möglich, die Einfluss auf die dargestellten Entwicklungen haben können (etwa die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009, um ein aktuelles zeitgeschichtliches Beispiel zu nennen). Im Rahmen der vorliegenden Prognose wird eine mittelfristige Vorausschau bis zum Jahr 2023 geboten. Der Prognosehorizont ist dabei so gewählt, dass deren Ergebnisse noch in arbeitsmarktpolitische Entscheidungen einbezogen werden können.
BASE
In: IAB Discussion Paper: Beiträge zum wissenschaftlichen Dialog aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Band 01/2011
"Können Niedriglohnjobs für Arbeitslose als Sprungbrett in besser bezahlte Tätigkeiten oder zumindest als Brücke in eine dauerhafte Beschäftigungsintegration fungieren? Zwar deuten empirische Befunde auf die Existenz einer "Niedriglohnfalle" und auf ein hohes Risiko von Geringverdienern hin, arbeitslos zu werden, aber das kann auch an Sortiereffekten liegen und nicht an Niedriglohnbeschäftigung per se. Wir möchten einen Beitrag zu dieser Thematik leisten und analysieren Beschäftigungsepisoden von männlichen Niedriglohnbeziehern, die zuvor arbeitslos gewesen waren, mit Methoden der Ereignisanalyse. Unsere Daten stammen aus zwei großen administrativen Mikro-Datensätzen: der IAB-Beschäftigtenstichprobe (IABS) und kombinierten Daten der Sozialversicherungsträger und der Arbeitsverwaltung in Österreich. Wir untersuchen zwei mögliche alternative Beendigungen von Niedriglohn-Beschäftigungsepisoden: zum einen Übergänge in besser bezahlte Beschäftigung und zum anderen Rückkehr in Arbeitslosigkeit. Die Ergebnisse zeigen, dass die Niedriglohnepisoden in Österreich kürzer als in Deutschland sind, was auf eine höhere Arbeitskräftefluktuation in Österreich hindeutet. Wir untersuchen den Einfluss von individuellen und firmenbezogenen Merkmalen und der vorhergehenden individuellen Arbeitsmarktbiographie auf die Übergangswahrscheinlichkeiten sowie den Einfluss der Dauerabhängigkeit in beiden Ländern. Im Hinblick auf die Aufstiegschancen in besser bezahlte Jobs finden wir keine überzeugende Evidenz für "echte" negative Dauerabhängigkeit, zumindest in Deutschland. Ferner deuten unsere Befunde darauf hin, dass auch Niedriglohnbeschäftigte Humankapital akkumulieren können und somit ihr Rückkehrrisiko in Arbeitslosigkeit im Zeitverlauf vermindern können." (Autorenreferat)
In: Sozialpolitische Studienreihe, Band 22
In Österreich fehlte es bisher - mangels verfügbarer Daten - an fundierter empirischer Evidenz zu den gesundheitlichen Problemlagen der Erwerbspersonen und der Wirksamkeit arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen für gesundheitlich eingeschränkte Personen. Die vorliegende Studie leistet einen Beitrag zur Schließung dieser Lücke. Auf Grundlage einer innovativen Verknüpfung von erwerbsbezogenen Daten der Sozialversicherung und des AMS mit gesundheitsbezogenen Daten der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse werden die quantitative Bedeutung und die unterschiedlichen Arten arbeitsmarktrelevanter gesundheitlicher Einschränkungen unter den Erwerbspersonen sowie Einsatz und Wirkung aktiver arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen für Arbeitslose mit gesundheitlicher Belastung untersucht. Arbeitsuchende sind um ein Vielfaches häufiger von gesundheitlichen Belastungen betroffen als ungeförderte unselbstständig Beschäftigte, insbesondere von Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychischen Erkrankungen. Häufig tragen mehrere Diagnosen zu einer arbeitsmarktrelevanten gesundheitlichen Belastungssituation bei. Multiple Erkrankungsbilder sind eher die Regel als die Ausnahme. Alle evaluierten Maßnahmen steigern die Erwerbsbeteiligung der teilnehmenden gesundheitlich belasteten Arbeitslosen: Die Betroffenen ziehen sich infolge einer Teilnahme weniger aus dem Arbeitskräfteangebot zurück. Anders als für aktive Arbeitsuche und berufliche Orientierung lässt sich für fachliche Qualifizierung, Beschäftigungsmaßnahmen auf dem ersten und zweiten Arbeitsmarkt sowie die Betreuung in einer externen Beratungs- und Betreuungseinrichtung darüber hinaus eine positive Wirkung auf die Integration in ungeförderte unselbstständige Beschäftigung nachweisen, wenn auch teilweise erst mit großer zeitlicher Verzögerung. Personen mit einer psychischen Erkrankung profitieren überproportional stark von einer geförderten Beschäftigung auf dem zweiten Arbeitsmarkt.