Dies ist der vierte Artikel unseres Blogfokus zu Flucht und Migration. Seit einigen Jahren ist ein Anstieg von Feldforschungsprojekten in den Sozialwissenschaften in Deutschland zu verzeichnen. Doch wie finden solche Projekte statt? Werden Flüchtlinge zu reinen Gegenständen der Untersuchungen oder können sie in der Forschung involviert werden?
This article discusses how gender relations change in refugee camps and the role sexual and gender-based violence plays. The majority of refugees are displaced due to conflicts, making refugee camps post-conflict spaces. Despite protection and assistance measures, such camps are criticized for prevailing restrictions and the prevalence of sexual and gender-based violence. Based on an empirical study of a refugee camp in Uganda, this article explores and analyses the structures in the refugee settlement, the forms and conditions of sexual and gender-based violence, as well as changing gender relations. It is argued, on the one hand, that diverse interdependent forms of sexual and gender-based violence, as well as victims and perpetrator structuresexist, and, on the other hand, that the violence is linked with the changing gender relations as well as traumatic experiences made in the refugee contexts, during conflict and flight.
Wie kann der Flüchtlingsschutz mit der Entwicklungszusammenarbeit verknüpft und im globalen Süden implementiert werden? Dies ist die Leitfrage des Buches. Internationale Trends zeigen, dass der globale Süden zunehmend von erzwungener Migration betroffen ist. Durch den Entwicklungsstand der Länder und die Tendenz zu Langzeitsituationen wird die Verbindung von Flüchtlingsschutz und Entwicklungszusammenarbeit wichtiger. Es wird angenommen, dass diese Verbindung auf Kriterien der Nachhaltigkeit, Effizienz und Geschlechtersensibilität basiert. Durch den Theorie-Praxis-Nexus und Mehrmethodenansatz mit Feldstudien in einer Flüchtlingssiedlung in Uganda erarbeitet die Autorin Merkmale, die unabdingbar für die entwicklungsorientierte Flüchtlingsarbeit sind. Die Langzeitstudie der Flüchtlingssiedlung gibt Einblicke in die multisektoralen Programme. Durch die kritischen Analysen der historischen und aktuellen Trends sowie der Feldforschung werden Komplexitäten und Herausforderungen dargelegt
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Wie kann der Flüchtlingsschutz mit der Entwicklungszusammenarbeit verknüpft und im globalen Süden implementiert werden? Dies ist die Leitfrage des Buches. Internationale Trends zeigen, dass der globale Süden zunehmend von erzwungener Migration betroffen ist. Durch den Entwicklungsstand der Länder und die Tendenz zu Langzeitsituationen wird die Verbindung von Flüchtlingsschutz und Entwicklungszusammenarbeit wichtiger. Es wird angenommen, dass diese Verbindung auf Kriterien der Nachhaltigkeit, Effizienz und Geschlechtersensibilität basiert. Durch den Theorie-Praxis-Nexus und Mehrmethodenansatz mit Feldstudien in einer Flüchtlingssiedlung in Uganda erarbeitet die Autorin Merkmale, die unabdingbar für die entwicklungsorientierte Flüchtlingsarbeit sind. Die Langzeitstudie der Flüchtlingssiedlung gibt Einblicke in die multisektoralen Programme. Durch die kritischen Analysen der historischen und aktuellen Trends sowie der Feldforschung werden Komplexitäten und Herausforderungen dargelegt
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
ZusammenfassungObwohl das internationale Flüchtlingsrecht und der Flüchtlingsschutz vorgeben, für alle als Flüchtlinge kategorisierten Menschen weltweit zu gelten, ist deren Entstehung und Anwendung auf das Engste mit den geopolitischen Kämpfen der Großmächte verbunden. Infolgedessen sind unterschiedliche Konzeptualisierungen von Flüchtlingen entlang der globalen Nord-Süd-Linie entstanden. Der Beitrag interessiert sich für koloniales Othering im Kontext von Fluchtmigration und verknüpft analytisch drei Bereiche: das internationale Flüchtlingsrecht, die politischen Diskurse über Flüchtlingsschutz und die geschlechtsspezifischen Auswirkungen auf Flüchtlinge, insbesondere im postkolonialen Afrika. Wir zeigen, dass der ursprüngliche Fokus der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 auf Flüchtlinge in Europa zur strukturellen Vernachlässigung und zum Othering von Flüchtlingen beigetragen hat, die 'anderswo' in der Welt situiert waren. Während und nach der Dekolonisierung in Afrika haben politische Diskurse über Schutz diese Dynamiken intensiviert; der Schwerpunkt lag nicht auf rechtlichem Asyl, sondern auf humanitärer Hilfe. Dadurch wurden die 'anderen' Flüchtlinge als hilfsbedürftig, apolitisch und feminin dargestellt, was westliche Geschlechterdichotomien (re)produzierte.
The nexus of violent conflict and forced migration has received continuous scholarly attention since the 1980s, but what are the focus areas and key strands in these research debates? Based on a semi-systematic review of research published between 1980 and 2020, this article examines debates about conflict, displacement, and peace. The review leads to the identification of three main strands that are closely connected: the structural links outlining how conflicts contribute to displacements; the various prevailing risks of violence; and the individual and collective strategies of displaced people to cope with dangers and experiences especially in host countries and regions. Despite this broad and still-growing body of literature, peace is found to have been insufficiently addressed in debates thus far. Only few studies attend to peace, and they mainly connect it to return to places of origin, peace(building) education by aid actors, or partly displaced people being potential destabilisers of peace processes. Hence, the roles of peace and displaced people's practices to support peace constitute key areas requiring further research going forwards.
Abstract Global policies designed to promote the self-reliance and resilience of refugees strive to increase their abilities to deal with hardships; in doing so, they rhetorically shift refugees from the category of 'vulnerable' to that of capable actors. This shift as well as policy effects on refugees are at the core of this article. The meanings in global refugee policies, and particularly in UNHCR policies on self-reliance and resilience, are explored through an interpretive analysis. The article shows that, in lieu of the assumed shift, these policies continue to use vulnerability ascriptions and thereby produce binary categories of vulnerable versus self-reliant or resilient refugees. 'Objective' criteria are installed that obscure the idea of refugees as self-determined actors and lead to an understanding of them as 'actors-to-be'. It is ultimately argued that self-reliance and resilience policies support the logic of traditional humanitarian aid and, rather than promoting refugees' own capabilities, strengthen the power of aid agencies over refugees.