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In: Berichte / BIOst, Band 21-1995
'In der Euphorie der Revolutionen und Wenden vom Spätherbst 1989 hat wohl niemand überlegt, ob die postkommunistische Zukunft Osteuropas nicht voller Probleme und Konflikte sein würde. Die seither vergangenen Jahre haben eine Überfülle von 'Anschauungsunterricht' gebracht, wieviele Konflikte inzwischen ausgebrochen sind, vor allem solche der interethnischen Art. Nur sehr bedingt gehört der postkommunistische Antisemitismus zu diesen interethischen Konflikten, da es in Osteuropa kaum noch Juden gibt. Dieser Antisemitismus ist vielmehr als populistisch-demagogische Feindbildschaffung zum Zwecke der Ablenkung von 'real existierenden' Problemen anzusehen und in seinen Wurzeln, Trägern, Formen und (absehbaren) Wirkungen zu untersuchen. Diese Aufgabe stellt sich die vorliegende, mehrteilige Studie. Im ersten Teil werden zunächst einige Ausführungen zum Antisemitismus generell, zum Antisemitismus in Osteuropa in fernerer und jüngerer Vergangenheit und zum postkommunistischen Antisemitismus gemacht. Es folgt ein Kapitel zu den Verhältnissen in der (Ex-) Tschechoslowakei, weil dieses Land als paradigmatisch zu allen Aspetken des Problems gelten kann: Die Tschechen und Slowaken waren nie anfällig für Antisemitismus, solange ihr Staat ein demokratisches Gemeinwesen war, und seit 1989 bemüht man sich in Prag und Bratislava, an frühere Liberalität anzuknüpfen, muß sich dabei jedoch mit einer zwar kleinen, aber agressiven antisemitischen Szene auseinandersetzen. Die gesamte Darstellung stützt sich überwiegend auf Primärquellen aus den jeweils behandelten Ländern. Das ist bei der Thematik ebenso notwendig wie leicht: Jeder in Osteuropa nutzt auf seine Weise die neuen Medienmöglichkeiten der neuerrungenen Freiheit - Historiker beschreiben den alten Antisemitismus und den kommunistischen Antizionismus', Soziologen belegen empirisch das Aufkommen des postkommunistischen Antisemitismus, die Antisemiten selber drucken alte antisemitische Pamphlete nach und verfassen neue, Politker sprechen aus, daß und warum er eine Gefahr darstellt.' (Autorenreferat)
In: Peripherie: Politik, Ökonomie, Kultur, Band 28, Heft 109/110, S. 42-60
ISSN: 2366-4185
Die Diskussion postkolonialer Erinnerungsprozesse in einer postnationalsozialistischen Gesellschaft erfordert eine Differenzierung von Rassismus und Antisemitismus. Die Verfasserin untersucht, wie die unterschiedlichen Geschichten des Kolonialismus und des Nationalsozialismus die soziale Praxis von Diskriminierung und Herrschaft in der deutschen Gesellschaft beeinflussen. Das anzuerkennen erfordert die Erinnerung an die koloniale Geschichte und an den Nationalsozialismus ebenso wie eine Kritik der aktuellen Nachklänge beider Phänomene. Der Beitrag diskutiert Aspekte dieser doppelten Erinnerungsperspektive an Kolonialismus und Nationalsozialismus. (ICEÜbers)
In: Context XXI, Heft 3/4, S. 40-40
ISSN: 1028-2319
Blog: Soziopolis. Gesellschaft beobachten
Stellenausschreibung der Universität Osnabrück. Deadline: 10. Januar 2024
In: Marxistische Blätter, Band 40, Heft 6, S. 63-70
ISSN: 0542-7770
Der Autor nimmt die öffentlichen Auseinandersetzungen um antisemitische Äußerungen des FDP-Politikers Jürgen Möllemann vor der Bundestagswahl 2002 zum Anlass, um die Motive und Strukturen des Begriffs "Antisemitismus" in der gegenwärtigen "Anti-Antisemitismus"-Debatte aus ideologiekritischer Sicht näher zu untersuchen. Seine Betrachtungen beziehen sich auf die Bedeutung von Rassismus und Chauvinismus im Imperialismus, auf den Zionismus als "Gegen"-Bewegung, auf den Antisemitismus im deutschen Faschismus, in der Nachkriegszeit und nach der deutschen Wiedervereinigung 1989 sowie auf die Rolle des Antisemitismus als Herrschaftsbegriff. (ICI)
In: SWS-Rundschau, Band 41, Heft 4, S. 516-536
'Die aktuelle Diskussion über die Repräsentation der MigrantInnen im öffentlichen Raum hängt eng mit der soziopolitischen Stellung der MigrantInnen in der österreichischen Gesellschaft zusammen. Dem strukturell rassistisch ausgerichteten System stehen seit Beginn der Migration nach Österreich (1961/62) verschiedene Strategien entgegen, um diesen im System produzierten Mechanismen der Marginalisierung entgegenzutreten. Ausgehend von der These, dass die MigrantInnen handelnde und kreative Individuen mit der Fähigkeit sind, durch Zusammenschluss in Formen von Selbstorganisation dem gesetzlich ausgeübten Druck in den Aufnahmestaaten Widerstand zu leisten, wird die Behauptung aufgestellt, dass es eine andere als die offiziell erzählte Geschichte der Migration gibt. Dieser Geschichte wird im folgenden Beitrag nachgegangen. Unter Widerstand wird hier alles subsumiert, was im Alltag dem gesetzlichem Druck und der auch oft feindlichem Umgebung entgegengesetzt wird. Die Stationen dieser Geschichte erzählen vom Fortbestehen, von der Erneuerung und von der Erfindung verschiedener Organisationsformen innerhalb der migrantischen Gemeinschaften. Die letzte dieser Formen sind partizipationsorientierte Formen von Selbstorganisation, deren bisherige Entwicklung und künftige Entwicklungsperspektiven dieser Artikel darstellt.' (Autorenreferat)
In: Schriften zur Extremismus- und Terrorismusforschung 4
Dieser Band unternimmt eine Neuschreibung feministischer Bewegungen in Deutschland aus der Perspektive der politischen Selbstorganisierung migrantisierter Frauen*. Anhand von Erzählungen von Zeitzeug:innen und Archivmaterial wird die These widerlegt, dass die 1990er Jahre eine "stille Zeit" in der Frauen:bewegung Deutschlands war. Es wird aufgezeigt, dass die 1980er und 1990er Jahre eine "geräuschvolle" Zeit war, da sie den Höhepunkt in der politischen Selbstorganisierung von Migrant:innen, Schwarzen Frauen*, Sinti:zze und Romn:ja, exilierten und jüdischen Frauen* in der Bundesrepublik darstellt. Mittels der Erinnerungsarbeit im Sinne eines Eingedenken lösen die Akteur:innen ihr "right-to re-narrate" ein, indem sie eine neue Erinnerungspolitik und -kultur migrantischer Theoriebildung und politischer Praxis in Deutschland eröffnen. Auf diese Weise versucht das Buch folgende Fragen zu beantworten: – Was bedeutet die Auslassung migrantischer feministischer Geschichte für die Politik der Geschichtsschreibung deutscher Frauenbewegung? – Wie würde eine solche Intervention in der Vergangenheit die Gegenwart und die zukünftige Erzählung der Frauenbewegung in Deutschland neu definieren? – Was würde diese "Neudefinition" für Deutschland als Einwanderungsland und (post-)migrantische Gesellschaft bedeuten?
In: Studien zu Migration und Minderheiten Bd. 29
Migration als gesellschaftlicher Transformationsprozess wird oft als Problem betrachtet. Dabei wird nicht differenziert, welche strukturellen Komponenten der institutionellen Ausgrenzung und des alltäglichen Rassismus eine Rolle bei der Konstruktion des "Problemfeldes Migration" spielen. Der vorliegende Sammelband arbeitet mit einem thematischen Dreiklang von Migration, Asyl und Postmigration, um den Ist-Stand zu erfassen, Diskussionslinien der migrationspolitischen Praktiken zu beleuchten und weitere Perspektiven auf (post-)migrantische Lebenswelten aufzuzeigen.
Ob im Klassenzimmer oder auf dem Sportplatz, in der Sozialen Arbeit oder der deutschen Erinnerungskultur - Antisemitismus ist immer noch trauriger Alltag in der postnazistischen Migrationsgesellschaft Deutschlands. Die Autor*innen beleuchten Kontinuitätslinien und aktuelle Entwicklungen des Antisemitismus in der Bundesrepublik und blicken auf Akteur*innen, Ideologien und die Möglichkeiten von Bildung gegen Antisemitismus. In der spezifischen Konstellation von postnazistischen ideologischen Kontinuitäten mit rassistischen und antisemitischen Deutungsmustern und gleichzeitig zunehmend (post-)migrantischen Identitäten wird gerade Antisemitismus immer wieder zum Gegenstand von Konflikten um Deutungsmacht und Aushandlungsprozessen. Während die Mehrheitsgesellschaft sich gerne für ihre vermeintlich gelungene Erinnerungskultur feiert und Antisemitismus externalisiert, in dem sie ihn mit dem Prädikat "importiert" versieht, finden sowohl klassisch wie insbesondere auch israelbezogene antisemitische Narrative überdurchschnittlich großen Anklang in migrantischen Communities. Unabhängig davon, von welcher Gruppe sie gerade angefeindet - oder instrumentalisiert - werden: Für Jüdinnen und Juden in Deutschland ist Antisemitismus alltäglich sichtbar. Die antisemitischen Phänomene und Diskurse zu benennen und zu analysieren ist Ziel der Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung, die insbesondere Nachwuchswissenschaftler*innen die Gelegenheit bietet, die Ergebnisse ihrer Forschung zum Thema zu präsentieren. Der vorliegende Sammelband ist dabei Auftakt einer Reihe kritischer Auseinandersetzungen mit gegenwärtigen und historischen Erscheinungsformen, Ursachen und Lösungsansätzen des Antisemitismus in der deutschen Gegenwartsgesellschaft. Seine interdisziplinäre Ausrichtung liefert wichtige Anknüpfungspunkte aus diversen Perspektiven.
In: Emanzipation und Antisemitismus, S. 74-94
In: Peripherie: Politik, Ökonomie, Kultur, Band 28, Heft 109-110, S. 42-60
ISSN: 0173-184X
In aktuellen Debatten um Antisemitismus und Rassismus in Deutschland wird vielfach, gerade wenn es um Jugendliche geht, die Forderung nach pädagogischen Maßnahmen laut. Oft geht es dabei um Fragen des Umgangs mit der NS-Zeit. Welche Kontinuitäten prägen die Artikulationen von Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus und welche Bedeutung hat das für eine antisemitismus-, antiziganismus- und rassismuskritische Pädagogik? Im vorliegenden Sammelband diskutieren Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen Fragen des Umgangs mit der Geschichte und ihren Nachwirkungen im postnationalsozialistischen Deutschland.