Stärkerer Einfluss, weniger WohlwollenReaktion zwischenstaatlicher Organisationen in Westeuropa auf die unerwünschte Migration in wirtschaftlichen Krisenzeiten im Vergleich ; More Power, Less SympathyThe Response of IGOs in Western Europe to Unwanted Migration during Economic Crises Compared
Dieser Beitrag beleuchtet den Einfluss zwischenstaatlicher Organisationen auf die unerwünschte Migration in Westeuropa seit den 1930er Jahren. Dabei wird insbesondere auf die Entwicklungen in wirtschaftlichen Krisenzeiten eingegangen, vor allem während der Großen Depression in den 1930er, der Rezession in den 1970ern und frühen 1980er Jahre sowie der gegenwärtigen globalen Krise im Finanzsektor. Bei den betrachteten zwischenstaatlichen Organisationen handelt es sich um den Völkerbund in den 1930ern sowie um die Europäische Kommission ab den 1970er Jahren. Die Einflussmöglichkeiten der Europäischen Kommission auf die Politik der westeuropäischen Staaten im Bereich der unerwünschten Migration sind seit den erfolglosen Ansätzen des Völkerbundes in den 1930ern beträchtlich gestiegen, vor allem im Vorfeld der aktuellen Wirtschaftskrise. Diesem Machtzuwachs steht jedoch ein geringer werdendes Wohlwollen seitens der Europäischen Kommission gegenüber, da Brüssel die unerwünschte Migration zunehmend aus dem Blickwinkel von Sicherheit und Justiz und nicht nur als soziales und kulturelles Thema betrachtet und damit nun einen Standpunkt einnimmt, der große Ähnlichkeit mit dem der westeuropäischen Staaten aufweist. ; This article chronicles the influence of intergovernmental organisations (IGOs) over unwanted migration in Western Europe since the 1930s. It pays particular attention to what occurred during times of economic crisis, especially the Great Depression in the 1930s, the recession-hit 1970s and early 1980s, and the current global financial difficulties. The IGOs under consideration are the League of Nations during the 1930s and the European Commission from the 1970s onwards. The European Commission's ability to influence West European states' policies on unwanted migration has grown considerably since the League of Nations' unsuccessful attempts in the 1930s, especially in the lead-up to the current economic crisis. This increase in power has been offset, however, by a decrease in the European Commission's sympathy as Brussels increasingly regards unwanted migration as a security and justice issue rather than as a social and cultural one in a move that bears close resemblance to the stance of West European states.