Zwischen unerledigter Humanisierung und wettbewerbsorientierter Modernisierung: Zur politischen Gestaltung von Arbeitsorganisation
In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Band 29, Heft 4, S. 433-448
Im Beitrag werden empirische Befunde über die Entwicklung von Arbeitsorganisation referiert, die den modischen Argumenten widersprechen, wonach unter dem Druck des Marktes und zur Nutzung technologischer Potenziale schon aus ökonomischem Interesse der Unternehmen neue Arbeitsformen etabliert würden, die zugleich eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen bewirken. Dem wird die These von der Notwendigkeit und Möglichkeit einer politischen Gestaltung der Arbeitsorganisation entgegengestellt. Der Begriff Arbeitsorganisation wird in diesem Beitrag sowohl in einem engen Sinn von Arbeitsteilung, Kooperation und Kontrolle als auch in einem weiten Sinn der zeitlichen und vertraglichen Formen des Personaleinsatzes behandelt. Im zweiten Teil des Artikels werden nach einem theoretisch gehaltenen Hinweis auf die Kräfte, welche die Entwicklung der Arbeitsorganisation bestimmen, konkrete Programme und Maßnahmen der direkten und indirekten demokratischen Gestaltung der Arbeitsorganisation in verschiedenen europäischen Ländern angesprochen. Je intensiver der globale ökonomische Wettbewerb - so die Schlußfolgerung -, desto wichtiger wird politische Gestaltung mittels Restriktionen, die auf betrieblicher Ebene nicht zur Disposition stehen. (Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft / FUB)