Das Souveränitätsproblem in der Europäischen Union ist dogmatisch und theoretisch noch ungelöst. Roman Lehner erarbeitet ein Modell, das staatliche Souveränität und Autonomie des Unionsrechts als Komplementärbegriffe versteht. Ausgangspunkt ist die im deutsch-schweizerischen Bundesstaatsvergleich gewonnene Erkenntnis, dass auch in konsolidierten Bundesstaatsregimen grundverschiedene Souveränitätskonstellationen nachgewiesen werden können. Anhand der theoretischen Unterschiede werden hierbei die dogmatischen Kernbereiche des Bundesstaatsrechts (Aufgabenteilung, Verfassungsautonomie, Bestand und Gebiet) sinnvoll rekonstruiert. Die Frage, wer in föderal organisierten Verbänden 'das letzte Wort' hat, lässt sich nicht binär nach dem Muster Bundesstaat-Staaten(ver)bund beantworten. Mit dem »Souveränitätsverbund« entwirft der Autor sodann ein neues Konzept zur Erfassung der Europäischen Union, die sich im Grunde als »umgekehrter Bundesstaat« darstellt.
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Kurz nach der Gründung des ersten deutschen Nationalstaats 1871 trat die deutsche Wirtschaft in die Ära des modernen Wirtschaftswachstums ein. Dennoch ist bisher kaum erforscht, ob und auf welche Weise die Nationalstaatsbildung die wirtschaftliche Dynamik beeinflusst hat.In diesem Band gehen zwanzig Autorinnen und Autoren diesen Zusammenhängen aus unterschiedlichen Perspektiven nach und ordnen sie in den europäischen Kontext ein. Somit wird ein umfassendes Bild der deutschen Wirtschaft in der Ära der Industrialisierung und (ersten) Globalisierung entfaltet. Darüber hinaus werden die Kanäle identifiziert, über welche die Nationalstaatsbildung den Übergang zu einem Muster des modernen Wirtschaftswachstums beeinflusste, das Deutschland in vielerlei Hinsicht bis heute prägt.InhaltsübersichtJan-Otmar Hesse/Ulrich Pfister/Mark Spoerer/Nikolaus Wolf: Einleitung I. Nationalstaatsbildung und Wirtschaftspolitik Felix Kersting/Nikolaus Wolf: Nationale Identität, wirtschaftliche Integration und Preußens Aufstieg – Alfred Reckendrees: Zwischenstaatliche Kooperation und institutionelle Integration vor der Gründung des Kaiserreichs – Gerold Ambrosius: Politisch-administratives System, Föderalismus und Marktlenkung in den 1870er und 1880er Jahren II. Die Nationalstaatsgründung als Zäsur? Ulrich Pfister: Die 1870er Jahre als Strukturbruch der langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands – Mark Spoerer: Fiskalregime, nation building und state capacity. Welche Wechselwirkungen gab es zwischen öffentlichen Finanzen, Reichsgründung und wirtschaftlicher Entwicklung? – Sebastian Braun/Jan-Otmar Hesse: Nationalstaatsgründung und Marktintegration. Die Bedeutung von Post, Telegraphie und Eisenbahn – Michael C. Schneider: Alte und neue Fähigkeiten der Selbstbeschreibung. Der Aufbau einer nationalen Statistik – Matthias Morys: Goldstandard und Reichsbank. Der Wandel des monetären Regimes – Alexander Donges/Jochen Streb: Die Harmonisierung des deutschen Patentrechts und deren Auswirkungen auf technischen Fortschritt und Wettbewerb – Carsten Burhop/Felix Selgert: Börsen und Banken zur Zeit der Gründerkrise III. Wirtschaftlicher, sozialer und institutioneller Wandel im nationalstaatlichen Rahmen Eva-Maria Roelevink/Dieter Ziegler: Wie organisiert war der Kapitalismus im Kaiserreich? Verbände, Kartelle und personelle Verflechtungen – Tobias A. Jopp/Jochen Streb: Die Einführung der Bismarckschen Sozialversicherung und ihre Folgen für die Arbeits- und Lebensverhältnisse – Thilo N. H. Albers/Charlotte Bartels: Phasen und Triebkräfte der Ungleichheit in Deutschland von 1840 bis 1914 – Sascha O. Becker/Francesco Cinnirella/Erik Hornung: Bildung, Entwicklung und Nationsbildung im 19. Jahrhundert – Wolf-Fabian Hungerland/Markus Lampe: Globalisierung und Außenhandel IV. Nationalstaat und wirtschaftliche Entwicklung im europäischen Kontext Jean-Pierre Dormois: Politischer Regimewandel und protektionistische Wende. Frankreich und Deutschland im Vergleich (1860er-1890er Jahre) – Giovanni Federico: Wirtschaftliche Aspekte der italienischen Nationalstaatsbildung – Max-Stefan Schulze: After exit. Die Wirtschaft des Habsburgerreichs nach der Gründung des deutschen Reichs, 1870–1913 – Nick Crafts: Der relative Niedergang der britischen Wirtschaft
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Das Naturschutzrecht setzt vielfältige Anreize, damit Staat und Private kooperieren. In der vorliegenden Arbeit wird der kooperative Instrumentenkasten nicht nur national-rechtsvergleichend, sondern auch empirisch untersucht: Die bundes- und landesnaturschutzrechtlichen Regelungen werden (in dieser Arbeit teilweise erstmalig) auf ihre rechtstatsächliche Wirksamkeit hin bewertet und insgesamt in die steuerungstheoretische Diskussion eingebettet und eingeordnet. Aus den dogmatischen und empirischen Befunden leitet der Autor ein Bündel an praktischen Gestaltungsvorschlägen ab.
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