Bürger und 'community policing'
In: Neue Sicherheit: Bd. 2., Sicherheitsarchitektur, S. 227-250
Das in amerikanischen Großstädten durchgeführte Konzept des "community policing" weist inzwischen eine recht breite Variation kommunaler Kriminalitätsprävention auf. Sie reicht auf der einen Seite von der repressiven "Null Toleranz" New Yorker Prägung bis zu verschiedenen Formen der Kooperation zwischen Polizei und Bürger/innen. Allen Ansätzen ist gemeinsam, dass sie die Bedeutung der lokalen Ebene für die Kriminalitätsprävention wiederentdecken und auf eine Aktivierung der Bürger setzen. Mit der erstmaligen Einführung der Präventionsräte in Schleswig-Holstein zu Beginn der 1990er Jahre ist das Konzept der Bürgeraktivierung auch in Deutschland erheblich erweitert und seither fast flächendeckend eingeführt worden. Da Polizeiaufgaben grundsätzlich in die Länderkompetenz fallen, lassen sich inzwischen eine ganze Reihe, zum Teil auch an historische Vorläufer anknüpfende Formen beobachten, die unterschiedliche Aspekte der Bürgerbeteiligung in der Inneren Sicherheit lokal akzentuieren. Diese werden in dem Beitrag aus politikwissenschaftlicher, d. h. vor allem aus demokratietheoretischer Sicht diskutiert. (ICB2)