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Der Homo oeconomicus im Gesundheitswesen
In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen, Forschungsgruppe Public Health, Band 2006-305
"Die deutschen Lehrbücher für Gesundheitsökonomie basieren mehr oder weniger auf dem Menschenbild des homo oeconomicus. Dieses grundlegende Paradigma der neoklassischen Ökonomie ist entweder trivial in dem Sinn, dass die Menschen immer versuchen, das Beste aus einer jeden Situation zu machen, oder sie hat nur sehr begrenzte empirische Evidenz, wie man anhand Mark Paulys 'moral hazard'-Postulat zeigen kann. Es besagt, dass die öffentliche Finanzierung von Gesundheitsdiensten falsche Anreize setzt, weil die Nutzer versuchen würden, mehr Leistungen als erforderlich zu bekommen. Diese systematische Überkonsumtion medizinischer Leistungen könne nur durch Zuzahlungen bzw. Franchise-Systeme beschränkt werden. Eigentlich unterstellt Pauly, dass medizinische Behandlungen ein reines Vergnügen sind, von dem man gar nicht genug haben kann - eine äußerst unrealistische Annahme. Zuzahlungen haben nur dann eine rationale Wirkung auf die Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen, wenn die Patienten eine wirkliche Wahl haben, etwa im Festbetragssystem für Arzneimittel. Aber wenn es so wenige Belege für die Rationalität von Zuzahlungen gibt, weshalb war dann dieses Instrument in jedem Kostendämpfungsgesetz der letzten 30 Jahre in Deutschland enthalten? Die Gesundheits- und Sozialpolitik wird in Deutschland von einer hoch ideologischen Debatte über Lohnkosten und deren Wirkung auf Deutschlands Stellung im globalen Wettbewerb dominiert. Krankenkassenbeiträge werden als Lohnnebenkosten definiert und für die hohe Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht. Leistungskürzungen in der Gesundheitsversorgung sollen ein Impuls für wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigung sein. Es gibt keine belastbaren Belege für diese Behauptung, aber sie beherrscht die veröffentlichte Meinung. Ein anderes Paradigma der neoklassischen Ökonomie ist die umfassende Nützlichkeit des Wettbewerbs. Jedoch gibt es zwei verschiedenen Denkschulen, deren Protagonisten Walter Eucken und F.A. von Hayek sind. Während Eucken der freien Marktwirtschaft eine suizidale Tendenz zum Monopolismus unterstellt und deshalb für einen regulierten Wettbewerb plädiert, nimmt Hayek eine dogmatische Haltung zum freien Markt ein und weist jede politische Einflussnahme ab. Diese unterschiedlichen Grundsätze bestimmen auch heute noch die deutsche Debatte über den Wettbewerb in der gesetzlichen Krankenversicherung. Es ist evident, dass ein solches System nur mit einem Risikostrukturausgleich vernünftig funktionieren kann. Andernfalls entstünde ein total verzerrter Wettbewerb zu Lasten jener Krankenkassen, die chronisch Kranke und sozial Schwache versichern." (Autorenreferat)
IT für soziale Inklusion: Digitalisierung – Künstliche Intelligenz – Zukunft für alle
Transparente und inklusive Online-Debatten durch Sprachtechnologie / Uszkoreit, Hans / Gabryszak, Aleksandra / Busemann, Stephan / Steffen, Jörg -- MS Connect – Eine spezielle Online-Plattform zur Vernetzung von MS-Erkrankten / Freyberg, Hans-Ulrich von / Schröter, Martin / Schmeier, Sven / Burchardt, Aljoscha -- Die intelligente ADAMAAS-Datenbrille – Chancen und Risiken des Einsatzes mobiler Assistiver Technologien für die Inklusion / Essig, Kai / Strenge, Benjamin / Schack, Thomas -- Integrierte Versorgung chronisch kranker Patienten am Beispiel von MACSS / Schmidt, Danilo / Graf, Verena / Roller, Roland / Staeck, Oliver / Tolxdorff, Thomas / Schaaf, Thorsten / Löser, Alexander / Xu, Feiyu / Uszkoreit, Hans / Legge, Philipp / Lurz, Gero / Wedekind, Marco / Sachs, Kai / Oechsler, Sonja / Budde, Klemens / Gaede, Sebastian / Halleck, Fabian -- Arya – Ein einfühlsamer, KI-gestützter Therapieassistent für Patienten mit Depressionen / Großmann, Inga / Wilms, Kristina -- Das Start-Up vivayou – Gesundheit ist eine Frage der Anwendung / Wildberger, Jan -- Anwendungen der Informations- und Kommunikationstechnologie und die Mediatisierung sozialer Inklusion / Ferger, Edwin --Talk to the Hand! Digitale Inklusion von Taubblinden / Bieling, Tom / Joost, Gesche -- Unterstützen, motivieren, interagieren – Gestaltung von Produkten und Services für Senioren / Rieß, Henrik / Uhlig, Martina / Klein, Peter -- Technikgestützte, alltagstaugliche Mobilisierungsunterstützung in der mobilen Rehabilitation / Schumacher, Kinga / Ruß, Aaron / Reithinger, Norbert -- Außerhäusliche Mobilität älterer Menschen als Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben: ein technisches Assistenzsystem zur Unterstützung der Verkehrssicherheit / Breitinger, Florian / Wiczorek, Rebecca -- Entwicklung und Evaluation eines Fußgänger- Assistenzsystems für ältere Nutzerinnen und Nutzer / Qureshi, Hasham Shahid / Breitinger, Florian / Wiczorek, Rebecca -- FAHUM heißt verstehen: Eine Flüchtlings-App für Soforthilfe und Integration / Xu, Feiyu / Uszkoreit, Hans / Schmeier, Sven / Ayach, Ammer -- 'InclusionGain' – Der Nutzen technischer und sozialer Lösungen zur Barrierefreiheit für die Gesamtgesellschaft / Grote, Klaudia -- Kurzbiographien Autorenübersicht
Rot-grüne Gesundheitspolitik: Eine Zwischenbilanz
Die konservativ-liberale Bundesregierung hatte seit der ersten Hälfte der 90er Jahre darauf gesetzt, die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung durch neue finanzielle Anreize für die Individualakteure im Gesundheitswesen (Krankenkassen, Ärzte, Krankenhäuser, Pati-enten) zu begrenzen. Zu den einschlägigen Steuerungsinstrumenten zählten die Verschärfung des Kassenwettbewerbs durch die Einführung der freien Kassenwahl, die durch die Ausrich-tung des Vergütungssystems auf Budgets und Pauschalen herbeigeführte Verlagerung des Morbiditätsrisikos auf die Leistungserbringer sowie eine durchgreifende Privatisierung von Krankenbehandlungskosten. Rot-grüne Gesundheitspolitik weist im Verhältnis zur Politik der konservativ-liberalen Koali-tion sowohl Kontinuitätselemente als auch neue Akzente auf. Sie hielt am Kassenwettbewerb sowie an Budgets und Pauschalen fest, machte aber einen erheblichen Teil der kurz zuvor ge-troffenen Maßnahmen zur Kostenprivatisierung rückgängig. Statt dessen legte sie ein stärke-res Gewicht auf die Reform von Versorgungsstrukturen. Hervorzuheben sind insbesondere die Bemühungen um die Integration von ambulanter und stationärer Versorgung und um die Stärkung der hausärztlichen Versorgung sowie die finanzielle Unterstützung für die Einfüh-rung strukturierter Behandlungsprogramme für chronisch Kranke. Darüber hinaus wies sie den Krankenkassen erneut Kompetenzen bei der Primärprävention und Gesundheitsförderung zu. Ziel und Leitbild rot-grüner Gesundheitspolitik war es, mit Hilfe von Reformen der Ver-sorgungsstrukturen und Vertragsbeziehungen Wirtschaftlichkeitspotentiale zu erschließen, die es gestatten sollen, das Ziel der Beitragssatzstabilität und das Festhalten an einem einheit-lichen, alles medizinisch Notwendige umfassenden GKV-Leistungskatalog miteinander zu verknüpfen. Allerdings haben sich die skizzierten Reformen bisher kaum im Versorgungsalltag niederge-schlagen. Die Implementationsprobleme sind nicht einfach nur auf die Macht der Verbände im Gesundheitswesen zurückzuführen, sondern - so die hier vertretene These - vor allem auf eine Inkompatibilität von Steuerungszielen und Steuerungsinstrumenten. Insbesondere die Anreize des Kassenwettbewerbs und die sektorale Budgetierung der GKV-Ausgaben erwie-sen sich als Hindernisse für die Implementation wünschenswerter Innovationen in der Ver-sorgungs- und Präventionspolitik. Bisher hat Rot-Grün an den gewachsenen Grundsätzen einer solidarischen Krankenversiche-rung festgehalten und eine weitergehende Privatisierung von Krankenbehandlungskosten ab-gelehnt. Darin besteht der markanteste Unterschied zur Gesundheitspolitik der konservativ-li-beralen Regierungskoalition. Die wieder verstärkt geführte Debatte um die Krise der sozialen Sicherungssysteme deutet allerdings darauf hin, dass diese Prinzipien doch wieder zur Dispo-sition gestellt werden könnten.
BASE
Infektionsschutz 2012
Hygieneverhalten. Kenntnisse zum Infektionsschutz. Impfverhalten.
Themen: Selbsteinschätzung des Gesundheitszustands; Achten auf eigene Gesundheit; Meinung zur Entstehung von Allergien durch häufiges Händewaschen; persönliches Hygieneverhalten: Häufigkeit des Händewaschens pro Tag; Dauer des Händewaschens; Einsatz von Seife bzw. Waschlotion beim Händewaschen; Häufigkeit des Händewaschens zwischen den Fingern und des Abtrocknens der Hände; Händewaschen mit warmem oder kaltem Wasser; regelmäßige Nutzung von Händedesinfektionsmitteln oder nur in bestimmten Situationen; Gründe für die Nutzung solcher Händedesinfektionsmittel; Häufigkeit des Händewaschens in ausgewählten Situationen (vor dem Essen, nach dem Berühren von Tieren, nach dem Händeschütteln, vor der Zubereitung von Lebensmitteln, bei der Rückkehr nach Hause, nach der Toilettenbenutzung, nach dem Naseputzen oder Husten in die Hand, nach dem Kontakt mit Grippekranken oder Magen-Darm-Erkrankten, vor dem Besuch von gesundheitlich Geschwächten); Bekanntheit des Informations-Aufklebers zum korrekten Vorgehen beim Händewaschen; eigenes Verhalten beim Niesen oder Husten (in die vorgehaltene Hand, in die Ellenbeuge oder den Ärmel, in ein Taschentuch, Mindestabstand zu anderen); Einschätzung von Husten oder Niesen in ein Taschentuch sowie in die Ellenbeuge oder den Ärmel als wirksamen Infektionsschutz; Nutzungshäufigkeit eines Papiertaschentuchs vor dem Wegwerfen; Einschätzung des Infektionsrisikos mit bestimmten Krankheiten durch Berühren des Gesichts mit den Händen; wirksamer Infektionsschutz durch den Verzicht auf körpernahe Begrüßungsformen; bewusster Verzicht auf körpernahe Begrüßungsformen während der Schweinegrippe 2009; eigene Bereitschaft zum bewussten Verzicht auf körpernahe Begrüßungsformen im Falle einer erneuten Erkrankungswelle; Wissenstest: Tragen einer Gesichtsmaske als wirksamer Schutz vor eigener Ansteckung bzw. um andere vor Ansteckung zu schützen; Bereitschaft, im Falle einer Erkrankungswelle eine solche Gesichtsmaske zu tragen; regelmäßiges Lüften als wirksames Mittel zur Verringerung der Krankheitserreger in der Raumluft; Erwerbsstatus; Tätigkeit im medizinischen Bereich; chronische Erkrankung; Hygieneverhalten im Haushalt im Falle einer ansteckenden Erkrankung eines Haushaltsmitglieds (räumliche Trennung des Erkrankten, von der erkrankten Person benutztes Geschirr und Besteck erst nach Abspülen durch andere Haushaltsmitglieder verwenden, Reinigung bzw. Desinfektion von Oberflächen, 60 Grad-Wäsche von Kleidung und Haushaltswäsche); empfundene Bedrohung durch EHEC im letzten Jahr; Kenntnis Möglichkeiten des Infektionsschutzes vor EHEC; Kenntnistest hinsichtlich des Einsatzbereiches (Krankheitserreger) von Antibiotika; Interesse an Informationen über Infektionsschutz; Wichtigkeit des Impfschutzes für Erwachsene bei ausgewählten Krankheiten (Wundstarrkrampf, Diphterie, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hepatitis B, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Meningokokken, saisonale Grippe, Pneumokokken und HPV (nur Frauen); Impfung in den letzten fünf Jahren; Rat oder Hinweis zur Impfung erhalten und Ratgeber; Rezeption von Impfinformationen in den Medien; Impfanlässe: Gefährdung von leicht ansteckbaren Personen vermeiden, beruflich erforderlich oder vorgeschrieben, wegen Reise; Krankheiten, gegen die eine Impfung durchgeführt wurde; Impfung gegen Masern als Erwachsener vor 2007 bzw. frühere Impfung gegen saisonale Grippe (Nicht-Geimpfte); Kenntnistest des Herausgebers der offiziellen Impfempfehlungen in Deutschland (Bundesministerium für Gesundheit und seine Fachbehörden, Pharmaindustrie, Krankenkassen oder eine Kommission aus unabhängigen Fachleuten); Vertrauen auf Impfempfehlungen nach neuesten medizinischen Erkenntnissen; Kenntnis der Impfempfehlung gegen Keuchhusten; Kenntnis der Impfempfehlung gegen Masern für nach 1970 geborene Erwachsene; Kenntnis der Impfempfehlung gegen Pneumokokken für über 60-Jährige (nur an Befragte ab 55 Jahren); Masernerkrankung in der Kindheit oder als Erwachsener bzw. wirksamer Infektionsschutz durch Masern-Impfung in der Kindheit oder Jugend; geplante Masern-Impfung im nächsten Jahr; Gründe für fehlenden Impfschutz gegen Masern; Kenntnis der Krankheiten, gegen die Auffrischungsimpfungen im Erwachsenenalter für einen wirksamen Infektionsschutz erforderlich sind; Kenntnis des zeitlichen Abstands zwischen den Auffrischungsimpfungen für jede genannte Krankheit; Impfpassbesitzer; Aufbewahrungsort des Impfpasses bekannt; Impfempfehlung oder Hinweis auf Auffrischungsimpfung durch einen Arzt im letzten Jahr; nicht durchgeführte Impfung; Gründe für nicht durchgeführte Impfung; Selbsteinschätzung der Informiertheit über das Thema Impfen für Erwachsene; allgemeines Interesse an Informationen zum Thema Impfen für Erwachsene; Beratung zu diesem Thema in den letzten zwei Jahren und Berater (z.B. Arzt, Apotheker, Gesundheitsamt, Krankenkasse u.a.); Fachrichtung des beratenden Arztes (Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Frauenarzt, Kinderarzt, Reisemedizin, Betriebsarzt oder andere Fachrichtung); Interesse an Zusatzinformationen zu den Themen: Nebenwirkungen und Gesundheitsrisiken, Wirkungsweise des Impfstoffs gegen Ansteckung, Dauer des Impfschutzes bei den einzelnen Impfungen, Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission, Neuentwicklungen von Impfstoffen, Kostenübernahme durch die Krankenkassen oder den Arbeitgeber; geeignete Informationsquellen für Informationen über Impfungen und Hygienemaßnahmen (Internetseiten, persönliche Gespräche mit einem Arzt oder einer medizinischen Fachkraft, Informationsbroschüren oder Faltblätter, Zeitungen oder Zeitschriften, Fernsehsendungen, Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten, Gespräche mit Freunden bzw. Familienangehörigen, Informationen von Landes- und Bundesbehörden, von Pharmaherstellern, vom Gesundheitsamt, von der Krankenkasse sowie über soziale Netzwerke); Webseite www.impfen-info.de besucht und Besuchshäufigkeit dieser Webseite im letzten Jahr; Wahrnehmung der Informationskampagnen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum Thema ´Wir kommen der Grippe zuvor´, der Broschüre ´Impfschutz für die ganze Familie. 20 Fragen - 20 Antworten´ sowie der Broschüre und Plakate zur Masern-Mumps-Röteln-Impfung (Werbeerfolgskontrolle); Einstellung zum Impfen; Haustiere im Haushalt.
Befragte, die einer Risikogruppe angehören (chronisch Kranke und/oder 59 plus und/oder medizinisches Personal), wurden gefragt: Kenntnis des Impfturnus zum wirksamen Grippeschutz; Gründe gegen die regelmäßige Grippeimpfung; geplante Grippeimpfung im nächsten Herbst; Kenntnis des Grippe-Impfstoffs mit Wirkverstärker für Senioren; Präferenz für einen Grippe-Impfstoff mit Wirkverstärker oder ohne Wirkverstärker; Kenntnis der Impfempfehlung gegen Grippe für medizinisches Personal, für über 60-Jährige und chronisch Kranke.
Nur an Frauen bis 45 Jahre: Bestehende Schwangerschaft; Kinderwunsch als Grund für Impfung gegen Masern, Keuchhusten, Grippe bzw. Windpocken in den letzten fünf Jahren; Kenntnis der Impfempfehlung zur Grippeimpfung für Schwangere; Schwangerschaft als Grund für eine nicht durchgeführte Impfung.
Demographie: Haushaltsgröße; Anzahl der Kinder im Haushalt unter 16 Jahren und Alter dieser Kinder (Geburtsjahr); Geschlecht und Alter (Geburtsjahr) des Befragten; höchster Schul- oder Hochschulabschluss, angestrebter Schulabschluss (falls Schüler); Geburtsland; Staatsangehörigkeit; Jahr des Zuzugs nach Deutschland; Geburtsland und Staatsangehörigkeit der Eltern (Migrationshintergrund).
Zusätzlich verkodet wurde: Erhebungszeitraum (Beginn und Ende, Jahr der Datenerhebung); Anzahl der Festnetz-Rufnummern im Haushalt; Anzahl der privaten Mobilfunknummern; Wiederbefragungsbereitschaft; Netzart; Stichprobe (Repräsentativbefragung oder Aufstockung Schwangere); Interviewort (Mobilfunk); Interviewnummer; Amtlicher Gemeindeschlüssel (reduziert: Bundeslandebene); Gewichtungsfaktor.
GESIS
Empowerment als Hilfe zur Lebensbewältigung: Anforderungen an ein integratives Empowermentmodell für die Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen in Zeiten postmoderner Gesellschaftsveränderungen
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage nach den Möglichkeiten von Empowerment mit chronisch psychisch kranken Menschen. Nach einer Annäherung an die theoretischen Grundlagen von Empowerment wird insbesondere der Versuch unternommen, die Einstellungen dieser Gruppe zu Selbsthilfe und Empowerment zu erfassen. Die sich daraus ergebende Typisierung soll schließlich dazu genutzt werden, die Notwendigkeit eines integrativen Empowermentmodells zu begründen, welches im Sinne einer Hilfe zur Lebensbewältigung insbesondere für chronisch psychisch kranke Menschen wertvolle Impulse liefern kann. Darüber hinaus werden auch die Chancen und Risiken für dieses Konzept, die sich aus der Postmoderne ergeben, beleuchtet und bewertet. Als wertvolles Instrument zur Realisierung von Empowerment wird die Identitätsarbeit dargestellt, die dabei hilft, auch mit biografischen und lebensweltlichen Unsicherheiten ein gesundes Leben führen zu können.
Die Wandlungsresistenz ärztlicher Praktiken in einem dynamischen Versorgungsfeld ; Eine prozessorientierte Analyse ärztlicher Verschreibungspraktiken in der Diabetikerbehandlung (Typ 2) im Zeitraum von 1993 bis 2009 ; The inertia of medical practices within a dynamic field of care ; A process-orient...
INHALT I. EINLEITUNG 1 I.1 Fragestellung 1 I.2 Theoretischer Ansatz 2 I.3 Forschungsdesign, Daten und Methoden 3 I.4 Argumentation 4 1.5 Aufbau der Arbeit 5 II. PROBLEMSTELLUNG 6 II.1 Das deutsche Gesundheitssystem: Beharrung trotz Wandlungsdruck? 6 II.1.1 Der Wandel des Krankheitsspektrums als Herausforderung 7 II.1.2 Ansätze zur ordnungspolitischen Reformierung der Gesundheitsversorgung 10 II.2 Die Versorgung chronisch Kranker mit Diabetes Mellitus [Typ 2]: Wandel in einem Teilbereich eines hyperstabilen Gesundheitssystems? 15 II.2.1 Verbreitung und gesellschaftliche Relevanz der Krankheit 15 II.2.2 Die Entwicklung der T2D - Versorgung im Zeitraum 1989 – 2009 17 II.2.3 Niedergelassene Ärzte als Schlüsselakteure der T2D-Versorgung 25 III. THEORETISCHER FORSCHUNGSRAHMEN 28 III.1 Erklärungsansätze für Beharrung und Wandel in Mehrebenensystemen 28 III.1.1 Pfadabhängigkeit des Gesamtsystems 28 III.1.2 Institutionelle Logiken und Felder 32 III.1.3 Soziale Praktiken und Ressourcen 35 III.1.4 Wechselwirkungen von Praktiken, Ressourcen und Logiken 40 III.2 Pfadabhängigkeit der Diabetikerversorgung 43 III.2.1 Dominanz der biomedizinischen über die ganzheitliche Logik 43 III.2.2 Vorrang allopathischer vor alternativen Behandlungsmethoden 44 III.2.3 Ressourcen für ärztliches Handeln 45 III.2.4 Selbstverstärkung von Praktiken, Ressourcen und Logiken 52 III.3 Versuch der Pfadöffnung durch gesundheitspolitische Reformen 56 III.3.1 Makroanreize für Mikro- und Meso-Veränderungen 56 III.3.2 Normative Dimension: Gesetzesänderungen 56 III.3.3 Kognitive Dimension: Weiterbildung und Leitlinien 57 III.3.4 Ökonomische Dimension: Organisation und finanzielle Anreize 57 III.3.5 Ärzte im Spannungsfeld widersprüchlicher Anreize 57 III.4 Mechanismen der Beharrung und des Wandels 59 III.4.1 Mikroebene I: 'Overlearning' und 'Unlearning'-Effekte 59 III.4.2 Mikroebene II: Passivierung und Aktivierung von Patienten 59 III.4.3 Mesoebene: Partielle Mediation durch den Behandlungskontext 60 III.4.5 ZWISCHENFAZIT 61 IV. FORSCHUNGSDESIGN, DATEN UND ...
BASE
Einstellungen, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zum Infektionsschutz 2014
Hygieneverhalten und Wissen zum Infektionsschutz. Impfverhalten und Wissen zum Impfen.
Themen:
1. Hygieneverhalten und Wissen zum Infektionsschutz: Selbsteinschätzung des Gesundheitszustands; Achten auf eigene Gesundheit; Meinung zur Begünstigung von Allergien durch häufiges Händewaschen; persönliches Hygieneverhalten: Häufigkeit des Händewaschens pro Tag; Dauer des Händewaschens; Einsatz von Seife bzw. Waschlotion beim Händewaschen; präferierte Art des Abtrocknens der Hände in öffentlichen Toilettenanlagen (an der Luft, Handföhn, Papiertücher, Stofftücher, anderes); Händewaschen mit warmem oder kaltem Wasser; Häufigkeit des Händewaschens in verschiedenen Situationen (vor dem Essen, nach dem Berühren von Tieren, nach dem Händeschütteln, vor der Zubereitung von Lebensmitteln, bei der Rückkehr nach Hause, nach der Toilettenbenutzung, nach dem Naseputzen oder Husten in die Hand, nach dem Kontakt mit Grippekranken oder Magen-Darm-Erkrankten, vor dem Besuchen von gesundheitlich Geschwächten); regelmäßige Nutzung von Desinfektionsmitteln zur Händedesinfektion bzw. Nutzung nur in bestimmten Situationen oder nie; Gründe bzw. Situationen für die Nutzung solcher Händedesinfektionsmittel; Kenntnis des Informations-Aufklebers zum korrekten Vorgehen beim Händewaschen; Besuch der Webseite www.infektionsschutz.de; Aufklärungsfilme auf der Seite infektionsschutz. de gesehen; Kenntnis des Plakats zur Händehygiene ´Wo waren Deine Hände heute?´; Bekanntheit der Merkblätter ´Erregersteckbriefe´ der BZgA im Internet zu Infektionskrankheiten; eigenes Verhalten beim Niesen oder Husten (in die vorgehaltene Hand, in die Ellenbeuge oder den Ärmel, in ein Taschentuch, Mindestabstand zu anderen); Einschätzung von Husten oder Niesen in ein Taschentuch bzw. in die Ellenbeuge oder den Ärmel als wirksamen Infektionsschutz; Nutzungshäufigkeit eines Papiertaschentuchs vor dem Wegwerfen; Einschätzung der Ansteckungsgefahr durch Eigenberührung mit den Händen; Kenntnis der Infektionskrankheiten, die über die Hände übertragen werden können; Einschätzung der Wirksamkeit des Infektionsschutzes durch den Verzicht auf Begrüßungsformen mit Berührung; Einschätzung zur Wirksamkeit von regelmäßigen Lüften gegen Krankheitserreger in der Raumluft; Erwerbsstatus; Tätigkeit im medizinischen Bereich; chronische Erkrankung; Hygienemaßnahmen im Haushalt bei Erkrankung einer Person (räumliche Trennung des Erkrankten, von der erkrankten Person benutztes Geschirr und Besteck nur nach heißem Abwaschen von anderen Haushaltsmitgliedern verwenden, Reinigung bzw. Desinfektion von Oberflächen, 60 Grad-Wäsche von Kleidung und Haushaltswäsche); Kenntnistest zur Notwendigkeit der Oberflächenreinigung bei ansteckenden Krankheiten mit normalen Reinigungsmitteln oder Desinfektionsmitteln; Wissen hinsichtlich der Wirksamkeit von Antibiotika; Interesse an Informationen über Infektionskrankheiten und Infektionsschutz; Institutionen, die Informationen zum Thema Hygiene bereitstellen sollten (ärztliche Praxen, Krankenhäuser, Apotheken, Schulen oder andere Bildungseinrichtungen, Landes- und Bundesbehörden (z.B. BZgA), Pharmahersteller, Gesundheitsämter, Krankenkassen); präferierte Informationsquellen zu Hygienemaßnahmen (Internet, persönliche Gespräche mit einem Arzt oder einer medizinischen Fachkraft, Informationsbroschüren oder Faltblätter, Zeitungen oder Zeitschriften, Fernsehsendungen, Radio/Hörfunk, Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten, Gespräche mit Freunden bzw. Familienangehörigen, Informationen von Landes- und Bundesbehörden, von Pharmaherstellern, vom Gesundheitsamt und von der Krankenkasse sowie soziale Netzwerke).
2. Impfverhalten und Wissen zum Impfen: Einschätzung der Wichtigkeit von Impfungen für Erwachsene bei ausgewählten Krankheiten: Wundstarrkrampf (Tetanus), Diphterie, Keuchhusten (Pertussis), Kinderlähmung (Polio), Hepatitis B, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Meningokokken, saisonale Grippe (Influenza), Pneumokokken und nur Frauen: Humane Papilloma Viren (HPV); Impfung in den letzten fünf Jahren; Rat oder Hinweis zur Impfung erhalten; Ratgeber bzw. Hinweisgeber (Arzt, Krankenkasse, Familie, Freundes- und Bekanntenkreis, andere); persönlich wichtige Aspekte zum Thema Impfen (persönlicher Schutz vor Krankheiten, gegen die eine Impfung möglich ist, Ausschließen von Nebenwirkungen, Ansteckung Dritter vermeiden, eigener Beitrag zur kollektiven Immunität (Herdenimmunität) der Bevölkerung); Wichtigkeit des Impfens anderer Personen zum Schutz vor eigener Ansteckung; Impfanlässe (Gefährdung von leicht ansteckbaren Personen vermeiden, beruflich erforderlich oder vorgeschrieben, wegen Reise); erinnerte Impfungen in den letzten fünf Jahren; Impfung gegen Masern als Erwachsener vor 2009 bzw. frühere Impfung gegen saisonale Grippe (Nicht-Geimpfte); Wichtigkeit des Schutzes Dritter vor einer Masernansteckung für die persönliche Entscheidung zur Masernimpfung als Erwachsener; Vertrauen in die offziellen Impfempfehlungen; Kenntnis der Impfempfehlung gegen Keuchhusten für enge Kontaktpersonen von Neugeborenen; Kenntnis der Impfempfehlung gegen Masern für nach 1970 geborene Erwachsene; Masernerkrankung in der Kindheit oder als Erwachsener bzw. wirksamer Infektionsschutz durch Masern-Impfung in der Kindheit oder Jugend; geplante Masern-Impfung im nächsten Jahr; Gründe für fehlenden Impfschutz gegen Masern; Kenntnis der Krankheiten, gegen die Auffrischungsimpfungen im Erwachsenenalter erforderlich sind; Impfpassbesitzer; Aufbewahrungsort des Impfpasses bekannt; nicht durchgeführte Impfung; Impfhindernisse; Selbsteinschätzung der Informiertheit zum Thema Impfen für Erwachsene; allgemeines Interesse an Informationen zum Impfen von Erwachsenen; Nutzung von Impfberatung in den letzten zwei Jahren und Impfberater (Arzt, Apotheker, medizinische Assistentinnen in der Arztpraxis, Hebamme, Reisemedizinische Beratungsstelle, Gesundheitsamt, Krankenkasse); Impfberatung durch Hausarzt oder anderen Arzt; Fachrichtung des beratenden Arztes (Innere Medizin, Frauenarzt, Kinderarzt, Reisemedizin, Betriebsarzt oder andere Fachrichtung); Interesse an Zusatzinformationen zu den Themen: Nebenwirkungen und Gesundheitsrisiken von Impfungen, Wirkungsweise des Impfstoffs gegen Ansteckung, Dauer des Impfschutzes, Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO), Neuentwicklungen von Impfstoffen und Kostenübernahme durch die Krankenkassen oder den Arbeitgeber; Institutionen, die Informationen zum Thema Impfen bereitstellen sollten (ärztliche Praxen, Krankenhäuser, Apotheken, Schulen oder andere Bildungseinrichtungen, Landes- und Bundesbehörden (z.B. BZgA), Pharmahersteller, Gesundheitsämter, Krankenkassen); präferierte Informationsquellen zum Thema Impfen (Internet, persönliche Gespräche mit einem Arzt oder einer medizinischen Fachkraft, Informationsbroschüren oder Faltblätter, Zeitungen oder Zeitschriften, Fernsehsendungen, Radio/Hörfunk, Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten, Gespräche mit Freunden bzw. Familienangehörigen, Informationen von Landes- und Bundesbehörden, von Pharmaherstellern, vom Gesundheitsamt und von der Krankenkasse sowie soziale Netzwerke); Webseite www.impfen-info.de besucht; Bewertung dieser Webseite als hilfreich; Kenntnis der BZgA-Medien zur Impfaufklärung (´Wir kommen der Grippe zuvor´, ´Deutschland sucht den Impfpass´, ´Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln´- Werbeerfolgskontrolle); generelle Einstellung zum Impfen; Haustiere im Haushalt.
Befragte, die einer Risikogruppe (Indikationsgruppe) angehören (chronisch Kranke und/oder 60plus und/oder medizinisches Personal), wurden gefragt: Kenntnis des Impfturnus zum wirksamen Grippeschutz; regelmäßige Impfung gegen saisonale Grippe; Gründe gegen die regelmäßige Grippeimpfung (Impfhindernisse); geplante Grippeimpfung im nächsten Herbst; Kenntnis der Impfempfehlung gegen Grippe für medizinisches Personal, für über 60-Jährige und chronisch Kranke; Kenntnis der Impfempfehlung gegen Pneumokokken für über 60-Jährige.
Nur an Frauen bis 45 Jahre: Bestehende Schwangerschaft; Kinderwunsch als Grund für Impfung gegen Masern, Keuchhusten, Grippe bzw. Windpocken; Kenntnis der Impfempfehlung gegen Grippe für Schwangere; Schwangerschaft als Grund für eine nicht durchgeführte Impfung.
Demographie: Geschlecht und Alter (Geburtsjahr) des Befragten; höchster Schul- oder Hochschulabschluss, angestrebter Schulabschluss (falls Schüler); Geburtsland; Staatsangehörigkeit; Jahr des Zuzugs nach Deutschland; Geburtsland und Staatsangehörigkeit der Eltern (Migrationshintergrund); Haushaltsgröße; Anzahl der Kinder im Haushalt unter 16 Jahren und Alter dieser Kinder (Geburtsjahr).
Zusätzlich verkodet wurde: Anzahl der Festnetz-Rufnummern im Haushalt; Anzahl der privaten Mobilfunknummern; Wiederbefragungsbereitschaft; Netzart; Stichprobe (Repräsentativbefragung oder Aufstockung); Interviewort (Mobilfunkstichprobe); Interviewnummer; Bundesland; BIK-Region; Gewichtungsfaktor.
GESIS
Medizinische Rehabilitation
Blog: Neue Online Angebote der bpb
Viele Menschen in Deutschland leiden unter chronischen Erkrankungen und Behinderungen. Daher sind Leistungen zur Wiedereingliederung von Kranken und Behinderten in Beruf und Gesellschaft sehr relevant
Die digitale Pille: eine Reise in die Zukunft unseres Gesundheitssystems
Unser Gesundheitssystem steht unter hohem Veränderungsdruck: Wir leben aufgrund bahnbrechender medizinischer Fortschritte immer länger, jedoch führt unser zunehmend ungesunder Lebensstil dazu, dass wir immer häufiger an chronischen Krankheiten leiden. Dies treibt die Kosten im Gesundheitswesen in die Höhe und bringt unser erfolgreiches System ins Wanken. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen zu forcieren, ist ein möglicher Weg, den Kostensteigerungen zu begegnen und gleichzeitig Kranke besser zu versorgen. Am Beispiel von fünf chronischen Erkrankungen zeigen uns die Autorin und die Autoren, was digitale Innovationen schon heute leisten können, und nehmen uns mit auf eine spannende Reise in die digitale Zukunft unseres Gesundheitssystems.
Spirituelle Fragen und Erfahrungen von erkrankten jungen Menschen – auch ein Bildungsanlass?: Warum spirituelle Fragen und Erfahrungen von erkrankten jungen Menschen in den Klinikschulen aufgegriffen werden solltenSpiritual issues and experience of diceased young people – an inducement for education...
In: Spiritual care: Zeitschrift für Spiritualität in den Gesundheitsberufen, Band 5, Heft 4, S. 235-259
ISSN: 2365-8185
Zusammenfassung
Kinder und Jugendliche bleiben trotz schwerer, chronischer oder psychischer Erkrankung Schülerinnen und Schüler. Spirituelle Fragen und Erfahrungen der jungen Menschen in den Schulen für Kranke zu beachten und zu thematisieren, kann aus verschiedenen Perspektiven sinnvoll sein. Es trägt zum einen zu einem besseren Verständnis der Schülerinnen und Schüler bei, zum anderen hilft es ihnen bei der Bewältigung der Situation und eröffnet Perspektiven über die Krankenhauszeit hinaus.
Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz: arbeitsbedingte Krankheiten in der Dokumentation der Krankenkassen
In: Soziologische Analysen: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der ad-hoc-Gruppen beim 19. Deutschen Soziologentag (Berlin, 17.-20. April 1979), S. 228-240
In dem vorgestellten Forschungsvorhaben werden Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz auf organisatorischer Ebene untersucht. Es werden Indikatoren gefährdeter Personen und gefährdender Arbeitsplätze entwickelt. Zunächst wird über die Primärerhebung zu psychosozialen Bedingungen chronischer arbeitsbedingter Krankheit berichtet, die der näheren Bestimmung arbeitsbedingter Krankheiten und der Belastungsgefüge, die von chronisch-degenerativ Kranken wahrgenommen werden, dienen. Die Untersuchung beschäftigt sich mit zwei Organisationsbereichen des Betriebes: (1) der Betriebsorganisation; (2) der Betriebskrankenkasse. Im Mittelpunkt des Berichts steht der zweite Bereich (zum ersten: vgl. den Beitrag von Slesina im Sammelband, S. 241-250). Es wird gezeigt, wie die Unterlagen der Krankenkassen so aufbereitet werden können, daß sie Aufschluß über den Krankheitsverlauf, über die Behandlungsgeschichte und das Arbeits- und Berufsschicksal geben und daher geeignete Unterlagen sind, um systematische Maßnahmen zur Vorsorge gefährdeter Personen zu organisieren. Ausgewertet werden die Leistungskarte und die Leistungsbelege. Die Informationen werden chronologisch und patientenbezogen zu Krankheitsverläufen, Geschichte der Krankheitsbewältigungen und Berufsgeschichten systematisiert. (RW)
Einstellungen, Wissen und Verhalten von Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen - Ergebnisse der Repräsentativbefragung 2016 zum Infektionsschutz
Wissen, Einstellungen und Verhalten von Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen.
Themen: 1. Impfverhalten und Wissen zum Impfen im Erwachsenenalter: Selbsteinschätzung des Gesundheitszustands; Achten auf eigene Gesundheit; Erwerbsstatus; Tätigkeit im medizinischen Bereich mit Patientenkontakt; chronische Erkrankung; Einschätzung der Wichtigkeit von Impfungen für Erwachsene bei ausgewählten Krankheiten: Wundstarrkrampf (Tetanus), Diphterie, Keuchhusten (Pertussis), Kinderlähmung (Polio), Hepatitis B, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Meningokokken, saisonale Grippe (Influenza) und Pneumokokken sowie (nur Frauen) Humane Papilloma Viren (HPV); Impfung in den letzten fünf Jahren; Rat oder Hinweis zur Impfung erhalten; Ratgeber bzw. Hinweisgeber (Ärztin/Arzt, Krankenkasse, Familie, Freundes- und Bekanntenkreis, andere); Kenntnis des Schutzes Dritter durch Impfungen, weil die Übertragung von Krankheiten verhindert wird; Impfanlässe (Impfung durchgeführt aufgrund beruflicher Erfordernisse oder Vorschriften, wegen Reise); erinnerte Impfungen in den letzten fünf Jahren; Zustimmung zu Aussagen zum Impfen (wenn alle geimpft sind, brauche ich mich nicht auch noch impfen zu lassen, lasse mich impfen, um auch andere zu schützen, die sich nicht impfen lassen können oder wollen); durchgeführte Impfung gegen Masern als Erwachsener vor 2011; Wichtigkeit des Schutzes Dritter vor einer Masernansteckung für die persönliche Entscheidung zur Masernimpfung als Erwachsener; Wichtigkeit der Elimination der Masern in Deutschland; durchgeführte Impfung gegen saisonale Grippe vor 2011; Angebot der Grippeschutzimpfung an der Arbeitsstelle bzw. Hinweis auf Grippeschutzimpfung (nur Erwerbstätige); Kenntnis der Impfempfehlung gegen Keuchhusten für enge Kontaktpersonen von Neugeborenen; Kenntnis der Impfempfehlung gegen Masern für nach 1970 geborene Erwachsene; Masernerkrankung in der Kindheit oder als Erwachsener bzw. wirksamer Infektionsschutz durch Masernimpfung in der Kindheit oder Jugend; geplante Masernimpfung im nächsten Jahr; Gründe für fehlenden Impfschutz gegen Masern; Kenntnis der Wiederholungs- und Auffrischungsimpfungen im Erwachsenenalter; Impfpassbesitzer; Aufbewahrungsort des Impfpasses bekannt; nicht durchgeführte Impfung; Impfhindernisse; Selbsteinschätzung der Informiertheit zum Thema Impfen für Erwachsene; allgemeines Interesse an Informationen zum Impfen von Erwachsenen; Nutzung von Impfberatung in den letzten zwei Jahren und Berater (Ärztin/Arzt, Apotheker, medizinische Assistentinnen in der Arztpraxis, Hebamme, Reisemedizinische Beratungsstelle, Gesundheitsamt, Krankenkasse); Impfberatung durch Hausarzt oder anderen Arzt; Fachrichtung des beratenden Arztes (Innere Medizin, Frauenarzt, Kinderarzt, Reisemedizin, Betriebsarzt oder andere Fachrichtung); Interesse an Zusatzinformationen zu den Themen: Nebenwirkungen und Gesundheitsrisiken von Impfungen, Wirkungsweise des Impfstoffes gegen Ansteckung und Dauer des Impfschutzes, Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO), Neuentwicklungen von Impfstoffen und Kostenübernahme durch die Krankenkassen oder den Arbeitgeber; Institutionen, die Informationen zum Thema Impfen bereitstellen sollten (ärztliche Praxen, Krankenhäuser, Apotheken, Schulen oder andere Bildungseinrichtungen, Landes- und Bundesbehörden (z.B. BZgA), Pharmahersteller, Gesundheitsämter, Krankenkassen); präferierte Informationsquellen zu Impfungen im Kindes- und Erwachsenenalter (Internet, persönliche Gespräche mit einem Arzt/einer Ärztin oder einer medizinischen Fachkraft (z.B. Arzthelferin oder Hebamme), Informationsbroschüren oder Faltblätter, Zeitungen oder Zeitschriften, Fernsehsendungen, Radio/Hörfunk, Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten, Gespräche mit Familienangehörigen bzw. Freunden, Informationen von Landes- und Bundesbehörden, von Pharmaherstellern, vom Gesundheitsamt und von der Krankenkasse sowie Social Media (z.B. soziale Netzwerke, Foren, Blogs, YouTube); Webseite www.impfen-info.de besucht; Bewertung dieser Webseite als hilfreich; Kenntnis der BZgA-Medien zur Impfaufklärung (´Wir kommen der Grippe zuvor´, ´Deutschland sucht den Impfpass´, ´Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln´- Werbeerfolgskontrolle); generelle Einstellung zum Impfen; Zustimmung zu verschiedenen Aussagen zum Impfen (vollstes Vertrauen in die Sicherheit von Impfungen, Vertrauen auf Behördenentscheidungen über Impfangebot im Interesse der Allgemeinheit, Alltagsstress als Impfhindernis, aufwändig Impfung zu bekommen, sorgfältiges Abwägen von Nutzen und Risiken bei Impfüberlegungen, volles Impfverständnis als wichtiges Entscheidungskriterium für oder gegen eine Impfung, Bedrohtheitsgefühl durch Krankheiten, die mit Impfungen verhindert werden können, Impfungen überflüssig aufgrund des geringen Auftretens der Infektionskrankheiten).
2. Impfverhalten und Wissen von Eltern zum Impfen im Kindesalter: Elternteil eines oder mehrerer Kinder zwischen 0 und 13 Jahren im selben Haushalt; Begleitperson bei Arztbesuchen des Kindes; Alter und Geschlecht des Kindes; Häufigkeit der medizinischen Behandlung des Kindes in einer Arztpraxis oder im Krankenhaus; Einschätzung des Gesundheitszustands des Kindes; bestimmte Arztpraxis für die Behandlung des Kindes; Kinderarzt, Arzt für Allgemeinmedizin oder anderer Arzt; Fachrichtung dieses Facharztes; Kinder- oder Hausarzt ist auch Arzt für Alternativmedizin bzw. Naturheilkunde; regelmäßiges Aufsuchen eines Homöopathen; chronische Erkrankungen des Kindes: Asthma, Neurodermitis, Epilepsie, Diabetes, andere (offen); regelmäßige Kontrolle der Vollständigkeit der empfohlenen Impfungen; Inanspruchnahme aller bisher möglichen Früherkennungsuntersuchungen für Kinder (U1 bis U9) und Jugendliche (J1); Nennung der jeweils in Anspruch genommenen Früherkennungsuntersuchungen; regelmäßige Kontrolle der Vollständigkeit der empfohlenen Impfungen im Rahmen der Früherkennungsuntersuchung; Hinweis des Arztes auf die nächste Impfung des Kindes; persönlichen Impfkalender für das Kind erhalten mit Impfterminen; Hinweise auf empfohlene Impfungen durch Poster, Faltblätter oder Broschüren in der Arztpraxis; Impferinnerung durch die Ärztin oder den Arzt; Art der Impferinnerung; Aufklärungsgespräch mit dem behandelnden Arzt vor der letzten Impfung; Evaluation dieses Aufklärungsgesprächs (Klärung wichtiger Fragen und Sorgen bezüglich der Impfung, ausreichende Begründung für die empfohlene Impfung, ausreichend Zeit genommen); Wunsch nach regelmäßigen Impferinnerungen durch den Arzt bzw. von einer ImpfApp auf dem Smartphone; erinnerte Impfungen (Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Hib, Kinderlähmung, Hepatitis B, Pneumokokken, Rotaviren, Meningokokken, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, falls Kind Mädchen: Gebärmutterhalskrebs -HPV); 6-fach-Impfung erhalten; Ablehnung der gleichzeitigen Impfung gegen sechs verschiedene Erreger; Einhaltung der empfohlenen Impfzeitpunkte oder bewusst spätere Durchführung von Impfungen; Impfhindernisse; Kenntnis der Impfempfehlung gegen Gebärmutterhalskrebs (HPV); Wichtigkeit des Schutzes gegen ausgewählte Infektionskrankheiten und Einschätzung der Gefährlichkeit dieser Krankheiten (Risikowahrnehmung); Impfung des Kindes gegen saisonale Grippe in der letzten Herbst-Winter-Saison; Einschätzung der Wichtigkeit der Masernimpfung; Wissen über eine Impfpflicht und Kenntnis der gesetzlichen Neuerungen im Rahmen des Präventionsgesetzes; Einschätzung der Wichtigkeit des Schutzes gegen ansteckende Krankheiten; Einschätzung der Nebenwirkungen von Impfungen: Häufigkeit von Nebenwirkungen, die keiner bzw. die einer ärztlichen Behandlung bedürfen sowie von bleibenden gesundheitlichen Schäden; Kenntnis von Regelungen (Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention): schriftlicher Nachweis über Impfberatung bei Erstaufnahme des Kindes, Ausschluss aus Einrichtung von nicht geimpften Kindern; Überprüfung des Impfschutzes bei allen Gesundheitsuntersuchungen; Wichtigkeit des Schutzes des Kindes gegen ansteckende Krankheiten; Häufigkeit von Nebenwirkungen bei Impfungen, die ohne ärztliche Hilfe schnell abklingen, die ärztlich behandelt werden müssen oder die zu bleibenden gesundheitlichen Schäden führen; Impfen gegen Kinderkrankheiten als Grund für die Zunahme von Allergien bei Kindern; durchgemachte Kinderkrankheit gut für die kindliche Entwicklung; Selbsteinschätzung der Informiertheit über Impfungen im Kindesalter; präferierte Informationsquellen zum Thema Kinderimpfungen (Internet, persönliches Gespräch mit einem Arzt/einer Ärztin bzw. mit einer medizinischen Fachkraft, Informationsbroschüren oder Faltblätter, Gespräche mit anderen Eltern); bevorzugte Informationsquelle; Interesse an weiteren Informationen; Kenntnis von BZgA-Medien zur Impfaufklärung (Faltblatt ´Impfen. Sicherer Schutz gegen Infektionskrankheiten´).
Befragte, die einer Risikogruppe (Indikationsgruppe) angehören (chronisch Kranke und/oder 60plus und/oder medizinisches Personal), wurden gefragt: Kenntnis des empfohlenen Impfturnus zum wirksamen Grippeschutz; regelmäßige Impfung gegen saisonale Grippe; Gründe gegen die regelmäßige Grippeimpfung (Impfhindernisse); geplante Grippeimpfung in der nächsten Herbst-Winter-Saison; Kenntnis der Impfempfehlung gegen Grippe für medizinisches Personal, für über 60-Jährige und chronisch Kranke; Kenntnis der Impfempfehlung gegen Pneumokokken für über 60-Jährige.
Nur an Frauen bis 45 Jahre: Bestehende Schwangerschaft; Kinderwunsch als Grund für Impfung gegen Röteln, Masern, Keuchhusten, Grippe, Windpocken; Kenntnis der Impfempfehlung gegen Grippe für Schwangere; Schwangerschaft als Grund für eine nicht durchgeführte Impfung.
Demographie: Geschlecht und Alter (Geburtsjahr) des Befragten; höchster Schul- oder Hochschulabschluss, angestrebter Schulabschluss (falls Schüler); Familienstand; Zusammenleben mit einem Partner; Erwerbsstatus und höchster Schul- oder Hochschulabschluss des Partners; jeweils für den Befragten, dessen Partner und das 0-13-jährige Kind wurde erfragt: Geburtsland, Staatsangehörigkeit und Jahr des Zuzugs nach Deutschland sowie Muttersprache Deutsch; Geburtsland und Staatsangehörigkeit der Eltern (Migrationshintergrund); Haushaltsgröße; Anzahl der Kinder im Haushalt unter 18 Jahren und unter 16 Jahren; Alter der Kinder ab 18 Jahren und ab 16 Jahren (Geburtsjahr); Häufigkeit der Internetnutzung.
Zusätzlich verkodet wurde: Anzahl der Festnetz-Rufnummern im Haushalt; Anzahl der privaten Mobilfunknummern; Wiederbefragungsbereitschaft; Netzart; Stichprobe (Repräsentativbefragung oder Aufstockung); Interviewnummer; amtlicher Gemeindeschlüssel; Bundesland; Gemeindegröße (Einwohnerzahl); BIK-Region; Gewichtungsfaktor.
GESIS
Tabakentwöhnungsbehandlung bei Heimbewohnern mit schweren psychischen Störungen (SMI)
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 65, Heft 1, S. 13-21
ISSN: 1664-2856
Zusammenfassung. Ziel: Das Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, ob chronisch psychisch kranke Raucher an einer Tabakentwöhnung erfolgreich teilnehmen können. Methode: Bei allen 214 Heimbewohnern des Heims für psychisch Kranke in Göppingen (Christophsbad) wurde der Rauchstatus erhoben. Insgesamt waren 56,2 % (n = 120) der 214 Heimbewohner Raucher. 21 Patienten nahmen das Angebot einer verhaltenstherapeutischen Tabakentwöhnung in Kombination mit Vareniclin (n = 20) oder Nikotinersatz (n = 1) an. Erfolg der Intervention, Befindlichkeit und Nebenwirkungen sowie Kohlenmonoxidkonzentrationen in der Ausatemluft wurden bei 21 Probanden während der 26 Kurswochen der Tabakentwöhnung und des 3-monatigen Nachbeobachtungszeitraumes erfasst. Neben dem Raucherstatus und den Rauchercharakteristika wurden die Stärke der Nikotinabhängigkeit (FTND), die Motivation zur Abstinenz (Motivationsfragebogen), das Rauchverlangen (QSU-b), der Grad der Depressivität (BDI) und die Entzugssymptomatik (MNWS-revised) erhoben. Die Veränderung über die verschiedenen Untersuchungszeitpunkte (Baseline, Kurswoche (KW) 1, 5, 9, 13, 17, 21, 26, Katamnesewoche (Kat) 1, 3, 6, 9, 12) wurde mittels Varianzanalysen für Messwiederholung untersucht. Ergebnisse: Von den 21 Teilnehmern der Tabakentwöhnung waren 4 zum Ende der 3-monatigen Nachbefragung rauchfrei. Sie kamen bis dahin auf eine durchschnittliche rauchfreie Zeit von 6 Monaten. Weitere 4 Teilnehmer hatten eine abstinente Phase während des Studienverlaufs, konnten diese jedoch nicht bis zum Ende der Nachbefragung aufrechterhalten. Nur ein Proband war in der Lage, den Rauchstopp abrupt umzusetzen. Schlussfolgerung: Eine Tabakentwöhnung bei chronisch psychisch und somatisch erkrankten Heimbewohnern erscheint nach den vorliegenden Daten als durchführbar.