Telefonisch befragt wurden in dem vorliegenden Beitrag Vertreter der Geschäftsführung oder Personalabteilung von 300 deutschen Callcentern. An der Befragung beteiligten sich 154 Manager. Die wichtigsten Ergebnisse der Befragung lauten: Callcenter sind junge Organisationen in einer Vielzahl von Organisationsformen vom unabhängigen Dienstleister bis zur internen Abteilung eines Unternehmens. Callcenter sind nicht sehr weitgehend internationalisiert. Ihr Einsatz für den Kundenkontakt hat sich mittlerweile durch (fast) alle Branchen und Wirtschaftszweige verbreitet. Sie verfolgen eher Strategien der Spezialisierung und Kundenbindung als der Preisführerschaft. Das Wachstum der Umsätze bei den meisten Callcentern in den Jahren 2002-2004 wurde nicht von einem entsprechenden Beschäftigungswachstum begleitet. Unbefristete Beschäftigung wurde in den letzten Jahren abgebaut. Die meisten Callcenter-Beschäftigten arbeiten Vollzeit und sind unbefristet angestellt. Teilzeit ist in deutschen Callcentern das beliebteste Instrument flexibler Beschäftigung. Nur eine Minderheit von Callcentern setzt andere prekäre Beschäftigungsformen ein. Callcenter-Arbeit ist eine Domäne von Frauen mit abgeschlossenen Berufsausbildungen. Die Arbeit in Callcentern ist kurztaktig, aber keineswegs völlig standardisiert. Bei der Gesprächsführung haben die Agenten beachtliche Handlungsspielräume. Kennziffern für Erreichbarkeit und Feedback zur Kundenzufriedenheit leiten das Arbeitshandeln stärker an als direkte Vorgaben und Skripte. Moderne Formen des Personalmanagements wie selbst organisierte Gruppenarbeit oder flexible Arbeitsbeschreibungen haben sich jedoch nur mäßig durchgesetzt. Gewerkschaften gewinnen in Callcentern an Gewicht. Betriebliche Interessenvertretung und teils auch Tarifverträge beeinflussen Löhne und Fluktuation positiv. Das Management organisiert sich eher in Netzwerken und professionellen Assoziationen als in klassischen Arbeitgeberverbänden. (ICD2)
Der Artikel behandelt Veränderungen in den regionalen Beschäftigungsgleichheiten im Deutschen Reich bzw. der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1895 und 1970. Dabei werden als regionale Einheiten 'Regierungsbezirke' verwendet und die Erwerbstätigen (Männer und Frauen) in 18 Branchen verfolgt. Es wird gezeigt, daß langfristig zwei auffallende Tendenzen zu verzeichnen sind: steigende regionale Disparitäten während der Industrialisierung bis nach dem I. Weltkrieg sowie deren Reduzierung zwischen 1930 und 1970. Deutschland ist diesbezüglich kein Einzelfall. Ähnliche, wenn auch nicht identische Entwicklungen sind für Großbritannien, Italien, Frankreich (nach 1950), Belgien und Österreich nachweisbar. Als Hauptursachen werden dafür genannt: die sich wandelnde regionale Beschaffenheit der Wachstumsindustrie, der Rückgang der regionalen Spezialisierung, Veränderungen im Transportsystem und in der Energiebasis, Veränderungen im Kaufverhalten, das Ende regionaler Isolation und fehlender Industrialisierung. (IAB)
Lernen im Erwachsenenalter. Erwerbsstatus. Charakteristika der beruflichen Haupttätigkeit. Berufliche Situation vor einem Jahr bzw. in den letzten 12 Monaten. Besuch regulärer Bildungsgänge (Teil 1: Schule, Teil 2: Ausbildung). Beteiligung an verschiedenen Lernformen in den letzten 12 Monaten. Formal Education (FED). Reguläre Bildungsgänge, Weiterbildung und Bildungsveranstaltungen. Hindernisse der Bildungsbeteiligung. Informelles Lernen in den letzten 12 Monaten. Zugang zu Informationen über Lern- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien. Sprachkenntnisse.
Neben dem personenbezogenen Datensatz gibt es einen Datensatz auf der Basis der Kurse als Analyseeinheit. Dazu wurden die Daten aus dem nachfolgend beschriebenen personenbezogenen Datensatz in anderer Form dargestellt.
Themen: 1. Erwerbsstatus: Berufliche Situation; Bezug von Arbeitslosengeld und Art des Arbeitslosengeldes; Ausüben einer bezahlten Tätigkeit; frühere und derzeitige Erwerbstätigkeit; Zeitpunkt der letzten Erwerbstätigkeit.
2. Charakteristika der beruflichen Haupttätigkeit: Wochenarbeitszeit; differenzierte berufliche Stellung; Beruf (ISCO88 und StaBu); Laufbahngruppe; Beginn der Selbständigkeit; Selbständigengruppe; Anzahl der Mitarbeiter; Branche; Wirtschaftsbereich (NACE-Code); Art des Betriebs; Betriebsgröße (klassiert); Beschäftigtenzahl des Gesamtunternehmens; Betrieb ist Teil eines größeren Unternehmens; Unternehmensgröße (klassiert); Beschäftigungsbeginn; befristeter oder unbefristeter Arbeitsvertrag; monatliches Bruttoeinkommen; (Bruttoeinkommen unter bzw. über 1.000 Euro bzw. bis 400 Euro); Haupttätigkeit ist geringfügige Beschäftigung (Mini-Job); zeitweise Arbeitslosigkeit im letzten Jahr; Dauer der Arbeitslosigkeit in Monaten; Einstellung zur eigenen Schulzeit (Skala: Spaß an der Schulausbildung, gerne längerer Schulbesuch, Lernen fiel schwer, angestrebten Schulabschluss erreicht, Angst vor Lehrern, beliebt unter den Schulkameraden, häufiges Fehlen wegen Krankheit, Interessantes gelernt, Schulschwänzen).
3. Besuch regulärer Bildungsgänge a) Schule: Standort der Schule; Schulform; höchster Schulabschluss; Zeitpunkt (Jahr und Monat) des Schulabschlusses; Versuch, einen höheren Schulabschluss zu erreichen; zuletzt besuchte Schule; Bildungsaspiration; Schule ohne Abschluss verlassen; Schulabbrecher wurden gefragt: Motive für den Schulabbruch; Jahr des Verlassens der Schule ohne Abschluss; Schulabbruch in den letzten 12 Monaten; derzeitig besuchte Schulform; angestrebter Schulabschluss.
b) Ausbildung: derzeitige Teilnahme an einer Berufsausbildung oder einem Studium bzw. abgeschlossene Berufsausbildung oder Studium; Ausbildungsabschluss (Berufsvorbereitungsjahr, Berufsgrundbildungsjahr, betriebliche Lehre, Vorbereitungsdienst für Beamte des mittleren Dienstes, Berufsfachschule, Schule des Gesundheitswesens, Meister- oder Technikerabschluss, Fachhochschule, Universität); abgeschlossene Promotion; derzeit in einer Ausbildung, Beruf oder Fachgebiet der derzeitigen Ausbildung, ISCED-Field der derzeitigen Ausbildung; Beruf oder Fachgebiet der abgeschlossenen Ausbildung; Zeitpunkt (Jahr und Monat) des Ausbildungsabschlusses; ISCED-Field des höchsten Berufsabschlusses.
Nicht abgeschlossene bzw. abgebrochene Ausbildung: Fachgebiet der ohne Abschluss beendeten Ausbildung (ISCED97-Field); Zeitpunkt (Jahr und Monat) des Ausbildungsabbruches; Motive für den vorzeitigen Ausbildungsabbruch.
4. Bildungshintergrund: Schulbildung, abgeschlossene Berufsausbildung oder Hochschulausbildung des Vaters und der Mutter.
5. Beteiligung an verschiedenen Lernformen in den letzten 12 Monaten: Formal Education (FED, reguläre Bildungsgänge): Gesamtzahl der besuchten Bildungsgänge; Beteiligung an formalen Bildungsgängen (FED); ausgewählter Bildungsgang für FED-Fragen; Zeitumfang der Ausbildung in den letzten 12 Monaten; bezogen auf die derzeitige bzw. zuletzt beendete Ausbildungsmaßnahme wurde gefragt: Erstausbildung oder Teil einer weiterführenden Bildungsphase; Art des Bildungsgangs; ISCED-Fields der Ausbildungsfelder; Status vor Beginn der Ausbildung; Ausbildungsdauer; Unterrichtsstunden pro Woche; Ausbildung während bezahlter Arbeitszeit (ganz oder teilweise) bzw. bezahlte Freistellung für Bildungszwecke; volle oder teilweise Kostenübernahme durch den Befragten; Kostenbeteiligung des Arbeitgebers, des Arbeitsamtes, einer anderen öffentlichen Stelle bzw. durch Eltern, Partner usw.; Umfang der Zahlung für Studiengebühren und Prüfungsgebühren sowie Lernmaterialien durch den Befragten selbst; Erhalt eines Stipendiums oder einer finanziellen Unterstützung z.B. Bafög; Ausbildungsform (Unterricht im Klassen- oder Seminarraum, Schulung am Arbeitsplatz, Gruppenarbeit mit Betreuung durch einen Lehrer oder Dozenten, computergestützte Lernprogramme zum Selbstlernen, E-Learning oder Fernunterricht); Hauptform des Lernens Zufriedenheit mit der Ausbildung; Gründe für Kritik; Weiterbildungsnutzen.
Weiterbildung und Bildungsveranstaltungen (NFE): Teilnahme an Kursen, Lehrgängen, Seminaren oder Schulungen länger als 1 Tag, kurzzeitigen Bildungs- und Weiterbildungsveranstaltungen von höchstens einem Tag Dauer, Einzelunterweisungen am Arbeitsplatz oder Privatunterricht in den letzten 12 Monaten; Anzahl und Inhalt (Thematik) dieser Kurse;
Detaillierte Angaben für ausgewählte Weiterbildungsaktivitäten: berufliche Gründe oder privates Interesse; Weiterbildungsart; Andauern des Kurses; Monat und Jahr des Kursendes; Dauer und Anzahl der Unterrichtsstunden (Kursvolumen) in den letzten 12 Monaten; Status während der Kurse; Durchführung der Kurse während bezahlter Arbeitszeit oder Freistellung für Bildungszwecke; Teilnahmemotive: betriebliche Anordnung, Vorschlag von Vorgesetzten oder aus eigenem Antrieb; Gründe für die Teilnahme an einer Weiterbildungsveranstaltung (beruflicher Aufstieg, Arbeitsplatzsicherung, Aussichten auf einen neuen Arbeitsplatz verbessern, Selbständigkeit, verpflichtende Teilnahme, im Zusammenhang mit ehrenamtlicher Tätigkeit, Zurechtkommen im Alltag, Wissenserweiterung zu interessanten Themen, Zertifikat, Leute kennenlernen und Spaß); Bildungsanbieter bzw. Bildungseinrichtung; Erhalt und Art eines Zertifikats; Zeugnis zwingend für bestimmte Tätigkeiten oder vom Arbeitgeber verlangt; volle oder teilweise Kostenübernahme der Teilnahme- und Prüfungsgebühren bzw. von Lernmaterialien durch den Befragten; Kostenbeteiligung des Arbeitgebers, des Arbeitsamtes bzw. öffentlicher Stellen, von Eltern, Partner oder Familie an der Weiterbildung; Gesamtbetrag der privat finanzierten Kosten für Studien- und Prüfungsgebühren sowie Lernmaterialien in den letzten 12 Monaten; Ausbildung in Form von Unterricht im Klassen- oder Seminarraum, Schulung am Arbeitsplatz, Gruppenarbeit mit Betreuung durch einen Lehrer oder Dozenten, Computergestützte Lernprogramme zum Selbstlernen, E-Learning oder Fernunterricht; Hauptform des Lernens; Zufriedenheit mit der Weiterbildung; Kritikpunkte; Weiterbildungsnutzen.
6. Hindernisse der Bildungsbeteiligung; Personen, die in den letzten 12 Monaten weder an regulären Bildungsgängen (FED) noch an Weiterbildungsveranstaltungen (NFE) teilgenommen haben, wurden gefragt: geplante Teilnahme an einer Bildungsveranstaltung oder Weiterbildungsveranstaltung in den letzten 12 Monaten; Gründe für fehlende Weiterbildungsteilnahme.
7. Zugang zu Informationen über Lernmöglichkeiten bzw. Weiterbildungsmöglichkeiten: Überblick über Weiterbildungsmöglichkeiten; Suche nach Informationen über Weiterbildung in den letzten 12 Monaten; Art der Informationsbeschaffung (Internet, Familie, Freunde, Kollegen, Arbeitgeber, Berufsberatung, in einer Bildungseinrichtung, in Medien, Fachzeitschriften oder Büchern); Erfolg der Informationsbeschaffung; Wunsch nach mehr Informationen und Beratung über Weiterbildungsmöglichkeiten; persönliche Beratung über Weiterbildungsmöglichkeiten; Zeitpunkt der Beratung; Berater; Zufriedenheit mit der Beratung.
8. Informelles Lernen (INF) bzw. Selbstlernen in den letzten 12 Monaten (Lernen von Familie, Freunden und Kollegen, Lesen von Büchern oder Fachzeitschriften, Nutzung von Computer, Internet und anderen Medien); für bis zu zwei Selbstlernaktivitäten wurde erfragt: Motivation für das Selbstlernen (berufliche oder private Gründe); Themen; Anzahl der genannten Themen; Motive für informelles Lernen.
9. Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT): Computernutzung und Internetnutzung in der Arbeit oder der Freizeit; durchgeführte Arbeitsschritte am Computer und im Internet (Kompetenzlevel).
10. Sprachkenntnisse: Muttersprache; Fremdsprachenkenntnisse; Anzahl der gesprochenen Fremdsprachen; Selbsteinschätzung der Fremdsprachenkompetenz.
Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsjahr, Geburtsmonat); erste gelernte Sprache in der Kindheit (Muttersprache); zweisprachig aufgewachsen; deutsche Staatsangehörigkeit; Migrationshintergrund; Nationalität; in Deutschland geboren, Alter bei Zuzug nach Deutschland; Haushaltsart (allein oder Mehrpersonenhaushalt); Haushaltsgröße; Haushaltszusammensetzung; Familienstand; Zusammenleben mit einem Partner; Anzahl der erwerbstätigen Erwachsenen im Haushalt.
Zusätzlich verkodet wurden: Ortsgröße; Berufscode (ISCO-88); Gewichtungsfaktoren und Hochrechnungsfaktoren; West-Ost; Berufsverkodung nach Statistischem Bundesamt; Klassifikation der Wirtschaftszweige (NACE-Code).
Die seit Ende 2000 anhaltende Schwächeperiode der weltweiten Konjunktur und der davon ausgehende Druck auf Kosten und Margen auf nahezu alle Branchen zwingt sowohl politische Entscheidungsträger als auch Strategen im Umfeld der Bankenwirtschaft in Europa ihre Ideen und Vorstellungen über das zukünftige Finanzsystem, die strategische Positionierung und Geschäftsmodelle einzelner Bankentypen bzw. die Struktur der Bankenlandschaft nachzudenken. In der vorliegenden Arbeit beschäftigt sich der Autor mit der Struktur des Bankensektors in Europa nach dem aktuell in Gang befindlichen Transformationsprozess. Die Ursachen für den aktuellen Transformationsprozess bzw. für den Strukturwandel innerhalb der Branche, in Europa und Österreich sind bislang wissenschaftlich noch nicht ausreichend erforscht. Tatsache ist, dass auf nationaler sowie gesamteuropäischer Ebene die Vielfalt an aktuellen Diskussionen zu unterschiedlichen Problembereichen in der Bankwirtschaft nahezu unüberschaubar geworden ist: Experten- und Praktikermeinungen über mögliche oder unmögliche, Fusionen, sinnvolle oder nicht sinnvolle Geschäftsmodelle und strategische Positionierungen kursieren in diversen Fachpublikationen. Auf diversen internationalen Kongressen, Tagungen und Workshops werden quantitative Analysen, Branchenberichte, sowie Studien vorgestellt, die den aktuellen Strukturwandel auf wenige Themenblöcke wie Inputreduktion (Effizienzsteigerung), Rentabilitätsoptimierungen (Profitabilität) oder Wachstum (Marktmacht) reduzieren. Zweckmäßig erscheint der Versuch die wirtschaftspolitisch relevante Veränderung der Struktur des Bankensektors in Europa unter der besonderen Berücksichtigung von Zusammenschluss- und Effizienzaspekten, sowie rechtlichen und politischen Entwicklungen im Umfeld der Banken zu untersuchen, wesentliche Veränderungen innerhalb bankbetriebswissenschaftlicher und ökonomischer Theorien rund um den Forschungsbereich Finanzintermediation zusammenzufassen, um aus den Erkenntnissen aus der Praxis und Theorie Empfehlungen für eine optimale Struktur des Bankensektors in Europa abzuleiten. Erfolg lässt sich dann "planen", wenn Entscheidungsträger wesentliche strukturelle und bankpolitische Trends zu erkennen bereit sind und Entwicklungen vorantreiben wollen. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: VORWORT8 EINLEITUNG9 1.Problemstellung9 2.Aufbau der Arbeit10 3.Forschungsdesign11 3.1Forschungsmethodik11 3.2Aufzeigen von Entwicklungstendenzen in Österreich und Europa12 3.3Kernaussagen für Trends und Entwicklungen aus Strukturveränderungen12 3.4Finanzsysteme, Finanzintermediation und Banken13 4.Ebenen der Transformation im europäischen Bankenwesen13 5.Probleme bei der Interpretation von Analysen im Bankenwesen15 TEIL A:ÖKONOMISCHEN SITUATIONSANALYSE DES BANKENSEKTOR IN ÖSTERREICH UND EUROPA17 6.Sektorenanalyse - Österreich17 6.1Marktumfeld in Österreich 2002 und 200317 6.2Ertragslage der in Österreich tätigen Kreditinstitute18 6.3Eigenkapitalrentabilität österreichischer Banken19 6.4Zusammensetzung der Betriebserträge entlang der Geschäftsbereiche und Sektoren19 6.5Zusammensetzung der Aufwendungen und Auswirkungen auf das Betriebsergebnis20 6.6Bilanzsummenwachstum im Schatten erhöhter Risikovorsorgen21 6.7Entwicklung des Kreditgeschäftes22 6.8Entwicklung des Einlagengeschäftes und der Geldvermögensbildung23 6.9Bedeutung der Eigenmittel25 6.10Reduzierung der Bankendichte26 6.11Beschäftigtenentwicklung26 6.12Marktkonzentration zwischen 1997 und 200127 7.Sektorenanalyse - Europa32 7.1Marktumfeld in Europa 2002 und 200334 7.2Entwicklung des Zinsgeschäftes37 7.3Entwicklung des Provisionsgeschäftes38 7.4Entwicklung der Verwaltungsaufwendungen38 7.5Aufwand/Ertrags-Relationen39 7.6Rentabilität europäischer Banken40 7.7Anzahl und Struktur der Banken in Europa41 7.8Anzahl der Bankstellen und Bankstellendichte in Europa42 7.9Anzahl der Kreditinstitute nach Größenklassen 199943 7.10Die Beschäftigtenzahl im europäischen Kreditgewerbe44 TEIL B:GRENZEN VON PROFITABILITÄTUND WACHSTUM IM BANKENSEKTOR47 8.Ertragsdruck47 9.Strukturdruck48 10.Quantitative Analyse: Aktueller Struktur- und Ertragsdruck der Banken in Europa49 10.1Gegenstand der Quantitativen Analyse49 10.2Kennzahlen des Scoring Modells50 10.3Berechnung50 10.4Ergebnisse aus der quantitativen Analyse52 11.Bewertung von Effizienz in der Bankbetriebslehre54 11.1Effizienz in der Bankwirtschaftslehre54 11.2Operative Effizienz56 12.Bewertung von Effizienz in der Volkswirtschaftslehre58 12.1Technische Effizienz58 12.2Kosteneffizienz59 12.3Allokative Effizienz60 12.4Kritische Würdigung60 12.5Risikoeffizienz61 12.6Informationseffizienz61 12.7Neue Methode der Analyse der Effizienz im Bankenwesen62 12.8Effizienzmessungen in Banken anhand der Data Envelopment Analysis62 13.Profitabilität und Wachstum durch Skalen- und Verbundeffekte72 13.1Skaleneffekte72 13.2Verbundeffekte73 13.3Voraussetzungen73 14.Grenzen von Profitabilität und Wachstum74 14.1Implementierung einer Zielrichtung74 14.2Formen der Umsetzung75 14.3Klassische Überlegungen des Käufers und Verkäufers76 14.4Probleme durch Größe77 14.5Preiseffekte und Stabilität durch Zusammenschlüsse77 14.6Wohlfahrtsverluste durch Zusammenschlüsse78 14.7Probleme bei Kapitalmarktbewertungen79 14.8Probleme bei grenzüberschreitenden Zusammenschlüssen79 14.9Probleme durch Eigeninteressen der Bankenmanager80 14.10Fusionsstudien - Erfolgsaussichten von Fusionen81 14.11Überprüfung der positiven, neutralen und negativen Effekte82 TEIL C:RECHTLICHE UND POLITISCHE UMFELDANALYSE IN EUROPA - VERÄNDERUNGEN DER RAHMENBEDINGUNGEN IM BANKENSEKTOR IN EUROPA88 15.Umfeldanalyse - Europa88 15.1Finanzmarktintegration - Vollständig integriertes europäisches Finanzsystem89 15.2Regulierung der europäischen Wertpapiermärkte - Erkenntnisse des Ausschuss der Weisen91 15.3Politisches Orientierungsinstrument - Ausschuss für Finanzdienstleistungen (FSC)93 15.4Weitere Kontrollinstrumente in der EU - neue Ausschussstruktur in allen Finanzdienstleistungssektoren94 16.Transformationen aus Krisen und Initiativen95 16.1Risiken der Bankgeschäfte - Basel II und die Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft96 16.2Schutz der Anleger - Rolle der neu organisierten nationalen Aufsichtsbehörde FMA101 16.3Preisstabilität - Die geldpolitische Strategie der EZB108 16.4Finanzmarktstabilität: Erkenntnisse aus dem Financial Sector Assessment Program des IWF111 16.6"Areas of Improvement"118 TEIL D:FINANZÖKONOMISCHE GRUNDLAGEN: VOM KEYNESIANISMUS, MONETARISMUS ZUR FINANZMARKTGLOBALISIERUNG127 17.Ursprünge der Finanzökonomischen Theorie - Keynesianismus127 17.1Gegenüberstellung von Zinstheorien – Wirksamkeit des Zinsmechanismus127 17.2Unsicherheit128 17.3Rolle des Geldes128 17.4Geldpolitik129 17.5Fiskalpolitik129 18.Kerngedanken des Monetarismus130 18.1Monetaristische Sicht der Geldpolitik130 18.2Kritik an der Wirkung diskretionärer Fiskalpolitik131 19.Keynesianismus versus Monetarismus132 20.Freier Kapitalverkehr und Finanzmarktglobalisierung132 20.1Freier Kapitalmarkt132 20.2Finanzmarktglobalisierung133 20.3Zusammenfassung: Kapitalistische Ökonomien versus Keynsianismus133 21.Die beiden idealtypischen Finanzsysteme134 21.1Begriffsdefinitionen: Finanzsektor und Finanzsystem134 21.2Entwicklung von kapitalmarktorientierten und bankenbasierten Finanzierungsstrukturen135 TEIL E:ROLLE VON FINANZINTERMEDIÄREN: FUNKTION, ENTWICKLUNG UND BEDEUTUNG FÜR DIE VOLKSWIRTSCHAFT139 22.Forschungsgebiete und -strömungen rund um die Finanzintermediation139 23.Finanzintermediation im engeren Sinne141 24.Ausgangspunkt Arrow Debreu Modell142 25.Informationsasymmetrien und Transaktionskosten143 25.1Marktunvollkommenheiten144 25.2Neoinstitutionalismus146 26.Monitoring147 26.1Informations- und Maklerfunktion148 27.Versicherung gegen Illiquidität, Finanzgutachter, Finanzproduzent150 27.1Modell von Bryant sowie Diamond und Dybvig150 27.2Modell von Ramakrishnan und Thakor151 27.3Modell von Williamson151 27.4Modell von Calomiris und Kahn152 28.Paradigmenwechsel: Funktionale Sichtweise153 28.1Modell von Bitz153 28.2Modell von Crane, Merton und Bodie154 28.3Risikomanager156 28.4Partizipationskosten157 29.Bedeutung der Geld- und Kreditschöpfung158 29.1Innovation durch den schöpferischen Kredit158 30.Wachstum durch Finanzintermediation159 30.1Erste Erklärungsversuche der neoklassischen Wachstumstheorie160 30.2Modell von Pagano160 30.3Modell von Levine162 30.4Modell von Rajan und Zingales163 30.5Modell von Levine und Zervos164 30.6Modell von Harrison164 30.7Modell von Beck, Levine und Loayza165 TEIL F:ROLLE UND AUFGABEN VON BANKEN – THEORIE DER BANKENÖKONOMIE167 31.Transformation des Bankensektors- Transformation der Rolle und Aufgaben von Banken167 32.Entwicklung der Theorie der Bankökonomie168 32.1Kritik an der Bankbetriebslehre168 32.2Lösungswege169 32.3Modellrahmen170 32.4Abstraktion irrelevanter Sachverhalte171 32.5Abgrenzung von der Theorie der Finanzintermediation171 33.Bankbetrieb, Kreditinstitut, Finanzinstitut, Geldinstitut172 33.1Klassifikation von Banken im Bankwesengesetz - Kreditinstitut nach BWG § 1 Abs. 1173 33.2Klassifikation von Banken im Bankwesengesetz - Finanzinstitut nach BWG § 1 Abs. 2175 34.Grundmodell der Bankenökonomie- Traditionelle Aufgaben und Funktionen einer Bank175 34.1Traditionelle Bankdienstleistungen175 34.2Transaktions- und Transformationsprozess176 34.3Wertschöpfungskette einer Bank177 35.Erweiterung des Grundmodells um die ökonomische Perspektive178 35.1Kapitallenkung178 35.2Stabilität178 35.3Tacit - Knowledge179 TEIL G:ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK180 36.Veränderungen180 37.Aufbau eines effizienten Bankensystems181 38.Konzentration versus Fragmentierung182 39.Kleine versus Grosse Banken183 40.Paradigmenwechsel in der Finanzintermediationstheorie184 41.Literaturverzeichnis185 42.Tabellenverzeichnis190 Anhang A: Aktuelle Bankeneffizienzstudien193 Anhang B: Historischer Überblick über die Finanzintermediationstheorie198 ...
Das Projekt untersucht die Berufs- und Familienpassage einer Kohorte junger Fachkräfte in zwei unterschiedlich strukturierten Arbeitsmarktregionen und sechs ausgewählten Berufen, die 1989 ihre Ausbildung abgeschlossen hat. In einer quantitativen und qualitativen Längsschnittstudie wurden Ausbildungsabsolventen des Jahres 1989 kurz vor Ende der Ausbildung sowie ein Jahr danach über die bisherigen Stationen ihres Bildungs- und Berufsverlaufs befragt. In der letzten Projektphase wurde die Befragung thematisch auf die Verknüpfung mit den Passagen in Partnerschaft und Familie ausgedehnt. Eine auf Basis der quantitativen Längsschnittstudie erstellte Typologie bildete die Grundlage für die Auswahl der Jugendlichen, mit denen dreimalig problemzentrierte Interviews durchgeführt wurden. Im Mittelpunkt der Interviews standen Fragen nach Stabilität bzw. Veränderung der Arbeitsorientierungen, Beschäftigungsinteressen und Strategien der Bewältigung der regionalen und nach Ausbildungsberuf unterschiedlich ausgeprägten Übergangsrisiken.
Welle 1: Ausbildungsberuf; Ausbildungsmilieu; Art der außerbetrieblichen Einrichtung; Betriebsgröße; Wirtschaftsbereich; Ausbildungsdauer in Monaten; Monat und Jahr der Abschlussprüfung; Übernahmeangebot des Ausbilungsbetriebs; Übernahmebedingungen (offen); Schulabschluss; Jahr des Schulabschlusses; Art der schulischen Einrichtung; Teilnahme an berufsvorbereitenden Maßnahmen (z.B. Ausbildungsvorbereitungsjahr, Berufsvorbereitungsjahr, Berufspraktisches Jahr, etc.); Tätigkeit zwischen Schulabschluss und derzeitiger Lehre (z.B. sofortiger Beginn der Ausbildung, Praktikum, Besuch einer Berufsfachschule, etc.); Häufigkeit von Arbeitslosigkeit und Arbeitslosigkeitsdauer; voraussichtliche Tätigkeit nach Abschluss der Berufsausbildung; Arbeitsplatz in Aussicht und Art dieses Arbeitsplatzes (z.B. für Fachkräfte im eigenen Ausbildungsberuf); Jahr des Beginns der Lehre; Ausbildung als Umschulungsmaßnahme; Einzelhandelsbereich; Einzelhandelsvertrag.
Welle 2: Ausbildungsberuf; Ausbildungsabschluss; Monat und Jahr des Ausbildungabschlusses; Übernahmeangebot; Übernahmebedingungen (offen); aktuelle Situation bzw. Tätigkeit (z.B. Arbeit im Ausbildungsberuf bzw. in einem anderen Beruf, Berufsausbildung, Schule, Fort- /Weiterbildung, Studium); Art der Berufsausbildung, Schule, Fort-/Weiterbildung, Studienrichtung; Wohnort (anonymisiert); Tätigkeit seit der Berufsausbildung (z.B. Arbeit im Ausbildungsberuf bzw. in einem anderen Beruf, etc.); Häufigkeit von Arbeitslosigkeit und Arbeitslosigkeitsdauer; derzeit ausgeübter Beruf; Beschäftigungsumfang; Art des Arbeitsvertrages; Beschäftigung im Ausbildungsbetrieb; Betriebsgröße; Wirtschaftsbereich.
Welle 3: Ausbildungsberuf; erfolgreicher Ausbildungsabschluss; Monat und Jahr des Ausbildungsabschlusses; aktuelle Situation bzw. Tätigkeit (z.B. Arbeit im Ausbildungsberuf bzw. in einem anderen Beruf, Berufsausbildung, Schule, Fort- /Weiterbildung, Studium); Art der Berufsausbildung, Schule, Fort-/Weiterbildung, Studienrichtung; Tätigkeit in den 5 Jahren seit der Berufsausbildung; Arbeit im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) bzw. für eine Zeitarbeitsfirma seit der Berufsausbildung; Teilnahme an einer betrieblichen Weiterbildung; derzeit ausgeübter Beruf; Beurteilung der beruflichen Situation seit der Berufsausbildung; Beschäftigungsumfang; Wochenstunden bei Teilzeitarbeit; Art des Arbeitsvertrages; noch im Ausbildungsbetrieb beschäftigt; Branche; Betrieb; Wohnort (anonymisiert).
Demographie: Familienstand; Kinder; Anzahl der Kinder; Wohnsituation; Beruf des Partners/der Partnerin; Beruf und berufliche Stellung der Eltern; Veränderungen in den Bereichen Wohnen und Familie seit dem ersten Auszug aus dem Elternhaus (Ereignis).
Welle 4: Aktuelle Situation; Arbeitsorientierung: Wichtigkeit verschiedener Jobkriterien (z.B. Arbeitsplatzsicherheit, persönliche Weiterentwicklung, guter Verdienst, etc.); Einstellung zur Berufstätigkeit (Skala); Einschätzung der Bedingungen im eigenen Beruf bezüglich Arbeitszeitreduzierung, Arbeitsunterbrechung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf; Ausbildungsberuf erster Abschluss; erste Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen; Monat und Jahr des Abschlusses der ersten Berufsausbildung; weiterer allgemeiner Bildungsabschluss seit 1989; Monat und Jahr dieses weiteren Bildungsabschlusses; Abschluss einer anderen Berufsausbildung; Berufsausbildung in Form einer Lehre, einer Ausbildung an einer Berufsfachschule, einer Umschulung, eines Studiums an einer Fachhochschule oder einer Universität bzw einer Beamtenausbildung; jeweilige Fachrichtung und Abschlussart sowie Monat und Jahr des Abschlusses; Abschluss einer Weiterbildung; Monat und Jahr des Abschlusses dieser Weiterbildung; Arten der beruflichen Weiterbildung; Wichtigkeit verschiedener Gründe und Ziele für berufliche Weiterbildung; Arbeitszeitumfang; Arbeitgeber letzte Stelle; erste Stelle im Ausbildungsbetrieb; aktuelle Situation bzw. Art der Tätigkeit; Art der Jobvermittlung der derzeitigen bzw. letzten Stelle; Art des Arbeitsvertrages; Arbeitgeber; Beschäftigtenzahl; Bruttoeinkommen (gruppiert); berufliche Stellung; Anzahl Mitarbeiter bei Selbständigen.
Partnerschaft und Familie: Familienstand und Wohnsituation; Aufgabenverteilung im Haushalt; höchster beruflicher Ausbildungsabschluss des Partners; derzeitige Tätigkeit des Partners; Arbeitszeitumfang des Partners; Bruttoeinkommen des Partners im Vergleich zum eigenen Einkommen; berufliche Wünsche des Partners (Beruf sehr wichtig, starke zeitliche Belastung durch den Beruf bzw. die Ausbildung, Aufstiegswunsch); Kinder im Haushalt; Geburtsmonat und Geburtsjahr dieser Kinder; Kinderzahl; Art der institutionellen Betreuung bzw. Fremdbetreuung und Betreuungsumfang; Aufgabenteilung Kinderbetreuung; weitere Kinder geplant; gewünschter Wiedereinstieg in den Beruf und gewünschter Zeitpunkt für den Wiedereinstieg (Befragter und Partner); Kinderlose wurden gefragt: genereller Kinderwunsch; geplanter Umfang der Erwerbstätigkeit im ersten Jahr nach der Geburt des Kindes; Wunsch nach Wiedereinstieg in den Beruf bei Kindern und gewünschter Zeitpunkt; Aufgabenteilung Kinderbetreuung; geplante regelmäßige Fremdbetreuung des Kindes; wieder alle: ideales Alter und Höchstalter einer Frau bzw. eines Mannes für das erste Kind; Kriterien für den richtigen Zeitpunkt einer Familiengründung; präferierte Erwerbsverteilung bei Kleinkindern, Kindergartenkindern und Schulkindern; Abhängigkeit der Erwerbsverteilung von Verdienst, Karriereausichten, Wichtigkeit des Berufs, Einigung der Partner; Beurteilung der Eignung verschiedener Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter einem Jahr, Kinder im Alter vn 1 bis 3 Jahren und im Alter von 4 bis 6 Jahren; Elternteil, der sich vorrangig um die Betreuung der Kinder kümmern soll (je nach Altersgruppe); Einstellung zu Kindern (Skala).
Wohnen und Eltern: Wohnort (anonymisiert); Umzugshäufigkeit seit 1989; beruflich bedingter Umzug; höchster Schulabschluss der Eltern; höchster beruflicher Ausbildungsabschluss der Eltern; Berufstätigkeit der Mutter während der Kindheit des Befragten; berufliche Position der Eltern.
Ergänzungen und abgeleitete Variablen: Berufklassifikation Statistisches Bundesamt 1992; Berufsvercodung letzter Beruf gemäß ISCO (International Standard Classification of Occupation) 1968; SIOPS (Standard International Occupational Prestige Scale) nach Treiman; Magnitudeprestige (nach Wegener); ISEI (International Socio-Economic Index of Occupational Status) (nach Ganzeboom); sozio-ökonomischer Status (nach Tegtmeyer, Handl); Berufsprestige nach Tegtmeyer, Mayer); Autonomie-Skala (nach Hoffmeyer-Zlotnik); Klassenschema (nach Goldthorpe); Verlaufstyp; Typologie der beruflich biographischen Orientierungsmuster.
Die Tätigkeits- und Erwerbsbiographie wurde detailiert für jede Episode in drei Datensätzen erfasst:
Ereignis Welle 1 bis 3: ID; Episodennummer; Zeitpunkt der Abschlussprüfung; Zeitpunkt zum Episodenanfang und zum Episodenende; Episodenlänge; Zeitpunkt zum Episodenanfang und zum Episodenende (relativ zum Ausbildungsabschluss); Zustand am Episodenanfang und am Episodenende (detailiert und Grobklassifikation); Zensierungsvariable (zensiert oder Zustandwechsel); Beruf am Episodenanfang und am Episodenende (ISCO-Code und StaBu-Code).
Beruflicher Werdegang seit 1989 Ereignis Welle 4 Frage 4: ID; Episodennummer; Monat und Jahr des Ausbildungsabschlusses; Episodenbeginn und Episodenende (Monat und Jahr); Episodenlänge (in Monaten); Zustand am Episodenanfang und am Episodenende; Episodenart (Hauptepisode oder parallele Episode); Zensierungsvariable.
Beruflicher Werdegang seit 1989 Ereignis Welle 4 Frage 15: ID; Episodennummer; Monat und Jahr des Ausbildungsabschlusses; Episodenbeginn und Episodenende (Monat und Jahr); Episodenlänge (in Monaten); Startberuf und Zielberuf (StaBu 92 und reduziert auf max. 2 Stellen, ISCO68, Prestige (nach Treiman, Wegener und Ganzeboom); Wochenarbeitszeit Startberuf und Zielberuf; Veränderung der jeweiligen beruflichen Situation gegenüber der vorherigen Episode; Übernahme durch den Ausbildungsbetrieb; gleicher Arbeitgeber wie am Episodenanfang; Episodentyp; Zensierungsvariable.
Die Studie konstruiert neue Reihen der Nominallöhne in Industrie und Handwerk sowie einen neuen Konsumgüterpreisindexes für den Zeitraum 1850-1889; der Koeffizient der beiden Reihen ergibt den Reallohn. Während ab den späten 1880er Jahren derartige Informationen durch staatliche Stellen gesammelt und publiziert wurden, gehören bereits die Jahrzehnte davor zum vorstatistischen Zeitalter. Immerhin liegen Angaben von städtischen Behörden, von Zweigen der territorialstaatlichen Behörden und von einzelnen Unternehmen vor. Für die Konstruktion einer neuen Nominallohnreihe geht die gegenwärtige Studie zum Material von Kuczynski (1961/62) zurück, ergänzt dieses um Informationen aus Einzelstudien der letzten 50 Jahre und konstruiert auf dieser Basis mittels unbalancierter Panelregression mit fixen Effekten Lohnindizes für die Branchen Schwere Eisenwaren, Maschinenbau, Bergbau, Druckereigewerbe und das städtische Baugewerbe. Von den diesen Branchenindizes zugrundeliegenden total 38 einzelnen Lohnreihen stammen 27 von Kuczynski, der Rest aus neueren Studien. Löhne in der Textilbranche werden durch diejenigen in der Baumwollindustrie abgebildet. Die Studie nutzt hierfür die von Kirchhain (1977) publizierte Lohnreihe. Gewichtet nach Beschäftigtenzahlen werden alle diese branchenspezifischen Reihen (ohne die Löhne der Bergarbeiter) zu einem Fisher-Index des Nominallohns in Industrie und Handwerk aggregiert. Sowohl dieser Index als auch die Indizes auf Branchenebene werden in den Jahren 1888/89 mit den Reihen von Hoffmann (1965) verkettet; die resultierenden Werte bezeichnen Jahresverdienste in Mark. Die Branchen-Indizes weichen trotz der Erweiterung der Datenbasis und der anderen Methodik der Indexkonstruktion wenig von denjenigen von Kuczynski und Hoffmann ab, aber der aggregierte Index weist eine stärkere Wachstumsrate auf als derjenige von Kuczynski; der letztere Index ist offensichtlich fehlerhaft (Pfister 2018, 576). Der Konsumgüterpreisindex basiert auf fünf Unterindizes für (1) Nahrungsmittel, (2) Getränke und Genussmittel, (3) Miete, (4) Möbel, Hausrat und Heizung sowie (5) Bekleidung. Die Unterindizes für Nahrungsmittel und Miete sind neu, die übrigen drei stammen aus Hoffmann (1965). Gewichte werden für 1848/49 und 1889 auf der Basis der Forschungsliteratur festgelegt, Werte dazwischen werden linear interpoliert. Sowohl der Unterindex der Nahrungsmittelpreise als auch der Gesamtindex werden als Fisher-Indizes konstruiert. Sowohl der Mietindex als auch die Nahrungsmittelpreise steigen langfristig stärker an als die beiden entsprechenden Indizes von Hoffmann (Pfister 2018, 578 und 582). Hoffmann konstruiert den Mietpreisindex nur indirekt mittels der Multiplikation des geschätzten Gebäudekapitals mit einem angenommenen Zinssatz. Der Mietindex der gegenwärtigen Studie basiert auf Angaben aus drei Großstädten. Nur wenn angenommen wird, dass Großstädte für den gesamten Immobilienmarkt völlig unrepräsentativ sind, sollte Hoffmanns Reihe noch beachtet werden. Im Fall der Nahrungsmittelpreise resultiert die vergleichsweise stärkere langfristige Zunahme aus dem im Vergleich zur bisherigen Forschung höheren Gewicht von Preisen aus den südlichen, meeresfernen Teilen des Landes im neuen Teilindex. Hier entfaltete der preisdämpfende Effekt der wachsenden Importe amerikanischen Getreides eine schwächere Wirkung als in den küstennahen Gebieten im Norden. Ein Hauptergebnis der Studie ist somit, dass die Einschätzung der Entwicklung des Lebensstandards der städtischen Arbeiterschaft von den 1850er bis 1880er Jahren stark davon abhängt, wie man den Effekt der ersten Welle der modernen Globalisierung auf das deutsche Preisgefüge bestimmt. Die stärkere Berücksichtigung von Nahrungsmittelpreisen in meeresfernen Gebieten in dieser Studie hat eine im Vergleich zu einem Teil der bisherigen Forschung pessimistischere Sicht auf die Entwicklung des Reallohns in dieser Zeit zur Folge.
Zu den Daten:
1. Einzelne Lohnreihen (Tabellensatz A.01) Dieser Satz von Tabellen enthält Lohnreihen aus sechs Branchen auf der Ebene von Regionen, Städten, einzelnen Unternehmen und in einem Fall (Baumwollindustrie) einer ganzen Branche. Es wurden nur Reihen berücksichtigt, die für mindestens 15 Jahre Angaben enthalten. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Reihen:
Schwere Eisenwaren Bochum 1869-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter des Bochumer Vereins (Stahlwerk) in Mark; Däbritz (1934, Anhang Tabelle 4). Essen 1848-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter der Kruppwerke in Mark; Kuczynksi (1961-62, Bd. I, 377, Bd. II, 227, Bd. III, 426). Ruhr 1855-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter an den Hochöfen im Ruhrrevier in Mark; Banken (2000, Tabelle A59). Saar 1869-1889: Tagelohn der Arbeiter an den Hochöfen der Burbacher Hütte in Mark; Kuczynksi (1961-62, Bd. III, 426). Schlesien 1869-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter an den Hochöfen in Schlesien in Mark; Banken (2000, Tabelle A59).
Maschinenbau Augsburg 1851-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter der Maschinenfabrik Augsburg in Mark; Bd. II, 227; Kuczynski (1961-62, Bd. III, 426). Chemnitz 1860-1887: Wochenlohn von Maschinenschlossern in Mark; Kuczynski (1961-62, Bd. II, 227; Bd. III, 426). Esslingen 1848-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter der Maschinenfabrik Esslingen in Mark; Schomerus (1977, 296 f.). Hannover 1875-1889: Wochenlohn der Hannoverschen Maschinenbau AG in Mark; Kuczynksi (1961-62, Bd. II, 227; Bd. III, 426). München 1867-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter der Lokomotivfabrik München in Mark; Kuczynski (1961-62, Bd. II, 227; Bd. III, 426). Nürnberg 1851-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter der Eisengießerei und Maschinenfabrik Klett in Mark (später MAN); Gömmel (1978, 204 f.). Stettin 1870-1887: Tagelohn der Arbeiter des Vulkanwerkes (Schiffswerft, Maschinenbau). Die Angaben für das Jahreseinkommen von 1882 bis 1887 wurde durch 300 dividiert um den Tageslohn zu ermitteln; Kuczynski (1961-62, Bd. II, 227; Bd. III, 426).
Bergbau Aachen 1818-1884 (Steinkohle): Löhne der Bergbauarbeiter pro Schicht im Bergbaurevier Aachen in Mark. Der Wert von 1889 ist ein Ausreißer und wurde nicht in die Analyse einbezogen; Kuczynski (1961-62, Bd. I, 373-4; Bd. II, 223; Bd. III, 419). Dortmund 1818-1889 (Steinkohle): Durchschnittliches Jahresnettoeinkommen der Bergleute im Bergbaugebiet Dortmund in Mark; bis 1833 Kuczynski (1961-62, Bd. I, 373-4), ab 1850 Holtfrerich (1973, 54-56). Mansfeld 1818-1884 (Kupfer): Lohn der Bergleute pro Schicht in der Umgebung von Mansfeld (Harz) in Mark. Werte von 1874-1884 beziehen sich auf die Durchschnitte der Löhne im Oberrevier und Niederrevier; Kuczynski (1961-62, Bd. I, 373–4; Bd. II, 223; Bd. III, 419). Niederrhein (links des Rheins; Eisen) 1818-1884: Bergarbeiterlöhne pro Schicht im linksrheinischen Eisenbergbau in Mark; Kuczynski (1961-62, Bd. I, 373–4; Bd. II, 223; Bd. III, 419). Saar 1824-1889 (Steinkohle): Jahreslohn der Untertagearbeiter in preußischen Staatsbergwerken in Mark nach Müller (1904); übernommen aus Banken (2000, Bd. I, 139; Bd. II, 103–5, Anhang Tabelle A15). Sachsen 1869-1885 (Steinkohle): Durchschnittlicher Jahresverdienst der Arbeiter, die im Bergbau und in der Kohleförderung in den Staatsbergwerken von Zauckerode tätig sind, in Mark; Böhmert (1885, 202).
Druckereigewerbe Alle Reihen stammen aus Kuczynski (1961-62, Bd. I, 376; Bd. II, 225; Bd. III, 42). Bis 1872 beziehen sie sich auf Mark pro 1000 gesetzte Buchstaben, ab 1872 auf Wochenlöhne in Mark. Angaben liegen zu folgenden Städten und Zeiträumen vor: Berlin 1830-1889, Halle 1830-1872, Hamburg 1872-1886, Hannover 1872-1889, Kassel 1848-1872, Leipzig 1830-1889, München 1848-1889 und Stuttgart 1830-1889.
Textilgewerbe (Baumwollindustrie) Jahresverdienst in der Baumwollindustrie in Mark; Kirchhain (1977, 158-160). Daten für 1815-59 beziehen sich auf die Verdienste der Spinner in zentralen Werkstätten und Fabriken. Die Werte für 1860-89 sind der gewichtete Mittelwert der durchschnittlichen Jahresverdienste von Spinnern und Webern in zentralen Werkstätten und Fabriken. Die Zahlen für die zweite Teilperiode werden durch die relativen Beschäftigungsanteile von Spinnern und Webern gewichtet; die Beschäftigungsanteile zwischen den Volkszählungsjahren werden durch lineare Interpolation bestimmt. Die resultierende Reihe wird mit den Löhnen in der gesamten Textilbranche 1888/89 kalibriert (Hoffmann 1965, Tabelle II/108, 468-471; vgl. GESIS ZA8257, Tabelle 02).
Städtisches Bauhandwerk Soweit die Quelle nicht ausdrücklich vermerkt wird, stammen die Angaben aus Kuczynski (1961-62, Bd. I, 375; Bd. II, 224; Bd. III, 420-422). Berlin 1868-1889: 1868–9: Tagelohn der Zimmerleute in Mark mal 6; 1870-89: Lohn der Maurer in Mark pro Woche. Bochum 1871-1885: Lohn der Zimmerleute in Mark pro Woche. Braunschweig 1840-1877: Lohn der gelernten Bauarbeiter in Gramm Silber pro Woche; Schildt (1986, 383). Chemnitz 1841-1885: Lohn der Maurer in Mark pro Woche. Die Werte in den Jahren 1841-1850 beziehen sich auf die Tagelöhne der Gesellen und werden mit 6 multipliziert; bis 1850 Strauß (1962-64, Teil 1962(4), 159-161), 1860-1885 Kuczynski (1961-62, Bd. II, 224; Bd. III, 420-422). Gelsenkirchen 1871-1885: Lohn der Maurer in Mark pro Woche. Glauchau 1865-1885: Lohn der Maurer in Mark pro Woche. Hamburg 1840-1889: Tagelohn der Zimmerleute in Mark. Leipzig 1840-1860: Tagelohn der Zimmerleute während des Sommers in Gramm Silber. Die lineare Beziehung zwischen den Löhnen der Zimmerleute und den Löhnen der Maurer von 1795-1860 dient der Extrapolation der Werte in den Jahren 1853 und 1859; Pfister (2017, Online-Anhänge S1 und S4). Nürnberg 1840-1889: Jahresverdienst der Bauarbeiter in Mark; Gömmel (1978: 204 f.). Rheinland 1856-1870: Lohn der Maurer am Niederrhein in Dollar [sic] pro zwei Wochen. Rostock 1840-1885: Lohn der Zimmerleute und Maurer in Mark pro Woche (Werte für Zimmerleute und Maurer sind identisch).
2. Indizes der Nominallöhne für einzelne Branchen bzw. in Industrie und Handwerk (Tabellensatz A.03) Auf der Basis der beschriebenen Lohnreihen wurden Nominallohnindizes für die jeweiligen Branchen konstruiert. Da sich die einzelnen Reihen über verschiedene Zeiträume erstrecken und fehlende Werte aufweisen, wird als Verfahren eine unbalancierte Panelregression mit fixen Effekten für Jahre und Orte gewählt (Pfister 2018, 572 f.). Die fixen Effekte für Orte berücksichtigen dabei auch, dass sich Löhne selbst innerhalb derselben Branche bisweilen auf unterschiedliche Währungseinheiten (Mark, Gramm Silber) und Perioden beziehen (Tagelohn, Wochenlohn, Jahreslohn). Mit Ausnahme der Regression für den Maschinenbau leiden die Fehlervarianzen der OLS-Schätzung unter Heteroskedastizität. Feasible GLS mit der Gruppierung der Fehlervarianzen alternativ nach Orten und Jahren diente der Abklärung der Sensitivität der mit OLS erzielten Ergebnisse im Hinblick auf Heteroskedastizität der Fehlervarianzen (Pfister 2018, 573-575). Die Unterschiede zwischen den mit feasible GLS und OLS geschätzten Lohnindizes auf Branchenebene sind gering und beschränken sich vor allem auf die 1870er Jahre. Heteroskedastizität kommt vor allem dadurch zustande, dass sich die Krise der 1870er Jahre in den einzelnen Regionen unterschiedlich stark auf die Löhne auswirkte. Die Studie stützt sich im Weiteren auf die OLS-Schätzungen, aber Tabelle A.03.01 enthält zusätzlich die mit feasible GLS geschätzten Reihen, bei der die Fehlervarianzen nach Städten gruppiert werden (ohne Maschinenbau). Alle Branchenindizes werden 1888/89 mit den entsprechenden Reihen in Hoffmann (1965, Tabelle II/104, 461; Tabelle II/108, 468-471; vgl. GESIS ZA8257, Tabellen 01 und 02) verkettet, so dass die Wertangaben in Mark pro Jahr erfolgen. Im Einzelnen wurden folgende neuen Branchenindizes konstruiert: - Schwere Eisenwaren/eisenschaffende Industrie 1848-1889. Weil die Angaben vor 1868 im Wesentlichen auf die Löhne der Kruppwerke in Essen beschränkt sind, bezieht sich die GLS-Schätzung nur auf die Periode 1868-1889. Für frühere Jahre werden die auf Basis der OLS geschätzten Werte 1868 mit dieser Reihe verkettet. - Maschinenbau 1848-1889. - Bergbau 1818-1889. - Druckereigewerbe 1830-1889. Wie erwähnt beziehen sich die Löhne bis 1872 auf Mark pro 1000 gesetzte Buchstaben, ab 1872 dann auf Mark pro Woche. Deshalb wurden für die zwei Subperioden getrennte Indizes geschätzt und die beiden Reihen dann 1872 miteinander verkettet. - Baumhandwerk 1840-1889. Für den Zeitraum 1848-1889 wurden die Branchenindizes für Schwere Eisenwaren, Maschinenbau, Druckereigewerbe, Bauhandwerk und Textilgewerbe zu einem Nominallohnindex für Industrie und Handwerk zusammengefasst (Tabelle A.03.02). Er wird als verketteter Fisher-Index konstruiert, bei dem die Gewichte jedes Jahr neu angepasst werden. Die Gewichte ergeben sich aus den Beschäftigtenzahlen der berücksichtigten Branchen (Hoffmann 1965, Tabelle II/15, 196-199). Die vor 1875 häufig fehlenden Werte werden durch lineare Interpolation ersetzt. Die resultierende Reihe wird 1888/89 mit dem Nominallohn in Industrie und Handwerk von Hoffmann (1965, Tabelle II/108, 468-471) verkettet, so dass die Werte in Mark pro Jahr vorliegen.
3. Konsumgüterpreise (Tabellensatz A.02) Die Studie entwickelt neue Indizes für Mietausgaben und für Nahrungsmittelpreise und konstruiert einen Index der Konsumgüterpreise für den Zeitraum 1850-1889.
Index der Mietausgaben (1871=100) Basis sind Angaben zu Stichjahren für folgende Städte: - Berlin 1846, 1855, 1864, 1871, 1881, 1887-1889; Kuczynski (1961-62, Bd. I, 381; Bd. II, 231; Bd. III, 437). - Hamburg 1840, 1850, 1860, 1870, 1875; Kuczynski (1961-62, Bd. II, 232). - Nürnberg: 1849, 1857, 1874, 1883, 1889; Gömmel (1974, 216-220). Für Nürnberg hat Gömmel bereits eine jährliche Reihe entwickelt; für Berlin und Hamburg werden die Werte zwischen Stichjahren mit dem exponentiellen Trend interpoliert. Ein Gesamtindex der Mietausgaben wird durch geometrische Mittel der drei Reihen gebildet (Pfister 2018, 577 f.).
Index der Nahrungsmittelpreise (1871=100) Der Index basiert auf drei Unterindizes für das Königreich Preußen und die beiden Städte München und Nürnberg (1848-1889; Tabelle A.02.03). - Preußen: Preise für sechs Grundnahrungsmittel auf 81 (bis 1866) beziehungsweise 101 Märkten; Daten aus Zeitschrift (1907, 84-86), bezogen aus GESIS ZA8302. - München und Nürnberg: Angaben der städtischen Behörden zu den Preisen von elf Grundnahrungsmitteln; Daten aus Mittheilungen (1894, 380); Gömmel (1978, 216-220). Die Bestimmung der Gewichte der Preise der einzelnen Produkte basiert auf vermuteten Ausgabestrukturen in den Jahren 1849 und 1889 (Pfister 2018, 580). Ausgehend von diesen Eckwerten werden die Ausgabenanteile für die dazwischen liegenden Jahre linear interpoliert. Auf dieser Grundlage werden die drei Indizes für Preußen, München und Nürnberg als Fisher-Indizes mit jährlich angepassten Gewichten konstruiert (Pfister 2018, 582). Der nationale Preisindex für Nahrungsmittel ergibt sich als gewichtetes geometrisches Mittel der drei Unterindizes, wobei derjenige für Preußen mit 0,6 und diejenigen für die beiden Städte mit je 0,2 gewichtet werden. Diese Gewichte orientieren sich am Anteil Preußens an der deutschen Bevölkerung (nach 1866).
Index der Konsumgüterpreise (1871=100) Der Konsumgüterpreisindex basiert auf fünf Unterindizes für (1) Nahrungsmittel, (2) Getränke und Genussmittel, (3) Miete, (4) Möbel, Hausrat und Heizung sowie (5) Bekleidung. Diejenigen für Nahrungsmittel und Miete sind die oben beschriebenen neuen Reihen, die übrigen drei stammen aus Hoffmann (1965, Tabelle II/148, 598-601; Daten entnommen aus: GESIS histat Datenfile ZA8254, Tabelle 11). Die Gewichte orientieren sich zunächst an den Ausgabenanteilen, die für Nürnberger Haushalte in den Stichjahren 1849, 1857, 1883 und 1899 berichtet werden (Gömmel 1978, 211). Sie werden aber nach der von Saalfeld (1984, 238) für ca. 1847 vermuteten und der von Fischer (2011, 328 f.) für die Zeit um 1900 auf der Basis von Budgetstudien für die Arbeiterschaft festgestellten Ausgabenstruktur verändert (Pfister 2018, 579 f.). Werte zwischen den Stichjahren werden durch lineare Interpolation gewonnen; das Ergebnis findet sich in Tabelle A.02.01. Auf der Grundlage dieser Gewichte und der Unterindizes in Tabelle A.02.02 wird ein Fisher-Index der Konsumgüterpreise gebildet (Tabelle A.03.02).
Folgende Datenreihen sind in der vorliegenden Studie enthalten:
A.01 Einzelne Lohnreihen A.01.01: Einzelne Lohnreihen (in Mark) - Schwere Eisenwaren, 1848-1889 A.01.02: Einzelne Lohnreihen (in Mark) - Maschinenbau, 1848-1889 A.01.03: Einzelne Lohnreihen (in Mark) - Bergbau, 1818-1889 A.01.04a: Einzelne Lohnreihen (in Mark) - Druckereigewerbe: pro 1000 Buchstaben, 1830-1872 A.01.04b: Einzelne Lohnreihen (in Mark) - Druckereigewerbe: Wochenlohn, 1872-1889 A.01.05: Einzelne Lohnreihen (in Mark) - Textilgewerbe (Baumwollverarbeitung), 1815-1889 A.01.06: Einzelne Lohnreihen - Bauhandwerk, 1840-1889
A.03 Aggregierte Indizes, Reallohn A.03.01 Aggregierte Indizes: Nominallöhne nach Branchen (OLS-Schätzung, Schätzung auf ´feasible GLS´-Basis), 1818-1889 A.03.02 Aggregierte Indizes: Nominallöhne und Reallöhne in Industrie und Handwerk, Konsumgüterpreisindex, 1848-1889
Hinweis: Studien, die mit dieser Studie in engem Zusammenhang stehen, sind:
ZA8636: Pfister, U., Nominallöhne und Konsumgüterpreise in 18 deutschen Städten, 1500-1850. ZA8709: Pfister, U., Lohnungleichheit in Deutschland vom späten 15. Jh. bis 1889.
Lernen im Erwachsenenalter. Erwerbsstatus. Charakteristika der beruflichen Haupttätigkeit. Berufliche Situation. Bildungshintergrund: Besuch regulärer Bildungsgänge (Teil 1: Schule, Teil 2: Ausbildung). Beteiligung an verschiedenen Lernformen in den letzten 12 Monaten. Formal Education (FED). Reguläre Bildungsgänge, Weiterbildung und Bildungsveranstaltungen. Bildungsbarrieren. Informelles Lernen (INF) in den letzten 12 Monaten. Zugang zu Informationen über Lern- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien. Sprachkenntnisse.
1. Berufsbezogene Informationen: Erwerbsstatus; berufliche Situation; Bezug von Arbeitslosengeld und Art des Arbeitslosengeldes; Ausüben einer bezahlten Tätigkeit; frühere und derzeitige Erwerbstätigkeit; Jahr der letzten Erwerbstätigkeit.
2. Charakteristika der beruflichen Haupttätigkeit: Wochenarbeitszeit; Vollzeit/Teilzeit; Beruf (Klassifikation der Berufe nach ISCO 2008); abgeschlossene Berufsausbildung erforderlich; Tätigkeit entspricht dem erlernten Beruf; differenzierte berufliche Stellung; Laufbahngruppe; Beginn der Selbständigkeit; Selbständigengruppe; Beschäftigung festangestellter Mitarbeiter; Anzahl der Mitarbeiter; Wirtschaftsbereich (NACE-Code); Art des Betriebes; Branche; Betriebsgröße (nach Klassen); Betrieb ist Teil eines größeren Unternehmens; Beschäftigtenzahl des Gesamtunternehmens (Unternehmensgröße); Beginn der Beschäftigung beim letzten Arbeitgeber; Veränderung der Arbeitsaufgabe; abwechslungsreichere Tätigkeit; Arbeitgeberwechsel; Berufswechsel; befristeter oder unbefristeter Arbeitsvertrag; monatliches Bruttoeinkommen; Bruttoeinkommen bis bzw. über 1000 Euro bzw. bis 400 Euro; geringfügige Beschäftigung (Mini-Job, Ein-Euro-Job); Arbeitslosigkeit im letzten Jahr; Dauer der Arbeitslosigkeit in Monaten; Einstellung zur eigenen Schulzeit (Skala: Spaß am Schulunterricht, schlecht gefühlt, gerne längerer Schulbesuch, Lernen fiel schwer, angestrebten Schulabschluss erreicht, Angst vor Lehrern, Interessantes gelernt, Schulschwänzen.
a) Schule: höchster Schulabschluss nach ISCED97; Standort der Schule; Schulform; höchster Schulabschluss; Schule ohne Abschluss verlassen; Zeitpunkt (Jahr und Monat) des Verlassens der Schule ohne Abschluss; Schulabbrecher wurden gefragt: Motive für den Schulabbruch; Zeitpunkt (Jahr und Monat) des Schulabbruchs; Schulabbruch in den letzten 12 Monaten; Versuch, den Schulabschluss nachzuholen bzw. einen höheren Schulabschluss zu erreichen; Bildungseinrichtung für das Nachholen des Bildungsabschlusses; angestrebter Schulabschluss; Abschluss erreicht; Gründe für fehlenden Abschluss; Zeitpunkt (Jahr und Monat) des nachgeholten Schulabschlusses; Schulbesuch beendet in den letzten 12 Monaten.
b) Ausbildung: Art der beruflichen Ausbildung (berufsvorbereitende Maßnahme, Berufsgrundbildungsjahr (BGJ), Berufsfachschule, betriebliche Lehre, Vorbereitungsdienst für Beamte des mittleren Dienstes, Schule des Gesundheitswesens, Meister- oder Technikerausbildung; Fachhochschule oder Universität); Ausbildung beendet oder derzeit in einer Ausbildung; Ausbildung mit Abschluss oder ohne Abschluss beendet; andere berufliche Ausbildung vor der derzeitigen; Abschluss der vorangegangenen Ausbildung bzw. des Studiums; abgeschlossene Promotion; Beruf oder Fachgebiet der derzeitigen Ausbildung; ISCED97-Field der derzeitigen Ausbildung; Zeitpunkt (Monat und Jahr) des Ausbildungsabschlusses; Qualifikationsniveau; höchster beruflicher Abschluss; Nicht abgeschlossene bzw. abgebrochene Ausbildung: Fachgebiet der ohne Abschluss beendeten Ausbildung; Zeitpunkt (Monat und Jahr) des Ausbildungsabbruchs.
c) Bildungshintergrund der Eltern: Schulbildung des Vaters und der Mutter; abgeschlossene Berufsausbildung oder Hochschulausbildung des Vaters und der Mutter.
4. Beteiligung an verschiedenen Lernformen in den letzten 12 Monaten: Formal Education (FED) - Reguläre Bildungsgänge: Gesamtzahl der besuchten Bildungsgänge; Beteiligung an formalen Bildungsgängen (FED); durchgängig in schulischer oder beruflicher Ausbildung in den letzten 12 Monaten und Zeitumfang der Ausbildung; ausgewählter Bildungsgang für FED-Fragen; bezogen auf die derzeitige bzw. zuletzt beendete Ausbildungsmaßnahme wurde gefragt: Erstausbildung oder Teil einer weiterführenden Bildungsphase; Art des Bildungsgangs; ISCED-Fields der Ausbildungsfelder; Gründe für die Teilnahme; Erwerbsstatus vor der Ausbildung; Ausbildungsdauer; Unterrichtsstunden pro Woche; Ausbildung während bezahlter Arbeitszeit (ganz oder teilweise) bzw. bezahlte Freistellung für Bildungszwecke; volle oder teilweise Kostenübernahme durch den Befragten; Kostenbeteiligung des Arbeitgebers, des Arbeitsamtes, einer anderen öffentlichen Stelle bzw. durch Eltern, Partner oder Familie; Höhe der privat finanzierten Kosten für Teilnahme- oder Studiengebühren, Prüfungsgebühren sowie Lernmaterialien; Erhalt eines Stipendiums oder einer finanziellen Unterstützung durch öffentliche Stellen; Art der Unterstützung (z.B. Bafög, Unterhaltsgeld von Bundesagentur für Arbeit); Ausbildungsform (Unterricht im Klassen- oder Seminarraum, Schulung am Arbeitsplatz, Gruppenarbeit mit Betreuung durch einen Lehrer oder Dozenten, computergestützte Lernprogramme zum Selbstlernen, E-Learning oder Fernunterricht); Hauptform des Lernens; Nutzen der Kenntnisse und Fähigkeiten aus der Ausbildung; Zufriedenheit mit der Ausbildung; Gründe für Kritik.
5. Weiterbildung und Bildungsveranstaltungen (non-formal education- NFE): Besuch regulärer Bildungsgänge im letzten Jahr; NFE-Teilnahme im letzten Jahr; Anzahl der NFE-Aktivitäten; Teilnahmewunsch an weiteren Bildungs- oder Weiterbildungsmaßnahmen; Gründe für fehlende Weiterbildungsaktivitäten; wichtigster Grund für Nichtteilnahme an FED/NFE; Teilnahme an Kursen, Lehrgängen, Seminaren oder Schulungen länger als 1 Tag, kurzzeitigen Bildungs- und Weiterbildungsveranstaltungen von höchstens einem Tag Dauer, Einzelunterweisungen am Arbeitsplatz oder Privatunterricht in den letzten 12 Monaten; Anzahl und Inhalt (Thematik) dieser Kurse.
Angaben zu ausgewählten Weiterbildungsaktivitäten: Veranstaltungsart; Teilnahme aus beruflichen oder privaten Gründen; Dauer und Anzahl der Unterrichtsstunden (Kursvolumen) in den letzten 12 Monaten; Bezeichnung der Weiterbildungsaktivität; Andauern der Aktivität; Erwerbsstatus bei Stattfinden der Aktivität; Durchführung der Weiterbildungsaktivität während bezahlter Arbeitszeit oder Freistellung für Bildungszwecke; Ausmaß der Aktivität während der Arbeitszeit; Grund für Freistellung für Bildungszwecke; Teilnahmemotive: betriebliche Anordnung, Vorschlag von Vorgesetzten oder aus eigenem Antrieb; Gründe für die Teilnahme an einer Weiterbildungsveranstaltung (bessere Ausübung der beruflichen Tätigkeit, beruflicher Aufstieg, Arbeitsplatzsicherung, Aussichten auf einen neuen Arbeitsplatz verbessern, Selbständigkeit, verpflichtende Teilnahme, Zurechtkommen im Alltag, Wissenserweiterung zu interessanten Themen, Zertifikat, Leute kennenlernen und Spaß, im Zusammenhang mit ehrenamtlicher Tätigkeit; Bildungsanbieter bzw. Bildungseinrichtung; interne Durchführung der Weiterbildungsveranstaltung durch den Arbeitgeber oder durch einen externen Bildungsanbieter; externer Bildungsanbieter oder Bildungseinrichtung; Träger der Bildungseinrichtung; Erhalt eines Zeugnisses oder einer Bescheinigung und Art dieses Zeugnisses; Zeugnis oder Bescheinigung gesetzlich vom Arbeitgeber verlangt für bestimmte Tätigkeiten; angefallene Kosten für Weiterbildung; volle oder teilweise Kostenübernahme der Teilnahme- und Prüfungsgebühren bzw. von Lernmaterialien durch den Befragten; Kostenbeteiligung des Arbeitgebers, des Arbeitsamtes bzw. öffentlicher Stellen, von Eltern, Partner oder Familie an der Weiterbildung; Gesamtbetrag der privat finanzierten Kosten für Studien- und Prüfungsgebühren und Lernmaterialien in den letzten zwölf Monaten; Ausbildung in Form von Unterricht im Klassen- oder Seminarraum, Schulung am Arbeitsplatz, Gruppenarbeit mit Betreuung durch einen Lehrer oder Dozenten, computergestützte Lernprogramme zum Selbstlernen, E-Learning mit Begleitung durch Tutoren oder Fernunterricht; Hauptform des Lernens; möglicher und tatsächlicher Weiterbildungsnutzen; Zufriedenheit mit der Weiterbildung; Kritikpunkte.
6. Bildungsbarrieren: Personen, die in den letzten 12 Monaten weder an regulären Bildungsgängen (FED) noch an Weiterbildungsveranstaltungen (NFE) teilgenommen haben, wurden gefragt: geplante Teilnahme an einer Bildungsveranstaltung oder Weiterbildungsveranstaltung in den letzten 12 Monaten; Gründe für fehlende Weiterbildungsteilnahme.
7. Zugang zur (Weiter-)Bildung: Überblick über Weiterbildungsmöglichkeiten; Suche nach Informationen über Weiterbildung in den letzten 12 Monaten; erfolgreiche Informationsbeschaffung; Art der Informationsbeschaffung (Internet, Familie, Freunde, Kollegen, Arbeitgeber, Berufsberatung, Programme von Weiterbildungsanbietern wie z.B. Volkshochschule, Bildungseinrichtungen, Medien, Fachzeitschriften und Fachbüchern); Wunsch nach mehr Informationen und Beratung über Weiterbildungsmöglichkeiten; persönliche Beratung über Weiterbildungsmöglichkeiten; Zeitpunkt der Beratung; Berater der letzten persönlichen Weiterbildungsberatung; Zufriedenheit mit dieser Beratung.
8. Freizeitaktivitäten: Ausgewählte Freizeitaktivitäten in den letzten 12 Monaten und Häufigkeit dieser Freizeitaktivitäten; aktives Engagement in ausgewählten Organisationen oder Einrichtungen (z.B. Verein, Berufsverband, Kirchengemeinde, politische Partei, Bürgerinitiative, usw.).
9. Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT): Computernutzung und Internetnutzung in der Arbeit oder Freizeit; durchgeführte Arbeitsschritte am Computer und im Internet (Kompetenzlevel).
10. Sprachkenntnisse: Muttersprache; Fremdsprachenkenntnisse; Anzahl der gesprochenen Fremdsprachen; Selbsteinschätzung der Fremdsprachenkompetenz der ersten und zweiten Fremdsprache; Anzahl der Mutter- und Fremdsprachen insgesamt; Muttersprache ist Deutsch; Deutsch ist eine Fremdsprache.
11. Informelles Lernen (INF) bzw. Selbstlernen in den letzten 12 Monaten (Lernen von Familie, Freunden oder Kollegen, Lesen von Büchern oder Fachzeitschriften, Nutzung von Lehrangeboten am Computer oder im Internet, Wissenssendungen in anderen Medien); wichtigster Lernweg; für bis zu zwei Lernaktivitäten wurde erfragt: Themen der informellen Lernaktivität (ISCED-Fields); Motivation für das Selbstlernen (berufliche oder private Gründe); Zeitpunkt des informellen Lernens (in der Arbeitszeit bzw. in der Freizeit).
Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsjahr, Geburtsmonat); erste gelernte Sprache in der Kindheit (Muttersprache); zweisprachig aufgewachsen; deutsche Staatsangehörigkeit; Migrationshintergrund; Nationalität; in Deutschland geboren; Geburtsland; Anzahl der durchgängig in Deutschland gelebten Jahre; Haushaltsart; Haushaltsgröße; Haushaltszusammensetzung; Familienstand; Zusammenleben mit einem Partner; eingetragene Partnerschaft; Anzahl der Erwerbstätigen im Haushalt; Haushaltsnettoeinkommen; Zufriedenheit mit dem Haushaltsnettoeinkommen.
Zusätzlich verkodet wurde. Ortsgröße (BIK); West-Ost; Gewichtungsfaktoren und Hochrechnungsfaktoren; Urbanisierungsgrad; Berufscode (Klassifikation der Berufe 2010, ISCO 2008); Klassifikation der Wirtschaftszweige (NACE-Code); ISCED97; ISCED-Fields.
Erwerbsstatus. Charakteristika der beruflichen Haupttätigkeit. Berufliche Situation vor einem Jahr bzw. in den letzten 12 Monaten. Besuch regulärer Bildungsgänge (Teil 1: Schule, Teil 2: Ausbildung). Beteiligung an verschiedenen Lernformen in den letzten 12 Monaten. Formal Education (FED). Reguläre Bildungsgänge, Weiterbildung und Bildungsveranstaltungen. Hindernisse der Bildungsbeteiligung. Informelles Lernen in den letzten 12 Monaten. Zugang zu Informationen über Lern- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien. Sprachkenntnisse. Kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe. Einstellung zum Lernen.
Neben dem personenbezogenen Datensatz gibt es einen Datensatz auf der Basis der Kurse als Analyseeinheit. Dazu wurden die Daten aus dem nachfolgend beschriebenen personenbezogenen Datensatz in anderer Form dargestellt.
Themen: 1. Erwerbsstatus: Frühere und derzeitige Erwerbstätigkeit; Elternzeit in Form von begrenzter Erwerbstätigkeit oder Freistellung von der Arbeit im Beruf; Status der Haupterwerbstätigkeit; Dauer der derzeitigen beruflichen Situation; Zeitpunkt (Jahr und Monat) der letzten Erwerbstätigkeit.
2. Charakteristika der beruflichen Haupttätigkeit: Berufliche Stellung; differenzierte berufliche Stellung; Beruf (ISCO88 und STBA); Wirtschaftsbereich (NACE-Code); Branche; Betriebsgröße (klassiert); Beschäftigtenzahl des Gesamtunternehmens; Betrieb ist Teil eines größeren Unternehmens; Unternehmensgröße (klassiert); befristeter oder unbefristeter Arbeitsvertrag; monatliches Nettoeinkommen; (Nettoeinkommen unter bzw. über 1.500 Euro); Haupttätigkeit ist geringfügige Beschäftigung (Mini-Job); Beginn (Jahr und Monat) der derzeitigen beruflichen Stellung; Berufliche Situation vor einem Jahr bzw. in den letzten 12 Monaten; durchgängige bzw. zeitweise Erwerbstätigkeit; zeitweise Arbeitslosigkeit; Dauer der Arbeitslosigkeit in Monaten; Stellenwechsel; Verlust eines Arbeitsverhältnisses und Zeitpunkt (Monat und Jahr) des Verlustes; Grund für den Stellenverlust.
Zufriedenheit mit dem beruflichen Wissen und Können; Bewertung des Erwerbs beruflichen Wissens (10-Punkte-Skalometer jeweils für: Schule, praktische bzw. sonstige Berufsausbildung, Hochschulstudium, Lehrgänge, Kurse, Seminare im Betrieb bzw. außerhalb, Besuch von Fachmessen oder Kongressen, Lesen von Fachbüchern oder Fachzeitschriften, Selbstlernprogramme, Unterweisung oder Anlernen durch Vorgesetzte, Lernen am Arbeitsplatz von Kollegen, Lernen am Arbeitsplatz durch eigenes Beobachten und Ausprobieren sowie Radio- und Fernsehsendungen).
3. Besuch regulärer Bildungsgänge a) Schule: Höchster Schulabschluss, Zeitpunkt (Jahr und Monat) des Schulabschlusses; Versuch, einen höheren Schulabschluss zu erreichen; Schule ohne Abschluss verlassen; Schulabbrecher wurden gefragt: Zuletzt besuchte Schule, Bildungsaspiration; Jahr des Verlassens der Schule ohne Abschluss; Schulabbruch in den letzten 12 Monaten; Motive für den Schulabbruch; derzeitig besuchte Schulform; angestrebter Schulabschluss.
b) Ausbildung: Abgeschlossene Berufsausbildung oder Studium; Ausbildungsabschluss (Berufsgrundbildungsjahr, betriebliche Lehre, Berufsfachschule, Schule des Gesundheitswesens, Meister- oder Technikerabschluss, Fachhochschule, Universität); Anrechnung des Berufsgrundbildungsjahrs auf eine spätere Lehre; Dauer der Ausbildung; abgeschlossene Promotion; Beruf oder Fachgebiet der abgeschlossenen Ausbildung; Zeitpunkt (Jahr und Monat) des Ausbildungsabschlusses; ISCED-Field des höchsten Berufsabschlusses.
Nicht abgeschlossene bzw. abgebrochene Ausbildung: Versuch eines weiteren Ausbildungsabschlusses; Art der ohne Abschluss beendeten weiteren Ausbildung; Berufsgrundbildungsjahr (ohne Abschluss beendet) auf spätere Lehre anrechenbar; Dauer der ohne Abschluss beendeten Ausbildung an der Berufsfachschule oder Schule des Gesundheitswesens; Abbruch einer Promotion; Beruf oder Fachgebiet der angestrebten Ausbildung; Zeitpunkt (Jahr und Monat) des Ausbildungsabbruches; Motive für den vorzeitigen Ausbildungsabbruch.
Art der derzeitigen Ausbildung; Berufsgrundbildungsjahr kann auf eine spätere Lehre angerechnet werden; Dauer der Ausbildung; derzeitige Arbeit an einer Promotion; angestrebter Fachrichtungsabschluss.
4. Beteiligung an verschiedenen Lernformen in den letzten 12 Monaten: Formal Education (FED, reguläre Bildungsgänge): Gesamtzahl der besuchten Bildungsgänge; Beteiligung an formalen Bildungsgängen (FED); ausgewählter Bildungsgang für FED-Fragen; Zeitumfang der Ausbildung in den letzten 12 Monaten; bezogen auf die letzte Ausbildungsmaßnahme wurde gefragt: Erstausbildung oder Teil einer neuen Bildungsphase; Grund für die Beteiligung: berufliche Gründe oder privates Interesse; Status vor Beginn der Ausbildung; Unterrichtsstunden pro Woche; Ausbildung während bezahlter Arbeitszeit bzw. bezahlte Freistellung für Bildungszwecke; Kostenbeteiligung des Arbeitgebers; Umfang der Zahlung für Studiengebühren und Prüfungsgebühren sowie Lernmaterialien durch den Arbeitgeber sowie durch den Befragten selbst; Gesamtbetrag der selbst gezahlten Kosten für Studien- und Prüfungsgebühren sowie Lernmaterialien in den letzten 12 Monaten; Erhalt eines Stipendiums oder einer finanziellen Unterstützung z.B. Bafög; Ausbildung in Form von E-Learning oder Fernunterricht; Nutzung von Computer und Internet; Weiterbildungsnutzen.
Weiterbildung und Bildungsveranstaltungen (NFE): Teilnahme an Kursen, Lehrgängen, Seminaren oder Schulungen länger als 1 Tag, kurzzeitigen Bildungs- und Weiterbildungsveranstaltungen von höchstens einem Tag Dauer, Einzelunterweisungen am Arbeitsplatz; Privatunterricht; Fernlehrgang mit Lehrbriefen oder E-Learning mit tutorieller Begleitung in den letzten 12 Monaten; Anzahl und Inhalt (Thematik) dieser Kurse; Beteiligung an NFE-Kursen sowie regulären Bildungsgängen bzw. NFE-Kursen oder Weiterbildungsveranstaltungen in den letzten 12 Monaten.
Für bis zu zwanzig Kurse wurde erfragt: berufliche Gründe oder privates Interesse, berufliche Ziele dieser Weiterbildung: Einarbeitung in neue berufliche Aufgaben, beruflicher Aufstieg, notwendige Fortbildung im Beruf, Erwerb ergänzender Kenntnisse oder Umschulung; Teilnahmemotive: betriebliche Anordnung, Vorschlag von Vorgesetzten oder aus eigenem Antrieb; Weiterbildungsart (betriebliche Weiterbildungsveranstaltung, individuell-berufsbezogene Weiterbildung oder nicht berufsbezogene Weiterbildungsveranstaltung); geschätztes Kursvolumen in Stunden.
Detaillierte Angaben für bis zu drei ausgewählte Weiterbildungsaktivitäten: berufliche Gründe oder privates Interesse; Weiterbildungsart; Status während der Kurse; Teilnahmegründe; Dauer und Anzahl der Unterrichtsstunden in den letzten 12 Monaten; Andauern des Kurses; Monat und Jahr des Kursendes; Kurs bis zum Ende besucht; Gründe für den Abbruch; Besuch der Kurse allein oder gemeinsam mit anderen; Durchführung der Kurse während bezahlter Arbeitszeit oder Freistellung für Bildungszwecke; Grad der Freistellung; Beteiligung des Arbeitgebers an den Weiterbildungskosten; Umfang der Zahlung von Teilnahme- und Prüfungsgebühren bzw. von Lernmaterialien durch den Arbeitgeber sowie durch den Befragten selbst; Gesamtbetrag der selbst gezahlten Kosten für Studien- und Prüfungsgebühren sowie Lernmaterialien in den letzten 12 Monaten; Ausbildung in Form von E-Learning oder Fernunterricht; Nutzung von Computer und Internet; finanzielle Unterstützung durch öffentliche Stellen (z.B. Bildungsgutschein); Durchführungsort der Kurse (Wohn- oder Arbeitsort, anderer Ort in Deutschland oder Ausland); Kursanbieter bzw. Träger; Erhalt und Art eines Zertifikats; Zeugnis zwingend für bestimmte Tätigkeiten oder vom Arbeitgeber verlangt; Weiterbildungsnutzen.
5. Hindernisse der Bildungsbeteiligung; Personen, die in den letzten 12 Monaten weder an regulären Bildungsgängen (FED) noch an Weiterbildungsveranstaltungen (NFE) teilgenommen haben, wurden gefragt: Geplante Teilnahme an einer Bildungsveranstaltung oder Weiterbildungsveranstaltung in den letzten 12 Monaten; Gründe für fehlende Weiterbildungsteilnahme.
6. Informelles Lernen (INF) bzw. Selbstlernen in den letzten 12 Monaten (Lesen von Büchern oder Fachzeitschriften, Nutzung von Computer, Internet und anderen Medien, Führungen, Büchereibesuche sowie Lernen von Familie, Freunden und Kollegen); für bis zu drei Selbstlernaktivitäten wurde erfragt: Themen; Anzahl der genannten Themen; Motivation für das Selbstlernen (berufliche oder private Gründe); Selbstlernaktivität aus beruflichen sowie privaten Gründen; Lernaktivität des Befragten (Anzahl genannter Lernaktivitäten (FED, NFE und INF); Lerntypen.
7. Zugang zu Informationen über Lernmöglichkeiten bzw. Weiterbildungsmöglichkeiten: Suche nach Informationen über Weiterbildung in den letzten 12 Monaten; Art der Informationsbeschaffung (Internet, Familie, Freunde, Kollegen, Arbeitgeber, Berufsberatung, in einer Bildungseinrichtung, in Medien oder Büchern); Erfolg der Informationsbeschaffung.
8. Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT): Computer- und Internetnutzung sowie Nutzungshäufigkeit; Einschätzung der eigenen Computerkenntnisse.
9. Sprachkenntnisse: Muttersprache; Fremdsprachenkenntnisse; Anzahl der gesprochenen Fremdsprachen; Selbsteinschätzung der Fremdsprachenkompetenz.
10. Kulturelle Teilhabe: Informationshäufigkeit über Politik und aktuelle Ereignisse in Tageszeitungen, Fernsehen, Radio, Internet, Gesprächen mit Freunden, Bekannten und der Familie; genutzte Fernsehgenres; Bücherbesitz (geschätzte Anzahl); Freizeitaktivitäten in den letzten 12 Monaten (Besuch von Kino, Sportveranstaltungen, kulturellen Sehenswürdigkeiten, Theateraufführungen, Konzerten, Mitwirken an öffentlicher Aufführung, Fotografieren, bildende Kunst, Lesen eines Buches, Schreiben von Texten); Anzahl gelesener Bücher im letzten Jahr.
11. Social Participation - Gesellschaftliche Teilhabe: Aktive Mitgliedschaft in ausgewählten Vereinen, Gruppen und Organisationen.
12. Einstellung zum Lernen (Skala: Ständige Verbesserung des Wissens unabdingbar für Berufserfolg, Weiterlernen als Erwachsener vermeidet Arbeitslosigkeit, berufliche Fähigkeiten nicht in der Schule erlernbar, Verantwortung der Arbeitgeber für die Weiterbildung der Mitarbeiter, Weiterbildung als Alltagshilfe, Neues zu lernen macht Spaß, Kostenübernahme für eigene Weiterbildung, Lernen gibt Selbstvertrauen); Einstellung zur eigenen Schulzeit (Skala: Schule als Zwang, gerne längerer Schulbesuch, angestrebten Schulabschluss erreicht, keine Verwendung des Erlernten im weiteren Leben, viel Interessantes gelernt); Einstellung zum damaligen Unterricht (Skala: Freude am Unterricht, nur Leistungsprinzip, nur Auswendiglernen, Lernen fiel leicht); Eigenschaften der damaligen Lehrer (Skala: Angst erzeugend, Vorbildfunktion, interessante Unterrichtsgestaltung, Strenge).
Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsjahr); Altersgruppen; Familienstand; Zusammenleben mit einem Partner; Kinder im Haushalt; Kinderzahl; Haushaltsgröße; Haushaltszusammensetzung; Nationalität; Herkunftsland; Wohndauer in Deutschland.
Zusätzlich verkodet wurden: Bundesland; Gemeindetyp; Ortsgröße; Berufscode (ISCO-88); Gewichtungsfaktor; Personenfaktor; Berufsverkodung nach Statistischem Bundesamt; Klassifikation der Wirtschaftszweige (NACE-Code).
Als am 26. Juni 1991 die Gunst des "Wind of Change" genutzt wurde, den Michail Gorbatschow mit seiner Reformpolitik in der UdSSR ausgelöst hatte, und die Unabhängigkeit vom jugoslawischen Vielvölkerstaat erklärt wurde, kannte der Optimismus bei den ca. 2 Millionen Einwohnern der Alpenrepublik Slowenien kaum mehr Grenzen. Zum einen konnte der alte Traum von nationaler Selbstbestimmung zum ersten Mal in der Geschichte realisiert werden, nachdem man mehrere Jahrhunderte lang als Spielball der umliegenden Mächte fungieren musste und eine mehr als wechselvolle Geschichte der Fremdbestimmtheit hinter sich hatte. Zum anderen kam man aus den Wirren eines auseinander brechenden Jugoslawiens, mit all seinen ethnischen und wirtschaftlichen Problemen, mehr als glimpflich heraus, obwohl man eigentlich zusammen mit Kroatien Initiator eben dieses Zusammenbruchs war. Zum Dritten wurden die ökonomischen Ausgangsbedingungen im eigenen Land geradezu euphorisch positiv eingeschätzt. Immer wieder tauchte in der öffentlichen Diskussion der Begriff "Schweiz der Reformstaaten" auf. Dies stützte sich einerseits auf die Tatsache, dass man in fast allen Belangen im ehemaligen Jugoslawien als Musterschüler gegolten hatte und eine gut ausgebaute Infrastruktur besaß, andererseits auf die traditionell guten Beziehungen zu den westlichen Industrienstaaten – vor allem zu Österreich, Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Innerhalb der sozialistischen Staaten kam es schon sehr früh zu einem Bruch des jugoslawischen Staatsgründers Josip Broz Tito mit der Sowjetunion und infolgedessen zu einer eigenen Interpretation sozialistischen Wirtschaftens, die sich im so genannten "jugoslawischen Modell der Arbeiterselbstverwaltung" manifestierte. Dieses enthielt, im Gegensatz zu den sozialistischen Satellitenstaaten, die unter sowjetischem Einfluss standen, marktwirtschaftliche Elemente und ließ Privatbesitz innerhalb definierter Grenzen zu. Obwohl das "jugoslawische Modell" letztlich infolge systembedingter Schwächen landesweit kollabierte, funktionierte es in der nördlichsten Teilrepublik aufgrund immer wieder eingeleiteter marktwirtschaftlicher Reformen noch am effektivsten, so dass Slowenien mit einen Gesamtbeitrag von 11 % zu den wesentlichen Nettobeitragszahlern innerhalb des jugoslawischen Bundeshaushalts gehörte. Beinahe 18 % der jugoslawischen Wirtschaftsleistung wurde von Slowenien erwirtschaftet, dessen Bevölkerungsanteil kaum 8 % betrug. Mit einem Pro-Kopf Einkommen von ca. 6.000 USD lag man bereits zum Zeitpunkt der Sezession über den Werten der EU-Staaten Portugal und Griechenland. Während südliche Republiken wie bspw. das Kosovo 27 % des durchschnittlichen jugoslawischen Pro-Kopf- Sozialproduktes erwirtschafteten, steigerte Slowenien seine Werte zum Zeitpunkt der Sezession auf 203 %. Das zunehmende Nord-Süd-Gefälle versuchte die jugoslawische Zentralregierung durch eine immer stärkere Umverteilung zu bekämpfen, was jedoch zu erheblichen Spannungen und Unmut bei der slowenischen Führung und der Bevölkerung führte. Im Gegensatz zu den südslawischen Nachbarrepubliken verbrachte Slowenien mehr als 1000 Jahre seiner Geschichte unter deutscher Oberherrschaft, was seine Spuren in puncto Fleiß und Ordnungsliebe derart hinterließ, dass die Slowenen als die Preußen Jugoslawiens galten und innerhalb Jugoslawiens oft als Sonderlinge angesehen wurden. Aber genau dieses Wissen um die eigene Stärke und Leistungsbereitschaft nährte den Optimismus nach der Sezession. Nachdem man sich des Klotzes der Transferleistungen gen Süden entledigt hatte, deuteten scheinbar alle Indikatoren auf ein Erfolgsmodell hin. Der Euphorie folgte jedoch, analog zu den anderen Transformationsstaaten Mittel- und Osteuropas, eine tief greifende Transformationskrise, die durch folgende Charakteristika gekennzeichnet werden kann: - Wegfall traditioneller Absatzmärkte in den postkommunistischen Staaten. - starker Anstieg der Inflation, ausgelöst durch binnenwirtschaftliche Liberalisierung und monetäre Reformen. - rapide Verringerung der Industrieproduktion und des Bruttoinlandsproduktes. - sinkende Arbeitsproduktivität durch die nicht erfolgte Anpassung der Beschäftigtenzahlen, danach zunehmende Arbeitslosigkeit, sinkende Reallöhne und abnehmender Lebensstandard. - starke Verschuldung der Betriebe. Obwohl auch Slowenien all diese Begleiterscheinungen der Transformationskrise durchlaufen hat, gab es signifikante Unterschiede in der Umsetzung der zentralen Elemente des Transformationsprozesses gegenüber anderen Reformstaaten, worauf im Folgenden noch näher eingegangen wird. Grundsätzlich ist der Transformationsprozess von einer sozialistischen Planwirtschaft zu einer freiheitlich orientierten Marktwirtschaft im Wesentlichen gekennzeichnet durch: - die Freigabe der Planpreise. - den Abbau makroökonomischer Ungleichgewichte durch eine restriktive Geld- und Fiskalpolitiksierung der Staatsbetriebe, bzw. die Liberalisierung der Wirtschaft. - die außenwirtschaftliche Öffnung. Relevant in diesem Zusammenhang ist die Frage, welche Reformkräfte den Transformationsprozess leiten und welche Geschwindigkeit bei der Implementierung marktwirtschaftlicher Strukturen gewählt wird. Dabei stehen sich die Befürworter einer radikalen Schocktherapie, also einer zügigen und parallelen Implementierung demokratischer und marktwirtschaftlicher Strukturen bzw. die Anhänger einer graduellen und partiellen Transformation argumentativ unvereinbar gegenüber. Im konkreten Falle Sloweniens wurde der "weiche" Weg eingeschlagen, was nicht zuletzt damit zusammenhing, dass die Träger des Reformprozesses im Wesentlichen Reformkommunisten, also die alten Eliten, waren. Im Gegensatz zu anderen postkommunistischen Staaten entwickelte sich in Slowenien keine nennenswerte politische Gegenkultur, die von prominenten Dissidenten angeführt worden wäre. Vielmehr war das Scheitern des jugoslawischen Modells Ende der 80er Jahre so evident, dass die kommunistische Führung Sloweniens die ökonomische Notwendigkeit marktwirtschaftlicher Reformen und demokratischer Strukturen von sich aus erkannte. Dies brachte sie allerdings in erhebliche Konflikte mit den restlichen Republiken Jugoslawiens, die unter Führung Serbiens die wirtschaftlichen Probleme innerhalb des alten Systems lösen wollten. Als immer deutlicher wurde, dass eine liberale Wirtschaftsordnung innerhalb der jugoslawischen Föderation nicht umzusetzen war, erfolgte der Austritt aus dem Bund der Kommunisten Jugoslawiens und als letzte Konsequenz die Sezession. Die politische Elite verteilte sich daraufhin auf die ca. 20 Gruppierungen und Parteien, die sich nun neu gründeten. Zwar gewann bei den ersten slowenischen Parlamentswahlen im April 1990 mit DEMOS ein konservativ orientiertes Mitte-Rechts-Bündnis, welches sozialistische Neu- oder Nachfolgeparteien ausschloss, doch waren auch die meisten der führenden Politiker von DEMOS in verschiedensten Funktionen bereits im alten System aktiv. Das Bündnis zerbrach im April 1992, und unter Ministerpräsident Janez Drnovšek, der im Zuge des Rotationsprinzips von 1989 bis 1990 bereits jugoslawischer Staatspräsident gewesen war, wurde eine Linksregierung gebildet, die hauptsächlich aus sozialistischen Reformparteien bestand. In wechselnden Koalitionen und mit einer kurzen Unterbrechung blieb Drnovšek als Vorsitzender der Liberaldemokratischen Partei bis 2002 Ministerpräsident, war also als zentrale politische Figur für den Transformationsprozess verantwortlich. Charakteristisch für den slowenischen Weg der Transformation ist einerseits das offensichtliche Bemühen, extreme soziale Härten zu verhindern, andererseits ein ausgeprägter globalisierungskritischer Protektionismus, dessen Hauptursache in der öffentlich immer wieder diskutierten Befürchtung vor einem "Ausverkauf" der slowenischen Wirtschaft zu sehen ist, so dass in der ersten Phase der Privatisierung kaum ausländische Investoren berücksichtigt wurden. Allerdings ergaben sich aus den Besonderheiten des jugoslawischen Modells der Arbeiterselbstverwaltung zum Teil recht komplexe Konstellationen, da die Betriebe konzeptionell weder staatliches noch privates Eigentum waren, sondern genau genommen gesellschaftliches Eigentum. Belegschaften und Pensionäre vertraten sehr lautstark ihre Interessen und forderten eine angemessene Partizipation am Privatisierungsprozess. Die Politik reagierte, indem ein regelrechter "Spagat" zwischen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Interessen vollzogen wurde. Im Gegensatz zu anderen Transformationsstaaten wurde ein Unternehmen erst dann privatisiert, wenn es als wettbewerbsfähig eingestuft wurde. So sollten Spekulanten abgeschreckt und größere Pleiten verhindert werden. Auf ausländische Investoren wirkte diese Vorgehensweise zunächst jedoch abschreckend, so dass ausländische Direktinvestitionen (ADI) mit ca. 1 % des BIP lange auf einem sehr schwachen Niveau stagnierten und kaum frisches Kapital ins Land floss. Mit einem entschiedeneren Vorantreiben der Privatisierung und Liberalisierung seit 1998 sowie diversen flankierenden Maßnahmen wurden die Aktivitäten jedoch intensiviert, so dass sich die erhöhten Investitionsanreize mittlerweile auch in höheren Direktinvestitionen ausländischer Investoren widerspiegeln. Begünstigt wurden diese positiven Entwicklungen nicht zuletzt auch durch das Bemühen um einen Beitritt zur EU, der am 1. Mai 2004 realisiert werden konnte. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die grundsätzlichen Determinanten der Standortwahl zu bestimmen und die bisherigen Direktinvestitionsströme sowie die Standortqualität Sloweniens zu analysieren. Als Basis werden deshalb in Kapitel zwei die Motive und die ökonomischen Theorien untersucht, die die Beweggründe für das Tätigen von Direktinvestitionen näher beleuchten. Ausgehend von diesen Erkenntnissen werden Einflussgrößen und Faktoren, die für eine internationale Investitionsentscheidung maßgebend sind, sowie die Auswirkungen auf das Ziel- und Geberland analysiert. Kapitel zwei legt also die theoretische Grundlage für die weitere Analyse fest. Kapitel drei beschäftigt sich mit den realen Direktinvestitionsströmen in Slowenien und deren struktureller und regionaler Verteilung. Gegenstand des Kapitels vier ist eine umfassende Analyse der konkreten Rahmenbedingungen für Investoren in Slowenien anhand der in Kapitel zwei entwickelten Einflussgrößen. Vor dem Hintergrund dieses Soll- Ist-Vergleiches werden in Kapitel fünf die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst, die Lehren aus dem bisherigen Transformationsprozess gezogen sowie ein Ausblick formuliert. Inhaltsverzeichnis: ErklärungII InhaltsverzeichnisIII AbbildungsverzeichnisV TabellenverzeichnisVII AbkürzungsverzeichnisVIII 1.Problemstellung1 2.Theorie der Direktinvestitionen, Einflussgrößen und Wirkungen6 2.1Definitorische Begriffsabgrenzung6 2.2Erscheinungsformen und Arten von Direktinvestitionen9 2.3Voraussetzungen und Motive von Direktinvestitionen10 2.4Ökonomische Partialtheorien13 2.4.1Entscheidungsbegründende Ansätze13 2.4.2Standorttheoretische Ansätze15 2.5Eklektischer Ansatz nach Dunning18 2.6Einflussgrößen und Wirkungen von Direktinvestitionen19 2.6.1Determinanten des Entscheidungsprozesses19 2.6.1.1 Politische, rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen19 2.6.1.2Infrastruktur, Privatisierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen22 2.6.1.3Fiskalische Stabilität und steuerliche Rahmenbedingungen24 2.6.1.4Marktgröße und Marktwachstum26 2.6.1.5Arbeitskosten und Humankapital27 2.6.1.6Außenhandelspolitik und wirtschaftspolitische Anreize29 2.6.2Grundsätzliche Wirkungen auf das Zielland30 2.6.3Grundsätzliche Wirkungen auf die Geberländer31 3.Wirtschaftsstruktur und ADI in Slowenien32 3.1Ausgangssituation und Wirtschaftstruktur32 3.2Direktinvestitionsströme in Slowenien37 3.2.1Sektorale Analyse39 3.2.2Regionale Analyse43 4.Analyse der Einflussgrößen und ihrer Wirkungen in Slowenien47 4.1Politische, rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen47 4.2Infrastruktur, Privatisierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen53 4.3Fiskalische Stabilität und steuerliche Rahmenbedingungen58 4.4Marktgröße und Marktwachstum63 4.5Arbeitskosten und Humankapital66 4.6Außenhandelspolitik und wirtschaftspolitische Anreize72 5.Resumee74 5.1Zusammenfassung und Schlussfolgerungen74 5.2Ausblick79 Literaturverzeichnis81 Internetverzeichnis90
Viele Krankheitsverläufe, die zum Tod führen, können durch persönliche Lebensweisen beeinflusst werden. ´Ungesunde´ Verhaltensweisen erschweren das erfolgreiche, aktive Altern. Auf Grundlage mehrerer Erhebungswellen werden Informationslücken im Hinblick auf eine weiter steigende Lebenserwartung und den wachsenden Anteil älterer Menschen geschlossen. Im Verlauf der letzten Jahrzehnte gewannen chronische Krankheiten, Herz- und Kreislauferkrankungen sowie bösartige Neubildungen als Todesursachen immer mehr an Bedeutung. Wie neuere Analysen zeigen, sind viele dieser Erkrankungen durch persönliche Verhaltensweisen, Lebensformen und Umweltbedingungen beeinflusst und damit auch häufig ´vermeidbar´. Ungesunde Verhaltensweisen erschweren auch das erfolgreiche, aktive Altern. Um die derzeitige Lebenssituation und einen Wechsel der Lebensumstände mit ihren Auswirkungen auf den früheren, derzeitigen und zu erwartenden Gesundheitszustand untersuchen zu können, wurde 1998 von der I+G Gesundheitsforschung eine Erhebung durchgeführt, die als Wiederholungsbefragung der 1984/86 in West- und 1991/92 in Ostdeutschland durchgeführten Nationalen Gesundheitssurveys angelegt war. Wesentliche Bestandteile des neuen Fragebogens im Hinblick auf den Untersuchungsgegenstand war die retrospektive Erfassung von Ereignissen, die zwischen den zeitlich sehr weit auseinander liegenden Erhebungszeitpunkten aufgetreten sind sowie eine detailliertere Erfassung der familiären Situation. Dafür wurde auf rein medizinische Fragen verzichtet.
Welle 1 Themen: Wohndauer am jetzigen Wohnort; Wohlfühlen am Wohnort; Ausbildung, Beschäftigung: höchster Schulabschluss; abgeschlossene Berufsausbildung oder Hochschulausbildung; Berufstätigkeit bzw. derzeitige Situation; jemals berufstätig; Zeitraum seit der letzten Berufstätigkeit (Monate, Jahre); Tätigkeit im erlerneten Beruf; derzeitige berufliche Tätigkeit und berufliche Stellung; Branche; empfundene Arbeitsbelastung durch ausgewählte Arbeitsbedingungen (z.B. Überstunden); vorwiegende Körperhaltung der derzeitigen Hauptbeschäftigung.
Freizeit, Zeiteinteilung: Häufigkeit des Auftretens von nicht abschalten können, Müdigkeit, Erschöpfung, Bedrücktsein und Schlafbedürfnis nach Feierabend.
Ernährung: Ess- und Trinkgewohnheiten: Konsumhäufigkeit ausgewählter Nahrungsmittel bzw. Getränke; detailierte Angaben zu durchschnittlich pro Tag aufgenommenen Flüssigkeitsmengen ausgewählter Getränke; Häufigkeit der Verwendung ausgewählter Fette und Öle; Nennung der Marken der verwendeten Margarinen und andere Öle und Fette; Befragter verwendet kein Öl bzw. Fett; Diät; Nennung Diät; Diät verordnet; Frühstück werktags; Häufigkeit von Kantinenessen werktags.
Rauchen: Raucherstatus; Alter bei Rauchbeginn; Angaben zur jetzigen bzw. früheren täglichen Rauchmenge und Art der Tabakwaren; Jahr, in dem mit dem Rauchen aufgehört wurde; Rauchen eingeschränkt (nur Raucher).
Sport, körperliche Aktivität: Häufigkeit sportlicher Betätigung pro Woche; Leistungssport; detailierte Angaben zu Art, Häufigkeit und Frequenz ausgeübter Sportarten oder körperlicher Betätigungen (in den letzten drei Monaten).
Soziale Aktivitäten: Anzahl der Personen, auf die im Notfall Verlass ist; psychologische Selbstcharakterisierung (z.b. unpünktlich, nach Konkurrenz strebend, guter Zuhörer, belastbar, etc., semantisches Differential).
Gesundheit und Krankheiten: Achten auf die eigene Gesundheit; Beeinflussbarkeit des eigenen Gesundheitszustands; Selbsteinschätzung des Gesundheitszustands; Gesundheitszustand behindert alltägliche Aufgaben; Beeinträchtigung durch ausgewählte Beschwerden; Schmerzen im Brustraum; Auftreten dieser Schmerzen und Verhalten bei Auftreten dieser Schmerzen; Zeitraum zwischen Temporeduzierung und Bessserung der Beschwerden; Schmerzen recht, mitte links; Ausstrahlen der Beschwerden in den linken Arm; jemals starker Brustschmerz von mindestens 30 Minten; Auftreten verschiedener Krankheiten; erstmaliges Auftreten dieser Krankheiten innerhalb der letzten 12 Monate.
Kontakte mit Ärzten: Zeitpunkt des letzten Arztbesuchs; Häufigkeit der Inanspruchnahme von ausgewählten Ärzten; letzter Zeitpunkt ausgewählter ärztlicher Untersuchungen oder Ratschläge; Tage der Bettlägerigkeit in den letztn 4 Wochen; Anzahl der gesundheitlich beeinträchtigten Tage innerhalbder letzten 4 Wochen; Krankenhausaufenthalt in den letzten 12 Monaten; Häufigkeit der Krankenhausaufenthalte; detailierte Angaben zu allen Krankenhausaufenthalten innerhalb der letzten 12 Monate.
Medikamenteneinnahme: Häufigkeit der Einnahme ausgewählter Medikamente.
Zufriedenheit: Zufriedenheit mit ausgewählten Lebensbereichen; allgemeine Lebenszufriedenheit.
Alltag: Zeitaufwand an einem Werktag für Berufstätigkeit, Ausbildung, Lernen, Wegezeiten Schlafzeit, Hausarbeit, Familienbetreuung, Einkaufen, körperlich aktiv und passiv verbrachte Freizeit;
Demographie: Geschlecht; Alter (gruppiert); Geburtsmonat, Geburtsjahr; Staatsangehörigkeit; Konfession; Familienstand; Jahr der Eheschließung; berufliche Stellung des Partners; Anzahl Personen im Haushalt (Haushaltsgröße); Anzahl der Personen im Haushalt unter 18 Jahren; Anzahl leiblicher Kinder und Geburtsjahr dieser Kinder; Anzahl der Personen im Haushalt mit eigenem Einkommen; Haushaltsnettoeinkommen; Befragter ist Hauptverdiener; Anzahl der Wohnortwechsel; jemals arbeitslos; Häufigkeit von Arbeitslosigkeit; derzeit arbeitslos bzw. Zeitpunkt der letzten Arbeitslosigkeit; letzte Arbeitslosigkeitsdauer; Nebenerwerbstätigkeit; Tätigkeit im öffentlichen Dienst; Beschäftigtenzahl im Gesamtunternehmen;
Zusätzlich verkodet wurde: Erhebungsdatum (Tag, Monat, Jahr); Alter in vollendeten Jahren 1984/86?; bevorzugte Zigarettenmarke genannt; Nikotinstärke; Häufigkeit von Schwitzen infolge körperlicher Betätigung; Angaben zur Teilnahme an Vereinsveranstaltungen und Teilnahmehäufigkeit an ausgewählten Vereinen; Vereinsmitglied mit besonderen Aufgaben; Anzhal der Freundschaften außerhalb der Familie; Wunsch nach mehr engen Beziehungen; Treffen mit Freunden, Besuche bei Freunden, von Freunden, gemeinsame Unternehmungen mit Freunden; Angaben zum Auftreten seelischer Belastungen; Angaben zur Auswirkung seelischer Belastungen; Häufigkeit des Auftretens verschiedener Belastungen; Angaben über unzureichende Körperfunktionen; Ausmaß der jeweiligen Schwierigkeiten; Angaben zum erstmaligen Auftreten von Krankheiten und Behinderungen innerhalb der letzten 12 Monate; Angaben zu Arztbesuchen in den letzten vier Wochen; Angaben zu ärztlichen Aktivitäten; Vorhandensein eines Hausarztes; Fachrichtung des Hausarztes; therapeutische Betreuung in den letzten vier Wochen; behandelt oder beraten durch; Benennung innerhalb sieben Tagen Medikamente; Körpergewicht in kg; Körpergröße in cm; Angaben zur Krankenversicherung; Art der Mitgliedschaft in der Krankenkasse;
höchster Schulabschluss des Partners; Alter (Geburtsjahr) des Partners; Anzahl der Personen im Haushalt insgesamt sowie der Personen unter 18 Jahren und über 18 Jahren; bestehende oder geplante Schwangerschaft.
Sterbedatum vermutlich Befragter (Monat, Jahr); Bundesland; politische Gemeindegrößenklasse; Gemeindetyp und Gemeindegrößenklasse (Boustedt).
Welle 2 Themen: kein Wohnortwechsel; Wohndauer am jetzigen Wohnort; Umzugsgründe; Wohlfühlen am Wohnort; Bewertung der Infrastruktur am Wohnort; Zweitwohnsitz; Gründe für Zweitwohnsitz; höchster Schulabschluss und Ausbildungsabschluss; Angaben zur derzeitigen und früheren Situation, zu Berufstätigkeit, Arbeitslosigkeit, Tätigkeitsdauer, beruflicher Stellung, Branche, Tätigkeit im öffentlichen Dienst und Anzahl der Beschäftigten im Betrieb; Verfügbarkeit und Nutzungshäufigkeit verschiedener Verkehrsmittel; Häufigkeit von Sport; Sport aus eigenem Interesse oder aufgrund ärztlicher Empfehlung; Häufigkeit verschiedener Freizeitaktivitäten; Anzahl der Freunde; Angaben zu diesen Freunde in Bezug auf Verhältnis, Entfernung des Wohnortes, Geschlecht, Alter, Berufstätigkeit und Gesundheitszustand.
Ernährung: Essen unter Zeitdruck, unregelmäßig bzw. mit Ruhe und Genuss; selten Frühstück; Diät und besondere Ernährung; Essen in Kantine, Schnellimbiss, Gaststätte, privater Mittagstisch, bei Verwandten oder Bekannten, zuhause, selbst kochen, Essen auf Rädern, sonstiges; vegetarische Ernährung; Alter bei Beginn der vegetarischen Ernährung; Dauer der vegetarischen Ernährung; detailierte Angaben zu durchschnittlich pro Tag aufgenommenen Flüssigkeitsmengen ausgewählter Getränke; Veränderung des Alkoholkonsums.
Rauchen: Raucherstatus; Dauer Nichtraucher; Alter bei Rauchbeginn; Häufigkeit des Rauchens; Angaben zur jetzigen bzw. früheren täglichen Rauchmenge und Art der Tabakwaren; Absicht mit dem Rauchen aufzuhören und Häufigkeit; Dauer des Nichtrauchens; Passivrauchen am Arbeitsplatz, zu Hause bzw. an anderen Orten; empfundene Störung durch Passivrauchen.
Gesundheit und Krankheiten: Achten auf eigene Gesundheit; Beeinflussbarkeit des eigenen Gesundheitszustands; Selbsteinschätzung des Gesundheitszustands; Gesundheitszustand behindert alltägliche Aufgaben; Beeinträchtigung durch ausgewählte Beschwerden; Auftreten verschiedener Krankheiten; erstmaliges Auftreten dieser Krankheiten innerhalb der letzten 12 Monate; Angaben über unzureichende Körperfunktionen; Körpergewicht; Körpergröße; Krankenkasse; Art der Krankenversicherung.
Kontakte mit Ärzten: Hausarzt; Hausbesuche des Hausarztes; Zeitpunkt des letzten Arztbesuchs; Häufigkeit der Inanspruchnahme von ausgewählten Ärzten und jeweiliger Grund für den Arztbesuch; Krankenhausaufenthalt in den letzten 12 Monaten; Häufigkeit der Krankenhausaufenthalte; Zeitpunkt des letzten stationären Krankenhausaufenthalts; anerkannte Behinderung; Jahr der Anerkennung der Behinderung; Grad der Behinderung; Teilnahme an Reha-Maßnahmen und Teilnahmehäufigkeit; berufliche oder sonstige Gründe für Reha.
Pflegebedürftigkeit: eigene Pflegebedürftigkeit; Dauer der Pflegebedürftigkeit; Hilfe bei der Haushaltsführung; pflegerische Hilfe und Art dieser Hilfe (z.B. ambulante Pflegeeinrichtung, Ehepartner, etc.); Leistung der Pflegeversicherung; Stufe der Pflegeversicherung; Bezahlung der Leistung durch Krankenkasse, Sozialamt, Familie, anteilig oder ganz durch Befragten selst, ehrenamtliche Hilfe, sonstige; Gründe für fehlende Hilfe; Betreuung pflegebedürftiger Personen; Verhältnis zu diesen Personen; betreute pflegebedürftige Person im eigenen Haushalt, im Haus, in der Nachbarschaft, am Ort oder in der weiteren Umgebung.
Zufriedenheit: Zufriedenheit mit ausgewählten Lebensbereichen; allgemeine Lebenszufriedenheit.
Demographie: Alter (kategorisiert); Staatsangehörigkeit; Konfession; Bedeutung von Religion; Partnerschaft; Zusammenleben mit einem Partner; höchster Schulabschluss des Partners; berufliche Stellung des Partners; Alter (Geburtsjahr) des Partners; Gesundheitszustand des Partners; Familienstand; geschieden seit; verwitwet seit; Jahr der letzten Eheschließung; frühere Ehen; Anzahl früherer Ehen; Beginn und Ende dieser früheren Ehen; Anzahl Personen im Haushalt (Haushaltsgröße) und Haushaltszusammensetzung; Haushaltsmitglieder unter 18 Jahren; Anzahl Kinder; detailierte Angaben zu diesen Kindern (Alter (Geburtsjahr), leibliches Kind, Wohnort, Familienstand, Enkel, Anzahl Enkel, Berufstätigkeit und Gesundheitszustand); Anzahl Personen im Haushalt mit eigenem Einkommen; Haushaltsnettoeinkommen; Befragter ist Hauptverdiener; Art des Haushaltseinkommens; Tod des Partners bzw. nahestehender Persone; Todesjahr dieser Personen; schwere Erkrankung des Partners bzw. nahestehender Personen und Jahr der Erkrankung; eigene schwere Erkrankung(en) und Jahr(e) der Erkrankung; Partnerschaftsprobleme, familiäre Probleme, berufliche Probleme, Probleme mit Freunden, finanzielle Probleme oder sonstige Probleme; Jahr des Auftretens dieser Probleme; Umzug; Umzugsjahr; künftige Veränderung der Situation; kein Umzug geplant bzw. Gründe für den geplanten Umzug; Gefährdung des eigenen Arbeitsplatzes; Verlust des Arbeitsplatzes aus gesundheitlichen Gründen; Suche nach neuer Arbeitsstelle; gesundheitliche Gründe für Stellensuche; weitere berufliche Veränderungen: beruflicher Aufstieg, neuer Beruf, berufliche Verschlechterung, Selbständigkeit, Berufstätigkeit aufgeben; gesundheitliche Gründe für diese beruflichen Veränderungen; Lebensweise.
Zusätzlich verkodet wurde: West/Ost; Ausfülldauer Fragebogen (Stunden, Minuten); Hilfe beim Ausfüllen; helfende Person; Ausfülldataum.
Im Osten wurden u.a. Fragen zum Ess- und Trinkverhalten angepasst, die Angaben zum Rauchen wurden für einzelne Lebensabschnitte erhoben, ebenso Rauchen des Partners, zusätzlich wurden Depressionstendenzen des Befragten und Angaben zu Verletzungen und Unfällen erfragt sowie zum Geburtsgewicht jedes leiblichen Kindes (unter 2500 g).
Verbreitung, Intensität, Motive und Erfahrungen von Erfolgs- und Kapitalbeteiligungen aus Sicht der Unternehmen und aus Sicht der Mitarbeitervertreter.
Betriebsbefragung: 1. Erfolgs- oder Gewinnbeteiligung von Mitarbeitern im Unternehmen: direkte Beteiligung, geplante Beteiligung, Beteiligung wurde wieder abgeschafft, spielt keine Rolle; geplantes Jahr der Einführung einer Erfolgs- oder Gewinnbeteiligung; geplante Form der Erfolgs- oder Gewinnbeteiligung (Leistungsbeteiligung, Ertragsbeteiligung oder Gewinnbeteiligung); Jahr der geplanten Abschaffung einer Erfolgs- oder Gewinnbeteiligung; Beschäftigungsgruppen, die direkt am Erfolg oder Gewinn des Unternehmens beteiligt werden; Jahr der Einführung der Erfolgs- bzw. Gewinnbeteiligung im Unternehmen; Wichtigkeit ausgewählter Motive für die Einführung eines Erfolgs- oder Gewinnbeteiligungssystems (Skala: Motivationssteigerung und bessere Leistungen der Beschäftigten, besseres Unternehmensklima, Imageverbesserung des Unternehmens, bessere Chancen bei der Rekrutierung von Mitarbeitern, ausgeprägtes unternehmerisches Verhalten der Mitarbeiter, Reduktion von Fehlzeiten, Reduktion der Mitarbeiterfluktuation, stärkere Mitarbeiterbindung an das Unternehmen, Flexibilisierung des Entgelts der Beschäftigten); regelmäßige bzw. geplante Überarbeitung des Erfolgs- oder Gewinnbeteiligungssystems; Jahr der letzten Überarbeitung; Form der Beteiligung (Leistungsbeteiligung, Ertragsbeteiligung oder Gewinnbeteiligung) für Beschäftigte ohne Führungsfunktion und für leitende Angestellte; konkrete Form der Leistungsbeteiligung (Beteiligung an Kostenersparnissen, Produktivität bzw. Produktionsvolumen) oder bei der Ertragsbeteiligung (Beteiligung am Netto- oder Rohertrag, am Wertschöpfungsvolumen bzw. am Umsatzvolumen) sowie der Gewinnbeteiligung (Beteiligung am Substanzgewinn, Ausschüttungsgewinn oder Bilanzgewinn); auf das gesamte Unternehmen bezogener Schwellenwert bzw. Zielvorgabe für eine Mitarbeiterbeteiligung am Unternehmenserfolg; Definition dieses Schwellenwertes bzw. der Zielvorgabe; Art der Festlegung der Höhe des individuellen Gewinn- oder Erfolgsteils bei Beschäftigten ohne Führungsfunktion sowie mit Führungsfunktion (unterhalb des Vorstands): leistungsorientiert, orientiert an der Einkommenshöhe oder der Hierarchiestufe, gleich hoher Betrag für alle, nach Dauer der Betriebszugehörigkeit, nach Fehlzeiten; Basis für die Festlegung der Höhe des Gewinn- oder Erfolgsanteils bei Beschäftigten mit Führungsfunktion unterhalb des Vorstands (Leistungsbeurteilung, Zielvereinbarungen, Ermessensentscheidung des Vorgesetzten oder Geschäftsführers); Formel, nach der die Beteiligung am Erfolg oder Gewinn berechnet wird; Leistungsbeurteilung erfolgt individuell oder bezogen auf Gruppen/Teams, Abteilungen bzw. auf das gesamte Unternehmen; Zuständigkeit für die Leistungsbeurteilung; Kriterien für die Leistungsbeurteilung; Zielvereinbarung erfolgt individuell, bezogen auf Gruppen/Teams, Abteilungen oder auf das gesamte Unternehmen; Zielfestlegung durch den Vorgesetzten, die Beschäftigten oder den Vorgesetzten und die Beschäftigten gemeinsam; Zahlungsform der Gewinn- und Erfolgsbeteiligung (Lohn- bzw. Gehaltskomponente, Beitrag zur Altersvorsorge oder Kapitalbeteiligung; Zahlungsrhythmus; Erfolgs- oder Gewinnbeteiligung erfolgt auf Basis der zentralen Kostenstellenrechnung, eines Cost Centers oder einer Strategischen Geschäftseinheit (SGE); durchschnittliche Erfolgs- oder Gewinnbeteiligung pro Beschäftigten in Euro im letzten Jahr (bezogen auf die jeweiligen im Unternehmen beschäftigten Angestelltengruppen); Prozentanteil der Gewinnbeteiligung am Jahreseinkommen pro Beschäftigten; Zufriedenheit mit dem Erfolg des Erfolgs- oder Gewinnbeteiligungssystem (Skala); vermutete Gründe für Verzicht auf Gewinn- und Erfolgsbeteiligung in Unternehmen bzw. für deren Abschaffung (Skalen: zu kompliziert, zu hohe Kosten, zu großer Arbeitsaufwand, Rechtsunsicherheit, Widerstand der Gewerkschaften bzw. Arbeitnehmervertreter, Widerstand der Mitarbeiter, fehlendes Interesse, zu großer Einblick für Mitarbeiter in die Finanzdaten des Unternehmens, Verlust der Unternehmenssouveränität, kein direkter Nutzen erkennbar).
2. Kapitalbeteiligung: Bestehende oder geplante Beteiligung von Beschäftigten am Unternehmenskapital, Kapitalbeteiligungssystem wurde wieder abgeschafft bzw. spielt keine Rolle im Unternehmen; Jahr der geplanten Einführung; geplante Form der Kapitalbeteiligung (Fremdkapitalbeteiligung, Mischkapitalbeteiligung oder Eigenkapitalbeteiligung); Jahr der Abschaffung des Kapitalbeteiligungssystems; Beschäftigtengruppen, die am Kapital des Unternehmens beteiligt werden; Jahr der Einführung der Kapitalbeteiligung; Wichtigkeit ausgewählter Motive für die Einführung eines Kapitalbeteiligungssystems (Skala); regelmäßige Überarbeitung bzw. geplante Überarbeitung des Kapitalbeteiligungssystems; Jahr der Überarbeitung; Form der Kapitalbeteiligung für Beschäftigte ohne Führungsfunktion sowie für Beschäftigte mit Führungsfunktion unterhalb des Vorstands (Fremdkapitalbeteiligung, Mischkapitalbeteiligung oder Eigenkapitalbeteiligung); konkrete Formen der Fremdkapitalbeteiligung (Mitarbeiter-Darlehen, Mitarbeiter-Guthaben bzw. Schuldverschreibung), der Mischkapitalbeteiligung (stille Beteiligung, Genussrecht/Genussschein bzw. indirekte Beteiligung), der Eigenkapitalbeteiligung (GmbH-Beteiligung, Belegschaftsaktien, Kommanditbeteiligung, Genossenschaftsbeteiligung, Aktienoptionsplan bzw. virtuelle Aktienoptionen, sog. Appreciation Rights (SARs); Ausschluss einer Verlustbeteiligung; Belegschaftsaktien sind stimm - und dividendenberechtigt; Finanzierung der Kapitalanteile bei Beschäftigten ohne Führungsfunktion sowie mit Führungsfunktion (durch den Beschäftigten: durch Zahlungen aus Lohn und Gehalt, durch vermögenswirksame Leistungen, durch Zahlungen aus dem Privatvermögen, durch Wiederanlage von Gewinnanteilen und Zinsen, durch den Arbeitgeber, durch investive Erfolgsbeteiligung, durch einen Firmenzuschuss sowie durch Vorfinanzierung der Eigenleistungen des Beschäftigten); Rhythmus der Auszahlungen bzw. Ausschüttungen; durchschnittliche Kapitalbeteiligung pro Beschäftigten in Euro im letzten Jahr (bezogen auf die jeweiligen im Unternehmen beschäftigten Beschäftigtengruppen); Prozentanteil der Kapitalbeteiligung am Jahreseinkommen pro Beschäftigten (jeweils Beschäftigte ohne und mit Führungsfunktion); Höhe des Kapitalanteils aller Beschäftigten am Gesamtkapital des Unternehmens; Beschränkungen beim Verkauf der Kapitalanteile durch die Beschäftigten (nur direkt an das Unternehmen, zeitliche Beschränkung, Verkaufspreis ist durch das Unternehmen festgelegt); Zufriedenheit mit dem Erfolg des Kapitalbeteiligungssystems (Skala: Motivationssteigerung, besseres Unternehmensklima, Imageverbesserung des Unternehmens, bessere Chancen bei der Rekrutierung von Mitarbeitern, unternehmerisches Verhalten der Beschäftigen, Reduktion von Fehlzeiten, geringere Fluktuation von Mitarbeitern, stärkere Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen, Flexibilisierung des Entgelts der Beschäftigten, Erhöhung der Liquidität des Unternehmens, Erhöhung des Eigenkapitals des Unternehmens, Mitarbeiter werden Mitunternehmer); vermutete Gründe anderer Unternehmen für den Verzicht auf Kapitalbeteiligung bzw. für die Abschaffung (Skala: zu kompliziert, zu hohe Kosten, zu großer Arbeitsaufwand, Rechtsunsicherheit, Widerstand der Gewerkschaften bzw. Arbeitnehmervertreter, Widerstand der Mitarbeiter, fehlendes Interesse der Mitarbeiter, zu großer Einblick für Mitarbeiter in die Finanzdaten des Unternehmens, Verlust der Unternehmenssouveränität, kein direkter Nutzen erkennbar).
3. Organisatorische Mitarbeiterbeteiligung: Beteiligung von Mitarbeitern an Entscheidungen im Unternehmen; Form der Beteiligung an Entscheidungen (Verlagerung von Verantwortung und Entscheidungen nach unten, Einführung von Gruppenarbeit, Mitarbeitergespräche bzw. Zielvereinbarungsgespräche, Qualitätszirkel, Benutzerbeteiligung (Beteiligung von betroffenen Mitarbeitern an der Planung, Mitarbeiterbefragungen); Jahr der Einführung dieser Formen der Mitarbeiterbeteiligung.
4. Strategisches Controlling: Art der Rückmeldungen über den Leistungsstand (bezogen auf Personen, Gruppen und Abteilung); Häufigkeit dieser Rückmeldungen; erfolgte bzw. geplante Einführung neuer Kennzahlen und Messsysteme für die Rückmeldung; Einsatz eines Instruments des Strategischen Controllings (z.B. Balanced Scorecard); Nutzung dieser Kennzahlen als Maßstab für die Entgeltbestimmung; Evaluation der Erfahrungen mit dem Vergütungskonzept und Häufigkeit dieser Evaluation; geplante Änderungen aufgrund der Erfahrungen mit dem derzeitigen Entgeltkonzept; Art der geplanten Neugestaltung.
Demographie: Betriebsgröße (Mitarbeiterzahl); Branche; Anteil der Arbeiter und Angestellten in der Belegschaft in Prozent; Anteil der ungelernten bzw. angelernten Arbeiter, gelernten Arbeiter bzw. Facharbeiter, Vorarbeiter, Kolonnenführer oder Meister/Poliere; Anteil der Angestellten mit einfacher Tätigkeit, die keine Berufsausbildung erfordert, der Angestellten mit qualifizierter Tätigkeit mit abgeschlossener Berufsausbildung oder entsprechender Berufserfahrung, Angestellte mit hochqualifizierter Tätigkeit oder Leitungsfunktion mit Hochschul- oder Fachhochschulabschluss sowie der Angestellten mit umfassenden Führungsaufgaben; Gründungsjahr des Unternehmens; Haupt- oder Nebensitz eines selbständigen Unternehmens bzw. Zugehörigkeit zu einer Firmengruppe oder einem Konzern; Hauptsitz des Unternehmens; Rechtsform des Unternehmens; gemeinnütziges bzw. nicht gewinnorientiertes Unternehmen; Entwicklung der Beschäftigtenzahl in den letzten zwei Jahren; Umsatzentwicklung in den letzten zwei Jahren; Umsatzhöhe im letzten Geschäftsjahr; Gewinnentwicklung in den letzten zwei Jahren; Anteil der Gewerkschaftsmitglieder in der Belegschaft; Betriebsrat oder andere Form der Interessenvertretung im Unternehmen; Mitgliedschaft des Unternehmens im Arbeitgeberverband; Tarifvertrag (Branchentarifvertrag oder Haustarif- bzw. Firmenvertrag); Bereiche, in denen schriftliche Vereinbarungen bzw. Regelungen gelten: Technikgestaltung und Technikfolgen, Arbeitsorganisation, Mitarbeiterbeteiligung, Leistungsregelungen (z.B. Zielvereinbarungen; Art dieser Vereinbarungen (tarifliche Regelungen, Betriebsvereinbarungen, einzelvertragliche Regelungen); Geschlecht der Auskunftsperson; Jahr des Eintritts in das Unternehmen (Unternehmenszugehörigkeit); Position innerhalb des Unternehmens.
Zusätzlich verkodet wurde: Bundesland.
Betriebsrätebefragung (Befragung der Arbeitnehmerinteressenvertreter): 1. Erfolgs- und Gewinnbeteiligung bzw. Kapitalbeteiligung im Unternehmen; Selbsteinschätzung der Informiertheit über Gewinn- und Erfolgsbeteiligung allgemein und im eigenen Unternehmen; Initiator der Erfolgs- und Gewinnbeteiligung im Unternehmen; Motive, die für den Betriebsrat bzw. die Arbeitnehmervertretung bei der Einführung der Erfolgs- und Gewinnbeteiligung wichtig waren; Zufriedenheit mit der Umsetzung dieser Motive; Beteiligung des Betriebsrates bei der Ausarbeitung und Organisation des Erfolgs- und Gewinnbeteiligungssystems im Unternehmen und Stärke der Einbindung bzw. Gründe für fehlende Beteiligung; Einfluss des Betriebsrates auf das Modell der Erfolgs- oder Gewinnbeteiligung; Probleme aus Sicht des Betriebsrates im Zusammenhang mit der materiellen Mitarbeiterbeteiligung; Art der Beteiligung der Belegschaft an der Ausarbeitung und Einführung der Gewinn- und Erfolgsbeteiligung (Befragung durch den Betriebsrat, Aufnahme der Interessen der Belegschaft in Arbeitsgruppen, Diskussion des Modells auf der Betriebsversammlung, Information der Belegschaft über das eingeführte Modell z.B. per E-Mail oder im Intranet); Betriebsratsbeteiligung beim Festlegen von Kriterien zur Verteilung des variablen Entgelts; Nachvollziehbarkeit der Ermittlung des variablen Entgelts; Offenlegung der Bilanzen des Unternehmens gegenüber dem Betriebsrat; Wichtigkeit ausgewählter Motive für die Einführung der Erfolgs- und Gewinnbeteiligung im Unternehmen und Ausmaß der Realisierung der damit verbundenen Ziele; vermutete Motive gegen die Einführung einer Gewinn- und Erfolgsbeteiligung durch Unternehmen allgemein.
2. Informiertheit über Kapitalbeteiligung allgemein und bezogen auf das eigene Unternehmen; Initiator der Kapitalbeteiligung im Unternehmen; Motive des Betriebsrates, die zur Einführung der Kapitalbeteiligung führten; Wichtigkeit dieser Motive und Zufriedenheit mit der Zielerreichung dieser Motive; Beteiligung des Betriebsrates an der Ausarbeitung und Organisation des Kapitalbeteiligungssystems und Bewertung dieser Beteiligung; Gründe für evtl. fehlende Beteiligung; Einfluss des Betriebsrates auf die Einführung des Kapitalbeteiligungssystems: Probleme aus Sicht des Betriebsrates im Zusammenhang mit der materiellen Mitarbeiterbeteiligung; Art der Beteiligung der Belegschaft an der Ausarbeitung und Einführung der Kapitalbeteiligung; Einfluss des Betriebsrates bei der Festlegung von Kriterien zur Verteilung des variablen Entgelts; Nachvollziehbarkeit der Ermittlung des variablen Entgelts, das an die Belegschaft verteilt wird; Offenlegung der Bilanzen gegenüber der Arbeitnehmervertretung; Wichtigkeit ausgewählter Motive für die Einführung der Kapitalbeteiligung; Beurteilung des Erfolgs der mit der Kapitalbeteiligung verbundenen Ziele (Skala); vermutete Gründe gegen die Einführung einer Kapitalbeteiligung in Unternehmen.
3. Wirkung der materiellen Mitarbeiterbeteiligung: Bewertung der materiellen Mitarbeiterbeteiligung aus Sicht des Betriebsrates (Skala: angemessene Möglichkeit der Teilhabe von Mitarbeitern an einer guten wirtschaftlichen Situation des Unternehmens, Mitarbeiter beschäftigen sich mehr mit der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens, Mitarbeiter lernen betriebswirtschaftliche Kennzahlen zu verstehen, Mitarbeiter möchten stärker an wichtigen Entscheidungen des Unternehmens teilhaben, erhöhte Beschäftigungssicherheit, verringerte Kurzarbeit, führt zu einer gerechteren Entlohnung, nachteilig für die Einkommenssicherheit z.B. durch Einkommenseinbußen bei wirtschaftlicher Tieflage des Unternehmens; begrenzter Spielraum für Lohnverhandlungen, fixe Lohnerhöhungen nur wenig durchsetzbar); Auswirkungen auf die Mitarbeiter: Umwandlung fester Entgeltbestandteile in variable Entgeltbestandteile mit Einführung der materiellen Mitarbeiterbeteiligung; Höhe des abgesenkten Entgeltbestandteils in Prozent; Auswirkung der materiellen Mitarbeiterbeteiligung auf die Löhne im eigenen Unternehmen sowie in der gesamten Branche; vom Betriebsrat bevorzugtes Lohnsystem; Entwicklung der Überstunden aufgrund der Einführung der materiellen Mitarbeiterbeteiligung; Prozentanteil der veränderten Überstunden; Veränderung des Zusammenhalts unter den Kollegen aufgrund der Einführung; quantitative Veränderung der Konflikte zwischen Belegschaft und Unternehmensleitung aufgrund der Beteiligung; Bewertung der Veränderung dieser Konflikte; Auswirkungen der materiellen Mitarbeiterbeteiligung auf das unternehmerische Denken der Mitarbeiter (Skala: Belastung durch die Übernahme unternehmerischen Risikos, generelle Zunahme der Arbeitsbelastung, Unterbreitung von Rationalisierungsvorschlägen, Mitarbeiter achten auf die Qualität der Zuarbeit, Bereitschaft zur Anpassung der Arbeitszeiten an die Erfordernisse).
Bewertung der materiellen Mitarbeiterbeteiligung und Unterstützung durch die Gewerkschaften: allgemeine Beurteilung der materiellen Mitarbeiterbeteiligung; Wunsch nach Veränderung des existierenden Modells im eigenen Unternehmen; einheitliche Position des Betriebsrates zur materiellen Mitarbeiterbeteiligung; Beurteilung der Unterstützung durch die Gewerkschaften bei der Einführung der materiellen Mitarbeiterbeteiligung; Beurteilung der Unterstützung durch die Gewerkschaften insgesamt; Vorliegen schriftlicher Vereinbarungen zur materiellen Mitarbeiterbeteiligung (tarifliche Regelungen, Betriebsvereinbarungen, Rahmen-, Gesamt- oder Konzernvereinbarungen bzw. einzelvertragliche Regelungen); Anteil der Gewerkschaftsmitglieder im Unternehmen; Entwicklung des Personalbestands, der Mitarbeiterfluktuation und der Fehlzeiten in den letzten zwei Jahren.
Demographie: Geschlecht der befragten Person; höchster Ausbildungsabschluss; Jahr des Eintritts in das Unternehmen (Betriebszugehörigkeit); Gewerkschaftsmitgliedschaft; Dauer der Mitgliedschaft im Betriebsrat; Wunsch nach Information über die Ergebnisse der Studie per E-Mail.
Inhaltsangabe:Einleitung: Der Titel des Diplomthemas enthält drei wesentliche Begriffe: Brandenburg, Sägeindustrie und die Zeiteinteilung von 1850 bis 1990. Folgende Fragen sind also zur Klärung dieser Begriffe zu beantworten: Was ist bzw. wie definiert man Sägeindustrie ? Warum gerade die Sägeindustrie in Brandenburg ? Warum gerade diese Zeit von 140 Jahren behandeln ? Die Sägeindustrie bzw. das Sägehandwerk gehört zur Branche der Holzbearbeitung, diese wiederum zum Grundstoff- und Produktionsgewerbe In der analytischen Literatur und der brandenburgisch-preußischen Geschichte wechselte aber produktionstechnisch und statistisch die Zuordnung zwischen Holzbe- und -verarbeitung. So hielt Hahn 1923 fest, dass man 'von einer Sägeindustrie als selbstständigen Industriezweig ... vor einigen Jahrzehnten noch nicht gesprochen [hat]. ... Es besteht aber heute kein Zweifel mehr, dass man darunter einen besonderen Zweig der Holzindustrie versteht. 'Weitere Wirtschaftsanalysten definierten für die Sägeindustrie wesentliche Faktoren, nämlich mit unterschiedlichen Betriebsformen Sägearbeit zu verrichten, um schwerpunktmäßig Schnittholz einschließlich der Nebenprodukte (Schwarten, Spreißel, Späne) herzustellen. Auch in den Statistiken von Preußen, dem Deutschen Reich und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) wird die Sägeindustrie stets in Zusammenhang mit anderen, dem eigentlichen Schnittvorgang nachgelagerten Be- und -verarbeitungen genannt. Dazu zählen insbesondere die Furnierherstellung, das Hobeln, das Imprägnieren und seit 30 Jahren auch die Herstellung von Holzfaserplatten und Holzspanplatten. Heute wird von einer zweistufigen Produktion gesprochen. Diese Aufzählung zeigt, dass bei der Darstellung der Sägeindustrie nicht bei den 'reinen Sägewerken', also nur den 'sägenden' Betrieben, stehen geblieben werden darf. Es sinnvoll, die einzelnen Produktionsstufen bzw. -verfahren in der Analyse getrennt zu betrachten. Daher wird hier versucht, die Geschichte der Holzbearbeitung darzustellen, mit dem gegenwärtig besonderen Schwerpunkt der schnittholzerzeugenden Werke. Die weitreichend bekannten geschlossenen Wälder Brandenburgs bieten einen nahezu unermesslichen Holzvorrat an vielen verwertbaren Holzarten, z.B. Gemeine Kiefer, Rotfichte, Rotbuche, Stieleiche und andere Werthölzer. Was aber passiert mit dem Stammholz? Verarbeitung in der heimischen Industrie oder im Handwerk, Energiegewinnung oder Export? Die Geschichte zeigt: 'Der Holzreichtum der Provinz Brandenburg sowie die Nähe des großen Verbraucherplatzes Berlin haben eine bedeutende Holzindustrie entstehen lassen. In Brandenburg ist besonders die Sägerei und die grobe Holzverarbeitung ansässig'. Dies verdeutlicht im besonderen Maße, dass sich die brandenburgische Sägeindustrie – aus handwerklicher Sägearbeit – streng standortsgebunden an der Rohstoffbasis entwickelt hat. Auch der Zusammenhang zwischen Produktion und Wirtschaft wird hervorgehoben. Brandenburg war schon immer wichtigstes Rohstoffgebiet für die Expansion und Entwicklung Berlins, zum Bau von Wohnhäusern und Industriebauten, für Kultur- und Gebrauchswaren wurde Holz gebraucht. Auch für die Energieversorgung war Holz dringend notwendig. Diese Beziehung ist annähernd vergleichbar mit der massiven Kohleindustrie und dem Ruhrgebiet am Rhein. Aber gerade das Gebiet mit dem Namen Brandenburg, sowohl geographisch als auch politisch, macht die korrekte Analyse schwierig. Die Bezeichnungen wechselten von Kurmark über Mark, Provinz und Land Brandenburg, Bezirke Cottbus, Frankfurt/ Oder und Potsdam zum Bundesland Brandenburg. Dabei erstreckte sich das Gebiet ständig ändernd auf Teile des heutigen Mecklenburg, Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Polen. Als Grundlage wird deshalb nur das Gebiet des heutigen Bundesland Brandenburg gewählt. Es wird bei den Grenzen der jeweiligen Zeitepoche, bei den einzelnen Kreisen und bei der allgemeinen Entwicklung der brandenburgischen Sägeindustrie verblieben. Es könnte mit der genaueren Betrachtung des Zeitfaktors im Mittelalter begonnen werden, denn im späten Mittelalter erfolgte eine sprunghafte Entwicklung des Handels und des Handwerks, beim Städtebau, Schiffsbau und Bergbau. Eine mechanische Schnittholzerzeugung war daher ein gesellschaftlich notwendiger Prozess. Doch auf der Suche nach einer Definition von Industrie traten verschiedene Merkmale auf. Der Begriff 'industrielle Revolution' wurde mit der Einführung der Dampfmaschine geprägt. 'Unter industrieller Revolution versteht man ... jene Periode, in der sich 1. neue Techniken, speziell die Arbeits- und Energieerzeugungsmaschinen durchsetzten, 2. die natürlichen Rohstoffe Eisen und Kohle erstmalig massenhaft genutzt wurden und somit die organischen Stoffe und Muskelkraft nicht mehr die Produktionsmöglichkeiten begrenzten, 3. das Fabriksystem als Organisationsform arbeitsteiliger gewerblicher Produktion seine Überlegenheit in entscheidenden Wirtschaftszweigen erwies und 4. freie Lohnarbeit die herrschende Erwerbsform der Massen wurde. Dies soll in England in den Jahren 1783-1802, in Deutschland von 1850-1857 eingetreten sein'. Ergebnis der Entwicklung der revolutionären Dampfkraft: 'Von nun an waren die Sägewerke nicht mehr an das Wasser gebunden oder vom Wind abhängig. Ihr Standort kann seither nach solchen wesentlichen Gesichtspunkten wie Verkehrslage, Holzaufkommen oder Holzweiterverarbeitung gewählt werden.' Gleichwohl blieb in Sägewerken die Wasserkraft noch lange Zeit die wichtigste Antriebskraft und die Sägeindustrie ist deshalb als 'Prototyp eines statischen Wirtschaftszweiges bezeichnet worden.' Daher ist es sinnvoll mit der genauen Betrachtung ab dem Jahre 1850 zu beginnen, da sich in dieser Epoche 'Deutschland aus einem Agrarland zu Beginn des Jahrhunderts über ein agrarisch-industrielles Land um 1850 zu einem industriell-agrarischen Staat .. entwickelte.' In den folgenden 140 Jahren fand eine der schnelllebigsten Entwicklungen in der Geschichte der Schnittholzproduktion statt. Hahn stellte 1923 fest, dass 'seit der Einführung der Sägemaschinen .. sich eine vollkommende Abkehr von der Herstellungsart mit der Handsäge vollzogen [hat]'. Die obere Grenze von 1990 beruht darauf, dass Rüberg mit einer Untersuchung der brandenburgischen Sägeindustrie den Zeitraum der letzten 13 Jahre abdeckt. Er untersuchte mittels Fragenbogen alle Betriebe, die er in dieser Branche einordnen und finden konnte und fragte unter anderem nach der Art des Werkes, dem Jahreseinschnitt, der Produktion und dem Absatzgebiet des Betriebes. Er arbeitete 'drei Zentren der Sägeindustrie in Brandenburg' heraus. Wie diese entstanden sind, gilt in dieser Arbeit zu klären. Ziel der Arbeit soll es vorrangig sein, einige Momente der Geschichte der Sägeindustrie speziell in Brandenburg darzustellen. Dabei können nicht alle vielfältigen Beziehungen zum Wirtschafts- und Dienstleistungssystem der Region einbezogen werden, doch muss zunächst der Begriff Sägewerk charakterisiert werden. Schwerpunkte sind daher die Darstellung der Menge der schnittholzerzeugenden Betriebe, ihre Leistungen, Techniken und Bedeutung als Arbeitgeber anhand von Beschäftigtenzahlen, u.a. wichtige soziale Aspekte. Auch sollen die Reaktionen auf politische Entscheidungen, wirtschaftspolitische Veränderungen und technische Neuentwicklungen einbezogen werden. Beispiele von einigen brandenburgischen Sägewerken sollen dies unterstützen. Dabei sind mündliche Aussagen von Zeitzeugen für die Nachwelt bedeutungsvoll. Ergebnis dieser Arbeit ist es, ein Fazit zur Entwicklung der brandenburgischen Sägeindustrie zu ziehen und in Form einer Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile von Klein- und Großsägewerk festzuhalten. Es ist hier außerdem zu klären, welche Möglichkeiten es gibt, die Branche in Brandenburg als traditionellen Wirtschaftszweig mit dem Wissen und Konsequenzen aus der Vergangenheit zu erhalten. Als Anregung sollen insbesondere für Klein-, aber auch für Großsägewerke, einige Maßnahmen erläutert werden.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: 1.Einleitung und Ziel der Arbeit4 2.Durchführung der Recherchearbeit7 2.1Allgemeine Recherche7 2.2Statistiken der Berufs-, Betriebs- und Gewerbezählungen in Preußen, im Kaiserreich und im Deutschen Reich7 2.3Statistiken in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)8 2.4Sonstige Quellen8 3.Charakterisierung eines Sägewerkes9 3.1Standort des Sägewerkes9 3.2Die Sägemaschinen eines Sägewerkes11 3.3Die Antriebskräfte eines Sägewerkes 13 3.4Aufbau und Ablauf eines Sägewerk13 4.Die Geschichte der Sägeindustrie in Brandenburg15 4.1Das Sägehandwerk in der Holzindustrie vor 185016 4.21850 - 1918 Das Sägegewerbe im Kaiserreich18 4.31918 - 1945 Die Sägeindustrie in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus32 4.41945 - 1990 Die Holz- und Kulturwarenindustrie in der DDR41 5.Diskussion50 5.1Kleinsägewerk kontra Großsägewerk50 5.2Ausblicke und Möglichkeiten für die brandenburgische Sägeindustrie54 6.Zusammenfassung58 Verzeichnisse60 Anhang66Textprobe:Textprobe: Kapitel 5.1, Kleinsägewerk kontra Großsägewerk: Einige Faktoren eines Sägewerkes wurden in der Charakterisierung im Kapitel 3 erläutert. Sie kann man außerdem in die drei Bereiche Rohstoff-Erzeugnis, Arbeit und Finanzen einteilen. Anhand dieser drei Bereiche wird eine Gegenüberstellung von Kleinsägewerk und Großsägewerk übersichtlicher. In allen Bereichen ergeben sich Vor- und Nachteile, die zeigen, dass beide Betriebsgrößen ihre Berechtigung haben. Zunächst sollen die Vorteile bzw. die Nachteile eines Kleinsägewerkes erläutert werden. Das Kleinsägewerk hat durch seine traditionell historische Lage überwiegend im oder an der Peripherie Rohstoffgebiet Wald den Vorteil, ohne größeren Transportaufwand und -kosten sein Sägeholz zu beschaffen. Mit einem ausreichend großen Rohstoff- und Bezugsgebiet wird i.d.R. die angestrebte Kapazität des Kleinsägewerkes ausgenutzt. Sie beträgt in Brandenburg zwischen 3.000 und 35.000 fm Jahreseinschnitt. Der Sägeholzbedarf wird durch die örtliche Forstwirtschaft größtenteils gedeckt und fördert somit den Absatz in dieser Branche. Aus den Daten von Rüberg geht hervor, dass die brandenburgischen Kleinsägewerke bis zu 90 % brandenburgische Kiefer, Lärche und Fichte bearbeiten. Die Sägeindustrie entstand zumeist aus der Kombination mit einer Weiterverarbeitung. Es wurde also nur Holz eingeschnitten, welches gerade gebraucht wurde und nur Sortimente hergestellt, welche anschließend weiterverarbeitet werden konnten. Heute besteht eine ähnliche Form – die Spezialisierung. Dadurch muss der Sägeholzeinkauf sorgfältiger ausgeführt werden. Er wird den Möglichkeiten des Sägewerkes, entsprechend der technischen Ausstattung, angepasst. Dies ergibt für ein Kleinsägewerk den Vorteil, dass eine hohe Qualität und eine hohe Ausnutzung des Sägeholzes – insbesondere bei den brandenburgischen Werthölzern – erzielt wird. Die kundenorientierte Produktion von einem speziellen Teil der Sortimentspalette deckt den örtlichen Holzmarkt größtenteils ab, überfrachtet ihn aber gleichzeitig nicht. Durch die Spezialisierung und die Angebote der Standardsortimente eines Sägewerkes muss ein Kleinsägewerk nur in solche Sägemaschinen und Förderanlagen investieren, die unbedingt für die Spezialisierung notwendig sind. Auch die folgenden Wartungskosten der Maschinen bleiben im finanziellen und wettbewerbsfähigen Rahmen eines Kleinsägewerkes. Oberstes Prinzip ist die Konkurrenzfähigkeit am Markt zu sichern, zumal die Standardsortimente nur sehr teuer produziert werden können und nur die Spezialisierung konkurrenzfähig ist. In der Regel haben sich die Kleinsägewerke in mehreren Landkreisen niedergelassen, weil Brandenburg nahezu in allen Landesteilen ausreichend Waldflächen besitzt und eine genügende Nachfrage durch die angrenzende Weiterverarbeitung und Bevölkerung vorhanden ist. Die Kleinsägewerke bieten den Vorteil, für die meisten ländlichen Gebiete ohne Konzentration Beschäftigungsmöglichkeiten. Dazu zählen nicht nur die Arbeitsaufgaben im Sägewerk selbst, sondern auch bei den weiterverarbeitenden Betrieben, die meist auf die charakteristischen Schnittholzsortimente zurückgreifen. Der schwerwiegendste Nachteil ist die relativ hohe Abhängigkeit vom regionalen Markt und somit das Risiko, leicht wettbewerbsunfähig zu werden. Die i.d.R. schwache Kapitallage lässt kein oder nur ein geringes Reaktions- und Ausweichvermögen auf wirtschaftliche Veränderungen zu. Folglich sind Kleinsägewerke auf einen gleichmäßigen Produktionszyklus mit stabiler Auftragslage angewiesen. Geschehen kurzfristig unvorhersehbare Entwicklungen, z.B. Naturkatastrophen mit Marktüberfrachtung bzw. ohne Zugriff auf dieses Sägeholz oder ein plötzlicher Preisanstieg des Sägeholzes o.ä., kommen sie in finanzielle Schwierigkeiten. Denn ein Kleinsägewerk muss mit dem gerade erwirtschafteten Gewinn so schnell und so günstig wie möglich neues Sägeholz erwerben, um die Produktion der Sägeholzerzeugnisse weiterzuführen. Fazit: Das Kleinsägewerk ist meist spezialisiert und produziert mit relativ geringem Investitionsaufwand und geringeren Transportkosten hochqualitäts- und kundengerechte Sortimente. Es strukturiert den ländlichen Raum im Arbeits- und Sortimentsangebot. Es unterlieget aber einer hohen regionalen Marktabhängigkeit, einer geringeren Kapitallage und verlangt eine stabile Auftragslage. Ein Großsägewerk strebt eine Kapazität ab einem Jahreseinschnitt von 100.000 fm an, dem das naheliegende Rohstoffgebiet nicht umfassend gerecht wird. Daher müssen die meisten Großsägewerke ihr Sägeholz oft über weite Transportwege beziehen, um ihre Kapazität auszunutzen und ihre Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Vorteil dabei ist, dass ein Großsägewerk auf möglicherweise billigeres Weltmarktholz (z.B. skandinavisches, russisches oder aus den baltischen Ländern) zurückgreifen und mit den anfallenden höheren Transportkosten kalkulatorisch günstig gegenrechnen kann. Außerdem kann die Holzartenbreite im günstigsten Fall stark erweitert werden, z.B. mit französischer Esche, finnischer Birke oder ukrainischen Ahorn, so dass ein spezieller Markt – auch im Ausland – bedient werden kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass auch etwaige Engpässe aus einigen Holzimportgebieten umgangen werden können. Ein Großsägewerk setzt i.d.R. auf Massen- und Standardware und produziert somit auf Vorrat. Dabei ist es vorteilhaft, auf Nachfrage kurzfristig reagieren zu können. Das Sägewerk kann dadurch größere Schnittholzmengen erzeugen, hat also insgesamt u.a. auch aufgrund der intelligenteren Technik ein größeres Reaktionsvermögen als ein Kleinsägewerk. Um das bevorratete Schnittholz abzusetzen, orientiert sich das Großsägewerk vornehmlich nicht auf den regionalen Markt, sondern weitet sein Absatzgebiet über die Landesgrenzen aus. Der gesamtdeutsche, europäische und überseeische Markt ist daher in vielen Fällen interessanter, als der brandenburgische Markt, wodurch sich wiederum Marktchancen für Kleinsägewerke auf dem Inlandsmarkt eröffnen. Großsägewerke haben oft eine höhere Gewinnspanne. sie können auftragsschwache Zeiten abpuffern und besitzen größere Spielräume, um am Markt besser und stärker aufzutreten. Die Stärke der Sägewerke zeigt sich mit den besseren Bedingungen in den Bereichen Werbung, Angebot und Menge. Mit dem höheren Kapital wird eine höhere Investitionskraft möglich, wie der Einsatz einer vollständigen Automation im Sägewerksbetrieb oder von computergestützten Sägemaschinen, u.a. intelligenten Technologien. Die Produktionsweise eines Großsägewerkes verursacht aber Nachteile. Da die Produktion i.d.R. automatisiert und zeitorientiert vonstatten geht, muss das Sägeholz günstigerweise einheitlich gestaltet sein, welches es in der Natur so gut wie nicht gibt. Der erhöhte Zeitdruck, durch die Wirtschaftlichkeit der Sägemaschinen bedingt, und die bestimmten Kalibrierungsgrenzen der computergestützten Produktion verursachen u.a. einen erhöhten Verschnitt (Rundholzausnutzung 50 bis 55 %, gegenüber in einem Kleinsägewerk mit über 70 %). Qualität, hohe Stammholzausnutzung und Kundenorientierung leiden darunter. Es besteht außerdem ein reales Risiko auf dem bevorrateten Schnittholz sitzen zu bleiben, da die Massen- und Standardsortimente nicht speziell dem Markt angepasst werden können. Dieser kann temporär keine Absatzmöglichkeit bieten. Für den notwendigen Maschinenpark sind meist höhere Investitionskosten aufzubringen, als bei einem Kleinsägewerk. Der schwerwiegendste Nachteil eines Großsägewerkes ist, dass es den ländlichen Raum durch seine Konzentration an Kapazität und damit an den gebundenen Arbeitsplätzen gewissermaßen schädigt. Bei einer Konzentration der Sägeindustrie in einer Region oder in einem Ort in Form eines größeren Werkes, kann zwar eine größere Marktstärke aufgebaut werden, jedoch wird dadurch die Möglichkeit den ländlichen Raum industriell weiter zu entwickeln bzw. zu fördern, vergeben.
Das Ruhrgebiet zählt nicht zu den alten eisenschaffenden Gebieten Deutschlands. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden im Ruhrgebiet lediglich ca. 5 % der Roheisenproduktion des Gebietes des späteren Deutschen Reiches erzeugt und zwar vorwiegend in den waldreichen, gebirgigen Randbezirken. Der Aufstieg des Ruhrgebiets zum schwerindustriellen Zentrum setzte in den 1850er Jahren ein. In einer ersten Gründungswelle wurden zahlreiche Großunternehmen, die zum Teil bereits mehrere Produktionsstufen vereinigten, in der Rechtsform der Aktiengesellschaft errichtet.
Wesentliche Voraussetzungen für den Ausbau der Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets in den 1850er Jahren waren: - die Durchstoßung der Mergelschicht und die Erschließung der Fettkohle, die einen guten Hochofenkoks ergab - die Einführung des Kokshochofens - die Entdeckung des Kohleneisensteinvorkommens im Ruhrgebiet - die verkehrsmäßige Erschließung des Ruhrgebiets durch die Eisenbahn - die gestiegene Nachfrage nach Erzeugnissen der Eisen- und Stahlindustrie vor allem durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes.
Aufgrund der zahlreichen Neugründungen und des Ausbaus der bestehenden Unternehmen stieg der Anteil des Ruhrgebiets an der Roheisenerzeugung Deutschlands bis zum Jahre 1870 auf rund 26 %. Die Flußstahlerzeugung wurde 1861 mit der Einführung des Bessemerverfahrens durch Krupp aufgenommen. Die konjunkturelle Entwicklung in den 1870er Jahren war durch das Ausmaß des Aufschwungs in den Gründerjahren wie auch des Niedergangs in der Gründerkrise atypisch. Begünstigt durch die Liberalisierung des Aktienrechts, durch die infolge des Deutsch-Französischen Krieges aufgestaute Nachfrage und in geringerem Maße durch die nach Deutschland fließenden Reparationen wurden am Anfang der 1870er Jahre zahlreiche neue Unternehmen errichtet. Die bestehenden Firmen bauten ihre Anlagen aus, so daß die Kapazität der Eisen- und Stahlindustrie innerhalb kürzester Zeit erheblich erweitert wurde. Während jedoch in der überhitzten Konjunktur der Gründerjahre selbst die gestiegene Leistungsfähigkeit der Anlagen nicht ausreichte, um der Nachfrage zu entsprechen, mußten nach dem Umschwung der Konjunktur viele der neu geschaffenen Kapazitäten wieder stillgelegt werden. Zahlreiche neu gegründete Gesellschaften scheiterten, andere, oft auch ältere Unternehmen, die im Vertrauen auf ein Andauern der Konjunktur zu hohe Investitionen vorgenommen hatten, gerieten in finanzielle Schwierigkeiten. Dennoch hat die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets die Gründerkrise im Vergleich zur gesamten Eisen- und Stahlindustrie Deutschlands gut überstanden. Der Anteil des Ruhrgebiets an der deutschen Roheisenerzeugung stieg nach einem leichten Rückgang in den Gründerjahren im weiteren Verlauf der 1870er Jahre noch an.
Der Zeitraum 1879 bis 1914 gehörte zu zwei unterschiedlichen Konjunkturepochen, der mit der Gründerkrise einsetzenden und bis 1894 dauernden Stockungsspanne und der darauf folgenden, durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs beendeten Aufschwungspanne. Erstere war durch kurze, schwache Konjunkturaufschwünge und lange Phasen der Stagnation gekennzeichnet. Letztere war bis auf wenige Jahre eine mehr oder minder starke Hochkonjunktur. Im durchschnittlichen Wachstum der Produktion unterschieden sich Stockungs- und Aufschwungspanne kaum. Nachdem die Preise im Zeitraum 1879 bis 1894 langfristig erheblich gesunken waren, gelang es den Unternehmen, in der Aufschwungspanne höhere Preise durchzusetzen und ihre Rentabilität erheblich zu verbessern. Der für die Stockungsspanne zunächst von Rosenberg vorgeschlagene und von Wehler und anderen übernommene Begriff "Große Depression´ hat sich für die Eisen- und Stahlindustrie als nicht haltbar erwiesen. Im langfristigen Trend waren die Preise nach 1873 zwar niedrig und zeitweise sogar niedriger, als man sie trendmäßig erwarten konnte, doch hat die Stückkostendegression eine beträchtliche Senkung der Selbstkosten und damit die niedrigen Preise erst ermöglicht. Von der Höhe der Produktion her war der Begriff der "Großen Depression´ ohnehin nicht zu rechtfertigen.
Vom Ende der Gründerkrise bis zum Jahre 1914 hat die Produktion der deutschen Eisen- und Stahlindustrie fast ohne Unterbrechung zugenommen. England, dessen Eisen und Stahlerzeugung im Jahre 1870 noch weit höher gewesen. war, wurde um 1900 in der Roheisen- und Stahlerzeugung überholt. Wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung hatte die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets, deren Anteil an der deutschen Roheisenerzeugung bis zum Jahre 1913 auf 42,5 % anstieg. Das Ruhrgebiet konnte seine führende Position gegenüber der Konkurrenz in Südwestdeutschland behaupten und sogar noch ausbauen. Bei der Stahlerzeugung war der Anteil des Ruhrgebiets zwar rückläufig, da Flußeisen in den 1870er Jahren und am Anfang des folgenden Jahrzehnts fast nur im Ruhrgebiet erzeugt worden war, doch lag der Anteil im Jahre 1913 mit 53,4 % immer noch erheblich über dem an der Roheisenerzeugung und wurde nur übertroffen von dem Anteil dieses Bezirks an der Walzwerksproduktion des Deutschen Reiches. Die Zunahme der Produktion erfolgte im Ruhrgebiet mit einer im Untersuchungszeitraum kaum gestiegenen Zahl von Unternehmen und mit einer prozentual sehr viel geringeren Zunahme der Zahl der Hochöfen und Konverter. Die Produktion je Hochofenwerk, je Hochofen und während der Stockungsspanne auch je Arbeiter lag beträchtlich über den entsprechenden Werten für das gesamte Deutsche Reich. Die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen folgte tendenziell der der Produktion, wies aber je nach Konjunkturverlauf besonders vor 1895 starke Ausschläge auf. Löhne und Arbeitsproduktivität stiegen langfristig etwa gleichmäßig an. Die überaus rasche Steigerung der Produktion wäre nicht möglich gewesen ohne die entsprechende absatzwirtschaftliche Grundlage. Die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets konnte einen erheblichen Teil ihrer Erzeugnisse in unmittelbarer Nähe der Produktionsstätten absetzen. Durch die agglomerative Wirkung des Standorts der Eisen- und Stahlindustrie hatten sich in den peripheren Zonen des Ruhrgebiets große Unternehmen der eisenverarbeitenden Industrie angesiedelt. Die günstige Lage des Ruhrgebiets am Rhein und die frühe verkehrsmäßige Erschließung durch die Eisenbahn ermöglichte gleichzeitig den Absatz in entfernte inländische Gebiete und ins Ausland. Bei Nachfragerückgängen im Inland drosselten die großen Unternehmen ihre Produktion nur wenig und versuchten,; die überschüssigen Mengen auf dem Weltmarkt abzusetzen. In einigen Jahren exportierten verkehrsgünstig gelegene Hüttenwerke bis zu 50 % ihrer Produktion. Wegen der zunehmenden Exportabhängigkeit und der ständig größer werdenden Bedeutung der Frachten wurde die Massenerzeugung während des Untersuchungszeitraums innerhalb des Ruhrgebiets zunehmend in die Nähe des Rheins verlagert. Eine Betriebsverlagerung ins Minettegebiet blieb auf wenige Unternehmen beschränkt, da das Ruhrgebiet durch verkehrs- und tarifpolitische Maßnahmen seine Stellung als Standort der Eisen- und Stahlindustrie behaupten konnte.
Neben der raschen Produktionsausweitung bestimmten die verstärkte Kartellierung, der Ausbau der großen Hüttenwerke zu gemischten Unternehmen und die vor allem nach der Jahrhundertwende tendenziell zunehmende Konzentration weitgehend die Entwicklung der Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets. Verbandsbildung, vertikaler Ausbau der Unternehmen und Konzentration standen in einer wechselseitigen Beziehung. Obwohl das Rheinisch-Westfälische Kohlensyndikat, das Roheisensyndikat und der Stahlwerksverband, die in ihrer Effektivität schon als atypisch für die gesamte Kartellentwicklung in Deutschland anzusehen sind, die ihnen häufig zugesprochene Marktmacht nicht besessen haben und von der Position eines Monopolisten weit entfernt waren, haben sie durch ihre Preis- und Lieferpolitik den Ausbau zu gemischten Unternehmen gefördert. Die weitgehend schubweise erfolgende Angliederung vor- oder nachgelagerter Produktionsstufen wurde wesentlich durch die Kartellbestimmungen und die Dauer der Kartellverträge beeinflußt. Die Unternehmenskonzentration war einerseits Vorbedingung und andererseits Ergebnis der Kartellierung. Wegen der Zersplitterung der Marktanteile und der Schwierigkeiten, die vielen kleineren Produzenten zu einem gemeinsamen Vorgehen zu veranlassen, hat sich die Verbandsbildung in den 1880er Jahren noch weitgehend als nicht durchführbar erwiesen. Die Quotenregelung der Kartellverträge hat die Konzentration in einem Ausmaß gefördert, daß sie letztlich wieder eine Gefahr für die Kartelle darstellte. Auf den einzelnen Produktionsstufen ist das Ausmaß der Konzentration jedoch weit geringer gewesen, als es in der Literatur qualitativ beschrieben worden ist. Die Bedeutung der Konzentration lag darin, daß die großen Unternehmen auf mehreren Produktionsstufen größere Marktanteile hatten, die aber bei den fünf größten Unternehmen der Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets zusammen nicht über jeweils ein Drittel der Gesamtproduktion hinausgingen. Einen erheblichen Anteil an der Kartellierung, am Ausbau der Firmen zu gemischten Unternehmen und an der Konzentration hatten die Banken, deren Einfluß auf die dadurch entstandenen Riesenunternehmen jedoch tendenziell im Zeitablauf zurückgegangen ist. Während die konjunkturelle Entwicklung das Wachstum der Produktion in der Stockungs- und Aufschwungspanne langfristig nicht erkennbar beeinflußt hat, und die durchschnittlichen jährlichen Steigerungsraten vor und nach 1895 fast gleich geblieben sind, traten bei der Kapitalbeschaffung und Kapitalverwendung deutliche Unterschiede hervor. Anhand der Bilanzsummen lassen sich Phasen starken oder schwachen Wachstums erkennen, das meist sprunghaft erfolgte. Das Wachstum des Anlagevermögens entsprach dem der Bilanzsumme. Die absolut und relativ höchsten Zugänge auf Anlagekonten erfolgten in den Jahren am Ende der Hochkonjunktur. Zwischen der Höhe der Zugänge auf Anlagekonten und den Gewinnen ergab sich daher eine sehr hohe Korrelation. Nach 1893 trat eine Beeinflussung der Investitionspolitik durch die Kartelle hinzu, ohne daß aber die enge Bindung an die Gewinnentwicklung aufgehört hätte.
Im zwischenbetrieblichen Vergleich zeigen sich deutliche Unterschiede in der Wachstumsrate und in den Wachstumsformen, ohne daß sich ein generelles Wachstumsverhalten etwa der Art, daß große Unternehmen schneller und vorwiegend extern wachsen würden, bestätigen ließe. Entscheidenden Einfluß auf die Wachstumsformen und -richtungen scheint die Zusammensetzung der Anteilseigner gehabt zu haben. Fast alle vorwiegend im Privat und Familienbesitz befindlichen Unternehmen sind in stärkerem Maße intern und in einer kontrollierten, dem jeweiligen Finanzvermögen der Anteilseigner angepaßten Weise ausgebaut worden. Wenn auch bei den einzelnen Firmen in unterschiedlichem Umfang, so wurde generell im Zeitablauf stärker mit Fremdkapital, das eine doppelt so hohe Wachstumsrate wie das Eigenkapital hatte, finanziert. Langfristiges Fremdkapital wurde erst während der Aufschwungspanne von allen Unternehmen in Anspruch genommen. Der Anteil des kurzfristigen Fremdkapitals an den gesamten Fremdmitteln nahm allgemein zu. Die Höhe des kurzfristigen Fremdkapitals korrelierte im Zeitablauf immer stärker mit den Nettoanlagezugängen zur Verfügung stehenden Kontokorrentkredits Anlagen kurzfristig zu finanzieren oder wenigstens bis zum Zeitpunkt günstiger Kapitalmarktbedingungen vorzufinanzieren. Durch den höheren Verschuldungskoeffizienten stieg die Eigenkapitalrentabilität bei zunehmender Gesamtkapitalrentabilität nach 1895 gegenüber der Stockungsspanne um das Doppelte. Eigenkapital, Selbstfinanzierungsrate und Liquiditätsgrade waren bei den vorwiegend im Familienbesitz befindlichen Unternehmen deutlich höher als bei Firmen mit breiter Streuung der Anteile. Die Liquidität hatte außer bei den Familienunternehmen auch bei den Unternehmen, die gegenüber den nach 1906 entstandenen Riesenunternehmen relativ klein waren, Vorrang vor der Rentabilität. In der Datenbank HISTAT wurde lediglich eine Datenauswahl aufgenommen: Allgemeine und gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen; betriebliche und betriebswirtschaftliche Daten ausgewählter Unternehmen des Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikats und des Stahlwerkverbandes wurden nicht mit aufgenommen, finden sich aber ausführlich im Werk von Feldenkirchen.
Datentabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT (Historische Statistik; www.histat.gesis.org):
A. Die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets bis zum Ende der 1870er Jahre
A.1 Roheisen-, Schmiedeeisen und Rohstahlerzeugung in t im westfälischen Hauptbergbezirk (1825-1850) A.2 Roheisenerzeugung im westfälischen Hauptbergdistrikt (1851-1860) A.3 Roheisenerzeugung im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1861-1870) A.4 Durchschnittliche Wachstumsraten in Prozent im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1851-1870) A.5 Produktion an Schmiedeeisen und Stahl in t im westfälischen Hauptbergdistrikt (1851-1860) A.6 Preis je t Roheisen, Schmiedeeisen und Stahl in Mark im westfälischen Hauptbergdistrikt (1851-1860) A.7 Produktion an Schmiedeeisen und Stahl in t im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1861-1871) A.8 Preis je t Roheisen, Schmiedeeisen und Stahl in Mark im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1861-1871) A.9 (Koks-) Roheisenproduktion im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1872-1878) A.10 Kokshochofenwerke und Belegschaft im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1872-1878) A.11 Anteil des jeweils mit Koks, Holzkohle und einem Gemisch aus Koks und Holzkohle erzeugten Roheisens an der Gesamtroheisenerzeugung im Oberbergamtsbezirk Dortmund in Prozent (1852-1877) A.12 Eisensteinförderung im Oberbergamtsbezirk Dortmund in t (1852-1871) A.13 Roheisenproduktion und -verbrauch je Kopf der Bevölkerung in Deutschland (1861-1873) A.14 Produktion und Verbrauch an Eisenbahnschienen in Deutschland (1871-1876) A.15 Eisenerzförderung im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1872-1878) A.16 Verhüttete Erze im Oberbergamtsbezik Dortmund (1872-1879) A.17 Preise für Roheisen, Stabeisen und Eisenbahnschienen in M je t (1870-1878) A.18 Preisentwicklung für Kohle, Koks und Erz (1870-1879)
B. Standortbedingungen der Eisen- und Stahlindustrie im Ruhrgebiet
B.1 Anteile an der Roheisenerzeugung des Ruhrgebiets in Prozent (1860-1913) B.2 Anteil ausländischer Erze an den Hochofenmöllern im Oberbergamtsbezirk Dortmund in Prozent (1872-1882) B.3 Preise für spanische Bilbao-erze frei Rotterdam in M je t (1882-1894) B.4 Minettebezug der Hüttenwerke des Ruhrgebiets in t (1884-1895) B.5 Roheisenbezug des Ruhrgebiets aus Lothringen (1886-1895) B.6 Zufuhr an Eisenerz ins Ruhrgebiet in t (1901-1913) B.7 Anteil ausgewählter Häfen an der deutschen Erzausfuhr in Prozent (1905-1913)
C. Übersichtstabellen für das Deutsche Zollgebiet, Deutsches Reich: Eisen- und Stahlindustrie
C.1 Entwicklung des Diskonts und der Preisindices (1880-1913) C.2 Roheisenproduktion und -verbrauch je Kopf der Bevölkerung (1878-1913) C.3 Förderung der Syndikats-, Hütten-, und reinen Nicht-Syndikatszechen (1893-1902) C.4 Produktions- und Preisentwicklung Kohle und Koks (1870-1913) C.5 Förderung und Preisentwicklung der Eisenerze in Deutschland (1878-1913) C.6 Rheinisch-Westfälisches Kohlensyndikat (1904-1913) C.7 Versand des Stahlwerkverbandes an Produkten A (1904-1913) C.8 Versand des Stahlwerkverbandes an Produkten A (1904-1913) C.9 Versand des Stahlwerkverbandes an Produkten B (1909-1911) C.10 Anteil der nordwestlichen Gruppe an der Roheisenproduktion des deutschen Zollgebiets in Prozent (1883-1896) C.11 Anteil Rheinland-Westfalens an der deutschen Roheisenerzeugung in Prozent (1897-1913) C.12 Werte je t Roheisen im Deutschen Reich (1878-1911) C.13 Entwicklung der Roheisenpreise in M je t (1882-1913) C.14 Produktion an Eisen- und Stahlfabrikaten im Deutschen Reich (1878-1911) C.15 Erzeugung an Schweiß- und Flusseisenfabrikaten im Deutschen Reich (1878-1911) C.16 Preise von Walzwerksprodukten (1878-1913) C.17 Ausfuhr an Eisen und Eisenwaren (1880-1913) C.18 Anteil an der Ausfuhr von Eisen und Eisenwaren in Prozent (1880-1913) C.19 Eisenerzeinfuhr, Roheisenein- und Ausfuhr (1880-1913) C.20 Ausfuhr an Halb- und Fertigfabrikaten (1880-1913) C.21 Ausfuhr an wichtigen Fabrikaten und Maschinen in t (1880-1905) C.22 Anteile an der Ausfuhr von Fabrikaten in Prozent (1880-1905) C.23 Exportquoten in Prozent (1880-1905) C.24 Anteile der wichtigsten Länder an der Ausfuhr Deutschlands an Eisen und Eisenwaren in Prozent (1882-1913) C.25 Beschäftigte in der Eisen- und Stahlindustrie Deutschlands (1878-1911) C.26 Preisentwicklung in Rheinland-Westfalen in M je t (1880-1887) C.27 Preise für Roheisen und Walzfabrikate in M je t (1890-1894) C.28 Preisentwicklung verschiedener Eisensorten in M je t (1895-1900) C.29 Ausfuhr an Eisen- und Stahlwaren in 1000 t (1897-1913) C.30 Preisentwicklung Eisenprodukte in M je t (1900-1913) C.31 Die Rohstoffversorgung der deutschen Eisenindustrie in Prozent (1880-1913) C.32 Roheisenproduktion, -einfuhr und -ausfuhr im Deutschen Zollgebiet (1864-1878) C.33 Deutschlands Anteil an der Weltroheisenerzeugung in Prozent (1861-1913) C.34 Anteile der einzelnen Roheisensorten an der gesamten deutschen Roheisenerzeugung in Prozent (1871-1892) C.35 Anteile ausgewählter Bezirke an der deutschen Roheisenerzeugung in Prozent (1901-1913) C.36 Anteil der verschiedenen Verfahren an der Flussstahlerzeugung in Prozent (1880-1913) C.37 Anteil Deutschlands an der Weltrohstahlproduktion in Prozent (1901-1913) C.38 Anteil des Oberbergamtsbezirks Dortmund an der Schweiß- und Flussstahlproduktion Deutschlands in Prozent (1880-1900) C.39 Anteil der fünf größten Ruhrgebietsunternehmen an der deutschen Rohstahlerzeugung in Prozent (1900-1913) C.40 Erzeugung an Schweiß- und Flusseisenfabrikaten in Deutschland in t (1865-1913) C.41 Anteil des Gießereieisens an der Produktion von Eisen- und Stahlfabrikaten in Prozent (1880-1911) C.42 Anteile ausgewählter Fabrikate an der Produktion in Prozent (1880-1911) C.43 Verkaufspreise der Gutehoffnungshütte in M je t (1889-1894)
D. Die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets
D.1 Im Ruhrgebiet verhüttete Erze in t (1901-1913) D.2 Herkunft der im Ruhrgebiet verhütteten Erze anteilig in Prozent (1901-1913) D.3 Nebenproduktengewinnung im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1896-1913) D.4 Kohleförderung im Ruhrgebiet (1893-1903) D.5 Roheisenproduktion, Zahl der Hochofenwerke und Hochöfen im Deutschen Reich und im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1878-1914) D.6 Indexzahlen zur Roheisenerzeugung (1879-1913) D.7 Roheisenproduktion je Arbeiter, je Hochofen und Kapazitätsauslastung der Hochöfen im Deutschen Reich und im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1878-1914)
E. Produktions- und Umsatzentwicklung für ausgewählte Großunternehmen
E.1 Anteil der Firmen am Roheisensyndikat bzw. -verband in Prozent (1897-1910) E.2 Kohleförderung einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.3 Koksproduktion einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.4 Eisenerzförderung einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.5 Roheisenproduktion einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.6 Anteil einzelner Unternehmen an der Roheisenerzeugung der Nordwestliche Gruppe in Prozent (1881-1896) E.7 Anteil einzelner Unternehmen an der Roheisenerzeugung Rheinland-Westfalens in Prozent (1897-1913) E.8 Anteil einzelner Unternehmen an der Roheisenproduktion des Deutschen Zollgebietes in Prozent (1878-1913) E.9 Rohstahlproduktion einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.10 Umsatzentwicklung einzelner Unternehmen in Mark (1878-1913) E.11 Börsenkurse ausgewählter Unternehmen (1887-1902) E.12 Ausfuhr des Bochumer Vereins (1871-1894) E.13 Ausfuhr der Gewerkschaft Deutscher Kaiser an Halbzeug und Fabrikaten (1896-1914)
Zeitreihen sind online downloadbar über HISTAT (www.histat.gesis.org).