Die Regionen innerhalb eines Landes standen schon immer im Wettbewerb um Unternehmensansiedlungen. Im Zuge der Globalisierung hat die internationale Dimension der Standortentscheidungen in den letzten Jahren jedoch erheblich zugenommen. Im Rahmen der Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) wurde der Frage nachgegangen, ob und inwieweit der Standort Ostdeutschland für Investoren international attraktiv ist. Die Position Ostdeutschlands, d. h. der fünf neuen Länder inkl. Berlins, im internationalen Standortwettbewerb wurde durch einen länderübergreifenden Vergleich der für Unternehmensansiedlungen als signifikant ermittelten Standortfaktoren vorgenommen. - Eine abschließende Stärken-Schwächen-Analyse des Investitionsstandorts Ostdeutschland bildete die Grundlage für Handlungsempfehlungen an politische Entscheidungsträger zur Verbesserung der Investitionsbedingungen am Standort Ostdeutschland. Ansatzpunkte hierfür finden sich vor allem in den Bereichen Bildung und Forschung, damit sich die neuen Bundesländer im Standortwettbewerb um die Ansiedlung wissensintensiver und innovationsorientierter Unternehmen behaupten können.
Wirken die über 40 Jahre bestehenden Systemunterschiede auch 28 Jahre nach der Wende noch nach? Die Ergebnisse einer neuen ifo-Studie zeigen, dass in vielen gesellschaftlichen Teilbereichen ein steter Annäherungsprozess im Gang ist und dass sich die Auffassungen in den beiden Landesteilen eher selten auseinander entwickeln. Häufig nähern sich die Einstellungen der Ostdeutschen an die der Westdeutschen an. In einigen Fällen, wie beispielsweise im Hinblick auf die vorherrschenden geschlechtlichen Rollenbilder, orientieren sich die Westdeutschen an den Einstellungen der Ostdeutschen.
In den neuen Bundesländern wird die Bevölkerung auch in den kommenden Jahren weiter massiv schrumpfen. Dieser absehbare Rückgang der Bevölkerung und die damit einhergehende Alterung kann die gesamtwirtschaftliche Dynamik dämpfen. Aus diesem Grund wurde im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums eine Studie zu den Implikationen der demographischen Entwicklung in den neuen Bundesländern erarbeitet. Mit Blick auf den Arbeitsmarkt wurden mehrere Simulationsrechnungen bis zum Jahr 2020 durchgeführt, die zeigen, dass die zukünftige Arbeitsmarktsituation durch zwei gleichgerichtete Entwicklungen geprägt sein wird. Einerseits vermindert sich das Arbeitsangebot, andererseits führt die demographische Entwicklung auch zu einer Reduktion der Arbeitsnachfrage im Sektor nicht-handelbarer Güter. Wie sich der Arbeitsmarkt für die einzelnen Qualifikationsstufen entwickeln wird, hängt wesentlich von der Lohnentwicklung ab. Die relative Knappheit bei Hochqualifizierten dürfte auf Dauer zu Lohnsteigerungen führen, während bei anhaltender Arbeitslosigkeit in den übrigen Arbeitsmarktsegmenten kein Lohndruck nach oben entsteht.
Der Freistaat Sachsen und die weiteren ostdeutschen Bundesländer haben sich in den vergangenen 20 Jahren auf vielen Feldern positiv entwickelt. Dazu gehören insbesondere die wirtschaftliche Entwicklung, die Verbesserung der Umweltsituation, der Ausbau der Infrastrukturen (u. a. in den Bereichen Verkehr, Städtebau und Forschungsinfrastruktur) sowie die Verbesserung der materiellen Lebensverhältnisse der Bevölkerung. Gleichwohl ist das Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse im Vergleich zu den westdeutschen Bundesländern noch nicht vollends erreicht. Die Studie zielt darauf ab, die bisherigen Entwicklungsfortschritte seit der deutschen Wiedervereinigung systematisch zu erfassen, verbleibende Defizite aufzudecken und wirtschaftspolitische Handlungsbedarfe für die kommenden Jahre zu identifizieren.
Die Regionen innerhalb eines Landes standen schon immer im Wettbewerb um Unternehmensansiedlungen. Im Zuge der Globalisierung hat die internationale Dimension der Standortentscheidungen in den letzten Jahren jedoch erheblich zugenommen. Im Rahmen der Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) wurde der Frage nachgegangen, ob und inwieweit der Standort Ostdeutschland für Investoren international attraktiv ist. Die Position Ostdeutschlands, d. h. der fünf neuen Länder inkl. Berlins, im internationalen Standortwettbewerb wurde durch einen länderübergreifenden Vergleich der für Unternehmensansiedlungen als signifikant ermittelten Standortfaktoren vorgenommen. - Eine abschließende Stärken-Schwächen-Analyse des Investitionsstandorts Ostdeutschland bildete die Grundlage für Handlungsempfehlungen an politische Entscheidungsträger zur Verbesserung der Investitionsbedingungen am Standort Ostdeutschland. Ansatzpunkte hierfür finden sich vor allem in den Bereichen Bildung und Forschung, damit sich die neuen Bundesländer im Standortwettbewerb um die Ansiedlung wissensintensiver und innovationsorientierter Unternehmen behaupten können.
Die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland sind auch noch 30 Jahre nach dem Mauerfall ein Thema, das sich vor allem populistische Parteien zunutze machen. Wie groß sind die wirtschaftlichen und sozialen Disparitäten in Deutschland wirklich? Ist der Aufholprozess ins Stocken geraten? Welche Maßnahmen sollte die Politik ergreifen, um gleichwertige Lebensverhältnisse in Ost und West zu schaffen? Joachim Ragnitz, Felix Rösel und Marcel Thum, Niederlassung Dresden des ifo Instituts, sehen die Ungleichheiten zwischen Ost und West nicht mehr in Löhnen und Infrastruktur, sondern in der Demografie. Der ökonomische Graben zwischen Ost und West habe sich in den letzten drei Jahrzehnten deutlich geschlossen, aber der anhaltende Bevölkerungsverlust reiße im Osten neue soziale und politische Gräben auf. Es brauche ein Umdenken in der Wirtschaftspolitik: weg von der bloß auf Ansiedelungsanreize setzenden Strukturpolitik, hin zu einer Förderung des sozialen Zusammenhalts in Stadt und Land. Christian Hirte, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, sieht zwar Erfolge, des Programms »Aufbau Ost«. Die ostdeutsche Wirtschaft zeichne sich aber noch immer durch eine großflächige Strukturschwäche aus: das Fehlen von Zentralen großer Konzerne, der Mangel an großen Mittelständlern sowie eine niedrigere FuE-Quote. So empfehle die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission »Gleichwertige Lebensverhältnisse« u. a. eine innovationsorientierte Förderpolitik für strukturschwache Regionen. Auch Wolfgang Tiefensee, Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, sieht den Aufbau Ost in vielen Bereichen erfolgreich. Dennoch bleibe eine Reihe von Politikfeldern, in denen sich Ost und West deutlich voneinander unterscheiden. Vor allem bei der Angleichung der Löhne und der Erhöhung der Renten gelte es, die soziale Einheit zwischen Ost und West zu vollenden. Nach Ansicht von Annekatrin Niebuhr, Universität zu Kiel, weichen die Wirtschaftskraft und die Arbeitsmarktbedingungen in Ost- und Westdeutschland nach wie vor erheblich voneinander ab. Um den wirtschaftlichen Aufholprozess Ostdeutschlands voranzutreiben, sollte die Unterstützung strukturschwacher Regionen zukünftig stärker auf die Förderung von FuE-Aktivitäten und die regionale Humankapitalausstattung ausgerichtet werden. Nach Meinung von Philipp Fink, Martin Hennicke und Heinrich Tiemann, Friedrich-Ebert-Stiftung, sind »gleichwertige Lebensverhältnisse« in Deutschland bisher nicht geschaffen worden. Notwendig sei ein umfassendes politisches Konzept zur Bekämpfung der Disparitäten, das die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse mit einer Politik zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts verbindet.
Im Jahr 1997 ist die gesamtwirtschaftliche Produktion in Ostdeutschland merklich schwächer gestiegen als in Westdeutschland. Die Nachricht wurde allenthalben mit Enttäuschung registriert; da und dort hat sie auch zu Irritationen geführt. Der Aufschwung Ost, so war zu lesen, sei ins Stocken geraten. Nicht von ungefähr stehen wieder jene pessimistischen Szenarien hoch im Kurs, die Anfang der neunziger Jahre vorübergehend die Diskussion dominierten, als die Euphorie jäh in Ernüchterung umschlug. Sie beschreiben Ostdeutschland als eine wirtschaftlich schwache Region, die dauerhaft auf Hilfe von außen angewiesen bleibt. Der vergleichsweise geringe Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Produktion ist jedoch maßgeblich auf den Rückgang der Produktion im Baugewerbe zurückzuführen, das in Ostdeutschland immer noch ein großes Gewicht hat und mithin rechnerisch stark zu Buche schlägt. Dadurch wird verdeckt, daß inzwischen das Verarbeitende Gewerbe kräftig expandiert und, wie es aussieht, zu einer eigenständigen Wachstumsdynamik findet. Damit zeigt sich, daß der industrielle Neuaufbau in Ostdeutschland gut vorankommt — und zwar auf breiter Basis. Das paßt nicht zu einem Mezzogiorno-Szenario. Das Bundesministerium für Wirtschaft hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin, das Institut für Weltwirtschaft, Kiel, und das Institut für Wirtschaftsforschung Halle im Rahmen des Forschungsprojekts "Gesamtwirtschaftliche und unternehmerische Anpassungsfortschritte in Ostdeutschland" beauftragt, das Thema "Aspekte der Reindustrialisierung in den neuen Bundesländern" schwerpunktmäßig zu bearbeiten. Die Institute legen hiermit ihren Bericht vor; es ist der achtzehnte in ununterbrochener Reihenfolge. Hierin werden erste Ergebnisse einer Umfrage bei mehreren tausend ostdeutschen Industrieunternehmen präsentiert, die das DIW im Winter 1997/98 durchgeführt hat. Eine vertiefende Auswertung wird an anderer Stelle vorgenommen.
In den neuen Bundesländern hat sich der wirtschaftliche Horizont in letzter Zeit wieder aufgehellt — trotz der Wolken, die über die Bauwirtschaft hinwegziehen und deren Schatten auch andere Bereiche überdecken. Mit fortschreitender konjunktureller Erholung im Westen gewinnen nun auch im Osten die Wachstumskräfte erneut die Oberhand. Von einer selbsttragenden Aufwärtsentwicklung ist die Wirtschaft in Ostdeutschland allerdings weit entfernt. Zur Wachstumsdynamik haben bisher vor allem jene Bereiche beigetragen, die überwiegend für lokale und regionale Märkte produzieren und die, wie die Bauwirtschaft, nach wie vor in hohem Maße von staatlichen Transfers abhängig sind. Ohne eine Verbreiterung ihrer Exportbasis kann die ostdeutsche Wirtschaft schwerlich eigenen Schwung entfalten. Hier zeigen sich zwar Fortschritte, doch sie sind noch nicht ausreichend. Das Bundesministerium für Wirtschaft hat deshalb dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin, dem Institut für Weltwirtschaft (IfW), Kiel, und dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) im Rahmen des Forschungsprojekts "Gesamtwirtschaftliche und unternehmerische Anpassungsfortschritte in Ostdeutschland" den Auftrag erteilt, neben einer Darstellung der wirtschaftlichen Lage das Thema "Die ostdeutsche Wirtschaft in der überregionalen Arbeitsteilung" schwerpunktmäßig zu bearbeiten. Ziel der Untersuchung ist es, die Schwächen der Unternehmen im überregionalen Wettbewerb aufzuspüren. Die Institute legen hiermit ihren Bericht vor.] Das Forschungsprojekt soll der Wirtschaftspolitik und der Öffentlichkeit konsistente Informationen über die ostdeutsche Wirtschaft zur Verfügung stellen. Das ist leichter gesagt als getan. Denn die Institute können bei ihren Recherchen immer weniger auf den Ergebnissen der amtlichen Statistik aufbauen. Der Umfang der Daten, die vom Statistischen Bundesamt für Ostdeutschland getrennt aufbereitet werden, wird von Jahr zu Jahr geringer. Durch die Anfang 1995 eingeleitete Umstellung auf die Systematiken der EU ist zudem bei wichtigen Reihen die zeitliche Kontinuität nicht mehr gegeben. Der Bericht stützt sich deshalb in weiten Teilen auf eigene Erhebungen der Institute. Es ließen sich freilich nicht alle Lücken schließen.
Die vorliegende Studie basiert auf einem Gutachten, das zusammen mit dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) und Prof. Gesine Marquardt, Inhaberin des Lehrstuhls für Sozial- und Gesundheitsbauten der Technischen Universität (TU) Dresden, für das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie erstellt wurde. Die Studie geht der Frage nach, in welchem Umfang der ostdeutsche Wohnungsmarkt auf eine kleiner und älter werdende Gesellschaft eingestellt ist. Die Studie stellt die sozioökonomischen Besonderheiten Ostdeutschland heraus und liefert eine Bestandsaufnahme des ostdeutschen Wohnungsmarktes. Angesichts einer rasch alternden Gesellschaft werden auch die zu erwartenden Trends und Herausforderungen für den ostdeutschen Wohnungsmarkt hinsichtlich des altersgerechten Wohnraums untersucht. Außerdem wird das aktuelle System aus Förderinstrumenten und Regulierungsmaßnahmen vor dem Hintergrund der anstehenden Herausforderungen analysiert. Zentrale Ergebnisse der Studie sind: – Kennzeichnend für den ostdeutschen Wohnungsmarkt sind hohe Leerstandsquoten mit deutlichen Stadt-Land- Disparitäten, das hohe Alter des Wohnungsbestandes sowie geringe Eigentumsquoten. – Bis zum Jahr 2030 werden deutlich mehr als 1 Mill. Wohnungen in Ostdeutschland leer stehen und es droht in Schrumpfungsregionen eine erneute Leerstandswelle. – Es herrscht erheblicher Bedarf an barrierefreiem Wohnraum: In Ostdeutschland weisen nur rund 4,4 % der Wohnungen mit mindestens einer älteren Person weitgehend keine bzw. leichte Barrieren auf. – Die Länder setzten eigene Schwerpunkte in ihrer Wohnraumpolitik und begegnen bereits vielen Herausforderungen des demografischen Wandels. ; On behalf of the Federal Ministry for Economic Affairs and Energy, this report is carried out together with the Leibniz Institute of Ecological Urban and Regional Development (IÖR) and Gesine Marquardt (Professor for Social and Health Care Buildings and Design at TU Dresden). We analyze to which extent the Eastern German housing market is prepared for current and future demographic developments such as a shrinking and ageing society. First we present socio-economic characteristics of Eastern Germany and the current situation of the Eastern German housing market. In face of a fast ageing society, we study trends and possible challenges for the Eastern German housing market with regard to age-appropriate living. Furthermore, we look at the present subsidy system and housing regulations. Key results of our study are: - The Eastern German housing market is characterized by high vacancy rates with great differences between urban and rural areas, a very old housing stock and low ownership rates. - More than one million dwellings will be vacant until the year 2030 and a new wave of low occupancy is to be expected for shrinking regions. - There is a high demand for barrier-free residential space. In Eastern Germany, only 4.4 % of all dwellings with one or more elderly inhabitants have no or almost no barriers. - The German states set different priorities in their housing policies and already meet many challenges of the demographic development.
In: Fortschrittsbericht wirtschaftswissenschaftlicher Institute über die wirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland / Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)... [Koord.: Joachim Ragnitz. Autoren: Karl Brenke...] [2.2003]
In: Fortschrittsbericht wirtschaftswissenschaftlicher Institute über die wirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland / Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)... [Koord.: Joachim Ragnitz. Autoren: Karl Brenke...] [1.2002]
Der Aufbauprozeß in den neuen Bundesländern kommt in letzter Zeit nur noch schleppend voran. Der Schwung, den die rasche Privatisierung der Betriebe und die massive finanzielle Unterstützung der Investitionstätigkeit ausgelöst haben, ist verlorengegangen. Die Hoffnungen auf einen selbsttragenden Aufschwung in naher Zukunft sind verflogen. Die Politik spricht inzwischen von der Notwendigkeit einer " Umorientierung auf längere Zeithorizonte ". Welche Folgerungen daraus zu ziehen sind, darüber muß in Kürze entschieden werden. Es wird allgemein nicht mehr in Frage gestellt, daß die neuen Bundesländer weiter der Unterstützung bedürfen. Meinungsunterschiede gibt es aber über Ausgestaltung der Förderung — über ihren Umfang, ihre Instrumente und ihre Dauer. Die Bundesregierung hat sich hier im einzelnen noch nicht geäußert. Sie wird sich erst im Laufe des Jahres 1997 festlegen.