Inhaltsangabe: Immer mehr Jugendliche haben heute ernsthafte Probleme, nach der obligatorischen Schulzeit, eine geeignete Lehrstelle oder einen Ausbildungsplatz zu finden. Der Berufswahlprozess, als wichtiger Entwicklungsschritt in die Erwachsenenwelt, ist für viele Jugendliche mit Schwierigkeiten und Enttäuschungen verbunden und endet nur allzu oft in Ausbildungen der 'zweiten oder dritten Wahl' ohne Zukunftsperspektiven und im schlimmsten Fall in Situationen ohne jegliche Berufsbildung. Am stärksten von dieser Entwicklung betroffen sind einerseits die weiblichen Jugendlichen im Allgemeinen und andererseits die Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Speziellen. Gemäss einer Studie der Universität Freiburg vom März 2007 'die Chancenungleichheit zwischen Schweizern und Ausländern hat sich in den letzten zehn Jahren nicht reduziert, sondern verschärft'. Die türkischstämmigen weiblichen Jugendlichen (TWJ) gehen dank ihrer doppelten Benachteiligung als Frauen und Migrantinnen mit deutlich schlechteren Karten an den Start um die begehrten Ausbildungsplätze. Nebst den Anforderungen, die eine erfolgreiche Berufswahl an sie stellt, sehen sie sich auch einer gesellschaftlichen Stigmatisierung ausgesetzt, die den Frauen gemäss dem Klischee der vorherrschenden patriarchalischen Familienstruktur ihrer türkischen Herkunft wenig Möglichkeiten einräumt. Der Vater als Oberhaupt entscheidet für die TWJ und es wird für sie eine Rolle als Ehefrau und Mutter vorgesehen. Übersehen werden dabei die Verschiedenheiten, die es in den türkischen Familienformen gibt, und die Modernisierungstendenzen, die sie durch ihre Migration erfahren. Ebenso werden im Hinblick auf bildungsspezifische Aspekte und die Bildungsbeteiligung der TWJ des Öfteren nur die Schattenseiten aufgezeigt, sodass das Thema und die Beispiele für Bildungserfolge vernachlässigt und aus den Augen verloren werden. Unter diesen Gesichtspunkten stellt der Berufswahlprozess der TWJ eine neue Herausforderung für die professionelle Soziale Arbeit dar, welche geeignete Konzepte und Ansätze entwickeln sollte, um ihnen bei der Überwindung der Hindernisse auf dem Weg zu einem erfolgreichen Berufswahlprozess behilflich zu sein. Motivation: Mich interessiert die Auseinandersetzung mit dem Thema der Sozialisation und Identität der TWJ im Hinblick auf ihren Berufswahlprozess vor allem deshalb, weil ich in meiner Praxisorganisation als Jugendarbeiterin immer wieder mit ähnlichen Fragen konfrontiert wurde. Obwohl die Begleitung des Berufswahlprozesses nicht expliziter Auftrag der Jugendarbeit ist, gelangten die TWJ immer häufiger mit ihren Sorgen, Ängsten und Wünschen bezüglich ihrer Berufswahl an mich, verbunden meist mit weiteren Schwierigkeiten ihres Alltags. Verschiedene Stellen der Stadt Opfikon (Schule, Jugendarbeit, Sozialamt, Stadtrat) haben vor vier Jahren die Brisanz der Problematik erkannt und die private Organisation «Nahtstelle» (heute «Impulsis») beauftragt, den Jugendlichen im letzten Schuljahr oder den ersten Jahren im Berufsleben eine intensive Beratung und ein persönliches Coaching anzubieten. Ziel ist es, allen Jugendlichen die Integration ins Berufsleben zu ermöglichen und sie dabei auch auf schwierigen und teils unüblichen Wegen zu begleiten. Diese Initiative speziell auch aus Sicht der Jugendarbeit zu unterstützen und einen Beitrag an die Berufswahl der TWJ zu leisten, war meine Hauptmotivation für diese Arbeit. Vor einem Jahr wechselte ich intern in Opfikon von der Jugendarbeit auf das Sozialamt als Sozialarbeiterin. In dieser Funktion werde ich über Eltern und junge Erwachsene, die zu mir in die Beratung kommen, weiterhin laufend mit diesem Thema konfrontiert. Auf persönlicher Ebene motivierte mich vor allem mein eigener beruflicher Werdegang, meine eigene Erfahrung und die Auseinadersetzungen mit meiner eigenen familiären Prägung, die Abschlussarbeit über die Berufswahl der TWJ bezogen auf ihre Sozialisationsbedingungen und Identitätsbildung zu schreiben. Sowohl die Vor- und Nachteile zwischen zwei Kulturen zu leben habe ich am eigenen Leib erfahren. Ebenso habe ich die Wichtigkeit, eine kulturelle Balance zu finden, erkannt. Auch heute beobachte ich in meinem privaten Umfeld, dass TWJ im Berufswahlprozess oft mit den erwähnten Schwierigkeiten zu kämpfen haben und sich täglich behaupten und beweisen müssen, dass sie gleich gut wären oder sein könnten, wenn sie die nötige Unterstützung und Voraussetzungen hätten. Als Mutter einer bald 10-jährigen Tochter ist zudem die Auseinandersetzung mit der Sozialisation und Identitätsfindung auch ein persönliches Interesse. Ich bin der Ansicht, dass eine ausbalancierte Identität und die Vermittlung von universellen Werten wie Toleranz und Respekt gegenüber Jugendlichen und kommenden Generationen eine der wichtigsten Voraussetzung sind, um während des Berufwahlprozesses mit Misserfolgen umzugehen und am Ball zu bleiben. Ziele und Fragestellung: Als Folge meines eigenen beruflichen Werdeganges sowie auf Grund meiner vierjährigen Berufserfahrung mit Jugendlichen interessiert mich generell die Frage, welche Faktoren den Berufswahlprozess bei TWJ erschweren oder begünstigen. Dabei gilt mein Interesse insbesondere ihren Sozialisationsbedingungen und ihrer Identitätsfindung im Hinblick auf ihren Berufswahlprozess. Meine Erfahrungen mit TWJ zeigen, dass sie auf Grund ihres Migrationshintergrundes mit besonderen Schwierigkeiten konfrontiert sind. Sie fühlen sich unter anderem zwischen zwei Lebenswelten, der schweizerischen Alltagskultur und derjenigen ihrer Eltern hin und her gerissen. Sie wachsen mit Bräuchen, Normen und dem Verhaltenskodex, sowie der Lebensphilosophie bzw. den Weltanschauungen der eigenen Familie auf und sollten sich parallel dazu in der schweizerischen Gesellschaft und mit deren Wertvorstellungen sowie Verhaltensvorstellungen zurechtfinden. Ein Mädchen aus dem Mädchentreff drückte dies wortwörtlich wie folgt aus: «Ich komme mir am Ende des Tages oft so vor, als fliege ich tagsüber in die Schweiz und am Abend wieder zurück in die Türkei». Damit gab sie zu verstehen, dass ihre Familie, aus welchen Gründen auch immer, Mühe hat, sich in den beiden Welten zurechtzufinden, und sich der hiesigen Gesellschaft nicht öffnen kann. Diese Problematik war auch an einem Infoabend der Jugendarbeit Opfikon (JAO) zu beobachten. Manche Eltern zeigten bezüglich der Berufswahl ihrer Töchter eine gewisse Passivität, deren Wurzeln oft in ihrer eigenen Hilflosigkeit zu finden war. So sagte mir eine Mutter: 'Wenn meine Tochter eine Lehre machen kann, ist es gut. Wenn nicht, ist es auch nicht tragisch. Sie wird beizeiten heiraten'. Vor diesem Hintergrund lassen sich für meine Abschlussarbeit folgende Fragestellungen formulieren: Welche Faktoren erschweren oder begünstigen den Berufswahlprozess der TWJ? Welche Ansätze der professionellen sozialen Arbeit eignen sich zur Förderung des Berufswahlprozesses der erwähnten Zielgruppe? Zur Erarbeitung dieser Fragen lassen sich mehrere Leitfragen stellen: Mit welchen Bedingungen betreffend ihrer Sozialisation sind die TWJ konfrontiert, und wie bildet sich dadurch ihre Identität aus bzw. was brauchen sie, um eine ausbalancierte Identität zu erlangen? Welche Anforderungen stellt der Berufswahlprozess und wie präsentiert sich die spezifische Situation der TWJ? Welche Anforderungen, sowie welche konkreten Projekte ergeben sich daraus für die JAO? Das Ziel der Arbeit ist eine Sensibilisierung dafür zu erreichen, dass türkische Mädchen wie auch Schweizer Mädchen ihre individuelle Erlebniswelt - unabhängig ihrer ethnischen Herkunft - haben und daraus ihre speziellen Bewältigungsstrategien entwickeln. Ich möchte mit meiner Arbeit aufzeigen, dass in der Schweiz lebende TWJ, entgegen stereotyper Zuweisungen, kein einheitliches ethnisch-typisches Bild aufweisen und dementsprechend individuell ganz unterschiedliche Lebensorientierungen, Ziele und Erwartungen sowie divergierende Probleme haben können.
Ich befasse mich anhand von Fallbeispielen mit der Entwicklung von Migrantenkindern unter dem Aspekt ihrer kulturellen und ethnischen Identifikation. Auswirkungen spezifischer Erfahrungen als Ausländerkinder werden für den Aufbau ihrer Persönlichkeitsstruktur diskutiert. Dabei wird ausdrücklich nicht nur auf pathogenetische Zusammenhänge hingewiesen, sondern es werden auch Chancen und Ressourcen beleuchtet, die sich aus der Migrationserfahrung ergeben. Überlegungen zu psychotherapeutischem, aber auch pädagogischem und politischem Umgang mit Kindern von MigrantInnen führen zur Erkenntnis, dass einer aufwertenden Grundhaltung gegenüber der Vielfalt und Differenziertheit von Kulturen (und von Persönlichkeitsunterschieden) hohe kurative und edukative Bedeutung zukommt. Als wichtiger Aspekt wird auch der Einbezug von Eltern und Lehrern und weiteren Bezugspersonen des Kindes in die Behandlung hervorgehoben. Besonderes Gewicht lege ich auf die Darstellung salutogenetischer und protektiver Wirkung von Nationalstolz und ethnischer Identifikation in Abgrenzung und Konfrontation zur eher verbreiteten Betrachtungsweise pathogenetischer Auswirkungen solcher Identifikation, wie sie vor allem in der Diskussion von erhöhter Delinquenz und Gewaltbereitschaft ausländischer Jugendlicher auftritt. Ich vertrete und diskutiere die These, dass eine gelingende positive Identifikation und Wertschätzung der eigenen Ethnie, Nationalität und Kultur gewaltmindernd und gesundheitsfördernd ist. Ich empfehle in kurativer und edukativer Hinsicht, solchermaßen positiven Kräften mehr Beachtung zu schenken.Schlüsselwörter:Entwicklungspsychologie; Identität; Migration und Gesundheit; Kultur; Kinderpsychotherapie; Nationalismus. ; This paper is concerned with the development and socialization of immigrant children, from the point of view of their cultural and ethnic identification. Specific experiences of ethnic minority children are effective in the building process of the individual personality structure. This is illustrated by treatment cases. Thereby, my focus is not so much on the related pathogenic questions but on the gains and resources as they potentially can result from an immigrant's situation. It is suggested that the differentiated understanding and positive valuation of the diversity of minority populations will produce particular curative and educative results. As an additional effort it may be worth to include the parents and associated professionals in the treatment process. The benefits of salutogenetic and protective factors are emphasized as they can result from national selfimportance, pride, and ethnic identification. As I endorse, these personality characteristics often have a marked influence on the reduction of delinquency and violence.Key words:Life span development; Identity; Migration and health; Culture and nationality; Psychotherapy with children and adolescents ; Sur la base du dossier d'un patient, j'élabore une thèse selon laquelle la conscience d'une identité ethnique et nationale spécifique peut jouer un rôle stabilisant. Le besoin d'appartenance est considéré comme une composante de l'identité individuelle. Je mets l'accent sur le besoin de reconnaître et de respecter ce besoin, au même titre qu'on prend en compte l'identité individuelle. J'esquisse les dangers qui peuvent se manifester lorsqu'on dévalue sans réfléchir le nationalisme ou le considère comme une forme inférieure d'appartenance et le repousse dans la catégorie des positions politiques de type extrémisme. J'établis un parallèle entre l'identification à une nation et d'autres formes d'appartenance (à une profession, par exemple); selon lui, l'appartenance intellectuelle (exemples: universitaire, psychanalyste, etc.) ne doit être considérée ni comme plus importante, ni comme moins importante que l'appartenance à une ethnie ou à un pays. Il est essentiel d'effectuer une distinction entre appartenance et concurrence ; il faut aussi examiner et traiter les questions relatives à la différence (unicité, individualité, mais aussi «excentricités», dans une perspective libre de tout jugement.Les aspects séparation (démarcation, différentiation) et intégration (image de soi, identité) sont ensuite discutés du point de vue des polarités violence-aggressivité et identification-fierté. La tendance sociétale à l'uniformisation et à la normalisation est analysée par rapport au contexte de l'exclusion et de la dévaluation de l'Autre. En accord avec I. Fast, les idéaux d'uniformisation sont considérés comme une tentative de nier les différences entre les sexes. Les effets de ce refoulement par la société sont analysés par rapport aux genres, aux sentiments d'appartenance ethnique et nationale et à des questions relevant du domaine de la politique de la santé.
Nach einer Einschätzung des Umfangs der Migration nach Deutschland und Rheinland-Pfalz in den nächsten Jahren geht diese Stellungnahme auf die Struktur der Zuwanderung, die Arbeitsmarktwirkungen der Migration (Lohn- und Beschäftigungseffekte), die Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten sowie den Einfluss der Steuerung der Zuwanderung auf die Qualifikationsstruktur der Zuwanderer ein. Die schlechte Arbeitsmarktintegration von Migranten ist ein Schlüsselproblem der Zuwanderung. Die Ursachen liegen unter anderem in der Qualifikationsstruktur, der Konzentration auf oft wenige Ausbildungsberufe, die zudem mit geringeren Löhnen und höheren Arbeitsmarktrisiken verbunden sind, sowie in der Sprachkompetenz. Empirische Studien zeigen, dass die Einwanderungspolitik einen erheblichen Einfluss auf die Qualifikationsstruktur der ausländischen Bevölkerung hat. Für die Steuerung der Zuwanderung bestehen verschiedene politische Optionen: International können angebotsorientierte Systeme in Ländern wie Australien, Kanada und Neuseeland, die am Humankapital der Zuwanderinnen und Zuwanderer ansetzen und Punkte für Beruf, Bildung, Alter, Sprachkenntnisse sowie bereits im Land erworbene Erfahrungen und Qualifikationen vergeben, von nachfrageorientierten Systemen, die wie die H1B-Visa in den USA auf den aktuellen Arbeitskräftebedarf ausgerichtet sind, unterschieden werden. Weiterhin wird die Einwanderungspolitik in der Europäischen Union und Deutschland betrachtet. Mit dem Gemeinsamen Binnenmarkt hat die EU einen Wirtschaftsraum mit freier Arbeitsmobilität geschaffen. Die Einwanderungspolitik gegenüber Drittländern blieb jedoch den einzelnen Mitgliedsstaaten überlassen, bis mit der Blue Card-Initiative ein erster Anlauf zur Harmonisierung unternommen wurde. Da der Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte erheblich zunehmen könnte, empfiehlt es sich für Deutschland, seine Einwanderungspolitik mit anderen wichtigen Zielländern der Migration in der EU abzustimmen. Grundsätzlich ist es wenig wahrscheinlich, dass die bisherigen Reformen des Einwanderungsrechts in Deutschland spürbare Auswirkungen auf die Qualifikationsstruktur der Neuzuwanderer und die ausländische Bevölkerung haben werden. Dafür ist eine grundlegende Neuorientierung der Einwanderungspolitik, die angebots- und nachfrageorientierte Ansätze zur Erhöhung der Qualifikationsstruktur und Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Migranten verbindet, notwendig. Zu den Maßnahmen, die hierfür ergriffen werden könnten, gehören die Absenkung der Gehaltsobergrenze für die Zuwanderung von qualifizierten und hochqualifizierten Arbeitnehmern, die schnelle Anerkennung von Bildungs- und Ausbildungsabschlüssen, sowie - unter der Voraussetzung, dass ein Arbeitsplatzangebot vorliegt - die Öffnung des Arbeitsmarktes für Zuwanderinnen und Zuwanderer mit einem qualifizierten beruflichen Ausbildungsabschluss in Berufen und Regionen, die nicht oder unterdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen sind, und die Erprobung einer Steuerung der Zuwanderung nach dem Punkteverfahren für eine begrenzte Zahl von Zuwanderern. Für die beiden letzteren ist Voraussetzung, dass ein Arbeitsplatzangebot vorliegt. Die Mechanismen der Zuwanderungssteuerung müssen hinsichtlich ihrer Effektivität und ihrer Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Arbeitsmarktintegration von Migranten evaluiert werden ; This expert's report provides beyond an assessment on the the future scale of migration to Germany and Rhineland-Palatinate an assessment of the skill composi-tion of the immigrant population, the effects of immigration on wages and employment, the integration of immigrants into the labour market and the impact of immigration policies on the skill composition of the immigrant population. The poor labour market integration of immigrants is a key challenge for the German economy and society. The causes can be traced back the skill structure of the immigrant population, the high concentration of immigrants in few occupations, which are characterized by low wages and high unemployment risks, and limited language proficiency. There is convincing empirical evidence that immigration policies have a considerable impact on the skill composition of the immigrant population. For the regulation of immigration there exist several policy options: From an international perspective, we can distinguish so-called supply-driven systems, which focus on the human capital characteristics of immigrants and allocate points to criteria such as occupation, education, age, language proficiency and country-specific experiences and qualifications, from so-called demand-driven systems, which focus on the current demand of employers in receiving countries. Examples for the first type of immigration policies are Australia, Canada and New Zealand, for the second type the H1B visa pro-gram in the USA. While these countries tempt tu pursue consistent immigration poli-cies, immigration policies in the EU and Germany are characterized by many inconsistencies. The EU has created with the Common Market an economic area with free labour mobility. This is unique in the world. However, immigration policies vis-à-vis third-country nationals remain in the domain of national policies. The EU Bluecard initiative is a first step in the direction of a harmonized immigration policy vis-à-vis third-country immigrants. Since the competition for qualified and highly qualified workers will increase in the future, it is recommended to coordinate German immigration policies with those of other important destination countries in the EU. In general, it is very unlikely that the reforms of German immigration policies in the 2000s will have any substantial impact on the skill structure of the new arrivals and the immigrant population in Germany. This would require a fundamental reform of immigration policies in Germany, which uses both supply-side and demand-side tools for improving the skill composition of the immigrant workforce and better conditions for the integration of immigrants into the labour market. Inter alia, the following policy measures are needed: Reducing the income ceiling for highly qualified and qualified migrants, the fast acknowledgement of educational degrees, and, under the precondition of an existing job offer, the opening of labour markets for immigrants with a university or qualified vocational training degree in occupations and regions where unemployment is either not existing or disproportionally low. Moreover, point systems for the allocation of residence and work permits should be tested. It is recommended that the allocation of residence and work permits under a point system requires also a job offer. The mechanisms of immigration policies have to be monitored with respect to their effects on the labour market and the labour market integration of immigrants.
Inhalt -- 1 Migration ein Bild geben. Eine Einleitung -- Literatur -- // -- 2 Fotografische Ihr-Bildungen. Migration in die Bundesrepublik der 1970er und 1980er Jahre im Blick der Kamera -- 2.1 Vom Ankommen und Abreisen -- 2.2 Terra incognita vor der Haustür -- 2.3 Hausbesuche -- 2.4 Migration hat viele Gesichter. Außen- und Innenperspektiven -- Literatur -- // -- 3 Framing the Invisible: On the Presence of the Absence of Migration -- 3.1 A Spectre Is Haunting Europe (Introduction) -- 3.2 Palm Reading (Brigitta Kuster: Erase Them!) -- 3.3 'Whose Grave's this, Sir?' (Santiago Sierra: 3000 Huecos) -- 3.4 Vacancy (Sven Johne: Dream Hotels) -- 3.5 Inventing the Other (A 'Pro-spect') -- References -- // -- 4 Transversale After-Effects. Skizzen über den Migrationsdiskurs im Museum -- 4.1 Wissensraum Museum -- 4.1.1 Museen und das nationale Projekt -- 4.1.2 Öffnungsprozesse -- 4.2 Sichtbarkeitsmodi der Migration -- 4.2.1 Verzögerte Ankunft - Inszenierungen der Anwerbeabkommen -- 4.2.2 Kultur, Kultur - Migrantisches Leben in Vitrinenarrangements -- 4.2.3 Im Namen der Vielfalt -- 4.2.4 Gegen-Wissen narrativieren -- 4.3 Zusammenschau -- Literatur -- // -- 5 Fotografien von 'Flucht und Vertreibung' in deutschen Geschichtsschulbüchern -- 5.1 'Flucht und Vertreibung' als Teil der Migrationsgeschichte -- 5.2 Die deutsche Zwangsmigration im Geschichtsschulbuch -- 5.3 Schulbücher als visuelle Erinnerungsmedien -- 5.4 Grad und Entwicklung der visuellen Präsenz -- 5.5 Schlüsselbilder der Flucht -- 5.6 Das Problem der ideologischen Signatur -- 5.7 Konstruktionen historischer Verantwortung -- 5.8 Visuelle Konstruktionen deutscher Opfergemeinschaft -- 5.9 Fazit -- Verzeichnis der ausgewerteten Schulbücher -- Literatur -- // -- 6 Das Wunder von Neukölln. Erziehungswissenschaftliche Schlaglichter auf die visuelle Konstruktion von Jugendlichen 'mit Migrationshintergrund' in Publikumsmedien -- 6.1 Einleitung: Die Rütli-Schule als Inbegriff misslungener Integration -- 6.2 Theoretischer Hintergrund: Die Perspektiven der -- 6.2.1 Mediale Praktiken des 'Zu-sehen-Gebens' - Das Bild als Zeichen und als Diskurselement -- 6.2.2 Anerkennung und die Politiken der Sichtbarmachung -- 6.3 Der erziehungsbedürftige und erziehbare Mensch - Anerkennungstheoretische Anmerkungen zu den anthropologischen Prämissen von Erziehung -- 6.3.1 Der erziehungsbedürftige und erziehbare Mensch -- 6.3.2 Die paradoxe Struktur pädagogischer Anerkennung -- 6.4 (Un)erziehbar? Die visuelle Konstruktion der 'Migrantenkinder' im Kontext der Rütli-Debatte -- 6.4.1 Pädagogik auf dem Rückzug: 'Die verlorene Welt' -- 6.4.2 Neue pädagogische Diagnose - neue Hoffnung: 'Das System ist krank'" -- 6.4.3 Eine pädagogische Erfolgsstory: 'Das Rütli-Wunder' -- 6.5 Fazit -- Literatur -- // -- 7 'Das Boot ist voll' Wie Bilder in Geographieschulbüchern Vorstellungen von 'illegalen' Migrantinnen und Migranten produzieren -- 7.1 Einleitung -- 7.2 Bedeutung von Bildern in der Geographie und im Geographieunterricht -- 7.3 Das Thema Migration im Geographieunterricht -- 7.4 Methodisches Vorgehen -- 7.4.1 Analysen von Schulbuchabbildungen -- 7.4.2 Autor*inneninterviews" -- 7.4.3 Schüler*inneninterviews -- 7.5 Ergebnisse" -- 7.5.1 Analysen von Bildern in Geographieschulbüchern" -- 7.5.1.1 Bildbeschreibung -- 7.5.1.2 Ikonographische Ebene: kommunikativ-generalisierende Wissensbestände - konventionelle Bedeutung des Bildes -- 7.5.1.3 Interpretation -- 7.5.2 Intentionen der Schulbuchautor*innen -- 7.5.3 Wirkungen der Bilder auf die Schüler*innen -- 7.6 Fazit -- Literatur -- // -- 8 Bilder und Bildordnungen von Studierenden im Themenfeld Migration und Interkulturalität. Ein Beitrag zur visuellen Migrationsforschung -- Bilder und Bildordnungen von Studierenden -- 8.1 Emblemata - zur Einführung -- 8.2 Theoretische Perspektiven -- 8.3 Einige Ergebnisse -- 8.4 Schluss und Ausblick -- Literatur -- // -- 9 A Multicultural Family Drama. Media Debates on International Parental Child Abduction in the Netherlands -- 9.1 Introduction: Migration, Multiculturalism and Mixed Families in the Netherlands -- 9.2 Theoretical Framework: Maternal Melodrama and Visual Representation -- 9.3 Methodology -- 9.4 From Multicultural Romance to Multicultural Drama -- 9.5 The Mothers -- 9.6 The Fathers -- 9.7 The Children -- 9.8 Official Responses and Policy Implications -- 9.9 Conclusions -- Bibliography -- // -- 10 (Re)presenting, Creating, Manipulating. Images, Politics, and the Visual Production of Migration -- 10.1 The Lampedusa 'Immigration Problem' -- 10.2 The Leonarda Dibrani Case -- 10.3 The (Invisible) Body of the Immigrant -- 10.4 Conclusions -- Bibliography -- // -- 11 Weiße Gemeinschaft und Schwarze 'Gifthändler'. Bilder rassifizierter und vergeschlechtlichter Kollektiv- und Fremdkörper in asylpolitischen Diskursen des Magazins Der Spiegel -- 11.1 Fotografien als Bezeichnungspraxen -- 11.2 Fotografische Referenzbestände und Diskurse -- 11.3 Das Motiv Schwarzer Asylbewerber als Drogendealer -- 11.4 Die rassistische Stereotypisierung ghanaischer Asylbewerber_innen Mitte der 1980er Jahre -- 11.5 Die Entwicklung des Motivs Schwarzer Asylbewerber als Synonym für Drogendealer und 'Asylschwindler' seit Beginn der 1990er Jahre -- 11.6 Das Motiv Schwarzer 'Gifthändler' als Metapher für die Abwesenheit von Werten -- 11.7 Das Motiv Schwarzer 'Gifthändler' als Metapher 'rassischer' Verunreinigungsvorstellungen -- 11.8 Resümee -- Literatur -- Quellen -- // -- 12 Repräsentationen illegalisierter Mobilität. Lampedusa als tragisches Grenzregime -- 12.1 Felder -- 12.2 Figuren der sozialen Imagination und die Migrationsindustrie -- 12.2.1 Sichtbarkeit - Unsichtbarkeit -- 12.2.2 Gefahr -- 12.2.3 Opfer -- 12.2.4 Heroen und Befreier -- 12.3 Harragas auf YouTube -- 12.3.1 Found Footage/Digital Remix -- 12.3.2 Dokumentarische Clips -- Literatur -- // -- 13 We Are the Other Half. The Positive Visual Representations of Foreigners in Switzerland Before and After the 9th February -- 13.1 The Role of Image in Political Debate -- 13.2 Against the Negative Portrayals of Foreigners: A Short Historical Overview -- 13.3 Foreigners Become Publicly Involved in the Debate -- 13.4 The post-9th February Electric Shock -- 13.5 The Difficulty to Encounter a Strong and Well- Established Anti-Immigration Discourse -- References -- // -- 14 Das Fremde in der Linguistic Landscape. Die Plakate der Schweizerischen Volkspartei und ihre diskursive Verarbeitung -- 14.1 Einführung -- 14.2 Die Schweizerische Volkspartei (SVP) -- 14.3 Die Bildsprache der SVP -- 14.4 Entwicklung der Bildsprachen von SVP und Gegnern -- 14.5 Plakate im medialen Diskurs -- 14.6 Diskurse im Plakat -- 14.7 Zusammenfassung: Darstellungs- und Deutungshoheit der SVP im Migrationsdiskurs -- Literatur -- // -- 15 Migration als 'Masseneinwanderung' Visualisierung von Migration am Beispiel der Initiative 'Gegen Masseneinwanderung' -- 15.1 Ausgangslage: Die Botschaft als Bild -- 15.2 Theoretische Zugänge: Visualisierung als Praxis -- 15.2.1 Visuelle Geographien -- 15.2.2 Visuelle Geographien als Argument und Narrativ -- 15.3 Methodische Zugänge: Rekonstruktion von Überzeugung -- 15.3.1 Objektebene -- 15.3.2 Motivebene -- 15.3.3 Erzählebene -- 15.3.4 Durchsetzungsebene -- 15.3.5 Vier Ebenen der Rekonstruktion visueller Praktiken -- 15.4 Ergebnisse: Visualisierung 'einwandernder Massen' -- 15.4.1 Akteure und Kontexte der Bildproduktion -- 15.4.2 Reduktion als Grundprinzip -- 15.4.3 Visualisierung von Emotionen -- 15.4.4 Visualisierung eines Gesellschafts-Raum-Verhältnisses -- 15.4.5 Die Botschaft als visuelle Metapher -- 15.4.6 Die Botschaft als Comic -- 15.5 Fazit: Visualisierung als politische Strategie -- Literatur -- Internetquellen -- // -- 16 Wer gehört zum Team? Eine sequenzanalytische Untersuchung der visuellen Selbstdarstellung von Unternehmen und ihren Rekrutierungsstrategien unter der Bedingung von Migration und Vielfalt -- 16.1 Einleitung -- 16.2 Methodische Überlegungen -- 16.3 Azubi-Anwerbung in Bildern -- 16.3.1 'Die Zukunft hat noch Stellen frei - Ausbildungsberufe bei Lidl' -- 16.3.2 'McDonald's als Arbeitgeber - Jetzt bewerben' -- 16.4 Azubi-Anwerbung in Bildern im Kontext des gesellschaftlichen Diskurses um den 'demographischen Wandel' -- Literatur -- // -- 17 Armando Rodrigues de Sá revisited. Bildwissenschaftliche und historische Analysen im Dialog -- 17.1 Schlüsselbilder -- 17,2 Visual History -- 17.3 Großer Bahnhof in Köln-Deutz: Der 10. September 1964 -- 17.4 Das Schlüsselbild im Erinnerungsdiskurs: Eine fototheoretische Einordnung -- Literatur
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Forschungsziel war die kulturvergleichende Evaluation des Ausmaßes und der Verbreitung, aber auch die Analyse der Ursachen von Vorurteilen gegenüber verschiedenen Adressatengruppen wie MigrantInnen, ethnischen-kulturellen Minderheiten, Juden/Jüdinnen, MuslimInnen, Frauen sowie homosexuellen, obdachlosen und behinderten Menschen. Dabei galt es insbesondere, Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen europäischen Ländern zu untersuchen. Aus diesem Grund wurden sowohl alte als auch neue EU-Mitgliedsländer ausgewählt, welche sich in Integrationspolitik, Einwanderungsgeschichte und -quote sowie allgemeinem Wohlstand unterscheiden. Die Stichprobe umfasst Befragte unterschiedlicher geografischer Regionen aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Italien, Portugal, Polen und Ungarn. In jedem Land wurden ca. 1000 Personen befragt, die für die Staatsbürger der jeweiligen Länder repräsentativ waren und ein Mindestalter von 16 Jahren hatten. Insgesamt umfasst der Datensatz 8026 Fälle und 221 Variablen.
Themen: Einstellungen und Vorurteile: Beurteilung der wirtschaftlichen Lage des Landes und der eigenen finanziellen Lage; erwartete zukünftige eigene finanzielle Lage; Vergleich der persönlichen finanziellen Lage mit der der meisten Landesbürger; erwartete zukünftige Beziehungen zwischen Landesbürgern und Zuwanderern; Vergleich der wirtschaftlichen Lage von Landesbürgern mit der von Zuwanderern; Selbsteinstufung auf einer Oben-Unten-Skala; Links-Rechts-Selbsteinstufung; Parteipräferenz; regelmäßige Beteiligung an Wahlen; Image der Europäischen Union; Politikinteresse; allgemeines Personenvertrauen; Tendenz der meisten Menschen andere auszunutzen vs. sich anständig zu verhalten; Selbstcharakterisierung (Gleichbehandlung aller Menschen, Interesse an anderen Meinungen, starkes Sicherheitsbedürfnis, Wunsch nach einem starken Staat, der seine Bürger verteidigen kann); Alleinstellungsanspruch der eigenen Religion; persönlicher Stellenwert zu gewinnen; lieber auf sich selbst als auf andere verlassen; Familienmitglieder sollten zusammenhalten; gutes Gefühl bei Zusammenarbeit mit anderen; Gefühl der Verbundenheit mit Europa, dem Land und der Region; Befürwortung des Wahlrechts für Zuwanderer bei allen Wahlen; Befürwortung erleichterter Einbürgerung für Einwanderer; Einwanderer sollten ihre eigene Kultur beibehalten; Einwanderer sollten die Kultur des Einwanderungslandes übernehmen; Einwanderer sollten ihre eigene Kultur beibehalten und zugleich die Kultur des Einwanderungslandes übernehmen; Einverständnis im Fall der Eheschließung eines Kindes mit einem Zuwanderer bzw. einer Zuwanderin; Akzeptanz eines Zuwanderers als Verwandten bzw. als Freund und Nachbarn; Akzeptanz eines Zuwanderers im selben Ort; bevorzugt keine Einreise von Zuwanderern ins Land; akzeptierte Zuwandererzahl im Land; Meinung zu Zuwanderern (Perspektivwechsel fällt leicht, Mitleid mit Zuwanderern, bedrohen die wirtschaftliche Lage im Land bzw. die eigene finanzielle Lage, bedrohen Lebensweise und Werte des Landes bzw. der persönlichen Lebensweise und Werte, Split A: Wirtschaft braucht Zuwanderer, Belastung für das Sozialsystem, Ende Split A); Meinung zu Muslimen (viele Muslime betrachten islamistische Terroristen als Helden, Mehrheit der Muslime findet islamistischen Terrorismus gerechtfertigt (Frankreich: nicht gerechtfertigt), Angst vor einem islamistischen Terroranschlag im Land bzw. selbst Opfer von islamistischen Terroristen zu werden); Reiche werden immer reicher, Arme immer ärmer; Autoritarismus (härteres Vorgehen gegen Unruhestifter, Schüler sollen Disziplin lernen, Ruf nach Wiedereinführung der Todesstrafe); Ruf nach einer starken Führungspersönlichkeit; Politiker interessiert nicht was Leute denken, keinen Einfluss auf das, was die Regierung tut; Split A: Wichtigkeit persönlicher Einflussnahme auf die Lösung gesellschaftlicher Probleme; denke so wie die meisten Menschen; lebe auf die übliche und normale Art und Weise; mag keine von den eigenen abweichenden Argumente; bei sozialen Konflikten könnten beide Seiten Recht haben; alles in Unordnung geraten; Dinge schwierig geworden, immer schwieriger echte Freunde zu finden; soziale Beziehungen immer instabiler; Verärgerung über abfällige Bemerkungen aus dem Bekanntenkreis über Einwanderer; Akzeptanz abfälliger Bemerkungen über Zuwanderer im Bekanntenkreis (Ende Split A); religiöse Vielfalt gut für ein Land; dieselben Sitten und Gebräuche besser für ein Land; Dominanz: alle Bevölkerungsgruppen sollten die gleichen Chancen haben; alles tun, um die Bedingungen für unterschiedliche Gruppen anzugleichen; untergeordnete Gruppen sollten an ihrem Platz bleiben; gute Sache, dass einige Gruppen in der Gesellschaft an der Spitze und andere weiter unten stehen; Split B: Rassismus: Überlegenheit mancher Kulturen; eigene Kultur vor dem Einfluss anderer Kulturen schützen; manche Völker begabter als andere; Soziale Gerechtigkeit: Glaube an eine gerechte Welt; Leute bekommen, was ihnen gerechterweise zusteht (Ende Split B); Fremdenfeindlichkeit (Xenophobie): Zuwanderer bereichern unsere Kultur; Gefühl des Fremdseins im eigenen Land durch viele Zuwanderer; zu viele Zuwanderer im Land; mehr Recht auf Arbeit für Landesbürger als für Zuwanderer; Split B: Gefühle gegenüber Zuwanderern (ängstlich, wütend, angewidert, entspannt); Sympathie für Zuwanderer, Türken (Länderspezifisch, Muslime, Juden, Osteuropäer, Sinti und Roma und Schwarze (Ende Split B); Rassismus: natürliche Hierarchie zwischen Schwarzen und Weißen (in Frankreich: keine natürliche Hierarchie); Schwarze und Weiße sollten nicht heiraten (in Frankreich: kein Problem, wenn Schwarze und Weiße heiraten); Sexismus: Rolle der Frau: Frauen sollten ihre Rolle als Ehefrau und Mutter ernster nehmen; mehr Recht für Männer als für Frauen auf einen Arbeitsplatz; Kopftuch erlauben für muslimische Schülerinnen; Split C: Kopftuch erlauben, obwohl es ein Zeichen für die Unterdrückung von Frauen ist (Ende Split C); Split D: Kopftuch erlauben, obwohl religiöse Symbole in Klassenräumen nichts zu suchen haben (Ende Split D); Split E: Kopftuch nicht erlauben, obwohl man alle Religionen und Kulturen respektieren sollte (Ende Split E); Split F: Kopftuch nicht erlauben, obwohl Mädchen vielleicht die Schule abbrechen (Ende Split F); Einstellung zum Islam: muslimische Kultur passt gut ins Land; muslimische Ansichten über Frauen widersprechen eigenen Werten; Islam ist eine Religion der Intoleranz (Frankreich: Toleranz); Muslime im Land stellen zu viele Forderungen; zu viele Muslime im Land; Antisemitismus: Verständnis für ablehnende Haltung gegenüber Juden aufgrund der Politik Israels (Frankreich: Palästinenser tragen die größte Verantwortung in der Verfolgung des israelisch-palästinensischen Konfliktes); Israel führt Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser (Frankreich: Israelis tragen die größte Verantwortung in der Verfolgung des israelisch-palästinensischen Konfliktes); Juden im Allgemeinen kümmern sich nur um ihre eigene Gruppe; Juden bereichern Kultur; viel Einfluss von Juden im Land; Juden versuchen Vorteile aus ihrer Opferrolle während der Nazizeit zu ziehen; Meinung zu anderen gesellschaftlichen Gruppen: gleichgeschlechtliche Ehen als gute Sache; nichts Unmoralisches an Homosexualität; Obdachlose mögen das Leben auf der Straße; Obdachlose sollten aus der Fußgängerzone entfernt werden; zu wenig Anstrengungen im Land zur Unterstützung behinderter Menschen; Behinderte stellen zu viele Forderungen; Anzahl Mitgliedschaften in Organisationen und Vereinen; allgemeine Lebenszufriedenheit; Größe des Bekanntenkreises; Zuwanderer im Bekanntenkreis; Zuwanderer im Freundeskreis der Freunde; Diskriminierungsverhalten: Vorbehalte im Hinblick auf Anmeldung in einer Schule mit mehrheitlich Schülern aus Zuwandererfamilien; Probleme mit Umzug in eine Gegend mit vielen Zuwanderern; Absicht, bei der nächsten Wahl nur Parteien zu wählen, die den weiteren Zuzug von Zuwanderern begrenzen; Arbeitgeber sollte das Recht haben, nur Landesbürger einzustellen; Gewaltbereitschaft gegenüber Zuwanderern (nach Beleidigung bzw. wenn es um eine wichtige Sache geht); persönlich wichtig, auf unvoreingenommene Weise gegenüber Schwarzen zu agieren; Verwendung von Stereotypen über Schwarze ist wegen persönlicher Werte falsch; Selbsteinschätzung im Hinblick auf Vorurteile; nur in Frankreich: Zuwanderergruppe, die zuerst in den Sinn kommt.
Demographie: Geburt im Befragungsland; Staatsbürgerschaft; Migrationshintergrund der Eltern oder Großeltern; Geschlecht; Konfession oder Religionsgemeinschaft; Religiosität; Teilnahme an Gottesdiensten; Alter (gruppiert); Familienstand; Zusammenleben mit einem Partner; Geburt des Partners im Befragungsland; Kinder; höchster Bildungsabschluss; Alter bei Ende der Ausbildung; für den Befragten und dessen Partner wurde erfragt: derzeitiger bzw. früherer Erwerbsstatus; Beruf; Wochenarbeitszeit; Selbständigkeit, Beschäftigung im öffentlichen oder im privaten Sektor; Angst vor eigener Arbeitslosigkeit bzw. Arbeitslosigkeit des Partners; Haushaltsgröße; wichtigste Einkommensquelle des Haushalts; Haushaltsnettoeinkommen; Internetzugang zu Hause; Anzahl der Telefonnummern im Haushalt; Wiederbefragungsbereitschaft; Einverständnis zur Aufbewahrung der persönlichen Daten.
Zusätzlich verkodet wurde: Befragten ID; Land; Ursprüngliche nationale ID des Befragten; Interviewdatum; Interviewdauer; Interviewer ID; Gewichtungsfaktoren; Split; Geschlecht des Interviewers; Migrationshintergrund des Interviewers (nicht in Frankreich); generierte Regionalangaben und Kontextmerkmale der einzelnen Länder (z.B. für Deutschland: Bundesländer, Regierungsbezirke, BIK Gemeindetyp).
Interviewerrating: Frageverständnis des Befragten.
In der politikwissenschaftlichen Transformationsforschung ist Polen ein beliebtes Auswahlland in vergleichenden Untersuchungen oder Einzelfallstudien. Sehr viel seltener wird es Gegenstand von Migrationsstudien. Das liegt darin begründet, dass die polnische Migrationsforschung noch relativ am Beginn steht, die Quellen- und Datenlage zu Migrationsbewegungen und zur Migrationspolitik noch nicht sehr umfassend ist und das Thema "Einwanderung und Asyl" in Polen, wie auch in anderen mittel- und osteuropäischen Ländern (MOE), erst seit wenigen Jahren in der Öffentlichkeit diskutiert wird. In der Transformationsforschung sind demgegenüber Wanderungsbewegungen bislang nur von untergeordneter Bedeutung. Die Forschung richtet sich überwiegend auf die Institutionen, Akteure und Akteurinnen von politischen Systemen sowie die Zivilgesellschaft. Eingewanderte werden in aller Regel nicht dazu gezählt, und das Feld der Migrationspolitik wird nicht zur Kenntnis genommen. In der Europaforschung werden die Auswirkungen des Integrationsprozesses auf den Handlungs- und Entscheidungsspielraum von Akteuren und Akteurinnen – auch in der Migrationspolitik – sowie auf Organe der politischen Systeme der EU-Mitglieder ebenso intensiv untersucht wie die Folgen des Beitritts zum Acqui Communautaire für Beitrittsstaaten. Ein Desiderat der Forschung ist nach wie vor, die Auswirkungen der europäischen Integration auf die Politik und das politische System von Transformationsländern zu analysieren. Mit der Studie "Migration und Migrationspolitik im Zuge des Transformationsprozesses seit 1989 – am Beispiel Polen" liegt eine Untersuchung vor, die erstmals verschiedene Stränge aus der Migrations-, Transformations- und Europaforschung zusammenführt. Es wird gefragt, ob sich in Polen nach dem Zusammenbruch des staatssozialistischen Systems ein eigenständiges Migrationssystem und eine eigenständige Migrationspolitik entwickeln konnten, oder ob der Beitrittsprozess und dann der Beitritt zur EU im Jahr 2004 die Entwicklung des Migrationssystems maßgeblich beeinflusst haben. Die Auswahl Polens als Untersuchungsland ist gut begründet. Denn Polen grenzt an die Ukraine und Weißrussland, von denen Wanderungsbewegungen ausgehen oder die Transitländer für Migranten und Migrantinnen aus Russland einschließlich Tschetschenien, dem Kaukasus oder der MENA-Region und Süd- und Südostasien sind. Polen steht zudem vor dem Problem, die EU-Außengrenzen nach Dublin II absichern zu müssen. Die Studie rekonstruiert die Entwicklung des polnischen Migrationssystems für den Zeitraum von 1989 bis 2007 mit Hilfe einer Inhaltsanalyse von Dokumenten nationaler und internationaler Institutionen, beispielsweise der polnischen Regierung, der EU-Kommission, des UNHCR sowie von insgesamt 34 Interviews mit Experten und Expertinnen, durch die sowohl Betriebs- als auch Erfahrungswissen über den Aufbau des Migrationssystems erfasst wurden. Es wurden Expertinnen und Experten interviewt, die in Ministerien, Gewerkschaften, NGO's oder an Universitäten arbeiten und direkt in den Prozess eingebunden waren oder als Organisation von diesem betroffen sind. Die Ergebnisse aus diesem empirischen Material wurden trianguliert. Sie waren dann auch Grundlage für das Phasenmodell zur Entwicklung der Migrationspolitik und ihrer Institutionen, das im vierten Kapitel aufgezeigt wird. Der Schwerpunkt der Studie liegt in der rechtspolitischen und strukturpolitischen Rekonstruktion, die dann kontextualisiert wird: in das Migrationsgeschehen, den Transformationsprozess und den europäischen Integrationsprozess. Im Fazit wird die Bedeutung der staatlichen Organe, des Transformationsprozesses, der EU als Akteurin, der innen- und außenpolitischen Interessen Polens sowie der Erfahrungen mit Migrationsprozessen gegeneinander ab gewogen. Mit der vorliegenden Studie ist eine Grundlage für weiterführende Migrationsforschung gelegt. ; In political science Poland is a popular choice for transformation research, either in comparative investigations or individual case studies. It is far less usual for the country to be employed as a subject of migration studies. The reasons for this are that Polish migration research is still a relatively new sphere; the sources and extent of data about migration movements and migration policies are not yet very comprehensive; and the subject of immigration and asylum in Poland – as in other Central and Eastern European (CEE) countries – has only been discussed in public for a few years. On the other hand, up to now migratory movements have only been of subsidiary significance in transformation research, which is predominantly directed at institutions and active individuals in political systems, and at civil society. As a rule, immigrants are not counted here, and the field of immigration policy is not taken into account. In European studies the consequences of the integration process on potential for action and decision-making on the part of active individuals – in migration policy as well – and on organs of the political systems of EU members is investigated as intensively as the consequences of accepting the Acqui Communautaire for the countries that have done so. It remains a research desideratum to analyze the consequences of European integration on the policies and the political system of transformation countries. The study Migration and Migration Policy in the Course of the Transformation Process since 1989 – the Example of Poland is a work of research which, for the first time, combines various strands of migration, transformation and European studies. It deals with the question of whether it was possible for an independent migration system and an independent migration policy to be developed in Poland after the collapse of the state socialist system, and whether the application procedure and subsequent entry into the EU in the year 2004 significantly influenced the development of the migration system. The choice of Poland as the subject for this investigation is well founded, for Poland borders on countries such as Ukraine and Belarus from which migratory movements begin; these countries are also transit areas for migrants from Russia (including Chechnya), the Caucasus, the MENA region and South and South-East Asia. In addition, there is the problem of having to secure the external borders of the EU after Dublin II. The study reconstructs the development of the Polish migration system for the period from 1989 to 2007 by analyzing documents originating in national and international institutions – such as the Polish government, the EU commission, and the UNHCR – as well as a total of 34 expert interviews; in this way practical experience and expertise about the construction of the migration system can be examined. The experts who have been interviewed are people who work in ministries, trade unions, NGOs or universities and are directly involved in the process, or have been affected by it in their organizations. The results of this empirical analysis have then been triangulated. This formed the basis for the phase model of the development of the migration policy and its institutions, which are presented in Chapter 4. The focus of the study is on legal and structural political reconstruction, which is then contextualized: on the events of migration, the transformation process and the process of European integration. Finally, the significance of the state organs, the transformation process, the EU as an active agent, the domestic and foreign policy interests of Poland and the experiences with migration processes are weighed against each other. The present study thus constitutes the basis for further migration research.
In den letzten zehn Jahren ist ein Aufstieg rechtspopulistischer Parteien zu beobachten, der nicht nur Politik und Öffentlichkeit, sondern auch die Sozialwissenschaften und insbesondere die Soziologie beschäftigt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Fragen, wie der Rechtspopulismus zu beurteilen ist und was die gesellschaftlichen Ursachen für sein Erstarken sind. Einen Beitrag zu ihrer Beantwortung zu leisten, ist das Ziel dieses Dissertationsprojekts. Der erste Teil setzt sich dabei kritisch mit der aktuellen sozialwissenschaftlichen Debatte um den Rechtspopulismus auseinander. Zunächst werden die gängigsten Definitionen des Rechtspopulismus vorgestellt und kurz die zentralen Themen und Aspekte des rechtspopulistischen Diskurses skizziert. Anschließend werden ökonomische, politische und kulturelle Erklärungsansätze kritisch diskutiert. Dabei wird herausgestellt, dass insbesondere die rechtspopulistische Ablehnung von MigrantInnen und Minderheiten von den gängigen Deutungsansätzen nicht erklärt werden können. Der zweite Teil rekonstruiert auf Grundlage der verfügbaren empirischen Literatur den Kern des rechtspopulistischen Weltbildes: den Diskurs über die Fremden und den Diskurs über die Elite. Die Fremden werden im Rechtspopulismus als eine "barbarische" Gemeinschaft beschrieben, die mit dem Eigenen, das als zivilisierte Gesellschaft gedacht wird, nicht vereinbar ist. Daneben existiert jedoch ein zweites Selbstbild, in dem nun das Eigene als Gemeinschaft erscheint, die fundamental bedroht scheint. Im Gegensatz zu vielen anderen AutorInnen, die die Ablehnung der Fremden als Migrations- oder Islamfeindlichkeit beschreiben, argumentiere ich, dass es sich bei dem Bild der Fremden und dem doppelten Selbstbild (Gesellschaft, Gemeinschaft) um eine aktualisierte Form von Rassismus handelt. Anschließend untersuche ich das rechtspopulistische Bild der Elite. Der Elite wird zugeschrieben gegen die Interessen und Werte des Eigenen zu handeln. Imaginiert wird ein Niedergang des Eigenen, für den die Eliten verantwortlich gemacht werden. Das von der Elite gezeichnete Bild trägt zum Teil konspirationistische Züge und weist Übereinstimmungen mit antisemitischen Stereotypen auf. Ich spreche daher von einem strukturellen Antisemitismus und vertrete die These, dass das rechtspopulistische Elitenbild eine Ersatzbildung für den offenen Antisemitismus darstellt. Im dritten Teil entwickele ich einen eigenen Deutungsansatz. Meine zentrale These lautet, dass der Kern des rechtspopulistischen Weltbildes als eine mythologische Form der Krisendeutung und Krisenverarbeitung verstanden werden muss. Der Rechtspopulismus reagiert auf die gesellschaftlichen Krisenentwicklungen der letzten Dekaden. Er hat polit-ökonomische Ursachen, folgt jedoch keiner polit-ökonomischen Logik, sondern deutet die Krise als Handeln von Kollektivsubjekten. Um die These auszuführen, erläutere ich zunächst den Begriff des Mythos. Im Anschluss an Adorno und Horkheimer gehe ich davon aus, dass mythologisches Denken nicht nur in vormodernen Gesellschaften existiert, sondern auch die moderne bürgerliche Gesellschaft eigene Mythen hervorbringt. Das zentrale Merkmal von Mythen besteht darin, dass sie die Ereignisse in der Welt auf Geist und Intentionalität zurückführen und auf diese Weise in der Logik der Handlung interpretieren und mit subjektivem Sinn versehen. Der Grund dafür liegt darin, dass die bürgerliche Gesellschaft zum einen Freiheit und Aufklärung hervorbringt, zum anderen aber auf heteronomen Strukturen basiert. Individuen müssen in ihnen als autonome Subjekte handeln. Die bürgerlichen Mythen tragen zur Reproduktion dieser Strukturen bei, indem sie sie als ewige Substanzen symbolisieren. Im Falle einer ökonomischen Krise können mythologische Denkformen an die Stelle rationalen Wissens treten. Abschließend wird der Rechtspopulismus als mythologische Krisendeutung analysiert. Die Vorstellung vom Niedergang des Eigenen stellt eine Form dar, den Krisenprozess in substantialistischen Kategorien wahrzunehmen. Die Feindbilder liefern zum einen eine Erklärung für Krisenprozesse, indem sie deren Ursachen personifizierend im bösen Willen der Elite und der Fremden verorten. Zugleich erfüllen sie die sozialpsychologische Funktion, das Krisenpotential moderner Gesellschaften zu veräußerlichen. ; The past decade has seen a rise of right-wing populist parties, which not only concerns politics and the public, but also social sciences and sociology in particular. The main questions are how right-wing populism can be assessed and what kind of social mechanisms are responsible for its rise. This dissertation project is intended to provide a valuable contribution to answering these questions. The first section critically examines the current social science debate about right-wing populism. First, the most common definitions of right-wing populism as well as the central topics and aspects of the right-wing populist discourse are described. This is followed by the demonstration of three types of explanatory approaches for right-wing populism: Economic, political and cultural explanations. It is emphasized that the right-wing populist rejection of migrants and minorities cannot be explained by these approaches. The second part reconstructs the core of the right-wing populist world view based on the available empirical literature: the discourse on the others and the discourse on the elite. In right-wing populism the others are described as a "barbaric" community that is not compatible with the own society, presumed to be civilized. In addition, however, there is a second self-image whereas right-wing populists see themselves as a community that seems to be fundamentally threatened. In contrast to many other authors who describe the rejection of others as migration hostile or islamophobic, I argue that the image of the others and the double self-image (society, community) is a renewed form of racism. After that I examine the right-wing populist image of the elite. The elite is accused for acting against the interests and values of the society, which will lead into collective breakdown. Conspiratorial stereotypes about the elite circulate which are very similar to anti-Semitic ones: The "cosmopolitan elites" are attributed with excessive political, media, and financial power. They are accused of operating secretly and worldwide with the overall goal to destroy societies which are imagined as harmonious communities. I am therefore speaking of a structural anti-Semitism and I argue that the right-wing populist image of the elite is a substitute for an open anti-Semitism. In the third part, I develop my own approach, which is based on considerations from the social-theoretical tradition from Marx to the Critical Theory. My central thesis is that the essence of the right-wing populist world view must be seen as a mythological form of crisis interpretation. Right-wing populism reacts to the social crisis of recent decades. It has political-economic causes but does not follow any political-economic logic. In support of this theory, I first explain the concept of myth. Following Adorno and Horkheimer, I assume that mythological thinking does not only exist in pre-modern societies but that modern societies still create their own myths. The central characteristic of myths is that they see all events in the world as intentional and therefore provide them with a subjective meaning. Even if the bourgeois society creates freedom and truth, it is still based on heteronomous structures; individuals must act within them as autonomous subjects. Bourgeois myths contribute to the reproduction of these structures by symbolizing them as eternal substances. Examples of bourgeois myths are economic myths, gender myths, and national myths. In the event of an economic crisis, mythological ways of thinking can take the place of rational knowledge. In conclusion, right-wing populism is analyzed as a mythological interpretation of crisis. The idea of the decline of the society is a way of perceiving the process of a crisis in substantialist categories. On the one hand, concepts of the enemy provide an explanation for crisis by finding their causes in the evil will of the elite and the others. On the other hand, concepts of the enemy fulfil the socio-psychological function to deny the crisis potential of modern society. The right-wing populist crisis myth declares: if the invasion of the others is repelled and the elite is eliminated, the good order will not be lost forever – it can be restored.
TIES Germany ist Teil einer internationalen Studie, die in acht europäischen Ländern (Belgien, Deutschland, Schweden, Schweiz, Niederlande, Frankreich, Frankreich, Spanien und Österreich) durchgeführt wurde und sich mit den Nachkommen von MigrantInnen aus der Türkei, dem ehemaligen Jugoslawien und Marokko befasst.
Persönliche Angaben. Bildungsbiographie. Erwerbsbiographie. Partnerbiographie. Elternbiographie. Wohnen und Nachbarschaft. Soziale Beziehungen und politische Teilnahme. Geschlechterrollen und Kinderbetreuung. Identität, Sprache und Transnationalismus. Religion und Religiosität. Einkommen.
Themen: 1. Persönliche Angaben: Aus dem Elternhaus ausgezogen; Alter beim Auszug aus dem Elternhaus; Gründe für den Auszug aus dem Elternhaus; Anzahl ältere und jüngere Geschwister; Kinder außerhalb des Haushalts und Anzahl der Kinder; deutsche Staatsangehörigkeit; deutsche Staatsangehörigkeit seit Geburt; Jahr des Erwerbs der deutschen Staatsangehörigkeit; andere Nationalität bzw. Zugehörigkeitsgefühl zu anderen Nationalitäten; Absicht zum Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft in den nächsten zwei Jahren; Gründe für fehlende Absicht; zweite Staatsbürgerschaft neben der deutschen; Erwerb dieser Staatsbürgerschaft durch Abstammung, Heirat oder Einbürgerung.
2. Bildungsbiographie: Alter beim ersten Besuch einer schulischen Einrichtung; Kindergarten oder Vorschule besucht und Dauer; Art der Grundschule; wichtigste Gründe für den Besuch dieser Grundschule; Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in der Grundschule; Schulwechsel während der Grundschulzeit; Überstellung in eine Sonderschule; Klasse wiederholt während der Grundschulzeit; Unterbrechung der Grundschulzeit von mehr als drei Monaten für Auslandsaufenthalt; Alter bei Abschluss bzw. Verlassen der Grundschule; Empfehlung für weiterführende Schule; empfohlene und tatsächlich besuchte Schulform nach der Grundschule; derzeitiger Besuch der weiterführenden Schule; weiterführende Schule mit Zeugnis abgeschlossen; Gründe für Schulabbruch; Alter bei Abschluss bzw. Verlassen der weiterführenden Schule; weitere Bildungsempfehlung nach der neunten oder zehnten Klasse; Art der Bildungsempfehlung und besuchte Schulform oder Schule; weiterer Schulbesuch und derzeitiger Besuch dieser Schule; Schulabschluss mit Zeugnis oder Diplom; Gründe für Schulabbruch ohne Zeugnis oder Diplom; Alter beim Schulabschluss bzw. Verlassen dieser weiteren Schule; entsprechende Abfragen für alle zusätzlichen Aus- und Weiterbildungen; höchste mit einem Zeugnis oder Diplom abgeschlossene Schulform; Gründe für fehlende weitere Ausbildung; Fachgebiet der höchsten Qualifikation; Anzahl der Schulwechsel in der 5. bis 9. Klasse; Klasse wiederholt; Schule länger als drei Monate unterbrochen für Auslandsaufenthalt und Schulstufe; besuchte Schulform im Alter zwischen 13 und 15 Jahren; Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in der Schule; Gründe für den Besuch dieser Schule; Förderunterricht besucht und jeweilige Klassenstufe; Nachhilfestunden erhalten und jeweilige Klassenstufe; Verhältnis zu Lehrern und Mitschülern während der 5. bis 9. Klasse (gut ausgekommen mit Lehrern und Mitschülern, Lehrer hörten auf Gesagtes, zusätzliche Hilfe von Lehrern bei Bedarf); Rolle von Eltern und Familie für die Schullaufbahn: ruhiger Ort für Hausaufgaben im Elternhaus; Anzahl der Bücher im Haushalt; ältere Geschwister mit Schulabschluss oder Diplom; höchstes Diplom bzw. höchste Qualifikation unter den älteren Geschwistern; ältere bzw. jüngere Geschwister ohne Schulabschluss oder Qualifikation; für die Kindheit des Befragten (10 bis 15 Jahre) wurde erfragt: enge Freunde ohne Schulabschluss oder Qualifikation; wichtige Unterstützungspersonen bei den Hausaufgaben; Elternverhalten während der Schulzeit (Kontrolle des Zeitaufwands für Hausaufgaben, Hilfe bei den Hausaufgaben, Auftrag zur Hausarbeit oder Geschwisterbetreuung, Gespräche über Schule oder Studium sowie Gespräche mit Lehrern); Hilfe bei den Hausaufgaben durch ältere Geschwister und Gespräche über Schule; wahrgenommene Akzeptanz im Vergleich zu Mitschülern deutscher Herkunft; erfahrene feindselige oder ungerechte Behandlung in der Schule und Akteure; Zufriedenheit mit dem erreichten Ausbildungsniveau; Bewertung der Chancengleichheit im deutschen Schulsystem.
3. Arbeitsmarkt, Erwerbsbiographie: Derzeitige berufliche Situation; konkreter Name oder Bezeichnung der Hauptarbeitsstelle; berufliche Tätigkeit (ISCO); Dauer der Firmenzugehörigkeit; Bereich des Unternehmens bzw. der Organisation; Unternehmensart; Firmensitz in Frankfurt bzw. Berlin oder andernorts; Wochenarbeitszeit; berufliche Stellung; Vorgesetztenfunktion; Unternehmensgröße (Angestelltenzahl); Arbeitsstelle gefunden durch Bewerbung usw.; Arbeitsstelle entspricht dem Ausbildungsniveau; innerbetriebliche Weiterbildungen; Beförderung; derzeitige ist erste Arbeitsstelle; Anzahl der Arbeitsstellen vor der derzeitigen und Anzahl der Vollzeitstellen; Gründe für die Aufgabe der ersten Arbeitsstelle; Charakteristika der ersten Arbeitsstelle wie vor; Einschätzung der Schwierigkeiten eine gute Arbeitsstelle zu finden für Personen aus der Türkei oder dem ehemaligen Jugoslawien im Vergleich zu Personen deutscher Herkunft; erfahrene feindselige oder ungerechte Behandlung bei der Arbeitssuche bzw. am Arbeitsplatz und jeweilige Akteure; Anzahl der Monate zwischen Bildungsabschluss und erster Arbeitsstelle und persönliche Situation in dieser Zwischenzeit; arbeitslos seit dem Schulabgang; längster Zeitraum der Arbeitslosigkeit; berufliche Laufbahn entspricht den Erwartungen; berufliche Zukunftspläne; derzeit arbeitssuchend; Art der Arbeitssuche; jemals erwerbstätig; Dauer der Arbeitslosigkeit seit der letzten Arbeitsstelle; Charakteristika der letzten Arbeitsstelle wie vor; Anzahl der Arbeitsstellen vor der letzten Stelle.
4. Lebenspartner, Partnerbiographie: Jahr des gemeinsamen Haushalts mit dem Lebenspartner; Kennenlernsituation; Geburtsland des Lebenspartners; Alter des Lebenspartners beim Zuzug nach Deutschland; Geburtsland der Eltern des Lebenspartners; Mutter bzw. Vater haben in Deutschland gelebt; Nationalitäten des Lebenspartners; Nation bzw. Nationalität, der der Lebenspartner sich zugehörig fühlt; Land der Schulausbildung (Ausbildungstyp) bzw. des Erwerbs des höchsten Bildungsabschlusses (Deutschland, Türkei, Bosnien, Kroatien, Serbien, Slowenien, Kosovo oder Mazedonien); Ausbildungstyp und Alter bei Schulabgang falls höchster Bildungsabschlusses in einem anderen Land erworben wurde; Erwerbstätigkeit des Lebenspartners; Religionszugehörigkeit des Lebenspartners und Konfession; standesamtliche Heirat des Lebenspartners und Heiratsjahr; Lebenspartner ist mit dem Befragten verwandt; Druckausübung durch die eigene Familie bzw. die Familie des Lebenspartners im Hinblick auf Eheverzicht bzw. Eheschließung; nicht Verheiratete: Heiratsabsicht; Druckausübung durch die eigene Familie bzw. die Familie des Lebenspartners, hinsichtlich Eheverzicht bzw. Eheschließung; frühere Ehe oder als Paar zusammengelebt; Angaben zum letzten Lebenspartner: Jahr des gemeinsamen Haushalts mit dem letzten Lebenspartner und dessen Alter zu diesem Zeitpunkt; Beziehung dauert an bzw. Jahr des Beziehungsendes; Geburtsland des letzten Lebenspartners und seiner Eltern; standesamtliche Heirat des letzten Lebenspartners; Druckausübung der Familie im Hinblick auf Eheverzicht bzw. Eheschließung; weitere Ehe vor der letzten Ehe bzw. als Paar zusammengelebt; Jahr des gemeinsamen Haushalts mit dem ersten Lebenspartner und dessen Alter zu diesem Zeitpunkt; Jahr des Beziehungsendes; Geburtsland des ersten Lebenspartners und seiner Eltern; standesamtliche Heirat des ersten Lebenspartners.
5. Elternbiographie: Geburtsland von Vater und Mutter; Geburtsjahr des Vaters und der Mutter; Bundesland (bzw. türkische Provinz oder Provinz im ehemaligen Jugoslawien) von Vater und Mutter bis zu deren 15. Lebensjahr; Urbanisierungsgrad des Wohnortes von Vater und Mutter bis zu deren 15. Lebensjahr; Vater und Mutter leben noch bzw. Todesjahr; räumliche Entfernung zum Wohnort des Vaters und der Mutter; derzeitige Lebenssituation bzw. Arbeitssituation von Vater und Mutter sowie in der Kindheit des Befragten; Berufsbezeichnung bzw. berufliche Position der Eltern in der Kindheit des Befragten; berufliche Tätigkeit (ISCO) von Vater und Mutter vor dem Zuzug nach Deutschland; Alter von Vater und Mutter bei Zuzug nach Deutschland und Hauptgrund für die Zuwanderung; Eltern sind oder waren verheiratet; Ehejahre; Eltern zusammen lebend bzw. Jahr der Scheidung bzw. Trennung; Bildungsbiographie von Vater und Mutter: Land der höchsten Schulausbildung (Deutschland, Türkei, Bosnien, Kroatien, Serbien, Slowenien, Kosovo oder Mazedonien bzw. anderes Land) und Ausbildungstyp; Alter beim höchsten Bildungsabschluss; Lese- und Schreibfähigkeit; Sprache, mit denen die Eltern aufgewachsen sind (Muttersprache); Beurteilung der Deutschkenntnisse der Eltern im Hinblick auf Sprechen, Lesen und Schreiben; Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft bzw. beantragte deutsche Staatsbürgerschaft; Nationalität des Herkunftslandes.
6. Wohnen und Nachbarschaft: Wohnstatus; Anzahl der Stockwerke des Wohngebäudes; Jahr des Einzugs in die Wohnung; Besitzer des Hauses bzw. der Wohnung; Baujahr des Wohngebäudes; Zimmerzahl; Land und Wohnort, in dem der Befragte im Alter zwischen 12 und 16 Jahren gelebt hat sowie regionale Nachbarschaft des Wohnortes; Einstufung des Wohnviertels als Arbeiterviertel, Mittelschichtviertel oder Oberschichtviertel; tatsächlicher und präferierter Anteil der Bewohner deutscher Herkunft im Wohnviertel; Verbundenheit mit dem Wohnviertel; Wohlfühlen im Wohnviertel; Charakterisierung des Wohnviertels im Hinblick auf Vandalismus, gute Schulen, Nachbarschaftskontakte, Müll auf den Straßen, Kriminalität, tatsächliche bzw. erwartete Verschlechterung der Lebensqualität, Anonymität, Verantwortungsgefühl für die Lebensqualität in der Wohngegend.
7. Soziale Beziehungen und politische Teilnahme: Ethnische Herkunft der drei besten Freunde auf der weiterführenden Schule sowie damaliger Anteil deutscher Freunde; Anteil deutscher Freunde derzeit; ethnische Herkunft und höchstes Bildungsniveau der drei derzeit besten Freunde; Verwandte außerhalb des Haushalts in der Stadt, in Deutschland und in anderen europäischen Ländern; Kontakthäufigkeit; Teilnahme an Aktivitäten oder Veranstaltungen ausgewählter Organisationen und Vereinigungen bzw. fehlende Teilnahme; hauptsächliche Ausrichtung dieser Organisation und Vereinigungen auf das Herkunftsland der Eltern; Häufigkeit erfahrener Feindseligkeiten oder Ungleichbehandlungen aufgrund der ethnischen Herkunft allgemein und in der Nachbarschaft, beim Ausgehen, in Diskotheken, Cafés oder Restaurants sowie im Kontakt mit der Polizei; vermutete Gründe für diese Diskriminierungen; Häufigkeit verbaler Angriffe wegen der eigenen Herkunft; verbaler Angreifer war deutscher Herkunft, türkischer Herkunft, aus dem ehemaligen Jugoslawien oder anderer Herkunft; Einschätzung der Häufigkeit von Diskriminierung ausgewählter Gruppen in Deutschland (Deutsche, Türken, Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien, Muslime, Dunkelhäutige); Einschätzung der Häufigkeit von Diskriminierung von Personen aus der Türkei oder dem ehemaligen Jugoslawien in der Schule, am Arbeitsplatz, bei der Arbeitssuche, beim Ausgehen, in Diskotheken, Cafés oder Restaurants, in der Nachbarschaft sowie im Kontakt mit der Polizei; Beteiligung an der letzten Kommunalwahl; Selbsteinstufung Links-rechts.
8. Geschlechterrollen und Kinderbetreuung: Betreuungsperson eigener Vorschulkinder; tatsächliche Hauptverantwortlichkeit in den Bereichen Kinderbetreuung, Arbeiten im Haushalt, Kochen, Finanzen und Erwerbstätigkeit sowie präferierte Aufgabenverteilung; Zufriedenheit mit der Aufgabenverteilung; Geschlechterrollenverständnis: Meinung zur Berufstätigkeit von Frauen mit kleinen Kindern, zu Frauen in Führungspositionen und zum Stellenwert von Studium und Ausbildung für Frauen und Männer; Erwerbstätigkeit des Befragten und des Lebenspartners bis zur Geburt des ersten Kindes; jeweilige Entscheidung hinsichtlich des Arbeitsumfangs nach der Geburt.
9. Identität, Sprache und Transnationalismus: Zugehörigkeitsgefühl zu ausgewählten gesellschaftlichen Gruppen (Deutsche, Berliner bzw. Frankfurter, Europäer, Christ, Muslim, Jude, Orthodoxe, Albaner, Bosnier, u.a.); Beurteilung des Verhältnisses zwischen Menschen deutscher und türkischer Herkunft sowie zwischen Deutschen und Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien in Berlin bzw. Frankfurt; Veränderung der Verhältnisse in den letzten Jahren; Bewertung des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Herkunft als Bedrohung oder Bereicherung für die eigene Kultur bzw. gut oder schlecht für die Wirtschaft in der Stadt; Meinung zur Aussage vielfältige Religionen sind gut für die Stadt; Einstellung zu Integration (Skala); Sprachkenntnisse: Sprache, mit der der Befragte aufgewachsen ist (Muttersprache); Verstehen von Türkisch, Kurdisch, Aramäisch, Serbokroatisch u.a.; Selbsteinschätzung der Sprachkenntnisse in Deutsch sowie der Muttersprache (Sprechen, Lesen und Schreiben); jeweils mit Geschwistern, Mutter und Vater, Freunden und Partner gesprochene Sprache; Befragter sieht fern; Sprache der präferierten Sender; Internetnutzung und Nutzungszwecke; Besuch des Heimatlandes der Eltern in den letzten fünf Jahren, Besuchshäufigkeit und Gründe für den Besuch; Geldüberweisungen in das Heimatland der Eltern in den letzten fünf Jahren; überwiesener Betrag pro Jahr; Investitionen in Unternehmen oder Immobilien und investierter Betrag; Auswanderungsabsicht in das Heimatland der Eltern.
10. Religion und Religiosität: Religiöse Erziehung und Konfession; je nach Konfession: Koranunterricht, religiöser Unterricht außerhalb der Schule, Thoraunterricht in der Kindheit; Häufigkeit von Moscheebesuchen des Vaters bzw. Kirchgangshäufigkeit der Eltern bzw. Synagogenbesuche der Eltern in der Kindheit des Befragten; derzeitige Religionszugehörigkeit und Konfession; Häufigkeit des Fastens während des letzten Ramadans; Häufigkeit der Ernährung nach Halal-Geboten, von täglichen Gebete (Namaz), von Moscheebesuchen, des Befolgens der Fastengebote; Gebetshäufigkeit; Kirchgangshäufigkeit bzw. Häufigkeit von Moscheebesuchen oder Synagogenbesuchen; alle religiösen Interviewpartner wurden gefragt: religiöse Identität (Skala: eigene Konfession als wichtiger Teil der eigenen Identität, häufiges Nachdenken über eigene Religion, Identität als echter Muslim/Christ/Jude usw., in vieler Hinsicht wie andere Muslime/Christen/Juden usw., persönlich verletzt bei kritischen Äußerungen über eigene Religion); Einstellung zur Rolle von Religion in der Gesellschaft (Skala); Meinung zum Verbannen religiöser Symbole und Zeichen von Schulen; Meinung zum Kopftuchgebot für islamische Frauen; Befragte selbst bzw. derzeitige oder frühere Partnerin des Befragten trägt Kopftuch; Partnerin soll Kopftuch tragen (muslimische männliche Singles); wichtigste Gründe für bzw. gegen das Tragen eines Kopftuchs.
11. Einkommen: Erwerbsstatus; für den Befragten und dessen Lebenspartner wurde erfragt: persönliches Nettoeinkommen; Bezug von Transferleistungen und Art der Unterstützungsleistung; Nettobetrag der Transferleistungen; abzuzahlender Kredit oder Hypothek für Wohnung, Haus oder Einrichtung, Auto bzw. Konsumgüter; finanzielle Situation.
12. Schriftlicher Fragebogen: Psychologische Selbstcharakterisierung, Zielorientierung und Problemlösungskompetenz; Konflikthäufigkeit im Alter von 17 Jahren jeweils mit dem Vater und der Mutter in ausgewählten Bereichen; Sympathie-Thermometer für ausgewählte Gruppen (Deutsche, Türken, Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien, Muslime, Christen, Dunkelhäutige); Akzeptanz von vorehelichen sexuellen Beziehungen von Frauen und von Männern sowie von Abtreibungen aus medizinischen und aus nicht-medizinischen Gründen; Einstellung zu ausgewählten politischen Maßnahmen (strengere Anwendung der Gesetze gegen ausländerfeindliche Taten, Bevorzugung von Migranten mit gleicher Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt, Unterrichtsfach Toleranz und staatsbürgerlicher Moral, Verbessern der Deutschkenntnisse von Einwanderern und deren Kindern, Unterrichten von Migranten in Deutschland in der Sprache und Kultur ihres Herkunftslandes, doppelte Staatsbürgerschaft für im Land geborene Migranten); Bereitschaft, eigene Kinder an eine Schule mit hälftigem Migrantenanteil zu schicken; Besuch von Veranstaltungen mit Personen türkischer Herkunft oder aus dem ehemaligen Jugoslawien; derzeitiger bzw. früherer fester Freund oder Lebenspartner; Ort bzw. Umstände des Kennenlernens und Alter des Befragten und des Partners zu diesem Zeitpunkt; Land, in dem der derzeitige bzw. frühere Partner lebt, dessen Herkunftsland und Nationalitäten; Nationalität, der der Partner sich zugehörig fühlt; Einverständnis der Eltern mit dieser Beziehung; Hauptgrund für fehlendes Einverständnis der Eltern; Geschlechtsverkehr und Alter des Befragten und des Partners beim ersten Geschlechtsverkehr; Meinung zum ersten Geschlechtsverkehr; derzeitige Verwendung eines Kontrazeptivums zur Empfängnisverhütung.
Demographie: Alter (Geburtstag, Geburtsmonat und Geburtsjahr), Geschlecht und Geburtsland des Befragten und sämtlicher Haushaltsmitglieder; Beziehung dieser Personen zum Befragten; Position des Befragten und sämtlicher Haushaltsmitglieder innerhalb des Haushalts; Haushaltsgröße.
Interviewerrating: Kooperationsbereitschaft des Befragten; Anwesenheit weiterer Personen während des Interviews und Verwandtschaftsverhältnis zum Befragten; Person, die Fragen zum Partner beantwortet; Beurteilung der Kooperation, des Frageverständnisses, der Atmosphäre während des Interviews; Beeinträchtigung des Interviews durch Ereignisse oder Personen; Lebensumstände mit möglichem Einfluss auf die Antworten; religiöse Symbole im Haus; Befragter trägt religiöse Symbole während des Interviews; Bewertung des Wohnungszustands; Anmerkungen des Interviewers zum Interview.
Zusätzlich verkodet wurde: Land (ISO-Code DE); Befragten ID und Befragten-ID verknüpft mit dem ethnischen Gruppen-Code; Studiengruppe; Stadt (Berlin, Frankfurt); Anmerkungen und Kommentare des Befragten zum Interview; Berufsvercodung gemäß ISCO (International Standard Classification of Occupations) 1988; ISEI-Code der derzeitigen, letzten und ersten beruflichen Tätigkeit; Bildungscodes gemäß ISCED 97, EduCodes TIES; Flaggenvariable (problematische oder nicht plausible Werte bei den Angaben zum Bildungsabschluss); korrigierter Bildungsabschluss (korrigierte Werte bei den Angaben zum Bildungsabschluss.
Weitere Ergänzungen und abgeleitete Variablen: Auswahl des Befragten für Folgeinterview.
TIES Germany ist Teil einer internationalen Studie, die in acht europäischen Ländern (Belgien, Deutschland, Schweden, Schweiz, Niederlande, Frankreich, Frankreich, Spanien und Österreich) durchgeführt wurde und sich mit den Nachkommen von MigrantInnen aus der Türkei, dem ehemaligen Jugoslawien und Marokko befasst.
Persönliche Angaben. Bildungsbiographie. Erwerbsbiographie. Partnerbiographie. Elternbiographie. Wohnen und Nachbarschaft. Soziale Beziehungen und politische Teilnahme. Geschlechterrollen und Kinderbetreuung. Identität, Sprache und Transnationalismus. Religion und Religiosität. Einkommen.
Themen: 1. Persönliche Angaben: Aus dem Elternhaus ausgezogen; Alter beim Auszug aus dem Elternhaus; Gründe für den Auszug aus dem Elternhaus; Anzahl ältere und jüngere Geschwister; Kinder außerhalb des Haushalts und Anzahl der Kinder; deutsche Staatsangehörigkeit; deutsche Staatsangehörigkeit seit Geburt; Jahr des Erwerbs der deutschen Staatsangehörigkeit; andere Nationalität bzw. Zugehörigkeitsgefühl zu anderen Nationalitäten; Absicht zum Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft in den nächsten zwei Jahren; Gründe für fehlende Absicht; zweite Staatsbürgerschaft neben der deutschen; Erwerb dieser Staatsbürgerschaft durch Abstammung, Heirat oder Einbürgerung.
2. Bildungsbiographie: Alter beim ersten Besuch einer schulischen Einrichtung; Kindergarten oder Vorschule besucht und Dauer; Art der Grundschule; wichtigste Gründe für den Besuch dieser Grundschule; Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in der Grundschule; Schulwechsel während der Grundschulzeit; Überstellung in eine Sonderschule; Klasse wiederholt während der Grundschulzeit; Unterbrechung der Grundschulzeit von mehr als drei Monaten für Auslandsaufenthalt; Alter bei Abschluss bzw. Verlassen der Grundschule; Empfehlung für weiterführende Schule; empfohlene und tatsächlich besuchte Schulform nach der Grundschule; derzeitiger Besuch der weiterführenden Schule; weiterführende Schule mit Zeugnis abgeschlossen; Gründe für Schulabbruch; Alter bei Abschluss bzw. Verlassen der weiterführenden Schule; weitere Bildungsempfehlung nach der neunten oder zehnten Klasse; Art der Bildungsempfehlung und besuchte Schulform oder Schule; weiterer Schulbesuch und derzeitiger Besuch dieser Schule; Schulabschluss mit Zeugnis oder Diplom; Gründe für Schulabbruch ohne Zeugnis oder Diplom; Alter beim Schulabschluss bzw. Verlassen dieser weiteren Schule; entsprechende Abfragen für alle zusätzlichen Aus- und Weiterbildungen; höchste mit einem Zeugnis oder Diplom abgeschlossene Schulform; Gründe für fehlende weitere Ausbildung; Fachgebiet der höchsten Qualifikation; Anzahl der Schulwechsel in der 5. bis 9. Klasse; Klasse wiederholt; Schule länger als drei Monate unterbrochen für Auslandsaufenthalt und Schulstufe; besuchte Schulform im Alter zwischen 13 und 15 Jahren; Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in der Schule; Gründe für den Besuch dieser Schule; Förderunterricht besucht und jeweilige Klassenstufe; Nachhilfestunden erhalten und jeweilige Klassenstufe; Verhältnis zu Lehrern und Mitschülern während der 5. bis 9. Klasse (gut ausgekommen mit Lehrern und Mitschülern, Lehrer hörten auf Gesagtes, zusätzliche Hilfe von Lehrern bei Bedarf); Rolle von Eltern und Familie für die Schullaufbahn: ruhiger Ort für Hausaufgaben im Elternhaus; Anzahl der Bücher im Haushalt; ältere Geschwister mit Schulabschluss oder Diplom; höchstes Diplom bzw. höchste Qualifikation unter den älteren Geschwistern; ältere bzw. jüngere Geschwister ohne Schulabschluss oder Qualifikation; für die Kindheit des Befragten (10 bis 15 Jahre) wurde erfragt: enge Freunde ohne Schulabschluss oder Qualifikation; wichtige Unterstützungspersonen bei den Hausaufgaben; Elternverhalten während der Schulzeit (Kontrolle des Zeitaufwands für Hausaufgaben, Hilfe bei den Hausaufgaben, Auftrag zur Hausarbeit oder Geschwisterbetreuung, Gespräche über Schule oder Studium sowie Gespräche mit Lehrern); Hilfe bei den Hausaufgaben durch ältere Geschwister und Gespräche über Schule; wahrgenommene Akzeptanz im Vergleich zu Mitschülern deutscher Herkunft; erfahrene feindselige oder ungerechte Behandlung in der Schule und Akteure; Zufriedenheit mit dem erreichten Ausbildungsniveau; Bewertung der Chancengleichheit im deutschen Schulsystem.
3. Arbeitsmarkt, Erwerbsbiographie: Derzeitige berufliche Situation; berufliche Tätigkeit (ISCO); Dauer der Firmenzugehörigkeit; Bereich des Unternehmens bzw. der Organisation; Unternehmensart; Firmensitz in Frankfurt bzw. Berlin oder andernorts; Wochenarbeitszeit; berufliche Stellung; Vorgesetztenfunktion; Unternehmensgröße (Angestelltenzahl); Arbeitsstelle gefunden durch Bewerbung usw.; Arbeitsstelle entspricht dem Ausbildungsniveau; innerbetriebliche Weiterbildungen; Beförderung; derzeitige ist erste Arbeitsstelle; Anzahl der Arbeitsstellen vor der derzeitigen und Anzahl der Vollzeitstellen; Gründe für die Aufgabe der ersten Arbeitsstelle; Charakteristika der ersten Arbeitsstelle wie vor; Einschätzung der Schwierigkeiten eine gute Arbeitsstelle zu finden für Personen aus der Türkei oder dem ehemaligen Jugoslawien im Vergleich zu Personen deutscher Herkunft; erfahrene feindselige oder ungerechte Behandlung bei der Arbeitssuche bzw. am Arbeitsplatz und jeweilige Akteure; Anzahl der Monate zwischen Bildungsabschluss und erster Arbeitsstelle und persönliche Situation in dieser Zwischenzeit; arbeitslos seit dem Schulabgang; längster Zeitraum der Arbeitslosigkeit; berufliche Laufbahn entspricht den Erwartungen; berufliche Zukunftspläne; derzeit arbeitssuchend; Art der Arbeitssuche; jemals erwerbstätig; Dauer der Arbeitslosigkeit seit der letzten Arbeitsstelle; Charakteristika der letzten Arbeitsstelle wie vor; Anzahl der Arbeitsstellen vor der letzten Stelle.
4. Lebenspartner, Partnerbiographie: Jahr des gemeinsamen Haushalts mit dem Lebenspartner; Kennenlernsituation; Geburtsland des Lebenspartners; Alter des Lebenspartners beim Zuzug nach Deutschland; Geburtsland der Eltern des Lebenspartners; Mutter bzw. Vater haben in Deutschland gelebt; Nationalitäten des Lebenspartners; Nation bzw. Nationalität, der der Lebenspartner sich zugehörig fühlt; Land der Schulausbildung (Ausbildungstyp) bzw. des Erwerbs des höchsten Bildungsabschlusses (Deutschland, Türkei, Bosnien, Kroatien, Serbien, Slowenien, Kosovo oder Mazedonien); Ausbildungstyp und Alter bei Schulabgang falls höchster Bildungsabschlusses in einem anderen Land erworben wurde; Erwerbstätigkeit des Lebenspartners; Religionszugehörigkeit des Lebenspartners und Konfession; standesamtliche Heirat des Lebenspartners und Heiratsjahr; Lebenspartner ist mit dem Befragten verwandt; Druckausübung durch die eigene Familie bzw. die Familie des Lebenspartners im Hinblick auf Eheverzicht bzw. Eheschließung; nicht Verheiratete: Heiratsabsicht; Druckausübung durch die eigene Familie bzw. die Familie des Lebenspartners, hinsichtlich Eheverzicht bzw. Eheschließung; frühere Ehe oder als Paar zusammengelebt; Angaben zum letzten Lebenspartner: Jahr des gemeinsamen Haushalts mit dem letzten Lebenspartner und dessen Alter zu diesem Zeitpunkt; Beziehung dauert an bzw. Jahr des Beziehungsendes; Geburtsland des letzten Lebenspartners und seiner Eltern; standesamtliche Heirat des letzten Lebenspartners; Druckausübung der Familie im Hinblick auf Eheverzicht bzw. Eheschließung; weitere Ehe vor der letzten Ehe bzw. als Paar zusammengelebt; Jahr des gemeinsamen Haushalts mit dem ersten Lebenspartner und dessen Alter zu diesem Zeitpunkt; Jahr des Beziehungsendes; Geburtsland des ersten Lebenspartners und seiner Eltern; standesamtliche Heirat des ersten Lebenspartners.
5. Elternbiographie: Geburtsland von Vater und Mutter; Geburtsjahr des Vaters und der Mutter; Bundesland (bzw. türkische Provinz oder Provinz im ehemaligen Jugoslawien) von Vater und Mutter bis zu deren 15. Lebensjahr; Urbanisierungsgrad des Wohnortes von Vater und Mutter bis zu deren 15. Lebensjahr; Vater und Mutter leben noch bzw. Todesjahr; räumliche Entfernung zum Wohnort des Vaters und der Mutter; derzeitige Lebenssituation bzw. Arbeitssituation von Vater und Mutter sowie in der Kindheit des Befragten; berufliche Tätigkeit (ISCO) von Vater und Mutter vor dem Zuzug nach Deutschland; Alter von Vater und Mutter bei Zuzug nach Deutschland und Hauptgrund für die Zuwanderung; Eltern sind oder waren verheiratet; Ehejahre; Eltern zusammen lebend bzw. Jahr der Scheidung bzw. Trennung; Bildungsbiographie von Vater und Mutter: Land der höchsten Schulausbildung (Deutschland, Türkei, Bosnien, Kroatien, Serbien, Slowenien, Kosovo oder Mazedonien bzw. anderes Land) und Ausbildungstyp; Alter beim höchsten Bildungsabschluss; Lese- und Schreibfähigkeit; Sprache, mit denen die Eltern aufgewachsen sind (Muttersprache); Beurteilung der Deutschkenntnisse der Eltern im Hinblick auf Sprechen, Lesen und Schreiben; Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft bzw. beantragte deutsche Staatsbürgerschaft; Nationalität des Herkunftslandes.
6. Wohnen und Nachbarschaft: Wohnstatus; Anzahl der Stockwerke des Wohngebäudes; Jahr des Einzugs in die Wohnung; Besitzer des Hauses bzw. der Wohnung; Baujahr des Wohngebäudes; Zimmerzahl; Land und Wohnort, in dem der Befragte im Alter zwischen 12 und 16 Jahren gelebt hat sowie regionale Nachbarschaft des Wohnortes; Einstufung des Wohnviertels als Arbeiterviertel, Mittelschichtviertel oder Oberschichtviertel; tatsächlicher und präferierter Anteil der Bewohner deutscher Herkunft im Wohnviertel; Verbundenheit mit dem Wohnviertel; Wohlfühlen im Wohnviertel; Charakterisierung des Wohnviertels im Hinblick auf Vandalismus, gute Schulen, Nachbarschaftskontakte, Müll auf den Straßen, Kriminalität, tatsächliche bzw. erwartete Verschlechterung der Lebensqualität, Anonymität, Verantwortungsgefühl für die Lebensqualität in der Wohngegend.
7. Soziale Beziehungen und politische Teilnahme: Ethnische Herkunft der drei besten Freunde auf der weiterführenden Schule sowie damaliger Anteil deutscher Freunde; Anteil deutscher Freunde derzeit; ethnische Herkunft und höchstes Bildungsniveau der drei derzeit besten Freunde; Verwandte außerhalb des Haushalts in der Stadt, in Deutschland und in anderen europäischen Ländern; Kontakthäufigkeit; Teilnahme an Aktivitäten oder Veranstaltungen ausgewählter Organisationen und Vereinigungen bzw. fehlende Teilnahme; hauptsächliche Ausrichtung dieser Organisation und Vereinigungen auf das Herkunftsland der Eltern; Häufigkeit erfahrener Feindseligkeiten oder Ungleichbehandlungen aufgrund der ethnischen Herkunft allgemein und in der Nachbarschaft, beim Ausgehen, in Diskotheken, Cafés oder Restaurants sowie im Kontakt mit der Polizei; vermutete Gründe für diese Diskriminierungen; Häufigkeit verbaler Angriffe wegen der eigenen Herkunft; verbaler Angreifer war deutscher Herkunft, türkischer Herkunft, aus dem ehemaligen Jugoslawien oder anderer Herkunft; Einschätzung der Häufigkeit von Diskriminierung ausgewählter Gruppen in Deutschland (Deutsche, Türken, Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien, Muslime, Dunkelhäutige); Einschätzung der Häufigkeit von Diskriminierung von Personen aus der Türkei oder dem ehemaligen Jugoslawien in der Schule, am Arbeitsplatz, bei der Arbeitssuche, beim Ausgehen, in Diskotheken, Cafés oder Restaurants, in der Nachbarschaft sowie im Kontakt mit der Polizei; Beteiligung an der letzten Kommunalwahl; Selbsteinstufung Links-rechts.
8. Geschlechterrollen und Kinderbetreuung: Betreuungsperson eigener Vorschulkinder; tatsächliche Hauptverantwortlichkeit in den Bereichen Kinderbetreuung, Arbeiten im Haushalt, Kochen, Finanzen und Erwerbstätigkeit sowie präferierte Aufgabenverteilung; Zufriedenheit mit der Aufgabenverteilung; Geschlechterrollenverständnis: Meinung zur Berufstätigkeit von Frauen mit kleinen Kindern, zu Frauen in Führungspositionen und zum Stellenwert von Studium und Ausbildung für Frauen und Männer; Erwerbstätigkeit des Befragten und des Lebenspartners bis zur Geburt des ersten Kindes; jeweilige Entscheidung hinsichtlich des Arbeitsumfangs nach der Geburt.
9. Identität, Sprache und Transnationalismus: Zugehörigkeitsgefühl zu ausgewählten gesellschaftlichen Gruppen (Deutsche, Berliner bzw. Frankfurter, Europäer, Christ, Muslim, Jude, Orthodoxe, Albaner, Bosnier, u.a.); Beurteilung des Verhältnisses zwischen Menschen deutscher und türkischer Herkunft sowie zwischen Deutschen und Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien in Berlin bzw. Frankfurt; Veränderung der Verhältnisse in den letzten Jahren; Bewertung des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Herkunft als Bedrohung oder Bereicherung für die eigene Kultur bzw. gut oder schlecht für die Wirtschaft in der Stadt; Meinung zur Aussage vielfältige Religionen sind gut für die Stadt; Einstellung zu Integration (Skala); Sprachkenntnisse: Sprache, mit der der Befragte aufgewachsen ist (Muttersprache); Verstehen von Türkisch, Kurdisch, Aramäisch, Serbokroatisch u.a.; Selbsteinschätzung der Sprachkenntnisse in Deutsch sowie der Muttersprache (Sprechen, Lesen und Schreiben); jeweils mit Geschwistern, Mutter und Vater, Freunden und Partner gesprochene Sprache; Befragter sieht fern; Sprache der präferierten Sender; Internetnutzung und Nutzungszwecke; Besuch des Heimatlandes der Eltern in den letzten fünf Jahren, Besuchshäufigkeit und Gründe für den Besuch; Geldüberweisungen in das Heimatland der Eltern in den letzten fünf Jahren; überwiesener Betrag pro Jahr; Investitionen in Unternehmen oder Immobilien und investierter Betrag; Auswanderungsabsicht in das Heimatland der Eltern.
10. Religion und Religiosität: Religiöse Erziehung und Konfession; je nach Konfession: Koranunterricht, religiöser Unterricht außerhalb der Schule, Thoraunterricht in der Kindheit; Häufigkeit von Moscheebesuchen des Vaters bzw. Kirchgangshäufigkeit der Eltern bzw. Synagogenbesuche der Eltern in der Kindheit des Befragten; derzeitige Religionszugehörigkeit und Konfession; Häufigkeit des Fastens während des letzten Ramadans; Häufigkeit der Ernährung nach Halal-Geboten, von täglichen Gebete (Namaz), von Moscheebesuchen, des Befolgens der Fastengebote; Gebetshäufigkeit; Kirchgangshäufigkeit bzw. Häufigkeit von Moscheebesuchen oder Synagogenbesuchen; alle religiösen Interviewpartner wurden gefragt: religiöse Identität (Skala: eigene Konfession als wichtiger Teil der eigenen Identität, häufiges Nachdenken über eigene Religion, Identität als echter Muslim/Christ/Jude usw., in vieler Hinsicht wie andere Muslime/Christen/Juden usw., persönlich verletzt bei kritischen Äußerungen über eigene Religion); Einstellung zur Rolle von Religion in der Gesellschaft (Skala); Meinung zum Verbannen religiöser Symbole und Zeichen von Schulen; Meinung zum Kopftuchgebot für islamische Frauen; Befragte selbst bzw. derzeitige oder frühere Partnerin des Befragten trägt Kopftuch; Partnerin soll Kopftuch tragen (muslimische männliche Singles); wichtigste Gründe für bzw. gegen das Tragen eines Kopftuchs.
11. Einkommen: Erwerbsstatus; für den Befragten und dessen Lebenspartner wurde erfragt: persönliches Nettoeinkommen; Bezug von Transferleistungen und Art der Unterstützungsleistung; Nettobetrag der Transferleistungen; abzuzahlender Kredit oder Hypothek für Wohnung, Haus oder Einrichtung, Auto bzw. Konsumgüter; finanzielle Situation.
12. Schriftlicher Fragebogen: Psychologische Selbstcharakterisierung, Zielorientierung und Problemlösungskompetenz; Konflikthäufigkeit im Alter von 17 Jahren jeweils mit dem Vater und der Mutter in ausgewählten Bereichen; Sympathie-Thermometer für ausgewählte Gruppen (Deutsche, Türken, Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien, Muslime, Christen, Dunkelhäutige); Akzeptanz von vorehelichen sexuellen Beziehungen von Frauen und von Männern sowie von Abtreibungen aus medizinischen und aus nicht-medizinischen Gründen; Einstellung zu ausgewählten politischen Maßnahmen (strengere Anwendung der Gesetze gegen ausländerfeindliche Taten, Bevorzugung von Migranten mit gleicher Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt, Unterrichtsfach Toleranz und staatsbürgerlicher Moral, Verbessern der Deutschkenntnisse von Einwanderern und deren Kindern, Unterrichten von Migranten in Deutschland in der Sprache und Kultur ihres Herkunftslandes, doppelte Staatsbürgerschaft für im Land geborene Migranten); Bereitschaft, eigene Kinder an eine Schule mit hälftigem Migrantenanteil zu schicken; Besuch von Veranstaltungen mit Personen türkischer Herkunft oder aus dem ehemaligen Jugoslawien; derzeitiger bzw. früherer fester Freund oder Lebenspartner; Ort bzw. Umstände des Kennenlernens und Alter des Befragten und des Partners zu diesem Zeitpunkt; Land, in dem der derzeitige bzw. frühere Partner lebt, dessen Herkunftsland und Nationalitäten; Nationalität, der der Partner sich zugehörig fühlt; Einverständnis der Eltern mit dieser Beziehung; Hauptgrund für fehlendes Einverständnis der Eltern; Geschlechtsverkehr und Alter des Befragten und des Partners beim ersten Geschlechtsverkehr; Meinung zum ersten Geschlechtsverkehr; derzeitige Verwendung eines Kontrazeptivums zur Empfängnisverhütung.
Demographie: Alter (Geburtstag, Geburtsmonat und Geburtsjahr), Geschlecht und Geburtsland des Befragten und sämtlicher Haushaltsmitglieder; Beziehung dieser Personen zum Befragten; Position des Befragten und sämtlicher Haushaltsmitglieder innerhalb des Haushalts; Haushaltsgröße.
Interviewerrating: Kooperationsbereitschaft des Befragten; Anwesenheit weiterer Personen während des Interviews und Verwandtschaftsverhältnis zum Befragten; Person, die Fragen zum Partner beantwortet; Beurteilung der Kooperation, des Frageverständnisses, der Atmosphäre während des Interviews; Beeinträchtigung des Interviews durch Ereignisse oder Personen; Lebensumstände mit möglichem Einfluss auf die Antworten; religiöse Symbole im Haus; Befragter trägt religiöse Symbole während des Interviews; Bewertung des Wohnungszustands; Anmerkungen des Interviewers zum Interview.
Zusätzlich verkodet wurde: Land (ISO-Code DE); Befragten ID und Befragten-ID verknüpft mit dem ethnischen Gruppen-Code; Studiengruppe; Stadt (Berlin, Frankfurt); Anmerkungen und Kommentare des Befragten zum Interview; Berufsvercodung gemäß ISCO (International Standard Classification of Occupations) 1988; ISEI-Code der derzeitigen, letzten und ersten beruflichen Tätigkeit; Bildungscodes gemäß ISCED 97, EduCodes TIES; Flaggenvariable (problematische oder nicht plausible Werte bei den Angaben zum Bildungsabschluss); korrigierter Bildungsabschluss (korrigierte Werte bei den Angaben zum Bildungsabschluss.
Weitere Ergänzungen und abgeleitete Variablen: Auswahl des Befragten für Folgeinterview.
Germany is a country of immigration. This has de facto been the case since the beginning of 'guest worker' recruitments in the 1950s, but Germany only legally acknowledged that it was incorrect to maintain that 'Germany is not a country of immigration' ('Deutschland ist kein Einwanderungsland') only 16 years ago, with a shift in migration policy that affected both the political and the social discourse on immigration and integration. Since 2000, a new Citizenship Act has granted citizenship based on place of birth ('Ius Soli') rather than on descent only ('Ius Sanguini'). In 2005, a new Immigration Act took effect and ad-dressed matters of integration at the federal level (Castro Varela & Mecheril 2010: 25). Debates on successful integration became prevalent in the political discourse, and a national action plan on integration ('Nationaler Integrationsplan' 2006, 2007; 'Nationaler Aktionsplan Integration' 2012) declared measures to improve the situation of migrants in Germany. Among other issues, the plan aims to ease the entrance of highly skilled migrants to the German labour market (National Action Plan on Integration 2012: 20). Through the 2005 Immigration Act, Germany started to foster immigration of highly skilled migrants for the first time since the end of 'guest worker' recruitments in 1973, a series of contracts that encouraged migration to post-war Germany. 'Guest workers' helped to rebuild the German economy and formed the first big migration wave to Germany in the 20th century (Castro Varela & Mecheril 2010), but they were expected to leave after a short period of work and their integration did not form part of the 'guest worker' recruitment. Besides, few of them worked in the highly skilled sector. With the implementation of the new Immigration Act, Germany now invests in the acquisition of knowledge via immigration (Act on the Residence, Economic Activity and Integration of Foreigners in the Federal Territory, Sections 19, 19a & 21), and thereby tries to address the skills shortage (The Federal Government 2014). However, many highly skilled migrants living in Germany did not immigrate as part of the initiative to reduce the skills shortage, but came as refugees, ethnic German repatriates or for family reunification. Although there have been recent initiatives to improve the acknowledgement of their degrees and certificates, various studies prove that their professional potential is not tapped, and that they too often face deskilling (Henkelmann 2012; Nohl, Ofner & Thomsen 2010). This is contrary to research that finds professional integration a relevant criterion for satisfactory integration into society (Peirce 1995; Nohl, Schit-tenhelm & Schmidtke 2014; Pätzold 2010; Brizić 2013). Despite increasing skills shortages in fields such as engineering (e.g. The Association of German Engineers VDI 2016), the knowledge and qualifications of highly skilled migrants seem to have lost significance on the German labour market (Flam 2007: 118). This situation frames the qualitative study at hand. To reveal perspectives on professional skills and career paths after migration to Germany, 17 semi-structured interviews were conducted with immigrant graduates who participated in a requalification project. As part of the project, all participants had enrolled at the University of Duisburg-Essen to obtain a German university degree with a view to enhancing their chances on the labour market. Since they had migrated to Germany 2–20 years before, none of the participants had been able to work in the fields they obtained their degrees in. Experiences of immigrant graduates in the context of their 'insufficient incorporation' (Nohl, Schittenhelm & Schmidtke 2014: 4) into the German labour market have been subject to recent studies (e.g. Nohl, Ofner & Thomsen 2007; Ofner 2011; Henkelmann 2012; Nohl, Schittenhelm, Schmidtke & Weiß 2014; Jacoby 2011), but more research is required on how participation in professional communities is assessed by migrant graduates in the context of their deskilling. Through examining how ideas on professional participation and agency are verbalised in interviews, the study at hand addresses this desideratum. 'Agency' and 'participation' are main factors in the analysis of the data presented in this thesis, and their definition builds on the assumption that '"doing" is at the heart of identity formation', linking action to processes of identity formation (Pratt 2012: 26). The present study suggests that expressions of agency and participation reveal how professional identities are discursively constructed in interviews. This leads to two research questions: 1. What kind of strategies did the interviewees use to support the discursive con-struction of their professional identities? 2. How did the respondents demonstrate agency in discursive constructions of professional identities? To analyse the data for strategies of identity construction, a qualitative content analysis (Mayring 2010, 2014; Kuckartz 2014, 2014; Schreier 2012) was carried out. Thus, the data was structured according to the aforementioned research questions (Mayring 2010). This was achieved by assigning text units to categories that were formed deductively from research about the notion of professional identity and its construction (Turner 1991; Pratt 2012; Ashforth, Kreiner, Clark & Fugate 2007; Caza & Creary 2016), as well as inductively from interview data. Hence, the result of the coding procedure was a number of text units that were filtered with the help of categories and that showed different types of strategies for the construction of professional identities. The filtered text units were then examined according to how agency was demonstrated within them. The analysis showed that various types of discursive strategies were located. These strategies helped to construct, deconstruct or maintain professional identities. The strategies involved agency to different ex-tents. Whereas resigning and adapting strategies showed only little or no agency on the part of the interviewees, regaining and disclosing strategies involved more agency in the construction of professional identities. These findings are discussed with regards to two aspects. The first aspect is how the typol-ogy of discursive strategies relates to the theoretical framework of the study. It can be shown that participation in professional communities increases agency and supports the construction of professional identities, while unsatisfactory participation is reflected in a lack of identification as a professional. The construction of professional identities is clearly linked to participation in actual or imagined professional communities. The validation of these actions contributes to the construction of confident professional identities (Pratt 2012: 26). Moreover, comparing and contrasting (Kelle & Kluge 2010) discursive strategy types shows how metaphorical references to power (Lakoff & Johnson 1980) support the processes of constructions of professional identities. The second aspect is the validity of the findings. It will be demonstrated that although the qualitative approach of this research project includes the subjective perspective of the researcher, there are certain quality criteria such as the transparency of the analysis process and a second analysis procedure at a different point of time that ensure a satisfactory level of internal validity (Malterud 2001: 484). The transferability of the findings to other contexts is outlined in the conclusion. More specifically, the findings can be transferred and applied to further research in two different ways. Firstly, a similar analysis should be conducted with the same participants at a different point of time. The hypothesis that professional participation enhances the construction of professional identities could then be re-evaluated after a longer period of employment in the field of graduation. Secondly, this hypothesis could be transferred to a different migration setting, for instance to Australia, to test whether the construction of professional iden-tities changes according to the context of another immigration country. ; Deutschland ist ein Einwanderungsland. Faktisch ist es das seit Beginn der Anwerbung von sogenannten "Gastarbeitern" in den 50er Jahren. Juristisch gesehen ist die Aussage, Deutschland sei kein Einwanderungsland, erst vor 16 Jahren durch eine Veränderung der Migrationspolitik wiederlegt worden. Die Auswirkungen dieser Veränderung betrafen sowohl den politischen als auch den gesellschaftlichen Diskurs um Migration und Integration. Nach dem neuen Einbürgerungsgesetz aus dem Jahr 2000 wird die deutsche Staatsbürgerschaft nun unabhängig von der Staatsangehörigkeit der Eltern an Kinder vor allem aufgrund des Geburtsorts verliehen ("Ius Soli"), und nicht mehr ausschließlich basierend auf Abstammung ("Ius Sanguini"). Die Verabschiedung eines neuen Einwanderungsgesetzes im Jahr 2005 bedeutet gleichzeitig die erstmalige Verwendung des Begriffs Integration auf Gesetzesebene und die Einführung des Diskurses darum auf Bundesebene (Castro Varela & Mecheril 2010: 25). Damit wurde im politischen Diskurs die Debatte um erfolgreiche Integration vorrangig, und in der Folge wurden in einem Nationalen Aktionsplan Integration (2012) bzw. dem Nationalen Integrationsplan (2006) Vereinbarungen zur Verbesserung der Situation der Migranten in Deutschland erklärt (Nationaler Aktionsplan Integration: 2012). Durch das neue Einwanderungsgesetz begann Deutschland zum ersten Mal seit dem Ende des Anwerbungsstopps der "Gastarbeiter" 1973, gezielt Fachkräfte anzuwerben. Die Anwerbung der "Gastarbeiter" war durch eine Reihe von Anwerbeverträgen erfolgt, die zur Migration in das Nachkriegsdeutschland motivierten. Die "Gastarbeiter" trugen dort maßgeblich zum Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft bei und formten damit die erste große Einwanderungswelle, die Deutschland im 20. Jahrhundert erreichte (Castro Varela & Me-cheril 2010). Nichtsdestotrotz wurde erwartet, dass sie nach einer kurzen Arbeitsphase das Land wieder verließen, weshalb nur wenig zu ihrer Integration beigetragen wurde. Außerdem arbeiteten sie zumeist nicht im Hochqualifiziertensektor. Mit der Verabschiedung des neuen Einwanderungsgesetzes investiert Deutschland nun erstmalig gezielt in die Anwerbung von Wissen durch Einwanderung (Gesetz über den Aufenthalt, die Erwerbstätigkeit und die Integration von Ausländern im Bundesgebiet, §§ 19, 19a & 21), und begegnet damit dem Fachkräftemangel (Die Bundesregierung 2014). Viele hochqualifizierte Migrantinnen und Migranten, die in Deutschland leben, sind jedoch nicht im Rahmen der Initiative zur Reduzierung des Fachkräftemangels, sondern als Flüchtlinge, Spätaussiedler oder aufgrund einer Familienzusammenführung eingewandert. Obwohl es seit einiger Zeit Bemühungen zur verbesserten Anerkennung ihrer Abschlüsse und Zertifikate gibt, belegen zahlreiche Studien, dass die beruflichen Potenziale von Mig-rantinnen und Migranten nicht ausgeschöpft werden, und dass sie sich oft der Dequalifizierung ausgesetzt sehen (Henkelmann 2012; Nohl, Ofner & Thomsen 2007). Dies konterkariert Erkenntnisse, die darlegen, dass berufliche Integration maßgeblich zu einer erfolgreichen Integration in die Gesellschaft beiträgt. Trotz des steigenden Fachkräftemangels beispielsweise in den ingenieurwissenschaftlichen Bereichen (vgl. Verband deutscher Ingenieure VDI 2016) scheinen das Wissen und die Fertigkeiten von hochqualifizierten Migranten auf dem deutschen Arbeitsmarkt an Bedeutung zu verlieren (Flam 2007: 118). Dies bildet den situativen Rahmen der vorliegenden Arbeit. Zur Darlegung verschiedener Perspektiven wurden 17 Interviews mit eingewanderten Akademikerinnen und Akademikern über deren wahrgenommene berufliche Fertigke-ten und Karrierewege nach ihrer Migration nach Deutschland geführt. Alle Interviewteilnehmenden waren gleichzeitig Stipendiaten eines Nachqualifizierungsprojektes. Im Rahmen dieses Projektes hatten sich alle Teilnehmenden an der Universität Duisburg-Essen eingeschrieben, um einen deutschen Universitätsabschluss zu erwerben und damit einen besseren Einstieg auf dem Arbeitsmarkt zu erwirken. Seit ihrer Einwanderung, die zwischen zwei und zwanzig Jahren zurücklag, war es keinem der Teilnehmenden möglich ge-wesen, in ihrem Fachbereich eine entsprechende Anstellung zu finden. "Handlungsfähigkeit" und "Teilhabe" werden deshalb in der Analyse der vorliegenden Arbeit als Hauptfaktoren betrachtet, die auf Basis der Annahme "doing is at the heart of identity formation" (Pratt 2006: 26) definiert sind, und somit den Prozess der Identitätsbildung mit konkreten Handlungsmöglichkeiten verbinden. Die vorliegende Forschungsarbeit geht davon aus, dass Äußerungen zu Handlungsfähigkeit und Teilhabe darlegen, wie professionelle Identitäten diskursiv in Interviews gestaltet werden. Das führt zu zwei Forschungsfragen: 1. Welche Strategien wurden von den Interviewteilnehmenden eingesetzt, um die diskursive Konstruktion ihrer professionellen Identitäten zu unterstützen? 2. Wie haben die Interviewteilnehmenden ihre Handlungsfähigkeit innerhalb ihrer diskursiven Konstruktion beruflicher Identitäten dargestellt? Um die Interviewdaten mit Blick auf Strategien von Identitätskonstruktionen angemessen auswerten zu können, wurde eine Qualitative Inhaltsanalyse (Mayring 2010, 2014; Kuckartz 2014, 2014; Schreier 2012) durchgeführt. Somit konnten die Daten mit Bezug auf die genannten Forschungsfragen strukturiert werden. Bei diesem Schritt wurden Textbestandteile Kategorien zugeordnet (Mayring 2010), die sowohl deduktiv von Forschungen zu beruflicher Identität und ihrer Konstruktion (vgl. Turner 1991 Pratt 2000; Ashforth, Kreiner, Clark & Fugate 200; Caza & Creary 2016), als auch induktiv aus dem Interviewmaterial heraus entwickelt wurden. Aus der Kodierung ergaben sich eine Reihe von Textstellen, die durch die Anwendung der Kategorien aus den Interviews herausgefiltert worden waren und die verschiedene Strategietypen zur Konstruktion von professionellen Identitäten aufwiesen. Diese herausgefilterten Textstellen wurden dann in Bezug auf die Darstellung von "agency" untersucht. Es konnten verschiedene Strategietypen lokalisiert werden, die zur Konstruktion, dem Verwerfen und dem Aufrechterhalten von professionellen Identitäten dienten. "Agency" wurde hierbei in unterschiedlicher Ausprägung gezeigt. So war "agency" in resignierenden und anpassenden Strategietypen gar nicht oder nur in sehr geringem Maße repräsentiert, während die aufdeckenden und aufholenden Strategietypen einen deutlich höheren Anteil von "agency" an der Konstruktion professioneller Identitäten seitens der Interviewteilnehmenden aufwiesen. Diese Ergebnisse werden mit Blick auf zwei Aspekte diskutiert. Der erste Aspekt betrifft den theoretischen Rahmen der Arbeit und die Frage, wie dieser sich in deren empirischen Ergebnissen wiederfindet. Es wird deutlich, dass die Teilhabe in professionellen communities den Faktor "agency" erhöht damit die Konstruktion professioneller Identitäten unter-stützt, während sich unzureichende Teilhabe in einem Mangel an professioneller Identität wiederspiegelt. Damit ist die Konstruktion professioneller Identitäten klar an Teilhabe in tatsächlichen oder imaginären professionellen communities gebunden. Die Bestätigung solcher Teilhabe trägt ebenfalls eindeutig zur Konstruktion selbstbewusster professioneller Identitäten bei (Pratt 2012: 26). Darüber hinaus zeigt der Vergleich und die Gegenüberstel-lung der diskursiven Strategietypen (Kelle & Kluge 2010), wie metaphorische Verweise Machtverhältnisse (Lakoff & Johnson 1980) die Konstruktionsprozesse professioneller Identitäten unterstützen. Der zweite Aspekt ist die Validität der Forschungsergebnisse. Es wird gezeigt werden, dass obwohl die qualitative Ausrichtung des Forschungsvorhabens die Subjektivität der Forscherin in den Forschungsprozess mit einbezieht, ein zufriedenstellendes Maß an Validität innerhalb der Arbeit (Malterud 2001: 484). Durch die Anwendung verschiedener Qualitätskriterien wie der Offenlegung des Analyseprozesses und einem zweiten, zeitlich verschobenen Kodiervorgang erreicht werden konnte. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse der vorliegenden Studie in einen anderen Kontext wird im Schlussteil der Arbeit aufgezeigt werden. Die Ergebnisse können mit Blick auf zukünftige Forschungsvorhaben vor allem in zweierlei Hinsicht übertragen werden: Zunächst kann eine Analyse mit einem ähnlichen Kodierrahmen von Strategietypen anhand von Interviews mit den gleichen Teilnehmenden zeigen, ob die Hypothese der professionellen Teilhabe als konstituierender Teil der professionellen Identitätsbildung bestätigt werden kann, wenn bereits eine längere Beschäftigung auf Niveau des Hochschulabschlusses besteht. Des Weiteren kann diese Hypothese auf andere Migrationssettings übertragen werden. Ein Vergleich beispielsweise mit Australien könnte darlegen, ob die Konstruktion professioneller Identitäten in anderen Einwanderungsländern divergiert.