Prolegomena zu einer allgemeinen Theorie der Parteien und Parteiensysteme
In: Politische Willensbildung und Interessenvermittlung, S. 52-60
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In: Politische Willensbildung und Interessenvermittlung, S. 52-60
In: Politische Willensbildung und Interessenvermittlung: Verhandlungen der Fachtagung der DVPW vom 11.-13. Oktober 1983 in Mannheim, S. 52-60
In diesem Beitrag werden allgemeine Probleme und Grundzüge einer Theorie der politischen Parteien und Parteiensysteme erörtert. Aus kritischer und systemtheoretischer Perspektive werden folgende Aspekte behandelt: (1) Kriterien und Geltungsbereich einer derartigen Theorie; (2) innere und äußere Faktoren von Parteien und Parteiensystemen; (3) Leistungen des Parteiensystems hinsichtlich des politischen Systems und bezüglich des Gesellschaftssystems. Ergebnis der Arbeit ist zunächst eine kritische Bestandsaufnahme vorhandener Theorieansätze zum Thema. Daneben wird bemerkt, daß eine brauchbare Theorie zeitlich begrenzt sein muß; sie sollte aber der Komplexität des Gegenstandes angemessen sein und durchaus allgemein konzipiert werden. Wissenschaftspluralismus wird für die Analyse dieses Themas als sinnvoll bezeichnet. (HA)
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS ; Zeitschr. d. Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft. PVS-Literatur, Band 25, Heft 2, S. 229-236
ISSN: 0720-7182
Der Autor befaßt sich - ausgehend von den verschlechterten Arbeitsmarktchancen von Diplom - Politologen - mit der Frage der Berufsrolle des Politologen und mit dem Charakter des gesellschaftlichen "Bedarfs nach Politikwissenschaft. Seine zentrale These ist, daß der gesellschaftliche Bedarf ... nicht mit einem Bedarf an ... berufsrollenspezifischer Qualifikation gleichgesetzt werden darf", und daß vielmehr auf der "wissenschaftsimmanent bestimmten, ... kritischen Erkenntnis- und Sozialisationsfunktion von Wissenschaft" zu beharren sei. "Hieraus wird gefolgert, daß in Zukunft kein eindeutiger Zusammenhang zwischen den in diesem Studium erworbenen Qualifikationen und einer eventuell ... ausgeübten Berufstätigkeit bestehen" wird. (IAB2)
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 13, Heft 51, S. 10-31
ISSN: 2700-0311
Trotz aller Spekulationen in den zwei Jahren zuvor kam der Regierungswechsel in der Bundesrepublik im Herbst 1982 für die meisten ja denn wohl doch überraschend. Eigentlich war niemand so richtig vorbereitet: weder die SPD auf die Opposition noch die Union auf die Regierung; und selbst die FDP, die doch in der Regierung blieb, wo sie die meiste Zeit in der Geschichte der Bundesrepublik war, mußte sich erst spalten. Am besten vorbereitet waren eigentlich die Gewerkschaften, die sich ja schon im August und September 1982, angesichts der sich auch für ihre Mitglieder verschärfenden Krisenfolgen, zu Demonstrationen und einer verschärften Gangart gegenüber der Regierung im Herbst entschlossen hatten. Das wurde nun natürlich viel leichter, da die überwiegend sozialdemokratische Gewerkschaftsführung in diesen Demonstrationen den Konflikt mit dem neuen CDU-Kanzler und insbesondere auch mit den wirtschaftsliberalen Ansichten eines Graf Lambsdorff offensiv suchen konnte.
In: Gesellschaftliche Probleme als Anstoß und Folge von Politik: wissenschaftlicher Kongreß der DVPW 4.-7. Oktober 1982 in der Freien Universität Berlin ; Tagungsbericht, S. 510-525
Ohne selbst einen Beitrag zur Theorie der Institutionen liefern zu wollen, versucht der Verfasser aufzuzeigen, wie eine Einbeziehung institutioneller Aspekte in die Untersuchung des Zusammenhangs von gesellschaftlichen Problemen und Politik aussehen könnte. Er betont die Notwendigkeit der Berücksichtigung institutioneller Aspekte und stützt seine Auffassung, indem er einen Einblick in die Reichweite und Vielfältigkeit der Theorie der Institutionen gibt. In diesem Zusammenhang geht er vor allem auf die Arbeiten Schelskys, Luhmanns und Rokkans ein. Abschließend wird das Verhältnis zwischen sozialen Problemen und Institutionen anhand aktueller Beispiele illustriert. (IB)
In: Gesellschaftliche Probleme als Anstoß und Folge von Politik, S. 510-525
In: International political science review: the journal of the International Political Science Association (IPSA) = Revue internationale de science politique, Band 3, Heft 3, S. 277-284
ISSN: 1460-373X
This article stresses the roles of science and international scientific relations in the emergence of social and political problems in societies of the Third World. It uses the theoretical framework of "peripheral capitalism" to demonstrate that patterns of dependent reproduction lead to structural heterogeneity. This has been demonstrated by various scholars for the economic and political relations between centers and peripheries, but it holds true for the cultural reproduction of dependent societies too. Science and its mere transfer as "Western science" into those societies plays a substantial role for the emergence and persistence of cultural hetergeneity. Science and education systems thus support a political and socioeconomic power structure in countries of peripheral capitalism that disturbs balanced development and that supports the enduring political rule of élites and the exploitation of masses.
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 23, Heft 2, S. 143-152
ISSN: 0032-3470
Gegenstand der Besprechung ist das Buch "Politische Theorie im Wohlfahrtsstaat" von Niklas Luhmann. Ausgangspunkt der Überlegungen sind die Krise des Sozialstaats in der Bundesrepublik, die staatlichen Reaktionen darauf sowie die neoliberalen Interpretationen dieser Krise. Vor diesem Hintergrund wird die Argumentation Luhmanns differenziert nachgezeichnet. Kritisch erörtert werden Luhmanns Plädoyer für eine funktionale Spezifik der Politik und seine analytische Differenzierung zwischen Sozial- und Wohlfahrtsstaat. Die Ausführungen kommen zu dem Ergebnis, daß angesichts der offenkundigen sozialethischen und wertenden Prämissen, die in diese "Politische Theorie im Wohlfahrtsstaat" eingegangen sind, in der theoretischen Diskussion die alternative Postulierung von positiven Wertbezügen und Prinzipien des Sozialstaats einigermaßen hilflos bleibt. Angesichts der absehbaren Verschärfung der Reproduktionsprobleme für eine immer größere Zahl von Betroffenen in Gesellschaften wie der unseren, stellt sich damit die Frage, ob durch das Plädoyer für eine solche scheinbare Reduktion des politischen Handlungsbereiches nicht eine Entwicklung in Kauf genommen wird, an deren Ende keineswegs die Bescheidenheit der Politik im Sinne des klassischen Liberalismus, sondern viel mehr die Allgegenwärtigkeit der staatlichen Macht, also der autoritäre Staat, zur Integration die letzte Chance bietet. (KW)
In: Frankfurter Hefte: Zeitschrift für Kultur und Politik, Band 37, Heft 3, S. 40-47
ISSN: 0015-9999
In: International political science review: IPSR = Revue internationale de science politique : RISP, Band 3, Heft 3, S. 277-284
ISSN: 0192-5121
World Affairs Online
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 32, Heft 1, S. 198-199
ISSN: 0023-2653
Bei Fritz Croner haben sich berufliche Existenz, wissenschaftliches Interesse und demokratisch-sozialistisches Engagement in der Gewerkschaftsbewegung zu einer für den klassischen Typ des deutschen Professors ungewöhnlichen und fruchtbaren Synthese verbunden haben. Mehr als die Hälfte seines Lebens hat Fritz Croner in Schweden verbracht, wohin er 1933 fliehen mußte. Dort war er ab 1936 der erste Leiter eines Instituts für Soziologie in Lund und ab 1939 Professor für Soziologie in Stockholm. Weitere Arbeitsbereiche in Schweden, so die Arbeiten in der schwedischen Industrieangestelltengewerkschaft machten Fritz Croner zum weltweit führenden Angestellten-Forscher. Der Autor nennt die wichtigsten Veröffentlichungen Croners und zählt Beispiele der empirischen Untersuchungen auf. (MW)
In: Frankfurter Hefte: Zeitschrift für Kultur und Politik, Band 35, Heft 3, S. 29-38
ISSN: 0015-9999
Der Autor berichtet über seine Erfahrungen als Gastprofessor für Politikwissenschaft an der Universität Ife in Nigeria 1977. Zu den fremden Eindrücken zählt auch die Allmacht der Bürokratie und die Gleichmut, mit der sie ertragen wird. Die Gesellschaft befindet sich in einem rasanten sozialen Strukturwandel. Trotz des offenkundigen Bedarfs an wissenschaftlicher Erkenntnis über die gesellschaftlichen und politischen Folgen dieses Prozesses muß an der Kompetenz der europäisch-amerikanischen Sozialwissenschaften gezweifelt werden. Außerhalb der Vorstädte, in denen sich das Elend unseres Jahrhunderts reproduziert, scheint man sich in einer anderen geschichtlichen Zeit zu befinden. Die Universitäten sind noch geprägt von anpassungswilligen europäisch-amerikanisch orientierten Studenten, der Konflikt zwischen dieser Elite und den nachwachsenden, an afrikanischer Identität orientierten Generationen ist unvermeidbar. Als grundsätzlich Fremdes erfährt der Europäer das andersartige Verhältnis zur Natur, das von der täglichen Erfahrung der unbeherrschten Gewalten bestimmt ist. (KA)
In: Sozialstaat und Sozialpolitik: Krise und Perspektiven, S. 91-196
Der Beitrag untersucht ausgewählte Problemdimensionen in den sozialpolitischen Auseinandersetzungen der 70er Jahre im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Zukunft der 80er Jahre. Ausgegangen wird von der Auffassung, daß Sozialpolitik eines der zentralen Konfliktfelder einer politischen Gesellschaft wie der BRD ist. Anhand der Figurationsanalyse in Anlehnung an N. Elias wird die Sozialpolitik als Resultat von Konflikten verschiedener Protagonisten in einem komplizierten Prozeß analysiert. Dargestellt werden zunächst die Ende der 70er Jahre vorhandenen theoretischen Forschungsansätze sozialpolitischer Konzeptionen. Die weitere Analyse untersucht die Sozialpolitik unter dem Aspekt der Politisierung der "sozialen Sicherheit" als Verhinderung von autonomen Organisationsversuchen der kollektiven Reproduktion der Arbeitskraft, behandelt das Problem der "Finanzkrise des Steuerstaates", der Umverteilung durch Sozialleistungen, die repressive Dimension von Sozialpolitik. Die nachfolgende Darstellung der sozialpolitischen Grundbeschlußfragen bei den Parteien CDU, FDP und SPD zielt vor allem auf die Analyse der implizierten gesellschaftspolitischen- und theoretischen Positionen, einzelner gesellschaftlicher Interessen und des inhärenten Problembewußtseins. Abschließend wird die Frage gestellt, welche Bedeutung der qualitativen Tarifpolitik, die sich auf die Verbesserung der gesamten Lebenslage der Arbeitnehmer richtet, in Zeiten einer konzeptuellen und finanziellen Krise des Sozialstaates zukommen könnte. (AF)
In: Sozialer Wandel in Westeuropa: Verhandlungen des 19. Deutschen Soziologentages in Berlin 1979, S. 574-590
Gegenstand des Beitrags ist die These: Die Marginalität gesellschaftlicher Gruppen verdankt sich einem sich wechselseitig verstärkenden Ursachenzusammenhang, in dem perzipierte Funktionsveränderungen des politischen Systems (besonders der Parteien), die Veränderung der materiellen Reproduktions- und Lebenschance besonderer gesellschaftlicher Gruppen und Schichten, eine aktive und autonome soziale Bewegung mit starken unkonventionellen Werten und Interessen, Reaktionsweisen des (partei-)politischen Establishments kumulieren. Diese These wird in dem Beitrag begründet. Dazu wird zunächst skizzenhaft erörtert, daß die Parteientheorie und -forschung ganz überwiegend mit der These arbeitet, nach der die Parteien aufgrund ihrer historischen Entstehung a priori demokratische emanzipative Mittel des politischen Prozesses seien. Nach dieser Skizze wird an die Krise des Parteiensystems angeknüpft und festgestellt: Diese Krise, von vielen auch als Integrationskrise verstanden, weist als Symptom auf die abnehmende Fähigkeit des Parteiensystems hin, gegenüber bestimmten Gruppen und Schichten und in bestimmten gesellschaftlichen Situationen, insbesondere die Legitimierung der systematischen Selektivität wirksam auszuführen. Im weiteren wird ein Begriff der neuen Marginalität entwickelt, der als Aspekt und Indikator gesamtgesellschaftlicher Wandlungsprozesse angewandt wird. Anschließend wird der Zusammenhang zwischen der Ausweitung des Anteils der jüngeren Generation, der weiterführende Bildungsgänge durchläuft, den veränderten Arbeitsmarktbedingungen für diese Gruppe sowie den Reaktionsweisen des staatlichen Herrschaftsapparates auf die offensive Nichtintegration der neuen Marginalität thematisiert. Die Überlegungen kommen zu dem Ergebnis: Die Legitimationskrise des Parteiensystems entsteht auch deshalb, weil ein Teil der Gesellschaft sich durch das Angebot einer repräsentativen Interessenwahrnehmung nicht mehr integrieren läßt. (RW)
In: Annäherung, Abgrenzung und friedlicher Wandel in Europa, S. 217-291