Zwischen Widerstand und Befürwortung - zivilcouragierte Einstellungen gegenüber dem lokalen Rechtsextremismus
In: Menschenfeindlichkeit in Städten und Gemeinden, S. 93-111
Abstract
"Der folgende Beitrag geht darüber hinaus, lediglich den Blick auf rechtsextreme oder -populistische Einstellungen zu begrenzen, sondern nimmt den Umgang mit Rechtsextremismus stärker in den Fokus, indem zivilcouragierte Einstellungen erfragt werden. Wir untersuchen dies in vier ausgewählten Untersuchungsorten, die sich in der lokalen Geschichte ihrer rechtsextremen Strukturen unterscheiden (vgl. Beitrag von Marth in Kapitel 2 in diesem Buch). Bei der Ermittlung der Einstellungen konzentrieren wir uns auf solche Meinungen, die relevant sind für zivilcouragierte Handlungen gegen den Rechtsextremismus. Die Analyse ergibt deutliche Unterschiede zwischen den Orten. Darüber hinaus lassen sich prototypische Einstellungsgruppen unterscheiden, die sich unterschiedlich stark in Befürworter und Gegner differenzieren lassen. Unter den Rechtsextremismus-Gegnern können ferner aktive Gegner von passiv Besorgten, die keinen Rückhalt in der Bevölkerung erfahren, unterschieden werden. Ebenso finden wir jenseits von Gegnern oder Befürwortern überforderte und ängstliche Bürger sowie eine Gruppe, die mehr oder minder gelassen den Rechtsextremismus beobachtet. Neben den überzeugten Rechtsaffinen lässt sich zusätzlich eine Gruppe identifizieren, die den Rechtsextremismus vor Ort leugnet und hilflos ignoriert. Durch diese differenzierte Gruppenbildung lassen sich detaillierte Erkenntnisse über die Mentalitätsbestände sowie den zivilcouragierten Widerstand gegen den Rechtsextremismus vor Ort generieren." (Textauszug)
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