Das Zeitalter der Kontingenz
In: Politik und Kontingenz, S. 25-37
Abstract
Der Verfasser entwickelt eine kontingenztheoretische Perspektive auf die Moderne. Im Zentrum seiner Überlegungen steht die Auseinandersetzung mit den Konsequenzen, welche die gestiegene Kontingenzerfahrung in der Gegenwartsgesellschaft für die individuelle Glaubens- und Bindungsfähigkeit zeitigt. Dabei wird die Zunahme an Handlungsoptionen in ihrer ganzen Ambivalenz zwischen freiem Willen und Zufall hervorgehoben. Die Befürchtung, dass die Kontingenzerfahrung dem Nihilismus, dem Wertrelativismus und der sozialen Bindungsunfähigkeit Tür und Tor öffne, wie sie sich etwa im Anschluss an Nietzsche und Rorty aufdrängt, setzt der Verfasser die These der kontingenten Gewissheit entgegen. Entsprechend kann das Wissen um die kontingente Entstehung und Fragilität von Werten und Vertrauensbeziehungen die Bindung an konkrete Werte und Personen fördern. (ICE2)
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