Gerechtigkeit, Pluralismus, Demokratie: Ein Problemaufriss im Anschluss an John Rawls
In: Gerechtigkeit im Sozialstaat: Analysen und Vorschläge, S. 19-34
Abstract
"Den Auftakt macht Jörg Schaub mit einem Beitrag über den Gerechtigkeitsphilosophen John Rawls, der mit seiner liberalen Theorie der Gerechtigkeit als Fairness ein Angebot gemacht hat, das von pädagogischen Lehrbeispielen bis zu komplexen philosophischen Auseinandersetzungen, breit rezipiert wurde und wird. Im Zusammenhang mit Sozialstaats-Diskussionen wird meist das von Rawls eingeführte - wenn auch hierarchisch dem Anspruch auf gleiche Grundfreiheiten und -rechte aller Bürger und der fairen Chancengleichheit nachgeordnete - 'Differenzprinzip' zitiert. Indem Ungleichheiten hier - unter bestimmten Voraussetzungen - erlaubt werden, hat Rawls einen Weg gefunden, die liberale Überzeugung von der Notwendigkeit eines wettbewerbsorientierten Marktes mit dem sozialen Anspruch, die Bedürftigen zu unterstützen, zu versöhnen. Allerdings, so Schaub am Ende kritisch, genügen Rawls' Theorien eventuell den Herausforderungen unserer Zeit nicht vollständig, weil sie einem weltanschaulichen Totalitätsanspruch und einer sich bürgerlichen Freiheiten grundsätzlich verweigernden Haltung zu wenig entgegensetzen." (Textauszug)
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