Altersarmut und Rentenreformvorschläge: Fallstricke einer einseitigen Debatte
In: Armut im Alter: Probleme und Perspektiven der sozialen Sicherung, S. 65-79
Abstract
Das Thema Altersarmut steht momentan im Mittelpunkt der sozialpolitischen Debatte. Je intensiver sich die Debatte entwickelt und je weiter die Reformmodelle reichen, umso weniger klar ist allerdings, um welches Problem es eigentlich geht. Altersarmut ist zu einem universellen Schlagwort in der sozialpolitischen Debatte geworden, um extrem unterschiedliche Vorstellungen zur (Um-) Gestaltung des Sozialstaates im Allgemeinen und der Rentenversicherung im Besonderen zu begründen. Der Beitrag beschäftigt sich mit dieser Debatte und geht dabei folgenden Fragen nach: Was ist unter Altersarmut zu verstehen? Welchen Umfang hat Altersarmut derzeit, und wie lässt sich die zukünftige Entwicklung abschätzen? Welche Ursachen stehen dahinter und ist es berechtigt, die Vermeidung von Altersarmut in den Mittelpunkt der Reformvorstellungen zu rücken? Welche Folgen haben Konzepte, die sich auf die Armutsbekämpfung beziehen? Der Autor warnt, dass eine öffentliche Alterssicherung, die sich nur noch als Armutsvermeidung versteht und die Absenkung des Rentenniveaus "erträglich" machen will, den Pfad eines Sozialstaates verlässt, der auf die Absicherung des Lebensstandards und damit auf die Stabilität und Planbarkeit des Lebensverlaufs abzielt. (ICB2)
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