Medien und Demokratie
In: Demokratie in Deutschland: Zustand - Herausforderungen - Perspektiven, S. 271-318
Abstract
Mit der zunehmenden Legitimitätsempfindlichkeit von Politik wächst zugleich die Kommunikationsabhängigkeit allen politischen Handelns. Kommunikation ist integraler Bestandteil von Politik. Politische Legitimation erfolgt mehr denn je durch Kommunikation, mit zahlreichen Folgen für Medien und Politik. Der Kampf um Aufmerksamkeit setzt Politik unter einen starken Medialisierungsdruck. Medienpräsenz und -kompetenz sind zur existenziellen Machtprämie geworden. Kommunikation wird mehr und mehr zu einer professionellen Sozialtechnik, statt integraler Bestandteil von Politik zu sein. Ein Mehr an Medienpräsenz allein kann aber Transparenz und Rationalität des politischen Prozesses nicht garantieren. Entscheidend ist vielmehr eine Kommunikation, die politische Alternativen aufzeigt und Diskurse anstößt, die nicht allein der Präsentation etablierter Akteure dient, sondern auch zivilgesellschaftliche Ressourcen erschließt. Gesellschaftliche und politische Teilhabe braucht sowohl den Zugang zu Medien als auch Gelegenheiten zu nicht-medialer Kommunikation. (ICE2)
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