Der westdeutsche Maoismus und die Partei Die Grünen
In: Linke zwischen den Orthodoxien: von Havemann bis Dutschke, S. 200-216
Abstract
Die Vorgeschichte der Grünen Partei wie auch ihr Gründungsprozess ist ohne die Präsenz des Maoismus, seiner Gruppierungen und Aktivitäten nicht zu verstehen. Der westliche Maoismus hat den antiautoritären Aufstand gegen die alte Welt in einen Marsch zur Arbeiterklasse und ihren heroischen Revolutionen verwandelt. Die Erosion des westdeutschen Maoismus - wie die der radikalen Linken überhaupt - verlief parallel zum Aufstiegsprozess der Grünen und spülte eine breite Unterströmung ehemaliger Maoisten in die neue Partei. Maoistische Ideologie ("Theorie der Drei Welten") und grünes Programm waren keineswegs so unvereinbar, wie es auf den ersten Blick scheint. In der Figur des westdeutschen Maoisten vereinigen sich der einstige Rebell und der künftige Staatsadministrator. Die Verfasser beschreiben den Amalgamierungsprozess zwischen Maoisten und Grünen zusammenfassend als wechselvoll und kurvenreich. (ICE2)
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