Book chapter(print)2011

Politische Freundschaft als Grundlage gelebter Bürgerexistenz

In: Politik kulturell verstehen: politische Kulturforschung in der Politikdidaktik ; Festschrift für Carl Deichmann zum 65. Geburtstag, p. 51-63

Abstract

Entgegen unserer modernen Sichtweise, in der Freundschaft allein ein Verhältnis der Intimität zu sehen, in dem Gleichgesinnte ihre privaten Vertraulichkeiten austauschen, machen sowohl Aristoteles als auch noch Etienne de la Boétie darauf aufmerksam, dass Freundschaft ein originär politisches Gut darstellt. Das eigentliche Wesen der Freundschaft ist das Gespräch und erst das dauernde Miteinander-Sprechen vereinigt die Bürger zur Polis. Ein Tyrann duldet allenfalls kleinere Tyrannen unter sich, ist jedoch von einer durch Freundschaft zusammengehaltenen Welt ausgeschlossen. Der Beitrag geht diesen Überlegungen zu den Zusammenhängen von zwischenmenschlichen Verbindungen und stabiler politischer Ordnung nach und zeigt die Konsequenzen einer Politikwissenschaft als praktische, das heißt auf das menschliche Handeln bezogene, Disziplin auf. (ICB2)

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