Die Europafrage in den nationalistischen Strömungen Frankreichs
In: Deutschland und Frankreich in der Europäischen Union: Partner auf dem Prüfstand, S. 167-175
Abstract
Der Beitrag zu den deutsch-französischen Beziehungen innerhalb der EU beleuchtet den Aspekt der Europapolitik der extremen Rechten in Frankreich. Im Mittelpunkt stehen dabei die Parteiprogramme der FN (Front National) und der MPF (Mouvement pour la France). So wird im ersten Schritt aus historischer Perspektive zunächst die politische Entwicklung der nationalistischen Strömungen in Frankreich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 bis Anfang der 1980er Jahre beschrieben. In dieser Epoche ist die politische Position der radikalen Rechten geprägt von einer Propaganda gegen die 'inneren Feinde' des Landes, also Juden, Muslime, Immigranten, linke Intellektuelle usw., die für eine Krise der französischen Identität sorgen. Der zweite Schritt befasst sich schließlich mit dem 'äußeren Feind', der Europäischen Union, die von der FN als Bedrohung für die Nation Frankreich dargestellt wird. So werden unter anderem bei der antieuropäischen Agitation auf die europäische Währungsunion wirtschafts- und sozialpolitische Argumente ins Feld geführt. Der dritte Schritt erörtert abschließend die gesellschaftliche Basis bzw. den sozialen Nährboden und die Zukunft des antieuropäischen Nationalismus im Nachbar Deutschlands. Nach Ansicht des Autors wird es weiterhin politisch organisierte Gegner der europäischen Integration in Frankreich geben, solange der von der europäischen Integration und Globalisierung beschleunigte tief greifende gesellschaftliche Transformationsprozess anhält. (ICG2)
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