Zur Normalisierung kultureller Hegemonie in den Medien
In: Die Vermessung der sozialen Welt: Neoliberalismus - extreme Rechte - Migration im Fokus der Debatte, S. 271-282
Abstract
Die öffentliche Diskussion in der Bundesrepublik Deutschland über Migranten wurde nach Meinung des Autors über Jahrzehnte hinweg von einer konfliktzentrierten und einseitigen Deutungspraxis geprägt, zu welcher die Massenmedien wesentlich beigetragen haben. So werden - wissentlich oder unwissentlich - Ethnisierungs- und Kulturalisierungsprozesse medial vorangetrieben und eine Ausgrenzung organisiert. Christoph Butterwegge hat sich in seinen Schriften immer wieder kritisch mit der medialen Berichterstattung über migrantische Bevölkerungsgruppen auseinander gesetzt und für einen angemessenen Umgang plädiert. Der Autor problematisiert in seinem Beitrag diese ethnische Reduktion der Gesellschaft durch die mediale Berichterstattung und veranschaulicht anhand von Beispielen, welchen Beitrag die Massenmedien zur ethnischen Konstruktion und deren Normalisierung im Alltag leisten. Er stellt zunächst fest, dass ethnische Deutungsmuster keine mediale Erfindung sind, sondern eine historische Kontinuität aufweisen. Er stellt anschließend dar, wie ethnische Deutungsmuster im aktuellen medialen Migrationsdiskurs als Erklärung sozialer Probleme herangezogen und auf diese Weise Kulturalisierungs- und Ethnisierungsprozesse medial verstärkt werden. Abschließend begründet er die Notwendigkeit eines Perspektivenwechsels und einer anderen Sicht auf die Gesellschaft. (ICI2)
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