Zur türkischen Geschichte innerhalb Europas: Anmerkungen über die Grundlagen eines EU-Beitritts der Türkei
In: Die Türkei und Europa, S. 39-56
Abstract
Der Autor setzt sich kritisch mit den Argumenten gegen einen EU-Beitritt der Türkei auseinander, insbesondere mit der Behauptung, dass die Türkei aufgrund ihrer Geschichte nicht-europäisch oder nicht "europatauglich" sei. Die Erinnerung an die Vergangenheit ist nach Meinung des Autors jedoch einem ständigen Prozess der Veränderung unterworfen, und die Entscheidung, was aus der Vergangenheit als Teil der nationalen Identität betont wird, ist in den meisten Fällen politisch motiviert. Bei seiner Auseinandersetzung mit den einzelnen in der europapolitischen Diskussion vorgebrachten Argumenten spannt der Autor einen weiten Bogen von der Antike bis zur Gegenwart. Er argumentiert, dass Europa und die Türkei eine lange gemeinsame Geschichte haben und dass das Gemeinsame gegenüber dem Trennenden überwiegt. Er greift die geographischen, kulturellen und historischen Argumente auf, die einer sachlichen Auseinandersetzung über das Für und Wider einer türkischen EU-Mitgliedschaft entgegenstehen. Mit Blick auf die gegenwärtige Debatte betont er, dass an die Türkei viel strengere Maßstäbe angelegt werden als dies bisher bei anderen Beitrittskandidaten oder selbst den EG-Gründungsmitgliedern der Fall gewesen war. (ICI2)
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