Skalare Praxis
In: Politics of scale: Räume der Globalisierung und Perspektiven emanzipatorischer Politik, S. 106-123
Abstract
Ziel des Beitrags ist es, den vermeintlich epistemologischen Problemen bei der Befassung mit räumlichen Maßstabseinheiten auf den Grund zu gehen. Diese Probleme tauchen, so der Verfasser, nur dann auf, wenn man von einer idealistischen Gesellschaftstheorie ausgeht, die von der Dinglichkeit des Sozialen absieht und - wie die deutsche Humangeographie - dem Glauben an eine privilegierte Beobachterposition anhängt, oder aber scales verdinglicht und außerhalb von Gesellschaft ansiedelt. Beide Fällen sehen von der Totalität der Gesellschaft ab. Im historischen Materialismus sind niemals räumliche Maßstabsebenen "an sich" der Gegenstand, sondern nur deren Herstellung und Verwendung in skalaren Praxen. Der Verfasser warnt vor den Untiefen des Skalenfetischismus und diskutiert den strategischen Einsatz räumlicher Maßstabsebenen in Ideologie und Praxis als relevanteste Variante skalarer Praxis. (ICE2)
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