Radikaler Wandel?: drei Schwierigkeiten im Umgang mit einem sozialwissenschaftlichen Kernthema
In: Nachhaltigkeit als radikaler Wandel: die Quadratur des Kreises?, S. 13-42
Abstract
Im Mittelpunkt des Beitrags steht die Frage, wie sich in Deutschland die sozialwissenschaftliche, insbesondere die soziologische Forschung mit der Forderung der Agenda 21 an die politischen Kräfte auseinandergesetzt hat, grundlegende Veränderungen der Verbrauchsgewohnheiten von Industrie, Staat, Handel und Einzelpersonen in Gang zu bringen. Generell ist die soziologische Forschung zu dieser Frage, wie gezeigt wird, nur langsam in Gang gekommen. Die Gründe hierfür liegen zum einen in der inhaltlichen Herausforderung der Agenda 21 selbst, was das Interdisziplinaritätsproblem und das Gerechtigkeitsproblem angeht. In Bezug auf einen dritten Problemkomplex, das Staatsproblem, werden die Gründe in einem spezifischen politischen Bias gesehen, der sich an der Doppelfrage festmacht, was der Staat tun soll - aber nicht kann - und was der Staat tun kann - aber nicht soll. Das Fazit der Untersuchung ist ein pragmatisches: Es müssen jetzt Ziele formuliert werden, die im Hinblick auf die Stabilisierung der Ressourcenbasis und die Verteilung der Kosten des Nachhaltigkeitswandels hinreichend anspruchsvoll sind und von hinreichend breiten Akteurkonstellationen getragen werden, wobei Zielstellungen und Akteurkonstellationen immer rekonfigurierbar sein müssen. (ICE2)
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