Demokratische Transition, hybride Regime und Wahlen in Afrika: das Beispiel Sambia
In: Wahlsysteme und Wahltypen: politische Systeme und regionale Kontexte im Vergleich, S. 278-301
Abstract
Der Autor führt eine Wahlsystemanalyse im Kontext der Prozesse demokratischer Transition in Afrika durch. Er geht von einer Ergebnisoffenheit der Transitionsprozesse aus und analysiert die Wahlen in hybriden Regimen. Es wird ausgearbeitet, welche Bedeutung Wahlen in dieser Region beispielsweise für die Eigen-Präsentation der lokalen Regime gegenüber internationalen haben. Wahlen sind aber zugleich der wichtigste Weg, auf dem oppositionelle Kräfte versuchen, die politische Entwicklung zu beeinflussen. Es wird festgestellt, dass in vielen Fällen die neopatrimoniale Politik, die in sog. hybriden Systemen Fuß gefasst hat, einer demokratischen Konsolidierung in erheblichem Maße entgegensteht. Für den Fall Sambias gilt, dass die formellen Institutionen, auch die Wahlen, im Rahmen der demokratischen Transition etabliert worden sind. Sie werden von einer personalistisch-autokratischen Macht manipuliert und instrumentalisiert, die sie aber auch für ihre eigene Legitimation benötigt. Im gesamtafrikanischen Kontext wird jedoch Sambia zu den Ländern gezählt, in denen die demokratische Transition eine relativ stabile Grundlage hat. (ICG)
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