Politische und materielle Interessen im Aceh-Konflikt
In: Krisenregion Südostasien: alte Konflikte und neue Kriege, S. 41-57
Abstract
Die gewaltsamen Auseinandersetzungen in der indonesischen Provinz Aceh beruhen nicht auf ethnisch-kulturellen Faktoren. Es handelt sich um Interessenkonflikte um ökonomische Ressourcen und politische Rechte. Zwar hat sich die Situation nach 1998 im Rahmen von Demokratisierung und Dezentralisierung etwas entspannt, die Grundwidersprüche konnten von den wechselnden Regierungen aber nicht aufgelöst werden. Zudem besteht aufgrund langjähriger Menschenrechtsverletzungen auf Seiten der Bevölkerung ein tiefes Misstrauen gegenüber zentralstaatlichen Lösungsansätzen. Es bestehen divergierende Interessen sowohl auf Seiten der Befreiungsbewegung (GAM) als auch Seiten des indonesischen Militärs und den unterschiedlichen Ebenen der Regierung. Die Fragmentierung der acehnesischen Eliten wie der indonesischen Regierung begrenzt die Möglichkeiten einer friedlichen Konfliktlösung. (GB)
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