Grundlinien einer Theorie "starker" Nachhaltigkeit
In: Streit um die Gerechtigkeit: Themen und Kontroversen im gegenwärtigen Gerechtigkeitsdiskurs, S. 175-189
Abstract
Da das Konzept der Nachhaltigkeit in unterschiedlichen sozialen Systemen verwendet wird, birgt es auch Gefahren von strategischer Besetzung, inflationärer Verwendung und intellektueller Regression in sich. Der Autor möchte mit seinen Ausführungen zeigen, dass in der gegenwärtigen Situation ein kritisch-systematischer Blickwinkel notwendig ist, um das Thema "Nachhaltigkeit" nicht vollends zu trivialisieren. Er unterscheidet folgende Ebenen, auf denen der Diskurs um Nachhaltigkeit geführt werden sollte: Idee (inter- und intragenerationelle Gerechtigkeit), Konzeption ("starke", "schwache" oder "mittlere" Nachhaltigkeit), Regeln und Leitlinien, Sektoren oder Aktivitätsfelder, Zielsetzungen, Indikatorenbildung und Standardsetzung sowie Umsetzung (Instrumente, Maßnahmen, Monitoring). Der Autor konzentriert sich in seinem Beitrag vorwiegend auf die beiden ersten Ebenen und diskutiert einige konträre Konzeptionen von Nachhaltigkeit. Er thematisiert insbesondere Fragen der intergenerationellen distributiven Gerechtigkeit hinsichtlich der Verteilung natürlicher Ressourcen und plädiert insgesamt für eine Konzeption "starker" Nachhaltigkeit, d.h. dass der Naturbestand im Interesse zukünftiger Generationen zumindest konstant gehalten werden sollte. (ICI2)
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