Kindersoldaten und neue Kriege: Ursachen, Auswirkungen, Aktualität
In: Außenpolitik zwischen Krieg und Frieden: Osnabrücker Friedensgespräche 2003 ; Musica pro Pace 2003 ; Beiträge zur Friedensforschung, S. 207-220
Abstract
Seit den 1990er Jahren habt die überwiegende Zahl der registrierten Kriege und militärischen Konflikte innerstaatlichen Charakter. In diesen Konflikten tauchen vermehrt Kinder als Kombattanten auf. Hierfür gibt es verschiedene Gründe: militärinterne Faktoren, Zwangsrekrutierungen, kulturelle Gründe, sozioökonomische Gründe, demographische Gründe und fehlende Verwaltungsstrukturen. Moderne Waffen können auch von Kindern ohne Schwierigkeiten benutzt werden. Interviews mit freiwilligen Kindersoldaten zeigen deren Motive: Armut, Perspektivlosigkeit, familiäre Situation, politische und ideologische Sozialisation, Marginalität und Gruppendruck. Die aktive Teilnahme von Kindern an Kriegen ist allerdings historisch nichts Neues. Im aktuellen Völkerrecht gibt es eine Vielzahl von Regelungen, die die Rekrutierung von Kindern als Soldaten verhindern sollen. Das Phänomen Kindersoldaten wird nur im Kontext einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit den neuen Kriegen und Konflikten verständlich. (ICE2)
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