Demographischer Wandel ist gestaltbar: Kein Mythos und kein Drama
In: Sozialstaat und demographischer Wandel: Herausforderungen für Arbeitsmarkt und Sozialversicherung, S. 9-20
Abstract
Die Herausgeber des vorliegenden Sammelbands stellen in ihrer Einführung kurz die Positionen der unterschiedlichen Akteure im Feld vor und fassen die zentralen Thesen der Debatte über den demographischen Wandel und seine Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme zusammen. Diskutiert werden die folgenden Thesen: (1) Den demographischen Wandel ignorieren, heißt ihn nicht gestalten und beeinflussen zu wollen und zu können. (2) Demographischer Wandel ist mit dem Aufbau eines stärker präventiven und infrastrukturorientierten Sozialstaates zu beantworten. (3) Der demographische Wandel wird zu einer wichtigen, aber nicht nur zentralen Ursache für die finanziellen Schwierigkeiten der sozialen Sicherungssysteme. (4) Eine durchschnittlich ältere Erwerbsbevölkerung kann auch leistungsfähig und innovativ sein. (5) Generationengerechtigkeit wird wichtiger - heute häufig "Kampfbegriff" für Sozialabbau, morgen fundierte Reformmetapher. (6) Neue positive Leitbilder für die Älteren: "Die Alten" gibt es nicht. (7) Der demographische Wandel wird das Problem der Arbeitslosigkeit nicht lösen. (8) Demographischer Wandel belastet die gesetzliche Krankenversicherung. (10) Der Bedarf an Pflege wird steigen und die Pflegearrangements werden sich verändern. Die Perspektive der Autoren zeigt insgesamt, dass der Wandel politisch gestaltet werden kann. (ICA2)
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