Nach der Katastrophe - Anmerkungen zur Entwicklung des westdeutschen Parteiensystems in den fünfziger Jahren
In: Demokratietheorie und Demokratieentwicklung: Festschrift für Peter Graf Kielmansegg, S. 265-278
Abstract
Der Beitrag untersucht die Frage, ob und wie sich in den 1950er Jahren die Einstellungen der Bundesbürger zu einem zentralen Element pluralistischer demokratischer Politik, dem Parteiensystem, entwickelt haben. Die Ausführungen basieren insbesondere auf zwei Allensbach-Studien von 1952 bzw. 1957, die sich mit der Frage nach der Präferenz für ein Ein- oder Mehrparteiensystem befassen. Ferner werden Umfrageergebnisse zu den Einstellungen der Deutschen gegenüber den politischen Systemen der Vergangenheit sowie einer neuen nationalsozialistischen Partei präsentiert. Die Umfrageergebnisse zeigen eine klare Beziehung zwischen politischem Vertrauen und der Bevorzugung eines Mehrparteiensystems, auch wenn ein deutlich stärkerer Effekt politischer Informiertheit erkennbar wird. Die Analyse vermittelt aber auch die Botschaft, dass die Bürger Zeit benötigen, um sich an eine neue politische Ordnung zu gewöhnen. (ICG2)
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