Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2002

Pierre Bourdieu: Das Politische seiner Soziologie: zur Einführung

In: Theorie als Kampf?: zur politischen Soziologie Pierre Bourdieus, S. 13-26

Abstract

Pierre Bourdieu (1930-2002) hat mit seinen Studien weder einen expliziten und systematischen gesellschaftstheoretischen Anspruch verbunden, noch hat er eine einheitliche und ausgearbeitete politische Soziologie vorgelegt. Der einleitende Beitrag zum vorliegenden Sammelband arbeitet heraus, dass für Bourdieus Erkenntnisinteresse an "Entzauberung und Entlarvung" jede soziologische Theorie nolens volens stets Teil des politischen Kampfes um die menschliche Einrichtung der Gesellschaft ist. Auch das wissenschaftliche Feld ist kein Ort zweckfreier Erkenntnis, sondern die Stätte permanenter Distinktions- und Konkurrenzkämpfe. Die Beiträge des Bandes befassen sich über dieses allgemeine Verständnis hinaus mit Bourdieus Analysen des "politischen Feldes", die die Besonderheiten der politischen Arena für die Produktion "symbolischer Gewaltverhältnisse" betonen. Einen zweiten Beitrag zur politischen Soziologie liefert Bourdieu, indem er den empirischen Zusammenhang zwischen Klassenhabitus, sozialer Herkunft und politischer Meinung thematisiert. Generell hat die politische Soziologie für Bourdieu die Aufgabe, die Produktions- und Reproduktionsverhältnisse gesellschaftlicher Ungleichheitsstrukturen zu analysieren und damit den "Schleier der symbolischen Verhältnisse" zu zerreißen. (ICA)

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