Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2008

Die Konflikttheorie der Theorie sozialer Identität

In: Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien: eine Einführung, S. 409-426

Abstract

Die Theorie der Sozialen Identität (SIT) von Henri Tajfel und John Turner ist eine sozialpsychologische Theorie intergruppaler Prozesse. Ziel der Theorie ist es, intergruppale Differenzierungsprozesse, die vor allem durch Konflikte zwischen Gruppen gekennzeichnet sind, zu erklären. Der Fokus ist dabei auf das Individuum gerichtet: Warum grenzen Individuen ihre Bezugsgruppe gegen andere Gruppen ab? Warum werten Individuen Fremdgruppen ab? Die SIT geht somit der Frage nach, welche individuellen Motive und Bedürfnisse mit der Bereitschaft, soziale Konflikte der Ingroup mit einer Outgroup auszutragen, verbunden sind. Für die Analyse sozialer Konflikte stellen Tajfel und Turner folgende Grundannahme auf: Der Druck, die eigene Gruppe positiv durch Ingroup-Outgroup-Vergleiche zu beurteilen, führt dazu, dass soziale Gruppen sich voneinander abgrenzen. Diese Prozesse finden jedoch nicht in einem psychologischen oder sozialen Vakuum statt. Der Autor gibt eine Einführung in das Konfliktverständnis der SIT und in die Bedingungsfaktoren sozialer Konflikte, er thematisiert die Identitätskonflikte in der modernen Gesellschaft und beschreibt Ansätze zur Konfliktregulierung. Er diskutiert das kollektivistische Konfliktkonzept der SIT vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse und zeigt Anschlüsse und Weiterentwicklungen der Theorie auf. (ICI2)

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