Klassen-, Religions- und Geschlechterspaltungen: Parteien und Gesellschaften in vergleichender Perspektive
In: Das Ende der politisierten Sozialstruktur?, S. 247-278
Abstract
Die Befunde neuerer Arbeiten widersprechen einem sich zunehmend abzeichnenden Konsens über die schwindende Bedeutung sozialer Spaltungen für das Wahlverhalten. Kritisiert wird inzwischen, dass die These auf einer unzureichenden empirischen Grundlage basiert und daher nicht belegt ist. Der vorliegende Beitrag greift in die Debatte ein, indem ein umfassendes historisch-vergleichendes Porträt von drei wichtigen sozialstrukturellen Komponenten des Wahlverhaltens in sechs fortgeschrittenen kapitalistischen Demokratien entworfen wird. Die Interpretation der Daten des Ländervergleichs zwischen 1964 bis 1998 zeigt, dass die Stärke der Beziehungen zwischen Spaltungen und dem Wahlverhalten stark differiert. Die kompatiblen Daten aus Australien, Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich und den USA zu den Klassen-, Religions- und Geschlechterspaltungen schränken insgesamt die Geltung der These stark ein, dass das spaltungsbestimmte Wahlverhalten zurückgegangen sei. (ICA)
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