Ost-West-Wanderung: Reale Entwicklungen und zukünftige Erwartungen
In: Internationale Migration: die globale Herausforderung des 21. Jahrhunderts, S. 191-206
Abstract
Der Verfasser gibt zunächst einen historischen Überblick über die Entwicklung der Ost-West-Wanderung im 19. und frühen 20. Jahrhundert, in der Zwischenkriegszeit, der Nachkriegszeit und schließlich in der Phase des Kalten Krieges bis zu Beginn der 90er Jahre. Als charakteristisch für die Ost-West-Migration in den 90er Jahren werden im Folgenden drei Phänomene behandelt: das Ausbleiben der zunächst erwarteten Massenmigration, die Verschiebung der Ost-West-Migration in das östliche Europa sowie neue Phänomene im Bereich der Arbeitsmigration wie das Reshaping transnationaler Arbeitsmärkte, Zeitwanderer und Arbeitstouristen sowie die Bedeutung ethnischer Netzwerke. Es schließt sich eine Abschätzung des Migrationspotentials im Kontext der EU-Osterweiterung an, die zeigt, dass die Staaten Osteuropas langfristig als potenzielle Herkunftsgebiete einer Ost-West-Wanderung nicht in Betracht kommen. Jenseits von übertriebenen und politisch motivierten Vorhersagen einer "neuen Völkerwanderung" advokiert der Verfasser eine kontrollierte Öffnung der Grenzen im Zuge der Osterweiterung der EU. (ICE)
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