Subjektive Dimensionen im feministischen Streit um Geschlecht und Dekonstruktion
In: Gender and politics: "Geschlecht" in der feministischen Politikwissenschaft, S. 47-62
Abstract
Der Beitrag untersucht das Engagement und die Emotionalität, mit der die sex-gender-Debatte in Deutschland geführt wurde, im Licht subjektiver Erfahrungen der Diskutantinnen innerhalb der Frauenbewegung. Diese Erfahrungen werden idealtypisch als Befreiungs- oder Ausschlußerfahrungen gedeutet. Die Autorin diskutiert die Konstruktion von subjektiver ("ich als Frau") wie kollektiver Identität ("wir Frauen") in der Frauenbewegung als zugleich stärkend und repressiv. Befreiung und Bestärkung verleiht ein Konzept von (Geschlechts-)Identität, das mögliche Alternativen und Wünsche zu artikulieren erlaubt. Der repressive Kern der Identitätskonstruktion besteht in der Annahme einer naturgebenen Zweigeschlechtlichkeit und ihrem Zwangs- und Ausschlußcharakter. Die Autorin bewertet insgesamt die Leidenschaftlichkeit, mit der die Auseinandersetzung geführt wurde, als Zeichen des gesellschaftlichen und diskursiven Machtzuwachses von Feministinnen. (pre)
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