Grundlagen der Verrechtlichung von Natur: die Entstehung und Verankerung von Umweltnormen im umgangssprachlichen Bewußtsein
In: Zur Entwicklung von Rechtsbewußtsein, S. 465-515
Abstract
In diesem Beitrag werden die Grundlagen der Verrechtlichung der Natur anhand einer empirischen Studie - einer Clusteranalyse - untersucht. Zunächst zeigt der Autor, daß die sich abzeichnenden, qualitativ unterschiedlichen Cluster nicht dafür sprechen, daß im Zuge der Aufwertung von Natur mit einem grundsätzlich neuen, etwa kosmozentrischen Weltbild zu rechnen ist. Anschließend steht das Ausmaß der normativen Objektivierung von Natur im Zentrum der Überlegungen. Hier werden einige Aspekte der Clusteranalyse, nämlich die Verwendung von kosmozentrischen Vorstellungen, das Konzept von Rechten der Natur und von unserer Verantwortung für Natur noch einmal aufgegriffen und als Indikatoren für eine je unterschiedliche Distanzierung der Natur vom Subjekt gewertet. Im Anschluß wird diskutiert, ob man zu Gunsten von Natur auch konkurrierende Güter opfern würde. Abschließend skizziert der Verfasser, wie sich moralische Urteilsstrukturen bei der Behandlung der Umweltproblematik umsetzen. (ICE)
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