Politik, Staat und ethnische Minderheiten
In: Das nationale Selbstverständnis der Bildung, S. 13-45
Abstract
Der Autor untersucht die Zusammenhänge zwischen nationalstaatlichen Grundstrukturen und der Politik gegenüber ethnischen Minderheiten. Er versteht seine Ausführungen weniger im Sinne von 'Realanalysen', sondern als eine idealtypische Rekonstruktion von bestimmten staatlichen Merkmalen. Er faßt zunächst die Prinzipien gesellschaftlicher und kultureller Förderung von ethnischen Minderheiten zusammen, wobei er zwischen einem 'demotisch-unitarischen' und einem 'ethnisch-pluralen' Konzept unterscheidet. Im zweiten Teil zeigt er typische Beziehungsmuster zwischen der Außenpolitik eines Landes und seiner Minderheitenpolitik auf und diskutiert die Organisationsprinzipien für einen ethnischen Pluralismus. Im dritten Teil seines Beitrages geht er auf den völkerrechtlichen Minderheitenschutz und die individuellen Menschenrechte am Beispiel der früheren Anti- Diskriminierungsgesetze in den USA ein. Die 'affirmative action' begreift er in diesem Zusammenhang als eine konzeptionell neue Förderungspolitik von ethnischen Minderheiten. Seine idealtpypischen Betrachtungen überträgt er abschließend auf die gegenwärtige Diskussion zur Ausländer- und Minderheitenpolitik in der Bundesrepublik. (ICI)
Problem melden