Ethnische Minderheiten und Demokratisierungsprobleme in Südosteuropa
In: Zusammenbruch des Sowjetsystems: Herausforderung für die Soziologie, S. 253-275
Abstract
Der Autor analysiert die Zusammenhänge zwischen Ethnizität und Demokratisierung in Südosteuropa. Er stellt anhand von Volkszählungsdaten die ethnisch-nationale Zusammensetzung der Bevölkerung in vier südosteuropäischen Ländern dar (Albanien, Bulgarien, Rumänien, Ungarn) und skizziert, wie sich die jeweils gegebene ethnische Vielfalt im Spektrum der Parteien und politischen Bewegungen der einzelnen Länder niederschlägt. Im Anschluß zeigt er weiterführende Forschungsfragen auf, die Beziehungen zwischen der Art der Formierung und Artikulierung von Minderheiteninteressen und den Fortgang der Demokratisierung und Modernisierung in dieser Region betreffen. Wichtig sei künftig z.B. die Analyse der Frage, welche Rolle die ethnischen Parteien in den einzelnen Gesellschaften, in den jeweiligen Parteiensystemen, der politischen Konfliktdynamik und der Entwicklung einer politischen Kultur spielen? Oder die Frage, wie die organisatorischen Binnenstrukturen der ethnischen Parteien und politischen Organisationen gestaltet sind. Wer sind ihre Mitglieder, wie rekrutiert sich ihr Führungspersonal? (rk)
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