Rechnung, Messung, Verteilung, Spornung: Vorläufer und Grundfragen der Lebenslagentheorie
In: Sozialpolitik und öffentliche Wirtschaft: in memoriam Theo Thiemeyer, S. 237-250
Abstract
In diesem Beitrag geht es um die Frage, ob und wie rationales Wirtschaften möglich ist. Hierzu wird ein Rückgriff auf die nationalökonomische Dogmengeschichte vorgenommen. In Mittelpunkt steht hierbei die Naturalrechnung und Naturalwirtschaftslehre Otto Neuraths. Weiter werden die Theorien Max Webers, Werner Sombarts und Ludwig von Mises vorgestellt, die die Rationalität des Wirtschaftens im Kapitalismus mit einer geldwirtschaftlichen Wirtschaftsrechnung verknüpfen. Der Verfasser stellt die gegenseitige Rezeption und Kritik dieser vier Theoretiker dar. Abschließend kommt der Autor zu dem Ergebnis, daß die Neurathsche Lebenslagentheorie durchaus mit dem Paretoprinzip vereinbar ist. "Was Neurath von der bürgerlichen Nationalökonomie unterscheidet, sind seine Vorstellungen zur Messung von gesamtgesellschaftlicher Wohlfahrt und damit verbunden sein weiterer Begriff von Wirtschaftlichkeit (und letztlich Rationalität), der nicht nur in Geldeinheiten gemessen werden kann." (ICE)
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