Innerarabische Ordnungsansätze
In: Weltordnung oder Chaos?: Beiträge zur internationalen Politik ; Festschrift zum 75. Geburtstag von Professor Dr. Klaus Ritter, S. 347-360
Abstract
Die arabische Welt hat sich spätestens seit Beginn der 70er Jahre als ein relativ stabiles Staatensystem erwiesen. Ein arabischer Flächenbrand, wie ihn einige Kritiker der US-Strategie nach dem Golfkrieg befürchtet hatten, blieb aus. Das Maß an Opposition und Widerstand durch vornehmlich islamistische Gruppen und Bewegungen, übersteigt nicht das vergleichbarer Auseinandersetzungen in den Jahren 1979-1982. Dennoch hat der zweite Golfkrieg die Bruchstellen und Mängel in aller Schärfe offen gelegt. So sehr der Krieg eine internationale Dimension hatte, war die Krise um Kuwait doch ursprünglich eine regionale Angelegenheit um die extrem ungleiche Ressourcenverteilung in der arabischen Welt. Der vorliegende Beitrag untersucht, wie das arabische Staatensystem sich selbst mittlerweile in Frage stellt. Teile der Öffentlichkeit wie auch der politischen Eliten rufen nach einer Neuordnung der innerarabischen Beziehungen und nach der Errichtung eines neuen "Arabischen Systems". Der Autor rekapituliert die wichtigsten Positionen in dieser Diskussion. (ICE)
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